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Sächsische Elbzeitung : 18.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187901184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-18
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.01.1879
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Sächsische Lllytitung. Amts- «nö Anzeigeblatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrats) zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Tächs. Elb-Zcitiing" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alte PvsMustallen, sowie durch die Lrpeditivn dies. Bl. fiir I Mark dicrteljnhrl. -u beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh l> Uhr, für das Sonnnbendsblatt spätestens bis Freitag früh it Uhr erbeten. — Preis fiir die ge spaltene CorpuSzeile oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebereinkunft.) — Inserate für die Elbzeitnng nehmen an in Hohnstein Herr Biirgcrmstr. Hesse, in Dresden nnd Leipzig die Annoncen-Aiircaus don Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnbalidcndank und Nnd. Mosse. 0. Schandau, Sonnabend, den 18. Iainlar bringt der „Frcib. Anz." folgenden interessanten Ar- Innenleben nnr der Oberflächlichkeit huldigen nnd Ivie dient: jährlich einen festen Betrag bei einer Kapital wahrnchmcn, welche junge Mädchen heutzutage machen; wie sic ohne Kenntnis; der einfachsten hänölichen Dinge ihren Sinn nur auf Flitterstaat richten, ohne tieferes nicht immer anöstillen, so ist dies ein Ucbclstand, ans dessen Beseitigung man Bedacht nehmen muß. Diese und zu wenig gesunden Menschenverstand besitzt, voll ständig auf den Kopf gestellt. So ist die Thatsache unumstößlich richtig: eine große Anzahl von Mädchen aus den sogenannten ge bildeten Ständen werden dadurch, daß ihnen der Ehe stand versagt bleibt und daß sic ans dem Elternhansc kein Nermögcn mit auf den Lebensweg bekommen, in bittere Noth versetzt, und mässen kümmerlich ihr Brod verdienen. Man sollte meinen, gegen dieses unstreitig vorhandene und sehr bcklagcnSwcrthc Uebel gebe cs einfache nnd natürliche Mittel. Man strebe nur hübsch darnach, daß mehr Mädchen in den Ehestand treten und daß die Eltern ihre Töchter nicht ohne alles Bcrmögcu aus dem Hause entlassen! Aber wie weit gefehlt, die Francu-Auwülte haben ein besseres Mittel: der Frau muß die Berufsarbeit erschlossen werden wie dem Manne. Das ist allerdings eine merkwürdige Logik. Weil das eine Geschlecht nicht überall und nicht in allen Schichten der Bevölkerung seinem natürlichen Berufe lachkommcu kann, so soll cs dem anderen Geschlechte Konkurrenz machen nnd dessen Berufsarbeit, für die ö doch nur iu einzelnen Füllen tauglich ist, thcileu! Oer natürliche Beruf des Weibes ist die Stellung als Mutter und Hausfrau, nicht als Berufö- arbciterin. Kaun das Weib diesen ihren Beruf oder Leben svcrsi ehern ngS-Bank anzulegen, leben sic uttbcküuuncrl weiter, wie es ihnen ihr Einkommen gestaltet, legen nichts zurück und — ihre Kinder ge- rathcn in Noth, wenn dieses Einkommen aufhört; sic haben gelernt, Ansprüche an das Leben zn machen, die nur bei Lcbcuözcilcu des Familienvaters zn ver wirklichen waren. willigen Männern hervorgcrnfcnc Agitation, die sich größerem Umfange als zcithcr seinen normalen Äc- jcdenfalls vollständig im Sande verlaufen wird. Demi rnf wird erfüllen können. ob die Fronen ebenso wie die Männer in den meisten I Nicht viel anders stehtö mit dem zweiten Grunde, Bcrnfsartcn thütig sei» sollen, das ist eine Frage, die den wir oben für die Noth alleinstehender Mädchen an ganz anderer Stelle als in Vereinen und Zcit-Iauführtcn: dem Mangel au einem auch mir ciniger- schriftcn entschieden wird — nämlich durch die sozialen I maßen ins Gewicht fallenden Vermögen. Gerade in Verhältnisse des ganzen Volkes, dnrch Wohlstand oder Iden minlcreu Stünden wird in dieser Hinsicht von den Armnlh desselben. Ist das Volk wohlhabend, so hat! Eltern viel gesündigt. Daß sic grvßc Schätze für die Fran nicht nöthig, gleich dem Mannc thütig znlihrc Kinder sammeln sollen, ist nicht zn verlangen sein; ist das Volk arm, so müssen die Franc» arbci-Innd nicht anszufnhrcn; aber das ist von ihnen zn ten, sic mögcn wollen oder nicht. Hier sprechen That- verlangen, einen Theil ihres Einkommens zur Sicher- fachen nnd nicht schöne Redensarten. Istellung der Zukunft ihrer Kinder zn benutzen, anstatt Die ganze Bewegung ist aber trotz ihrer Beden-1 dazu, ihren Kindern Bedürfnisse auzucrzichcn, welche tnngölosigkcit doch von einem gewissen Interesse, wcilldicse später doch nicht befriedigen können, sic zeigt, wie unpraktisch mau im lieben Deutschland In diesem Punkte wird namentlich von Solchen viel die Sachen zuweilen anfaßt und mit welcher Geschick- versehen, welche ein festes, aber nicht übermäßig lichkcit man die Dinge gerade von der Seite ans an- großes Einkommen haben. Anstatt sich die Vortheile Zusehen liebt, von welcher aus sic, will man kciuidicscs festen Einkommens z» Nutze zu machen und schiefes Bild erhalten, nicht angesehen werden dürfe». " Die einfachste mid klarste Thatsache wird dnrch diese Art der Beobachtung, welche zu viel Gelehrsamkeit Tagesgeschichte. Sachse». Schandau. Der am Douuecstag Abend slailgchabte Vortrag des Herrn Merkel ans Dresden über OclgaSbclcnchtung nnd gleichzeitige Er zeugung einer solchen Flamme im Dampfschiffhotel hatte sich eines sehr zahlreichen Besuchs zu erfreuen und wurde gciiaimtem Herr» für diese überaus große Gefälligkeit der allseitige Dank zu Theil. Ein aus führlicher Bericht hierüber wird im Interesse der Bewohner später folgen. Zu zwei vom Sladtrath zu Crimmitschau a»s- gcschricbrmcu neuen Polizcidienerstcllen haben sich nicht weniger als 123 Personell gemeldet. Ans der Kaserne in Chemnitz ist dieser Tage ein Soldat, welcher in Haft befindlich war, entsprungen. Er hat sich aus seiner Bettdecke ein Seil gemacht und sich in den Kaserncuhof hinabgelassen, worauf er zu den schöne Vorträge gehalten, in welchen mau das! berücksichtigende Bildung erhalten; daß sic die Obcr- Nccht der Frauen auf Arbeit nachwcisct, dort cr-Iflächlichkcit uud Halbheit, die ihnen vielfach schon in scheinen sogar Zeitschriften als Francnbcwcguug. mamhen Schalen, namentlich Privat-Jnslilnten, ancr- Dicsc ganze Frauenbewegung ist nichts anderes! zogen wird, abstruse» »»d bekämpfe» lerne». Daun als eine künstlich von einzelne» cmaiizipalionölnstigc» werdet ihr gar nicht m» nciie Berufsarbeiten für daö Damen der höheren Stände im Verein mit dienst- weibliche Geschlecht zu sorge» habe», weil cs i» weit Unter der Rubrik Frauenarbeit dem nächststchendcu Wachposten ging und dcmselbcn sagte, daß er — der Posten — in die Kaserne kom men solle >md er für ihn Wache stehe» wolle. Der wachstehlmde Soldat glaubte seinem Kameraden, über- Bcseitignng ist aber natlirgemäß nur darin zu finden, gab ihm Gewehr uud Mantel und ging iu das Ka- daß mehr Müdcheu als bisher iu den Ehestand treten seriicnzimmcr, was der Flüchtling benutzte, um ins Mehr Mädchen aber werden in den Ehestand treten, Freie zu kommen. wenn — ja, wenn mehr Müdcheu als heute den — Aus Ehemuitz hört mau, daß der einst als jungen Männern begchrciiöwcrth erscheinen. I armer Handwerksgeselle dort eiugcwanderlc nnd u»- Hier also liegt der Hase im Pfeffer. Gerade in längst in^uchcgast verstorbene Konmierzicnrath Richard den sogenannten mittleren Klassen, von denen hier Hartmann etwa 10 Millionen Mark hinterlassen hat. die Rede ist, scheuen sich die jungen Männer vor der! Verluste, die iu den letzten schlimmen Jahren mich §he und darum bleiben so viele Mädchen unversorgt. I ihn betroffen haben, rcducirtcu sein Vermögen, das Wo soll aber bei den jungem Männern anch die Lust I früher wohl noch größer gewesen sein mag. lieber zum Heirathcn Herkommen, wenn sic die Ansprüche I Legate verlautet noch nichts Bestimmteres, als daß tikcl, der anch in wcilcrcii Kreisen Verbreitung vcr- sie nur Geld auözugebeu, aber nicht zu erhalten ver stehe» ? Hier setzt eure Kraft ei», ihr Dame» und Ucbcrall hört man jetzt von Bestrebungen, dculHcrrcn von der Frammbcwcgimg! Sorgt dafür, daß Franc» besondere Bcrnfsartc» z» erschließe». Hier Einfachheit, Wirthschaftlichkeit und Häuslichkeit unter bildet sich ein „Verein zur Förderung der Erwerbs unseren Mädchen heimisch werden; sorgt vor Allem lhütigkcit dcö weiblichen Geschlechts", dort ein Pcnsions- dafür, daß sic keine verschrobene, die Erfordernisse nnd Untcrstütznngsvcrcin für Erzieherinnen; hier wer I ihres Standes im späteren praktischen Leben gar nicht sowohl, als auf seine Nachkommenschaft die Hosfnnng der einstigen lcbcuSfrischcn Thronfolgcrschaft gesetzt hatte. Sollte nnn die ältere oranische Linie in Holland, ohne Nachkomme» für de» Thron zu hinterlassen, ansstcrbcn, so würden die einzigen berechtigten Erbe» desselben die 1866 entthronten nassauischen Fürsten sein, deren Rechte sich ans den in den Jahren 1830/31 veränderten Wiener Vertrag stützen. Nun sind aber diese Agnaten dcö Königs Wilhelm 111. durchaus nicht im Lande beliebt und auch neigt sich die öffent liche Meinung in Holland der Ansicht zn, daß Preuße» cvcutucll nicht ruhig zuscheu würde, wenn diese ent thronten Fürsten Anspruch auf den Thron erhebe» sollte». — Ob und wieweit sich diese Bedenke» recht fertige» könnte», kommt jedoch gegenwärtig so wenig in Betracht, daß dieselben namentlich gänzlich schwinde» müsse» a» der Bahre des verblichene» Prinzen mid bei den Thrüncn der stmgcn Prinzcssin-Wiltwe. — Die bedenklichen Rückschritte indcß, welche Holland im Vergleich zn seiner frühere» Machtstellung in der neneren Zeit gemacht hat, dürften wohl Betrachtungen erwecken, wie sich die politische mid wirlhschaftlichc Lage des Landes in Zukunft gestalten werde. Die einst die halbe civilisirtc Welt beherrschende Nation, welche Jahrhunderte lang an der Spitze dcö pro testantischen Europas gestanden hat, ist heute erschlafft und dnrch angchäuftc Ncichthümer in eine politische Uiithütigkcit gcralhe», welche jedes höhere nationale Streben verhindert. Der Zeitpunkt mag daher nahe sein, wo cö nöthig erscheint, daß eine neue Kraft die Interessen des Landes fördert und das Volk aufrüttelt ans dem müßigen Sclbstbehagcn zu frischem frohe» Streben; vielleicht trügt das Hiuschcidcii dcö Prinzen Heinrich dazu bei, daö uiederlündische Volk einer Epoche jn seinem Staatölebcn näher zu bringen. Zum Hinscheidcn des Prinzen Heinrich der Niederlande. Aus dem Lande uuscrcö nordwestlichen Nachbars, welches noch vor Kurzem von begeisterten glänzende Ovationen über die Hochzeit des Königs Wilhelm III der Niederlande und seines Bruders, des Prinze» Heinrich, Statthalters von Luxemburg, mit dcmschcu Prinzessinnen erfüllt war, erschallt gegenwärtig die Traucrkunde vom plötzlichen Tode jenes Prinzen Heinrich n»d versetzt einerseits ganz Holland in Trauer, wie auch anderseits die preußische Kömgöfauülic sich schwer durch de» Verlust betrübt fühlt, da der Ver schiedene ein Schwiegersohn des Prinze» Friedrich Carl und mit dessen Tochter Prinzessin Maric erst seit fünf Monaten vermählt war. Der Prinz Heinrich starb nach knrzcr Krankheit am Gchiruschlagc ans dem Schlosse Walfcrdingcn in Luxemburg, woselbst er rcsidirlc, uud mit seinem Hinschcideu wird die Hoffnung Hollands auf daö Fortbestehen der älteren orauischeu Linie bedeutend abgcschwächt, wenn sich die Thatsache nicht bewahrheiten sollte, daß die Prinzessin-Wittwe Aussicht auf Erhaltung derselben gibt. Die wichtige politische Eiuwirkmig, welche dieser Todesfall auf die Entwickelung der nationalen Verhältnisse Hollands in seiner Beziehung zn Dcntschlaud und zunächst zu Preußen haben kann, ist von so allgemeinem Interesse, daß ein näheres Eingehen auf die Verhältnisse der niederländischen Dynastie wohl am Platze erscheint. — Der regierende 61 jährige König von Holland Wil helm III., der sich vor wenigen Tagen noch mit der 22 jährigen Prinzessin Emma von Waldeck vermählte, besitzt aus seiner ersten Ehe zwei Söhne, von denen der ältere, 37 Jahre alt, in Paris seit Jahren ein wenig rcspcktabcleö Leben führt nnd der jüngere, 1851 geboren, sehr schwach und kränklich ist. Beide sind, nach der öffentlichen Meinung in Holland, zur Thronfolge untauglich nnd desto herber trifft unter diesen Verhältnissen der Tod dcö Prinzcn Heinrich daö Land, da es ans ihn, den lebenskräftigen Fürste»
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