Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190605189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-18
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.05.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DWMMMWM essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Zdgeblatt Ur ßöö«f, Mit. Harsbrs, Wirs, 81W«, HamKnt Rmn«, Mirski, MmÄirs, Nilsri St. Mls, St.Z«a» St. Nijtl«. Stmains, Am, M«>N«, Wtrmel ni Brstim Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadlrat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung tm KöMWm Amtsgerichtsb^irl Ar. 113. «MWW»SS«WW»—M — 56. Johrgemg. Freitag, den 18. Mat r«l<gra»i«avrrffe i Lagebtatt. 1906. k«i NqagrMÄ L M«I W 887, Mr Kaif«»-«« Pofd Dieses Blatt erscheint lüglich smitzer Sonn- und Festtag») nachmMag» für de« Mor ne Nummern 10 Pfennige. — Bestrllungen nehmen nutzer der Lqxdition in M rate werden di« fünfgefpaltene lSrundzeü« mit 1V, für aumoürtigr Inserenten IN« IS Stadtsparkaffe Lichtenstein. Giulegerguthabe« 6 660 VOS Mark, Reservefonds 456 600 Mk «efchSstSzeit 8—1« nnd « 5 Uhr täglich GinleaerziuSfnk Oll M Einlage« in de« ersten drei Tage« eines Kale«dermo«at» werde« «och für de« volle« Mo«at verzinst. Gewünscht« Rück- zahl««ge« erfolgen i« der Regel ohne Kündigung «nd ohne Zi«S« Verlust i« beliebiger Höh«. Das Wichtigste. * Morenga ist von der Kappolizei bei Rein- wastmaak gefangen worden. punkt einer Räuberbande wie geschaffen ist. Die zahlreichen blutigen Gefechte, die Morenga unseren Truppen bis in die letzten Tage geliefert hat, sind noch in frischer Erinnerung. * Die vom Reichstage beschlossene Fahrkarten, steu-r wird bereits vom 1. Juli d. Js. ab erhoben werden. * In Schweden ist eine teilweise Mi- nisterkrisiS ausgebrochen. Der Minister des Aeußern Trolle und der Kriegsminister Tingsten haben ihr Entlafsun gsgesuch ein gereicht. * Wie verlautet, wird der Zar an seinem Ge burtstage, am 19. Mai, eine teilweise Amnestie gewähren, von der nur Terroristen ausgeschlossen -werden. Man m in MMn itstiW. Der Hottentottenhäuptling Morenga, der jüngst mit seiner Bande von der Abteilung des Haupt« mannS Bech auf britischem Boden vernichtend ge schlagen und selbst verwundet wurde, ist jetzt von der Kappolizei gesungen worden. ES wird uns telegrapiert: Kapstadt, 17. Mai. Nach hier eingetroffenen Meldungen ist es der Kappolizei gelungen, in sehr schwieriger Gegend bei Reimvastmaak Morenga mit sieben Orlogleute« z« fangen. Er soll nach Nppington gebracht werden. Damit dürfte der ferneren Räuberlaufbahn MorengaS ein Ziel gesetzt sein. Anzuerkennen ist die korrekte Haltung der Kapbehörde, die diesmal vor den Schwierigkeiten der Verfolgung nicht zurück schreckte und Morenga mit dem Rest seiner Gefolg schaft entwaffnete und festnahm. Wie erinnerlich sein wird, hatte Hauptmann Bech am 4. d. M. die Verfolgung Morengas auf englisches Gebiet ausge dehnt, weil er der Meinung war, daß die Kappolizei nicht in der Lage sein werde, die versprengte Rebellen- Lande zu entwaffnen oder ihre Rückkehr in das deutsche Schutzgebiet zu verhindern. Um so ange nehmer berührt jetzt daS rasche, kräftige Zugreifen der britischen Behörde, und es ist zu erwarten, daß die Ruhe im Süden deS Schutzgebietes nun rasch rinkehren wird, nachdem das Haupt des Aufstandes unschädlich gemacht worden ist. Aus dem Leben MorengaS sei folgendes wieder- gegeben: Morenga, ein Herero, ist seinerzeit, wie andere Landsleute, um Geld zu verdienen, nach Oliep in der Kapkolonie, östlich von Port Nolloth, ausgewandert und hat in dem dortigen Kupferberg- werk sich ein kleines Vermögen erworben, auch sich taufen lasten und eine Zeit lang der Gemeinde Kon kordia an gehört. 1897 ist er mit anderen Lands leuten über den Oranje gegangen. Während aber die anderen Christen, um in der Nähe einer Kirche zu wohnen, nach KeetmanShop zogen, ist er mit jenen heidnischen Landsleuten im Karas-Gebirge geblieben und hat von hier aus den Aufstand der BondelzwartS mitgemacht, doch den Frieden vom 27. Januar nicht anerkannt, weil seine Landsleute im Norden bereits aufgestanden. Dem Angriff unserer Truppen hat er sich wiederholt durch Aus- weichen auf englisches Gebiet entzogen, bis ihn auf Beschwerde der deutschen Regierung die Engländer deS Landes verwiesen. Doch hatte er jetzt bereits bei der Bedeutungslosigkeit der meisten Stamm kapitäne einen solchen Anhang gewonnen, daß er «S wagen konnte, sich auch im Lande zu behaupten, um so mehr, als dar KaraL-Bebirge zum Stütz Deutsches Reich. Dresden. (Abschied des KriegSmi- nisterS.) In sächsischen Hofkreisen verlautet, daß der sächsische Kriegsminister, Freiherr von Hausen, schon zum Geburtstag des Königs, am 25. Mai, seinen Abschied nehmen werde. — (Der Rechnungs-Abschluß der Sächsischen Staatseisenbahnen) für das Jahr 1905 ergibt einen Ueberschuß -er Einnahmen über die Ausgaben von 48 504179 Mk., das sind 1574 298 Mk. mehr als im Vorjahre. DaS Anlage kapital verzinst sich danach mit 4,703 Proz., gegen 4,66 Proz. im Jahre 1904. Berli«. (Alle Gerüchte der letzten Zeit) über ein Zusammentreffen des Kaisers mit dem Zaren, sowie über die Teilnahme dis Kaisers an den österreichischen Manövern entbehren, wie wir aus bester Quelle erfahren, jeder Grundlage. — (Ein magerer Trost) Die Regierung scheint das Bestreben zu haben, angesichts der wachsenden Erregung über die infolge der „Tarif, reform" und der Fahrkartensteuer drohende Ver teuerung der Verkehrsmittel — Trost zu spenden. Freilich quillt er in sehr homöopathischen Dosen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: „Es sind neuerdings Zweifel laut gen orden, ob nach der Reform der deutschen Personen- und Gepäck- tarise Sonntagskarlen zu den bisherigen Preisen weiter aukgegeben werden sollen, oder ob etwa nach der Herobsitzung der Einheitspreise für die Einzel- fahrt auch Ermäßigungen für Sonntagskarten in Aussicht genommen sind. Solche Zweifel scheinen nach der im vergangenen Jahre dem Landeseisen bahnrat vorgelegten Denkschrift ausgeschlossen. In dieser Denkschrift wird ausdrücklich erklärt, daß diese Preise der Conntagskarten wie bieder anderen Aus> nakmekarten in der jetzigen Höhe auch nach der Reform beibehalten werden sollen." — Also dieser Trost bleibt: die Sonntagkfahrten werden nicht teurer. — Bei der gestrigen Beratung der Neu organisation der bayrischen Verkehrsverwaltung in der Abgeordnetenkammer kam der VerkehrSminister v. Frauendorfer auch auf die Fahrkarten steuer zu sprechen, an der er selbst keine Freude habe; er habe sich aber unterordnen müssen. Mit besonderem Nachdrucke betonte der Mirister, daß hierbei von einer Verletzung bayrischer Reservatrechte keine Rede sein könne, da das Reich nicht die Fahrpreise fest- setze, sondern nur dos Recht beanspruche, die auf deutschen Esenbahnen Reisenden mit Steuern zu belegen. Beyern habe kein Sonderrecht, dies zu hindern. — (Vorstoß derKonservativen gegen den Bundesrat) Nachdem der Reichstag die Diätenvorlage endgültig angenommen hot, ist gestern von der -konservativen LandtagSsraktion der nach stehende Antrag im Abgeordnetenhause einzebracht worden: „LasHauS der Abgeordneten wolle beschließen, die König!. StaatSregierung aufzusordern, im Bundes räte dahin zu wirken, daß Eingriffe in die Verfassungen der Einzel st aaten, insbe sondere Preußens, im Wege der ReichSgrsetzgebung vermieden, jedenfalls nicht ohne Einvernehmen mit den Einzellandtagen vorgenommen werden." Nach Ansicht derKonservativen enthält das jetzt nur noch der Bestätigung durch den Bundesrat bedürftenbe Diätengesetz einen solchen Eingriff in die Verfassungen der Einzelstaaten in seinem H 6, der für den Fall von Doppelmandaten folgendes bestimmt: „Ein Mitglied deS Reichstages darf in seiner Eigenschaft als Mitglied einer anderen politischen Körperschaft, wenn beide Körperschaften gleichzeitig versammelt sind, nur für diejenigen Tage Vergütung beziehen, für welche ihm auf Grund dieses Gesetzes ein Abzug von der Entschädigung gemacht ist oder in den Fällen des Z 3 ^Tagegeld nicht gewährt wird. Auch darf eS in dieser Eigenschaft während der Dauer der freien Fahrt auf den Eifenbahnen keine Eisenbahn fahrkosten annehmen." — (AusSüdwestafrika.) Mittwoch vorm. kam in Hamburg von Südwestafrika der Dampfer „Professor Woermann" an mit 21 Offizreren und höheren Militärbramtrn, darunter Major Meister und die Hauptleute Meerwei«, Brentano, Wintrrfeldt und v. Wolf, nebst 97 Unteroffizieren und Mannschaften, darunter 26 Typhusgenesene« und 4 Verwundeten. Ausland. Wie«. (Die Programmrede deS Prinzen Hohenlohe) im Reichsrat hat im allgemeinen eine gute Aufnahme gefunden. Man erklärte, er habe den Parteien zwar nichts Neues mitgeteilt, das Alte aber in einwandfreier Form. Sehr bemerkt wurde, daß die Tschechen ihn mit respektvoller Ruhe anhörten, trotzdem in dem Pro gramm jeder Hinweis aus national-politische Kon zessionen fehlte und die Universitätsfrage darin gar nicht berührt wurde. Diese Unterlassung hat auf deutscher Seite einen sehr guten Eindruck gemacht. DaS Programm enthält zwei Punkte: die Wahl- resorm und die Regelung deS Verhältnisses zu Ungarn. Hohenlohks Erklärung über Ungarn ent hält zwei wichtige Eröffnungen, durch die kundge geben wird, daß die zwischen den Ministerien Szell und Körber zustande gekommenen Ausgleichverein barungen von beiden Rcgierungen fallen gelaffen werden, und daß an ihre Stelle eine noch zu verein barende Regelung der wirtschaftlichen Beziehungen treten soll. Prinz Hohenlohe fügte ausdrücklich hinzu, die Verständigung müsse auf der ganzen Linie er folgen, und eine einseitige Modifikation der be stehenden Verträge sei ausgeschloffen. Petersburg. (Die Antwort der Duma auf die Thronrede.) Die Adresse an den Zaren, die am Dienstag in der Duma verlesen wurde, deckt mit nicht zu überbietender Deutlichkeit die ungeheure Kluft auf, die Volk und Regierung in Rußland immer noch trennt. Mit außerordentlichem Freimut wird dem Zaren die Not des Landes ge schildert und im Anschluß daran das Programm der Duma unterbreitet. Hier werden Forderungen vor gebracht, deren Erfüllung die russische StaatS- Verfassung von Grund aus umstürzen würde. Sie lassen sich kurz wie folgt bezeichnen: Volle Amnestie, allgemeines Wahlrecht, Verantwortlich keit des Ministeriums, vollgesetzliche Gewalt der ReichSduma, Unverantwortlichkeit des Zaren, Ab schaffung der Todesstrafe, Abschaffung der Aus nahmezustände. Abschaffung des Reichs rats, Revision der Staatsgrundgesetze, Koalitions recht, obligatorisches Expropriationsrecht, unbe schränktes Jnterpellationsrecht für die Reichsduma. Wichtiger noch als diese einzelnen Forderungen ist jedoch daS Gesamtbild, das dir Adresse von den Zuständen im Zarenreiche entwirft, sind die schweren Anklagen gegen Regierung und Ver waltung, die in dieser Schärfe wohl zum ersten Male bis an den Thron gelangen sollen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite