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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192404300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-30
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.04.1924
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«MMkAWM 4 77. Iahrg Nr. 101 Vorsteher: Stadt». Wolf. Der Bezirk umfaßt folgend« Straßen: Albert- . terricht in der 2. Bürgerschule (Sachsenfeld) statt (nicht mehr — straße, Bockauer Gaff«, Druidenstraße, Eichert, Unterlunftshaus des Na- her — im Zimmer der Realschule) Der Nadelavbreitsunterrich turheilverelns I und Abt. L 8 und 15, Moltkestraße, Wettinerplatz, Wet- bisher im Handelsschulgebäud«. wie bis- iadelavbreitsunterricht ist miq Schwarzenberg, am 25. April 1824. Der Rat der Stadt. — Schulleitung. — i Der Stadtrat. Srünhain, den 28. April 1924. Der Bürgermeister. Bockau, den 28. April 1924. . geschieht, bekundet der Staat seine Ohnmacht, arbeitet an dev Vernichtung seines eigenen Fundamentes, bringt das Volk auf jene Stufe zurück, wo es sich verlassen fühlt und seinen Nuf „nach dem starken Manne" erhebt. Nuhholzversleigerung. Unlerwiesenthaler Slaatsforslrevier. V« .«r,»«»>rail»r «,I»Ir«an»' ««i»6n! U,llch «N Aurnahme d«« las« oa<d Lonn- und ^«süagen. D«r Pret» IS« dl« 34 mm bnll« Solon«! - «»»«igmiAI» lm ? mi'.dlollb«zlrli ist ro 'gomilimonzeig«» und SNllingeluch« 2«dür»lger I»), ouswirls 35 iür dl« 99 mm brcli« P«N>- N«kiomezeN« »0, auswärl, >00, st« dl« 90 mm dr«U« omii. Eolonil^ni« 51, ou»w!lrl»ai Soldpjinni-. Poftlchrck-ltont» i L «lpzlg Ar. ILMS. O«m«lnde-Otro-S»nl»i " u«, 8rzg«b. Ar. 70. Verlag L. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. E«mst>mch«r> ES»«« (Amt «u«) 44«, S»««e»«r, t», Schwarze»)««« «1. Drahtanschrift > VoMfreund «uerrrsodlr-o. Mittwoch, den 30. April 1924 Bayern besteht auf Rückgabe der Eisenbahn. München, 28. April. Der bayrische Gesandte in Berlins war gestern beim Reichskanzler. Wie zuverlässig verlautet, hält Bayern daran fest, daß die Rückübertragung der Eisenbahn an Bayern unter allen Umständen weiter gefordert werden soll. Die Möglichkeit eines neuen Konflikts, zwischen Bayern und dem Reiche ist nach den gestrigen Erklä rungen des Ministerpräsidenten Knilling in der Bayrischem Volkspartei gegeben. Die Belgier bei Poineare. - Paris, 28. April. Theunis und Hymans wurden: heute vormittag 10 Uhr in Begleitung des belgischen Botschaf ters am Quai d'Orsay empfangen. Die Minister begaben sich nach der Unterredung zu einem Essen, zu dem sie Poineare ein-, geladen hatte. Es wurde folgendes offizielle Kommunique aus-! gegeben: Die belgischen und französischen Minister sind in ei-! nem Gefühl freundschaftlichen Vertrauens in einen vorläufigen, Meinungsaustausch Uber die verschiedenen anläßlich der Sach-, verständigenberichte aufgetretenen Probleme eingetreten, die der Kompetenz der Regierungen unterliegen. Sie gedenken diese Besprechungen fortzusehen, um so bald wie möglich im Lin» vernehmen mit den übrigen alliierten Regierungen zu einer, allgemeinen Regelung zu gelangen. Paris, 28. April. Cin Mitarbeiter der „Information" be fragte die nach Paris gekommenen beiden belgischen M i < nister Uber die Tragweite und den Gegenstand der Vorhand« lungen. Es wurde ihm erklärt, daß es geradezu lächerlich sei^ von einer Vermittlung zu reden. Äs handle sich um ei nen Höflichkeitsbesuch, den auch die englische Negie rung völlig in Ordnung gefunden habe. Belgien bekunde seine Solidarität mit Frankreich, aber man könne natürlich nicht von! ihm verlangen, daß es seine eigenen besonderen Interesse« außeracht lasse. Die Minister seien lediglich zu einem Mei nungsaustausch allgemeiner Art gekommen, wobei Beschlüsse nicht zu erwarten seien. Line Meinungsverschiedenheit zwts schen den beiden Negierungen bestehe nicht. Belgien sei eben* falls der Ansicht, daß die Reparationskommissiak handel« solle. Es denke in keiner Weise daran, das Ruhrgebiet zu räumen. Es bedürfe zur Durchführung des SachverstLr^ Ein« deutsche Rot« an die Reparationskommission. - Paris, 28. April. Heute, spätestens morgen, wird ein« Noteder Reichsregierung der Reparatwnskommission übergeben werden. Die Reichsvegierung wird die Vertreter für die verschiedenen von den Sachverständigen vorgeschlagenen Komitees namhaft machen. Gesetzesvorschläge für die Ueber- gabe der Eisenbahnen, für die Industriehypothek und für die Goldemissionsbank werden einstweilen der Reparationskom mission nicht vorgelegt werden, weil ihre Ausarbeitung, die in Berlin vorgenommen wird, selbstverständlich größter Sorgfalt, bedarf und diese bisher wegen der Kürze Ler Zeit nicht zü Ende geführt werden konnte. * . j Berlin, 28. April. Die Kriegslastenkommission in Park»! hat heute der Neparationskommission die Namen der Mitglied der mitgeteilt, welche die deutsche Negierung in dem Organisa- tionskommitee für die Reichsbahn- und Industrieobligationen vertreten sollen. Für das Eisenbahnorganisationskomitee wur den von deutscher Seite benannt Staatssekretär Vogt und Staatssekretär Bergmann, für das Komitee zur Organi sation der Industrieobligationen Staatssekretär Trendelen-, bürg und Geheimrat Bücher. 8. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: Handelsschule. Abstimmungsvor- sicher: Stadtrat Brandt; stellv. Abstimmungsvorsteher: Stadt». Aichinger. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Bahnwärterbaus E 8M, Blücher- straße, Kantstraße, Lindenstraße, Metzschstraße, Pfarrstvaße, Schlachthof- straße, Bodelstraß«. 1- «naben- und Mädchenfortblldungs- vkywur«ienverg. sch«,,. Für alle Schüler und Schülerinnen findet ab Montag, de» 287 April 1924, der gesamte wiffenschastliche Un- «»»«!,«n^tnua-m« tür dt, am NmdmMag «richrtnend« Stumm«« dt» oormMag» 9 Ud« in d«n KmiptgAtMj- ß«ll«n. Mn« Sewidr lür dt« Aulnahm« dir AnjNg» am oorg«ichri«b«n«n Tag« sowt« an d«sttmmter Still« wird nlbl g^«b«n, auid nicht sür dt« Richtigst«» d«r durch ^«rn- ipncker auigrgtbenen An,«ig«n. — Fil« Mchg. unotriang l «tngkiandtrr Schrtüllüch« Sb«rnimmt dt« schristlitlunz d«tn« virantworiung. - Um«rbrechung«n de» Selchst»«- b«trt«d„ d«gril»den u«tn« Anspruch«. BA Zahlung,a«rzug und Nandu«, gilt«» Siadalte al» nicht txrilndart. Sandt,«schtft»Nell«n m M«, Libnitz, Scha«rairz und Schwarz«nd«kg. mittel. Dadurch aber greift er in die innersten Antriebe der Erzeugung von Gütern, die er mechanisiert und dadurch hemmt. Denn der Quell der Gütererzeugung fließt nur dann reich und nach allen Seiten, wenn die private Initia tive, der Wagemut des einzelnen, ureigenste schöpferische Freude ihn speisen. Das Problem der Wirtschaftspolitik liegt an der Wurzel der wirtschaftlichen Tätigkeit; es ist eine Frage der Gütererzeugung, nicht der Verteilung. Wo die Armen dadurch reicher werden sollen, daß man den Neichen ärmer macht, da spielt man mit dem Problem, löst es aber nicht. Anders wird das Bild, wenn man unter Wirtschaft die Privatwirtschaft, besonders die führenden Interessengruppen der Privatwirtschaft verficht. Hier heißt es: die Politik muß über der Wirtschaft stehen. Das ergibt sich schon aus bloßen Erwägungen der Erfahrung: die Wirtschaft hat die Tendenz, ihre materielle Macht als Recht zu statuieren; ihre rohe Macht will Recht schaffen, ja Recht sein. Da muß die Politik einlenken; sie hat ja die Zusammenhänge des Volkes zu begreifen und muß darnach so handeln, daß im Gesamtbilde nicht die nur ökonomische Macht den Ausschlag gibt; Macht kann nie Recht schaffen, sondern das Recht ist ewig, naturgesetzlich. Dieses hat die Politik zu ver teidigen, über ihre Befolgung zu wachen, ihre Uebertretung unnachsichtlich zu bestrafen. Es erhebt sich die Frage: soll der Staat mit den äußeren Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, mit Verordnungen und Gesetzen usw. in das Spiel der wirtschaft lichen Kräfte und Interessen eingreifen? Wir sahen schon: Politik muß aus den Zusammenhängen heraus weise handeln. Weise kommt aber von Wissen; Wissen setzt aber Erfahrung voraus. Und die Erfahrung lehrt, daß der Erfolg der Politik immer da gering war, wo man durch Verbote und direkte Regelungen störend und hemmend oder bevormundend ins Wirtschaftsleben eingriff, daß er aber dort vorhanden war, wo die Politik durch Befreiung von wirtschaftlichen Gegen kräften und ihre Unterstützung wirkte und zu wirken ver suchte. Der Staat soll die beim Auftreten wirtschaftlicher Schäden und Krankheitserscheinungen in den Kreisen der Ge schädigten sich von selbst bildenden Gegenkräfte zur Entwick lung und Auswirkung kommen lassen und dies begünstigen. Die Heilmittel, welche die Wirtschaft in sich selber bietet, sind meist die der Krankheit adäquaten und darum wirksam. Dabei soll nicht geleugnet werden, daß auch einmal unmittelbar tiefe operative Eingriffe des Staates in die Wirtschaft notwendig sein können. Allein dieses Verfahren muß die Ausnahme bleiben. Die Erfahrung lehrt, je mehr und je länger der Staat mit seinen äußeren Machtmitteln in das Spiel der wirtschaft lichen Kräfte und Interessen eingreift, desto größer und ver wirrender wird die Fülle der Gesetzesparagraphen, für die wieder Einrichtungen und Beamte nötig sind; und in mehr als einem Falle erscheint es zweifelhaft, ob durch gesetzliche Rege lung ein wirklicher sozialer Fortschritt erreicht wiÄ>, oder ob nicht etwa ein neuer Bureaukratismus und sein einengender Mechanismus wirtschaftliche Triebkräfte ungünstig hemmt. Daraus erhellt: die Politik soll das Regiment führen über die Interessenvertretungen der Wirtschaft; aber sie soll es weise ausüben, d. h. 1. gegenüber den überwuchernden Kräften der Privatwirtschaft sind Gegenkräfte in d'er Wirt schaf t s e l b st z u w e ck e n, zu fördern und zu stärken; 2. wo die Gegenkonträhentcn im Spiel der wirtschaftlichen Interessen zur Selbsthilfe schreiten und Organisationen bilden (Gewerk- schäften, Genosscnsä)aften, Peveine usw.), soll die Politik ihnen den Weg nicht v e r s p e r r e n und ihnen keine Ausdeh nungsmöglichkeiten verschließen, und endlich Nwoes an- LereKräftenicht mehr gibt, die Ordnung.im sozialen Leben herbessühren können, soll der Staat durch Spruch und Machtmittel eingreifen. Und sein Spruch muß klar sein, umfassend die wirtschaftlichen Verhältnisse regeln und sich selbst keine Möglichkeiten bieten, sich ihm zu entziehen; die Durchführung sei entschlossen und drakonisch. Wo beides nickt Kleiner Hund (Hündin) grau-weiß, zugelaufen. In- OvlNUU. nerhalb drei Tagen abzuholen im Gemeindeamt. Nach Fristablauf wivd darüber verfügt. Pflichlseuerwehr Lauter. Uebung Mittwoch, de« 39. April 1924, nachmittag S Ahr, auf dem Schulturn- platz für die Jahrgänge i899—1901. Auf die weitere Bekanntmachung aw den Anschlagtafeln wird besonders hingewiesen. Das Kommando. » enlhallend die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft und der -LUHkvkUk» * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städüschen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neujtädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Etadlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. tinerstraße mit Abt. A 218 und 269. 4. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: „Gasthaus zum Bürgergarten", Eingang vom Hofe aus. Abstimmungsvorsteber: Stadtrat Roßner; st«llv. Abstimmungsvorsteher: Stadt». Lorenz. Der Bezirk umfaßt folgende Stra ßen: Bockauer Straße, Bahnhofstraße, Carolastraße, Lisenbahnstraße, Ernst-Papst-Straße, Kirchstraße, Markt. 5. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: 1. Bürgerschule, Lehrerzimmer. Abstimmungsvorsteher: Stadtrat Hirthe; stellv. Abstimmungsvorsteher: Stadtv. Lenk. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen Amtsgerichtsstraße, Bergfreiheit, Brauhausberg, Jägerstraße, Kurze Straße, Lutherstraße, Mozartstraße mit Abt. L 151 B, Schützenhauswcg, Schützenstraße, Schwar zenberger Straße mit Abt. L 256 und 391, Zeppelinstraße, Zwitterweg. 6. Stimmbezirk: Abstimmnngsraüm: Gasthaus „Zur Neichshall«", Was serstraße. Abstimmungsoorsteher: Stadtrat Ziegler; stellv. Abstimmungs. Vorsteher: Stadtv. Schieck. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Färber- straße, Gerberstraß«, Mittelstraße, Oststraße, Reichsstraße m. Abt. L 324, 325, 326, Wasserstraße. 7. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: Fremdenhof „Burg Wcttin", Bahnhofstraß«. Abstimmungsvorsteher: Stadtrat Mehlhorn; stellv. Ab stimmungsvorsteher: Stadtv. H«ntschel. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Am Bahnhof, Bergstraße, Erdmann-Kircheis-Straße, Gabelsber- gerstraße, Kircheis-Werk, Lößnitzer Straße, Mehnertstraße, Rittergut KIS- sterlein, Schulgaffe, Steinstraße, Wiesenstraße, Wilhelmstraße, Stadtteil Niederpfannenstiel. Im Bahnhofsrestaurant in Annaberg, Dienstag, den 6. Mai 1924, vormittag» ^19 Ahr: 4346 Klötze, 7—15 cm; 1756 Klötze, 16—22 cm; 991 Klötze, 23 und mehr cni, 3 und 3,5 m lang. Nutzscheite: 4,9 rm, 2,9 m lang; 32,5 rm, 1,9 m lang. Aufbereitet in Abt. 58, 68, 69 (Bruch). Forstamt llnterwiesenthal. Forstkaffe Schwarzenberg. Die Demeindestraß« Srünhain—Oberpfannen« stiel wird wegen Ausbau derselben zwischen Ge nesungsheim und der Stadtgrenz« vom 2. Mai dss. 3». ab bis auf wei tere» für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Beierfeld und Bernsbach verwiesen. , Politik und Wirtschaft. Von Dr. Iohannes Dierkes- Berlin. Es gibt Dinge, die man durch ruhige Ueberlegung zu be greifen suchen muß; man muß sie zu Ende denken, sonst fällt man der Oberflächlichkeit und schillernden Undeutlichkeit des Schlagwortes zum Opfer. Hierher gehört auch das Pro blem: Politik und Wirtschaft. Was haben beide miteinander zu tun; wie ist ihre Rangordnung? Soll die Politik die Wirtschaft führen oder umgekehrt? Was ist Politik? — Politik ist die Kunst, die Zu- sammenhänge eines Volkes zu begreifen und weise danach zu handeln. Diese Zusammenhänge sind mannigfach, weit ver- zweigt und ineinander und miteinander verflochten: Religion, Kultur, Sittlichkeit, Recht und Rechtsprechung, Bildung und Bildungswesen, Wirtschaft usw. Daraus ersehen wir: die Wirtschaft ist ein Teil, ein Mittel, ein Instrument der Politik. Sie ist nicht selbst Zweck und Ziel, sondern Mittel zum Zweck, Instrument im Spiel der Politik. Die Politik kann ihren Ausgangspunkt wechseln, je nach der Weltanschauung des Politikers; Wirtschaft hat immer dasselbe ökonomische Ge setz: Handle mit gegebenen Mitteln, sodaß möglichst viel er reicht wird. So ist die Politik der Primäre; die Wirtschaft ist das Objekt der Politik, ein Mittel, mit dem sie arbeitet, um zu erreichen, was dem Wohle des Staatsganzen frommt. Dabei muß man sich über eins von vornherein klar sein: wo das Wort „Wirtschaft" in der öffentlichen Aussprache ge braucht wird,, stehen hinter ihm regelmäßig zwei ganz verschiedene Vorstellungen. Die eine meint mit Wirtschaft Privatwirtschaft, deren Gruppen und Inter- essen; die andere meint ganz allgemein die Volkswirt- schäft. Der Unterschied ist wesentlich und je nach dem, was im einzelnen Falle gemeint ist, ergibt sich Stellung und Rang ordnung der beiden Faktoren Politik und Wirtschaft. Meint man mit Wirtschaft die Volkswirtschaft, so bedarf das oft leichtfertig gesprochene Wort: die Politik soll die Wirtschaft führen und nicht umgekehrt — Berichtigung: Die Volkswirtschaft ist nicht bloß eine Summe von privatwirtschaftlichen Sonderinteressen, sondern in einem staatlich geeinten Volke ist sie etwas anderes und mehr: sie ist ein organisches Ineinandergreifen der Einzelwirtschaften, das ein Leben für sich darstellt mit eigenen Gesetzen, die nicht von außen durch Befehl, Verordnung und Gesetz von heute auf morgen in andere Bahnen gelenkt werden können. Die Volkswirschaft ist das materielle Fundament eines Landes; auf ihm steht das Volk; damit bedarf auch die Politik ihrer als Voraussetzung — denn eine Politik in, luf^eeren Naum ist ein Unding. Der Politiker muß auch volkswirtschaftlich denken, sonst vernachlässigt er in seinem Handeln die Funktionen der Volkswirtschaft oder schlägt sie ogar entzwei. Am Ende des volkswirtschaftlichen Denkens teht die Produktivität, d. h. die sachliche Ergiebigkeit >er Gütererzeugu.rg. Weil dem so ist, muß die Politik schon aus rein wirtschaftlichem Denken heraus dafür sorgen, daß die wichtigste Neichtumsquelle, der Faktor Arbeit nicht vernachlässigt oder verwirtschaftet, sondern geschützt und ge- oflegt wird, d. h. weil Menschen ihn darstellen, ist es notwen dig, daß ihre Arbeitsfähigkeit und ihr Arbeitswille erbalten bleibe und entfaltet werde. Aber es muß auf die richtige Weise geschehen, d. h. wieLer aus wirtschaftlichem Denken heraus, und bas besagt: Hebung der Wohlfahrt der Arbeiter ist wohl auch durch Aenderung in der Verteilung, weit mehr jedoch durch größere Intensivität und durch Fortschritt in der Produktion m erwarten; die Gemeinsamkeit der Interessen beim Schaffen des Ertrages ist größer als bei ihrer Verteilung. Hier liegt auch der Irrtum und Fehler des Sozialismus: er hat als Politik versagt, denn als er die Zusammenhänge zu begreifen suchte, sah er die volkswirtschaftlichen nicht richtig. Er will Lie Beritaatlickuna der Produktions Amtliche Anzeigen. M«»» Relchstagswahl. Di« Wahl zum Reichstage flutet am Allk» Sonntag, den 4. Mai 1924, von vormittag 8 Uhr bl» nachmittags 5 Uhr statt. Für diese Wahl ist unsere Stadt in acht Stimmbezirke eingeteilt worden. Diese Stimmbezirke, die Abstimmungs- räume, sowie die für di« Wahl ernannten Abstimmungsvorsteher und ihre Stellvertreter sind nachstehend unter (X) verzeichnet. Gleichzeitig wird noch aus folgendes hingewiesen. Die Stimmzettel sind amtlich herge- stellt worden und jeder Wähler erhält im Abstlmmungsraume einen Stimmzettel ausgehänoigt. Der Stimmzettel enthält all« zugelaffenen Kreiswahlvorschläge, die Partei und di« Nam«n der ersten vier Bewer ber jedes Vorschlages. Der Stimmberechtigt« bezeichnet bei der Stimm abgabe durch Anbringung eines Kreuzes oder durch Unterstreichen oder in sonst erkennbarer Weise den Kreiswahlvorschlag, dem er seine Stimme geben will. Stimmzettel, die dieser Bestimmung nicht entsprechen, sind ungiltig. Anträge auf Ausstellung von Stimmscheinen werden nur bis Freitag, de« 2. Mai 1924, nachmittag 4 Ahr, entgegengcnommen. Aue, den 26. April 1924. De« Rat der Stadt. (X) 1. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: Stadthaus, 2 Treppen, Eingang Leffingstraße. Abstimmungsvorsteher: Etadtverordneten-Dorsteher Fr«y; stellv. Abstimmungsvorsteher: Stadtv. Hiltmann. Der Bezirk umfaßt fol gende Straßen: Arndtstraße, Bismarckstraße, Lrnst-Geßner-PIatz, Gellert- stiaße, Goethestraße, Körnerstraße, Leffingstraße, Niederschlemaer Weg, Poststraße, Schillerstraße, Schneeberger Straße, Schulbrücke, Wehrstraße, Abt. A 113 T. 2. Stimmbezirk: Abstimmnngsraüm: Gasthaus „Anker", Louis- Flscher-Straße. Abstimmungsvorsteher: stellv. Stadtv. - Borsteher Bär; stellv. Abstimmungsvorsteher: Stadtv. Günzel. Der Bezirk umfaßt folgende Straßen: Auerhammerstvaße, Louis-Fischer-Straße, Mühlstraße, Schmelz hütte, Uhlandstraße, Waldstraße, Wellnerstraße, Ziegclstraße, Zinnstraße. 3. Stimmbezirk: Abstimmungsraum: Gasthaus „Alt-Aue", Ernst-Paplt- Straße. Abstimmungsvorsteher: Stadtv. Martin; stell». Abstimmungs-
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