Wie im Jahre 1733 Budissin mit den anderen Sechsstädten und den Landständen der Oberlausitz den heimgegangenen Landesherren August den Starken ehrte und seinen Nachfolger Friedrich August II. huldigte. Dargestellt auf Grund der im Bautzener Stadtarchiv befindlichen Ratsprotokolle des Protonotars Caspar Christian Henrici und des Regierenden Bürgermeisters Johann Christoph Koppe unter Berücksichtigung von Käuffer, Abriß der Oberlausitzischen Geschichte, IV, S. 541 bis 544 und Wilke, Chronik der Stadt Budissin (Bautzen), S. 583, 584
Wie im Zähre 1 Budissin mit den anderen Sechsstädten und den Oandständen der Oberlausitz den Heimgegangenen Landesherren August den Starken ehrte und seinen Nach folger Friedrich August H. huldigte. Dargestellt auf Grund der im Bautzener Stadtarchiv befindlichen Ratsprotokolle des Protonotars Caspar Christian Henrici und des Regierenden Bürgermeisters Johann Christoph Koppe unter Berücksichtigung von Käuffer, Abritz der Ober- lausitzischen Geschichte, IV, S. 541 bis 544 und Wilke, Chronik der Stadt Budissin (Bautzen), S. 583, 584. Von vr. Paul Arras. Am 1. Februar 1733 war August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, in Warschau gestorben. Am 6. Februar beschloß der Rat zu Budissin, der „die höchst bestürzte Nachricht von seinem Ableben unter der Hand erfahren hatte", sofort, um Genaueres zu erfahren, nach Dresden zu schicken, inzwischen aber künftigen Sonntag, das war der 8. Februar, seitens des Ratskollegiums ganz schwarz, doch ohne Mäntel, in die Kirche zu gehen. Bereits am Tage vorher, also am 7. Februar, trafen vom Oberamte die Trauerverordnungen ein. Sie traten am 8. Februar in Kraft. Sechs Wochen lang wurde täglich zwei Stunden mit allen Glocken geläutet. In dieser Zeit sollten die Ratsmitglieder in langen Mänteln, mit Trauer floren um den Hut und ohne Manschetten, jeder einzelne, zur Kirche gehen, zum Rathause aber ohne Mäntel mit schwarz angelaufenem Degen. In der Petrikirche, dem evangelischen, wie dem katholischen Teile, der Begräbniskirche zum Taucher, in der Wendischen- und Katechismus- Kirche'), sowie in den Dorfkirchen wurden Kanzeln, Altäre, Orgeln, Taufsteine mit schwarzem Tuche bekleidet, und ebenso wurden Bestim mungen über das Kirchengebet getroffen. In der Petrikirche wurde auch das Königsbild in goldenem Rahmen am Altäre befestigt. Auf der einen Seite befand sich der königliche Namenszug und auf der anderen das polnische und kursächsische Wappen. Der Rektor des Gymnasiums, N. Behrnauer, bat mündlich den Rat, am Mittwoch, den 1. April, im oberen Auditorium der Schule eine Trauerfeier abhalten zu dürfen, und „daß dabei eine sehr „duse" Musik gemacht werden möchte". Die Feier wurde gestattet, nicht aber die Musik. Am 17. Februar fand eine von den Landesältesten Vudissinischen Kreises berufene Ausschußsitzung von Land und Städten statt, um Beschluß ') Das war die alte Marien- und Marthenkirche auf der Steinstratze, die 1899 abgebrochen wurde.