Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192903169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19290316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19290316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-03
- Tag1929-03-16
- Monat1929-03
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
KankenbeiM MyMlak r «aiqsmMchWI der aMiM» MamUm-wM der ««dANME WS«, des Amls-eklW W Fraittenbekg und der Gemeinde Riederwlela dehördllcherlelv beftimmie ME «8. zahrgm- Sonnadead den 16. Mrz MS nachmittags >»I«ig«npr«i*! I MUUmct« Hühc -ugoalUg (-» SS IUM breit) 7',, Plennis Im Redatlliinileil <-- 7» uuu breit) »0 Piennig. «leine rlnjeigeil sind bei vu'^abe zu bezahlen. Mr »tachwel» und Vermittlung !»0 Pseuni, Londer^ebühr. — gilr schmiert,« Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Anstraggeder in einer Anzeige und bei Platzoorlchriste» Aufschlag. Bei gröberen Aufträgen uud tm Wlederhulungtzabdrnch <kr- mllfflgung nach feststehender Staffel. Dv KMekLerger Media« M das M «dMansdrna an» «erlag: «.».Md«, y^rnftMd-ra W.W Nameaü^ »arl Lieger» w UMMerg "lch»i»t an ledem Werktag: Gbhslun, In den Aubgabeslesten der Stabt ».00 M,„ In den «ubaade. stellen de» Landbezirk«» S.tO Mk., »ei Zutragnn, >m Stadtgebiet g.lk Mt del öutragu», im Landgebiet «,»o Mk. aachenkarten SS Psg., lkinzelnummec tvM., «onnabeudnummer Ä« Ma. r L880I. ! Frankenberg. <«my,r»ch»r »1. «elagramm»! Tageblatt grankenbergfachse» Die deutfG Der Kampf «m den Die zweite Garnitur BerNin, 15. 3. Der Präsident eröffnete die Sitzung mn 12 Uhr. Die erste Beratung des Pechchschaushaltplanes für 1929 und des Not- «tack« wurde fortgesetzt. Nach dem Kommunisten 'Heckert, der gegen den Etat in allen Tonarten wetterte, stimmte Abg. Dr. Cremer (DVp.) den Ausführun gen des Ministers über die Vermögenslage des Kelches zu. Die Diagnose des Ministers habe allgemeine Zustimmung gefunden, verschieden feien -nur die Meinungen über das Heilmittel für die kranke Wirtschaft. Der vom Abg. Dr. Hertz gekicherte Optimismus hinsichtlich der all gemeinen Wirtschaftslage sei durchaus unberech tigt. Schon 1927 wurde die Gesamtbelastung der Wirtschaft mit öffentlichen Lasten zwischen 14 und 15 Milliarden geschätzt, also mehr als ein Viertel des Nationaleinkommens. Einschlieh- lich der sozialen Belastung beträgt diese Belastung mehr als ein Drittel. Ms Kenner der Wirt schaft seien einig mit der Deutschen Volkspartei, das? der Etat nicht neue Belastungen für die Wirtschaft bringen dürfe. Es Handls sich also bei dieser Forderung nicht um das Ultimatum inner Partei an andere Parteien, sondern um das Ultimatum der deutschen Not und des Wirt- fchaftszusammsnbruchs an die Gesamtheit aller Verantwortlichen Stellen. Die Besteuerung drauchs keineswegs eine Erhöhung der Neal- steuern zur Folge zu haben, würde aber 70 bis 80 Millionen Mehreinnahmen bringen. Es sei eine beweisbare Tatsache, daß das Defizit des Etats ohne steuerlich« Belastung der Wirtschaft gedeckt werden könne. Auf die Dauer seien auch gewiss« Einsparungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik Nicht zu umgehen. Besonders bei der Arbeits- kosmrversichenmg seien Reformen nötig. Auch mit dem notwendigen Umbau der Invalidität und Altersversorgung sollte man bald beginnen. Abg. Dr. Reinhold (Dem.) stimmte dem Minister darin zu, daß zu einer Panikstimmung kern Ankas; vorlisge. Die gewaltige Arbeits losigkeit dieser Tage sei der stärkste Beweis da für, dach sich die Erwartung der Tawessachver- stkndigsn leider nicht erfüllt hätte. Die Haupt- schwisrigkeit liegt im Kapitalmangel. Der deutsche Hlntmnshmer much 646 000 Mark für Steuern und soziale Abgaben aufbringsn, während unter gkeickM Verhältnissen ein Schweizer Unternehmer 125000 Mark dafür aufbrkngm much. Wir stehen vor einer Reihe von Notjahren und müssen uns darauf einrichten. Der Redner betonte, dach seine Partei mit den, Finangminister gewillt sek, einen wirklich aus- balanckertsn Etat zu schaffen. Wir sollten die Regierung auffordern, noch einmal den Etat dar aufhin d'urchzuarbeiton, wo weitere Abstriche ge macht werden können. Nach den Vorschlägen meiner Partei würden sich 120 bis 150 Millionen abstreich>oi» lassen. Dis Kürzung der Zuweisungen an dis Länder und Gemeinden darf ein gewisse« Mach nicht überschreiten. Wir denken auch in keiner Form an einen Abbau der sozialen Aus gaben. Auch die Michstände in der Arbeits losanversicherung müssen beseitigt werden, es geht nicht an, dach Bauern im Sommer ihre Söhne auswechseln, damit sie km Winter Unterstützung beziehen können. Wir müssen einen organischen Feldzug km In- terefse der Steuerzahler führen. Alle Parteien find bereit, an einem Sparsamkeitsprogramm niit- zuarbektsn. Der Fimanzministec findet ein Parla ment vor, das wirklich sparen will. Der Redner forderte Kan Minister auf, diese seltene Gelegenheit zu benutzen, um damit die Steuergesetze überflüssig zu machen. Abg. Drewitz (Wirtschp.) erklärte, es sei jetzt zu spät für die Sparmaßnahmen der Deutschen Volkspartsi. Man hätte damit ansangen sollen, als noch etwas zu sparen da war. Für einen Defizit-Etat sek die Wirtschaftspartei nicht zu haben. Die Deckungsvorlagon der Regierung lehnte der Redner ab. Wenn mau keine gerechte Steuerpolitik treiben könne, solle man den Reichs tag auflösen und das Volk befragen. Abg. Schlange-Schöningen (Tntl.) er klärte, er stehe auch heute noch auf dem Stand punkt Hekferichs: „Sagen Sie dein Volks die Wahrheit, das ist die vaste Politik." Die Rede des Finanzministers sei nichts als eine finanz- s Finanznot Reichsfinanzminister technische Darlegung im luftleeren Naum gewesen ohne Rücksichten darauf, das? gute Finanzen auf einer guten Wirtschaft, eine gute Wirtschaft auf einer guten Politik und sine gute Politik auf einem brauchbaren System beruhen. Die Ne gierung habe das SOS-Zeichen aufgezogen. Der Redner besprach dann die Agrarkrise, die eins Wirtschaftskrise grössten Stils geworden sei. Man werde nächstens sehen, daß sich auf deutschem Boden nicht mehr der Kampf deutscher Firmen gegen fremde, viel weniger noch Exportpolitik, sondern der Kampf fremder Firmen auf deutschem Boden um deutsche Absatzmöglichkeiten abspielt. Man fühle sich km Osten verraten und verkauft im Zustande permanent drohender Kriegsgefahr. Müsse es nicht in überwiegenden Kreisen des Volkes, besonders in Ostpreußen, einen geradezu verheerenden Eindruck machen, wenn ein Mann wie der Rochsbannerführer und frühere General von Schönaich in Ostpreußen umherrekst und die Leute zur Kriegsdienstverweigerung und zum Generalstreik aufruft, auch im Augenblick eines Voleneinfalles? (Lebhafte Pfuirufe rechts.) Ich stehe -nicht an, zu erklären, daß sich tm Augenblick der höchsten nationalen Gefahr Hunderttaussnde von Armen noch zur Abwehr erheben werden. (Lebhafter Beifall rechts.) Ter Redner richtete die Frage an den Reichs kanzler, ob er nicht auch der Meinung fei, daß Landesverrat die größte Schande ist. Mit größtem Interesse erwarte inan im Osten eine Antwort auf diese Frage. Sowohl für den Osten wie für den Westen gelte der Satz: Es würde ein Aufatmen durch dis Nation und ein Aufhorchsn durch die Welt gehen, wenn wir einmal aufhörien, die Sprache der grundsätzlichen Demut zu sprechen. Für die Dauer werde man aber immer wieder vor der Entscheidung stehen: Entweder geht Deutschland zugrunde an der Un vernunft des Systems oder dieses Cystein geht zugrunde an der Vernunft des deutschen Volkes. Wir Deutschnationalon, so schloß der Redner, stellen an die Spitze der Beratung dieses Etats der Hilflosigkeit den Satz: Wir wollen, daß dieser übertriebene Parlamentarismus sterbe, da mit Deutschland leben kann. (Beifall rechts.) Reichskanzler Müller ergriff sofort zur Erwiderung das Wort. Er erinnerte daran, daß das vom Vorredner be kämpfte parlamentarische System im Oktober 1918 durch die Hohenzollern singeführt worden sei, weil man überzeugt gewesen sei, daß das alte System völlig versagt habe. (Lebhafte Zustim mung links.) Uno wenn Herr Schlange gesagt habe, bei uns sei die Revolution zusammen mit der Kapitulation gekommen, dann vergesse er, daß schon im September 1918 Ludendorff dringend den Waffenstillstand verlangt habe. Ich bin auf der Seite meines Landes, wenn es im Recht ist, aber ich habe auch den Mut, es zu sagen, wenn es im Unrecht ist. (Beifall.) Das Ostpreußen- Programm wird seit Wochen im Kabinett beraten. Ter Redner wies in diesem Zusammenhang dar auf hin, daß der ostpreußische Provinziallandtag der Neichsregierung und preußischen Staatsregis- rung den wärmsten Dank für die bisherige tat kräftige Ostpreußenhilfe ausgesprochen habe. (Hört, hört! links.) Ter Kanzler beschäftigte sich dann mit der Frage des Abg. Schlange zvegon des Landes verrats. Er halte diese Frage für vollkommen überflüssig, wobei er natürlich nicht alles als Landesverrat annehme, was der Abg. Schlange darunter verstehe. Wenn in einer Broschüre gesagt sei, der Vor wurf des Landesverrates sei nichts gegenüber einer Partei, die Pflichten lediglich gegenüber der Klasse Hot, so stelle er fest, daß er Aeußerungsn dieser Art nicht nur energisch abkeyne, sondern nie in seinem Leben vertreten habe. Man sollte endlich aufyören mit dem Vorwurf des Landes verrats. Wenn der Abg Oberfohren erklärt habe, diese Negierung röchle nur noch und die vor herige bürgerliche Regierung habe besser ge arbeitet, so müsse er schon sagen, daß wohl jeder mann noch das Angstgestöhne in Erinnerung habe, als di« vorige Negierung ihre Schularbeiten machte. Neichsernährimgsminister Dietrich. wandte sich sodann dagegen, daß der Abg. Schlange seine, des Ministers, Rede, die er in einer Versammlung in Stettin gehalten habe, unrichtig dargsstellt und versucht habe, sie lächer lich zu macken. Die Ausführungen des Abg. Schlange beruhten eben auf falschen Pressemit- teikungen. Er habe die wichtigsten Fragen der Landwirtschaft, nicht kleinliche Nebensächlichkeiten, behandelt. Der Minister erklärte, er werde sich mich durch diese Methode nicht davon abbringen lassen, für die so unendlich wichtigen Belangs der deutschen Landwirtschaft eknzutretsn, die durch solche Darstellungen mir geschädigt würden. Damit schloß die Aussprache. Der Haushalt- plan und oer Notetat wurden dem Haushaltaus- schuß überwiesen, die Deckungsvorlagon dein Steuerausschutz. Die Abstimmung über den nationalfozkalistkschon Mißtrausnsantrag gegen den Neichshmsnminister findet am Montag statt. MenckamPs "(Eigene Meldung.) In den VeratungSzimmern der Sachverstän digen von Paris ist das Hauptthema jetzt endlich die Ziffer geworden. Jene Ziffer der jährlichen deutschen Reparationsleistung, die zu erreichen das Ziel der ganzen grotzen Aktion gewesen ist, die die Sachverständigen aus drei Kontinenten in die französische Hauptstadt geführt hat und dort Wochen und Monate lang festhält. Alles, was bisher in der Vollsitzung und in den Unteraus schüssen der Konferenz verhandelt worden ist, be traf technische Dinge, wenn auch überaus bedeut same und wichtige technische Dinge. Ganz offi ziell hat man sich auch heute noch nicht an den Kem des Problems, eben die Ziffer, herangewagt,' aber es wird doch von keiner Seite mehr be stritten, Katz in privaten Unterhaltungen schon ein sehr lebhafter Kampf eingesetzt hat. Die französische Presse hat alles getan, um den Eindruck M ewecken, die Diskussion über die Höhe der künftigen deutschen Leistungen habe praktisch in dem Augenblick begonnen, an dem Dr. Schacht, als der Führer der deutschen Delegation, von seinem kurzen Berliner Aufenthalt Anfang dieser Woche nach Paris zurückgekehrt ist. Aber das ist falsch und tendenziös. Falsch insofern, als die Ziffernfrage schon vorher überall zwischen den Sachverständigen erörtert worden ist, wo inan sich nicht in den offiziellen Beratungsräumen be fand, und tendenziös insofern, als mit dieser fran zösischen Behauptung der Eindruck erweckt werden soll, als habe die deutsche Delegation durch allzu große Zurückhaltung mit ihren Plänen und An sichten das geringe Ergebnis der ersten Wochen der Konferenz verschuldet, und als sei auf Dr. Schacht erst jetzt in Berlin ein gewisser Druck im Sinne größerer Nachgiebigkeit ausgeübt wor den. In Wirklichkeit weiß in Deutschland jeder mann, daß Dr. Schacht selbstverständlich seinen 24stündigen Aufenthalt in Berlin, der in der Hauptsache privaten Zwecken diente, zu Unter haltungen mit maßgebenden deutschen amtlichen Persönlichkeiten benutzt hat, daß aber, selbst wenn ein Druck von diesen beabsichtigt gewesen sein sollte, der .Präsident der Deutschen Reichsbank und der unabhängige Führer der deutschen Dele gation für Paris sich kaum von seiner eigenen besseren Auffassung der Lage würde abbringen lassen. Es kommt in der Tat gar nicht in Frage, daß Meinungsverschiedenheiten zwischen Dr. Schacht und Berliner Quellen vorhanden wären und daß man deshalb den Versuch unter nommen hätte, Dr. Schacht zu einer irgendwie anderen Haltung zu bewegen als der, die er völlig konform mit den übrigen deutschen Sachverstän digen bisher in Paris vertreten hat. Auch heute noch hat es keinen Zweck, besonders optimistisch oder besonders pessimistisch den Pro pheten über das Schicksal der Pariser Verhand lungen spielen zu wollen. Sie sind eingetreten in das Stadium" der Entscheidung und damit naturgemäß in das kritische Stadium, und es läßt sich nicht leugnen, daß bisher die Ziffern, die von dein Schuldner Deutschland und den Gläubigern genannt werden, noch ganz erheblich auseinandergehen. Aber was die nächsten Tage und Wochen bringen, das läßt sich schwer voraus sehen. Man kann nichts weiter tun, als abwarten, um sich ein Urteil zu bilden, wenn irgendein Ergebnis vorliegt. Polen macht mobil (Eigene Meldung.) Berlin, 15. 3. Polen hat bekanntlich dem Kelloggpakt doppelt zugkstimmt, einmal bei der allgemeinen Unterzcichmlug in Paris und dann kurzer Tagesspiegel Der Verwaltungsrat der Deutschen R eichsba hg e sellscha ft hat den General direktor der Reichsbahn Dr. Dorpmüller ein stimmig nach Ablauf seiner 3jährigen Amtszeit auf 3 Jahre wiedergewählt. Bei der Beratung des Haushalt- planes wandte sich Reichsernährungsminkster Dietrich gegen die Ausführungen des deutsch- nationalen Abg. Schlange-Schöningen über sein« Stettiner Rede. Während der Aussprache im Reichstag ergriff Reichskanzler Hermann Müller das Wort und erklärte, er verlange vom Reichstag« die Annahme eines gedeckten Haushaltplanes, da er sonst zurücktreten werde. Der Reichstag beendigte nach zweitägiger Tauer die erste Lesung de; Haushaltplanes für 1929 und überwies die Vorlage dem Haushalt ausschutz. Tie Steuervorlagen gehen an den Stsuerausschuß. Tie Abstimmungen über das nationalsozialistische Mißtrauensvotum gegen den Reichsknnenininister findet am Montag statt. In der zweiten Februarhäkfte hat sich di« Zahl der Unter st ützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung und der Kriscnunter- stützung um noch etwa 100 000 Personen erhöht. Der Gesetzentwurf für die Unter stützung Ostpreußens wird umgehend dem Reichsrat und den: Reichstag zugeleitet werden. Die Verhandlungen zwischen dem Reich und Preußen stehen kurz vor dem Abschluß. Die Sachverständigen-Konferenz beschäftigte sich am Freitag mit der Ausgleichs bank. Äbgesehen von einigen unwichtigen Neben fragen soll man sich über den Mechanismus der zukünftigen Reparationszahlungen im wesentlichen einig sein. Ueber die Höhe der deutschen Jayreszahlungen und ihre Dauer ist noch keine Uebereinstimmung erzielt worden. Geheimrat Castl reist am Montag für zwei Tage nach Berlin, um an einer Präsidial versammlung des Neichsverbandes der deutschen Industrie teilzunehmen. Wie verleitet ist es zwischen dem deutschen Geschäftsführer in Bukarest und der rumänischen Regierung zu einem vorläufigen Ueberernkommen über einen deutschen Wagen kredit an Rumänien gekommen. Nach Pariser Meldungen wird Dr. Schacht im Laufe der nächsten Woche nach Berlin reisen, um an einer Sitzung des Verwaltungsratcs der Neichsbank teilzunehmen. In der französischen Kammer sprach Kriegsminister Painleve über die gesundheitlichen Verhältnisse bei der Nheinarmee. noch in der besonderen Form des Litwinowpoktes. Polen verzichtet also auf de» Krieg als Instru ment der Politik. Und es hat aus dieser Aniiknegsgesimulng dir Konsequenz gezogen. Es hat nämlich in den nördlichen und im größten Teil feiner westlichen Bezirke, insgesamt m 36, auf Anordnung des polnischen Krieg-ministers ein« Probemobilmachung mehrerer Jahrgänge der Reserve sowie von mehreren tausend Wagen und Pferden vorgenommen. Die strategische Linie der Probemobilmachung ist annähernd gekennzeichnet durch d:e Städte Gnesen, Hohenfalza, Bromberg, Thorn, sowie Neustadt, Dirschau, Grandenz, Thorn, Wilna und Lida. Diese Linien sehen doch sehr stark nach einer Front gegen Ostpreußen und gegen Deutschland aus! Was soll das Ganze also? Das Land wird Mio (Eigener Informationsdienst.) Berl!«, 16. März. Die bekannte Veröffentlichung der Berliner „Morgenpost", in der dem Außenminister Dr. Stresemann naheaelegt wurde, der Deutschen Volkspartei dm Rücken zu kehren und bei der Demokratischen Partei anzuklopfen, hat dazu ge führt, daß — wie wir hören — in verschiedenen Landesverbänden der Deutschen Volkspartei Ent schließungen geplant sind, in denen zum Ausdruck kommen soll, daß es so wie bisher nicht weiter gehen dürfe. Man fordere größere Klarheit und Zielsicherheit der Partei. Insbesondere dürften sich diese Entschließungen gegen gewisse Personen in der Umgebung Dr. Stresemanns richten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite