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Wilsdruffer Tageblatt : 13.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193607138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360713
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-13
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.07.1936
- Autor
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s Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Lar „Wilsdrufser Tageblatt" erscheint werttags nachm. «Uhr. BezugSpr. monatt.2RM. frei Haus, bei Postbestellung »M RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf. Alle Postanstatten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu seder Zeit B-. r..- .. „ . stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder WVÜ)LNo!llN sUI Wilsdruff U. UMgtgtNo sonstiger Betricbsstörun- gen besteht kein Anspruch — — auf Lieferung der Zet- tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 6. — Ziffer-Gebühr: 2g Rpfg. — Vorgeschri«- bene Erschcinungstage und Platzwünschs werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzetgen-Annahm« bis vormittags lv Uhr . Für die Richtigkeit der durch Fernruf übcrmtt- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. — ' — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt- rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 161 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 13. Juli 1936 W MWM WM MWM !Ä SkstmM. Ents-llMW der em-Aschen Laxe. Wieder mmle und sresiidWitliche VeziehnlM zwischen Berlin und Men. Telegrammwechsel zwischen dem Führer und dem österreichischen Bundeskanzler. Reichsminister Or. Goebbels verlas am Sonn abendabend über alle deutschen Sender folgende amtliche Erklärung. Ich habe im Auftrage der Reichsregierung das fol- gende Kommunique über eine Vereinbarung be- kanntzugeben, diezwischenderde utfchenReichs- re gier» na und der österreichischen Bundes regierung abgeschlossen wurde. Sie stellt einen weite- ren praktischen Schritt auf dem Wege einer friedlichen Ent- spannung und Entwirrung der europäischen Lage dar. Ich teile Ihnen nun den Wortlaut des amt- lichen Kommuniquss mit: Oer Wortlaut -es Kommuniques. »In der Ueberzeugung, der europäischen Gcsamtent- Wicklung zur Aufrechterhaltung des Friedens eme wert volle Förderung zuteil werden zu lassen, wie m dem Glau- den, damit am besten den vielgestaltigen wechselseitigen Interessen der beiden deutschen Staaten zu dienen haben die Regierungen des Deutschen Reiches und des Bundes- staates Oesterreich beschlossen, ihre Beziehungen wieder normal und freundschaftlich zu ge stalte n. Aus diesem Anlatz wird erklärt: 1 Im Sinne der Feststellungen des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai 1935 anerkennt die deutsche Reichsregierung die volle Souveränität des Bundes- staates Oesterreich. 2 Fede der beiden Regierungen betrachtet die in dem anderen Land bestehende innerpolitischeGe- staltung, einschließlich der Frage des österreichischen Nationalsozialismus, als eine innere Ange- legenheit des anderen Landes, auf die sie weder un- mittelbar noch mittelbar Einwirkung nehmen wird. 3. Die österreichische Bundesregierung wird ihre Politik im allgmeinen, wie insbesondere gegenüber dem Deutschen Reich, stets auf jener grundsätzlichen Linie halten, die der Tatsache, daß Oesterreich sich als deutscher Staat bekennt, entspricht. Hierdurch werden die Römerprotokolle ex 1934 und deren Zusätze ex 1936 sowie die Stellung Oesterreichs zu Italien und Ungarn als den Partnern dieser Protokolle nicht berührt. In der Erwägung, daß die von beiden Seiten gewünschte Entspannung sich nur verwirk lichen lassen wird, wenn dazu gewisse Vorbedingungen seitens der Regierungen beider Länder erstellt werden, wird die Reichsregierung sowohl wie die österreichische Bundesrgierung in einer Reihevon Einzelmaß nahmen die hierzu notwendigen Voraussetzungen schaffen." RegelWA des Reiseverkehr». tt„„^"«?Eischen Vereinbarungen zwischen Deutschland vraktioE^^'^ w unmittelbar eine Bereinigung von d-m 'N le" Fragen folgen. Diese Regelung erstreckt sich aus einschließlich der Tau' Sobeits^i^^ Sperr e, auf das Führen des deutschen w Oesterre?^"? Hakenkreuzes durch Reichsdeutsche kwmnc in Singen der deutschen National- schaftlicher Aagen sind bereits in freund- 1 ck e n B e , - 2°^- ^'ch über di- Wirtschaft- eh-tt-rreick Zwischen Deutschland und Oesterreich werde» Verhandlnnaen mit dem Kiele einer fruchtbaren Gestaltung geführt Telegrammwechsel zwischen dem Wrer und dem österreichischen Sundeslanzler. Der österreichische Bundeskanzler v. Schuschnigg hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Der Abschluß Les Uebercinkommens, dessen Ziel es ist, die freundnachbarlichen Beziehungen zwischen den bei den deutschen Staaten wiederherzustellen, bietet mir willkommene Gelegenheit, Euer Exzellenz als den Füh rer und Kanzler des Deusichen Reiches zu begrüßen und gleichzeitig der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß die Auswirkung des Ueberemkommens Oesterreich und dem Deutschen Reiche zum Nutzen und damit dem gan zen deutickien Volke Zum Seaen gereichen werde. Ich glaube, mich mit Euer Exzellenz darin einer Meinung zu wissen, daß wir darüber hinaus mit dem Uebereinkommen unserer Staaten zugleich dem allgemei nen Frieden einen wertvollen Dienst erweisen. Schuschnigg." Der Führer und Reichskanzler hat mit folgendem Telegramm geantwortet: „Die Grüße, die mir Euer Exzellenz aus Anlaß des heute abgeschlossenen deutsch-österreichischen Ueberein kommens übermittelt haben, erwidere ich aufrichtig. Ich verbinde damit den Wunsch, daß Lurch diese Ueberein- kunft die alten, durch Rassegemeinschaft und jahr hundertelange gleiche Geschichte erwachsenen traditio nellen Beziehungen wieder hcrge stellt Werden, um damit eine weitere gemeinsame Arbeit anzu bahnen zumNutzen Lerbeiden deutschen Staaten und zur Festigung des Friedens in Europa. AdolfHitler, Deutscher Reichskanzler." Oesterreichs deutsches Bekenninis. Bekanntgabe der deutsch-österreichischen Vereinbarung durch den österreichischen Bundeskanzler. Im österreichischen Rundfunk wurde am Sonnabend abend zunächst der amtliche Text der Vereinbarung mit dem Deutschen Reich bekanntgegeben. Dann sprach Bun deskanzler Dr. Schuschnigg. „Ich weiß", so führte er u. a. aus, „daß ich namens aller aufrechten und ein sichtigen Oesterreicher spreche, wenn ich der sicheren Hoff nung Ausdruck gebe, daß die Wiederkehr normaler sreundnachbarlicher Beziehungen mit dem Deutschen Reich nicht nur den beiden deutschen Staaten und somit dem gesamten deutschen Volke zum Segen gereicht, sondern daß damit ein wertvoller Beitrag zur Sicherung des europäischen Friedens geleistet wurde, den, zu dienen seit je nicht nur im wohlverstandenen Inter esse unseres eigenen Landes Ziel unserer Politik war." Er wolle, fuhr der Bundeskanzler fort, nur der auf richtigen Freude und Genugtuung darüber Ausdruck geben, oap yuven und drüben das Bewußtsein um Schick- salsvcrbundenheit und gemeinsamen Weg allen Zwischenfällen der Geschichte zum Trotz sich stark genug erwiesen habe, um mit berechtigter Aussicht auf Erfolg den Versuch zu unternehmen, Hinder nisse und Barrieren wegzuräumen, die eben noch inüberwindbar schienen. Dies könne sein und werde immer sein können, wenn hier wie dort der Wille bestehe, das Recht und die Eigenart des anderen zu achten, wenn über alle Meinungsver schiedenheiten und Gegensätzlichkeiten hinweg das Wissen um ein großes Erbe liege, weiter aber auch das Be- kennt nis zum gleichen Kulturkreis und schließlich das Vertrauen, daß jeder für sich ehrlich be müht sei, seinem Volke zu dienen. Ich verweise auf den Leitsatz, den ich selbst am 29. Mai 1935 vor dem öster reichischen Bundestag gesprochen habe: Oesterreich hat nie einen Zweifel darüber gelassen und wird es, solange wir leben, auch in aller Zu kunft nicht tun, daß es sich als deutscher Staat be kennt. Dem habe ich auch heute nichts hinzuzufügen. Unsere beiden Staaten aber möge das Uebereinkommen durch Ueberbrückung der Gegensätze, durch wirtschaftliche Ver bindung und Ergänzung sowie durch Wiederherstellung einer Fülle gemeinsamen kulturellen Gedankengutes ein ander näherbringen und somit jenen Zustand wieder schaffen, der zwischen Ländern gleicher Sprache und angesichts der Fülle historischer Weg gemeinsamkeiten als wünschenswert und selbst verständlich erscheinen muß. Telegrammwechsel Schüschnigg-Mssolini. Der österreichische Bundeskanzler, Dr. Schusch nigg, hat dem italienischen Ministerpräsidenten, Mussolini, den Abschluß des deutsch-österreichischen Abkommens telegraphisch mitgeleilt. In dem Telegramm heißt es u. a.: „Ich erinnere mich mir Freude der außer ordentlich wertvollen Besprechungen, die ich kürzlich mit Eurer Exzellenz in Rocca delle Laminate hatte. Ich bin Überzeugt, Laß Eure Exzellenz ebenso wie ich über dieses Abkommen befried tat sein werden, das ein neuer wirksamer Beitrag zum allgemeinen Werk des Friedens sein will. Ich wünsche, diese Gelegenheit zu er greifen, Sie erneut meiner aufrichtigen Freundschaft und meines festen Willens zu versichern, auch in Zukunft in voller Uebereinstimmung mit Eurer Exzellenz auf der Grundlage der bereits erprobten Römi schen Protokolle Lie Zusammenarbeit mit Italien sortzusetzen, das unter der starken und erfolggekrönten Führung Eurer Exzellenz vorwärtsschreitet." Mussolini hat ans das Telegramm Schuschniggs mit einem Danktelegramm geantwortet, in dem er erklärt, daß das deutsch-österreichische Abkommen von allen denen mit Befriedigung begrüßt werden müsse, denen Lie Sache des Friedens am Herzen liege. Es b^eichne einen beträcht lichen Schritt vorwärts zum Wiederauf bau Europas und der Donauländer. Auch zwischen Bundeskanzler Dr. S chu s ch ni g g und dem ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös fand ein herzlich gehaltener Telegrammwechsel statt. Erweiterung der österreichischen Regierung. Nach Abschluß der Rede von Bundeskanzler Schusch nigg wurde im österreichischen Rundfunk eine Erweite rung der österreichischen Bundesregie rung bekanntgegeben. Danach wurden der Präsident des Kriegsarchivs, Staatsrat G l a ise-H o r ste n a u, zum Minister ohne Portefeuille und der Kabinettschef im Bundeskanzleramt, Guido Schmidt, zum Staatssekre tär ernannt. Staatssekretär Schmidt wird dem Bundes kanzler für die Belange der Auswärtigen Politik beige geben. * * * Großdeutsche Schicksalsgemeinschast. Im Winter hielt der Wiener Historiker Professor Heinrich von Srbik in der Berliner Universität drei Vorträge über „Oesterreich in der deutschen Geschichte", und wer das Glück hatte, diese Reden über die Wechselbeziehungen und Verbundenheiten deut schen und österreichischen Schicksals in der gesamtdeut schen Geschichte zu hören, empfand einmal die aktuelle Tragik, daß die volkliche und geschichtliche Gemeinsam keit Deutschlands und Oesterreichs zerrissen sei, und zum anderen drängte sich einem die heiße Sehnsucht aus, daß es gelingen müßte, die Kette der Schicksalsge meinschaft über ein Jahrtausend gesamt deutscher Geschichte wieder zusammenzu schmieden, daß die Stimme des gemeinsamen Blutes wieder beredt werden müßte und daß die alte traditions- reiche kulturelle Verbundenheit zwischen den beiden deutschen Staaten wieder geschlungen werden müßte. Diese Erinnerung an jene Winterabende, als der Wiener Professor im überfüllten Auditorium marimum der Berliner Universität zu deutschen Studenten sprach, oft von begeisterter Zustimmung unterbrochen, in der das Verlangen'mitschwang, daß endlich wieder das gleiche Blut auf beiden Seiten den gemeinsamen Weg finden müßte, wird lebendig, wenn man das Ab kommen zwischen Berlin und Wien liest, dos zu gleicher Stunde in den beiden Hauptstädten durch den Rundfunk verkündet wurde. Der erste Eindruck ist der einer freu digen Befreiung und zum anderen das beglückende Gefühl, daß die Stimme des gemeinsamen Blutes, daß das Leben immer stärker ist als künstliche Schranken, die Mißverständnisse und Paragraphen aufrichten. Als drittes gesellt sich dazu die tiefe Befrie- digung, daß ein neuer Abschnitt erreicht ist, die euro päische Lage entwirren und entspannen zu helfen. Aber mals gibt Deutschland unter der Führung Adolf Hitlers der Welt ein Beispiel für seinen leidenschaftlichen Frie denswillen und für seine Methode, dieses Ziel zu verwirklichen, die sich als tragfähiger und ehrlicher er weist als die Versuche einer gewissen Diplomaten generation. Von neuem hat Deutschland einen Beitrag ge leistet zu einer wirklichen und echten B e f r i e - düng der Völker Europas, und mit besonderer Ge nugtuung erfüllt es uns, daß gerade mit dem deutschen Staat Oesterreich — zu dem sich das Donauland durch den Mund seines Bundeskanzlers bekannt hat — ein Ab kommen zur Erreichung dieses Zieles nationalsoziali stischer Politik abgeschlossen worden ist. Der Friede ist unter den Deutschen geschloffen worden, deutsche
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