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Vierhundert Jahre deutsche Musikkultur Dresden
- Titel
- Vierhundert Jahre deutsche Musikkultur Dresden
- Untertitel
- zum Jubiläum der Staatskapelle und zur Geschichte der Dresdner Oper
- Autor
- Schnoor, Hans
- Herausgeber
- Bunkowsky, Erhard
- Verleger
- Dresdener Verlagsgesellschaft KG
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- [1948]
- Umfang
- 294 Seiten, 1 ungezählte Seite
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2008 4 007917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id17764480494
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776448049
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776448049
- SLUB-Katalog (PPN)
- 1776448049
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Tannhäuser - Schicksalsoper Am Scheideweg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieVierhundert Jahre deutsche Musikkultur Dresden -
- EinbandEinband -
- TitelblattTitelblatt 3
- AbbildungHandschriftennachbildung: Schlußworte aus Richard Wagners ... 5
- KapitelMusikgeschichte Als Künstlerisches Erlebnis 7
- KapitelKapelljubiläum Im Wetterleuchten Der Revolution 12
- KapitelBlick In Die Welt Von 1548 16
- KapitelErster Träger Der Kapellgeschichte: Johannes Walter 21
- KapitelEuropäische Frühstufen Der Dresdner Musikkultur 27
- KapitelMusikalisches Maskentreiben Auf Gassen Und Märkten 33
- KapitelHeinrich Schütz: Wanderer Zwischen Zeiten und Welten 40
- KapitelDeutsches Opernbarock Aus Dresdner Sicht 52
- KapitelDresdens Ersten Opernhaus - Klengels Theater Am Taschenberg 58
- KapitelAn Der Schwelle Des Rokoko: Oper Als Höhepunkt Der Zwingerfeste 65
- KapitelJohann Adolph Hasse Hält Einzug In Ein Neues Dresden 76
- KapitelDresdner Festoper - Spätblüte Des Barocktheaters 85
- KapitelKirchenmusikalischer Nachklang Des Dresdner Opernbarocks 96
- KapitelDer Aufstieg Der Musikalischen Kapelle 101
- KapitelDie Grosse Dresdner Geigerschule 113
- KapitelDie Hofoper Wirbt Um Die Gunst Des Volkes 118
- KapitelIm Sturz Der Zeiten Ein Unzeitgemässer: Johann Gottlieb Naumann 128
- KapitelCarl Maria Von Weber - Versuch Eines Geistigen Porträts 136
- KapitelWeber Und Dresden: Besiegelung Eines Schicksalsbundes 147
- KapitelIdee, Aufbau Und Problematik Der Deutschen Oper 153
- KapitelWebers Vermächtnis Und Die Verwalter Seines Erbes 164
- KapitelGrosse Gesangskunst In Sempers Neuem Opernhaus 172
- KapitelDer Aufbruch Des Genius: Richard Wagner In Dresden 181
- KapitelTannhäuser - Schicksalsoper Am Scheideweg 199
- KapitelWagners Vollendung - Stillstand Der Dresdner Oper 208
- KapitelUnter Der Quadriga - Wettbewerb Der Persönlichkeiten 222
- KapitelStufen Der Ära Schuch: Die Grossen Wagnersänger 230
- KapitelIm Wandel Ewiger Erneuerung: Dank an Richard Strauss 246
- KapitelVierhundert Jahre Musikkultur Aus Dresdner Sicht. Eine ... 271
- KapitelQuellenverzeichnis Und Literarische Hinweise. Eine Dresdner ... 278
- KapitelVierhundert Jahre Dresdner Musik In Bildzeugnissen. ... 285
- RegisterNamenverzeichnis 290
- KapitelDank Und Wunsch -
- EinbandEinband -
- Titel
- Vierhundert Jahre deutsche Musikkultur Dresden
- Autor
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■ TANNHÄUSER - SCHICKSALSOPER AM SCHEIDEWEG Vom Innern her wollen wir an den Tannhäuser herangehen. Ein „Deutscher vom Kopf bis zur Zehe“ sollte der Held dieser Oper sein. Und er trägt unverkennbar die Züge seines Schöpfers: ein Mensch, hin und her gezerrt zwischen Eros und Erlösung, zwischen Venus und Elisabeth, zwischen triebhafter und idealischer Liebe. Ein revolutionärer, abnorm exaltierter Seelenzustand findet hier sein künstlerisches Gleichnis; die Zeit mit ihren sozialen und politischen Gärungen spricht vernehmlich in das Gedicht hinein. Wenn man einmal von ihren sagenhaften Gegeben heiten absieht: Der büßende Pilger Tannhäuser nimmt das Schicksal jenes Richard Wagner vor weg, der am Ausklang seiner Dresdner Jahre zerknirscht, geächtet nach dem Wanderstabe greifen wird ... Aber wie sich bei Wagner stets höchste ideelle Forderungen mit ganz handfesten theater praktischen Rücksichten verbinden — in dieser Synthese liegt das ganz Außerordentliche seiner barocken Vielseitigkeit —, so hat auch beim Tannhäuser eine dramaturgische und kunstpolitische Vernunft erster Ordnung neben der freischaffenden Phantasie mitgesprochen. Der Tannhäuser ist diejenige Oper Wagners, die noch nach Beendigung der Partitur die größten Wandlungen durchgemacht hat. Auf die Wirkung war hier alles in einem Maße zugeschnitten wie seit dem Rienzi nicht mehr. Aber nach den Erfahrungen, die sich aus der dichterischen Vervollkommnung im Holländer ergeben hatten, nahm dieser Wirkungswille etwas vom hohen tragischen Pathos an; man spürt den Wagner der späteren Musikdramen: über den Lohengrin, der in der Innenschau bereits fertig ist, weist die Entwicklung auf den Ring, auf Tristan, Meistersinger, nicht zuletzt auch auf Parsifal. Im übrigen war mit dieser Musikdichtung eine Welt voll Schönheit, sinnlicher Leidenschaft und göttlichem Erbarmen geboren. Wieder war der Kritiker Karl Gaillard einer der allerersten, denen sich Wagner vertraulich über sein Werk aussprach: „Diese Arbeit muß gut sein, oder ich kann nie etwas Gutes leisten. Es war mir ein wahrer Zauber damit angetan; sowie und wo ich nur meinen Stoff berührte, erbebte ich in Wärme und Glut. Bei den großen Unter brechungen, die mich von meiner Arbeit trennten, war ich stets mit einem Atemzuge so ganz wieder in dem eigentümlichen Dufte, der mich bei der allerersten Konzeption berauschte...“ Tannhäuser, ein Dresdner Werk. So sind in den Rollen der Oper auch Menschen aus der näch sten Umgebung Wagners porträtiert: in Venus, der überlebensgroß skizzierten eigentlichen Haupt figur, die Schröder-Devrient, in Wolfram der edle Mitterwurzer. Aber diese Gestalten treten in der sinnenhaft-dramatischen Erscheinung zurück gegen Elisabeth, die Verkörperung der musika lischen Seele des Werkes. Es ist von höchstem biographischem und psychologischem Reiz, die Frage nach den persönlichen Hintergründen dieser vielleicht menschlichsten Frauenrolle des Wagnerschen Musikdramas — wenn man von Evchen Pogner absieht -— zu stellen. Wir erkennen in Elisabeth die Züge von Wagners Nichte Johanna. Urteilsfähige Beobachter haben bezeugt, daß Johanna Wagner, später Johanna Jachmann, ein darstellerisches Talent von herrlicher Ursprüng lichkeit war; im Grunde wahrscheinlich mehr hinreißende Schauspielerin als hochvermögende Sängerin, wiewohl Wagner über ihr Organ, einen Mezzosopran mit ergiebiger Höhe, einmal an Spohr schrieb, er gestehe, „eine schönere Stimme noch nicht gehört zu haben“. Doch Wagners Äußerungen über Johanna aus verschiedenen Lebenszeiten sind als Spiegelbild wechselvoller Be ziehungen nicht ohne innere Widersprüche. Bemühen wir uns indessen, einen objektiven Eindruck aus vorurteilsfreien Quellen zu gewinnen, so können wir kaum bezweifeln: die Elisabeth der schönen achtzehnjährigen Künstlerin war nicht nur in den Augen eines oberflächlich urteilenden Publikums das schmückende Juwel der ersten Dresdner Tannhäuser-Aufführung, sie galt auch in einem
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