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Sächsische Elbzeitung : 29.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188507290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18850729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18850729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-29
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.07.1885
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MGsthe WMmly. Amts- Nnö Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sächs. Glb«Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 1 Mark Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 9 Nhr, für da« Sonnabendöblatt spätestens bis Freitag früh 9 Uhr erbeten. Pre s ,u o e ge. spaltene CorpuSzcile oder deren Raum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Ucbereinkunft.) Inserate für die " an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-BüreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendanr und Ruv. w ff . 60. Schandau, Mittwoch, den 29. Juli 1885. Politische Rundschau. Wie nun ziemlich bestimmt fcstslcht, wird Kaiser Franz Josef bei seiner Begegnung mit Kaiser Wil helm von der Kaiserin Elisabeth begleitet sein und ist es ans diese Weise möglich geworden, dem greisen dcnlschcn Monarchen die beschwerliche Fahrt von Gastein nach Ischl zu erspare». Dem Vernehme» »ach wer de» die österreichischen Majestäten bereits in den ersten Tage» des August iu Gastein einlrcffcn und daselbst einen mehrlagige» AnfeMhalt nehme». Gleichzeitig tauche» auch die Gerüchte vo» ei»er Zusammc»k»nft zwischen dem österreichische» Kaiser »»d dem Kaiser von Rußland wieder mit großer Bestimmtheit ans. Im kaiserlichen Lnstschlossc zn Reichstädt in Böhmen, das immer vorzngswcisc als Ort dieser Eutrcvne ge nannt worden ist, sollen bereits große Vorbereitungen für den Empfang hoher Gäste getroffen nnd nament lich jene Zimmer glänzend renovirt werden, welche bei der letzten Monarchcnbegeguung benutzt worden sind. Das 6. dcplsche Turnfest zu Dresden gehört nun mehr der Vergangenheit au, aber das Bewußtsein, daß cs ein schönes, erhebendes, ein echt nationales Fest gewesen ist, was man in den gastlichen Manern Dresdens gefeiert hat, wird in den Herzen seiner Theilnehincr sicherlich »och lange fortlcbcn. Bcmcr- kcnSwcrlhcr Weise bildete den Grundton desselben die herzliche Sympathie, welche den deutsch-österreichischen Turnern von Anfang bis Ende in reichstem Maße cntgcgcngctragcn wurde und die zahllosen Reden und Toaste, welche in Dresden den Tnrugästc» aus Deutsch, östcrreich gewidmet waren, haben Miseren Stammes brüdern in Oesterreich klar und offen dargcthau, wie sehr wir in Deutschland ihr schwere« Ringen nm Be wahrung ihrer Nationalität zu würdigen wissen. Es ist dies auch dankbar von den österreichischen Rednern anerkannt worden und ihren Versicherungen darf man wohl glauben, daß sich die Dculsch-Ocstcrrcichcr heute und immerdar in geistiger Beziehung Eins wissen mit ihre» StammeSgcuossc» „draußen im Reiche". Dabei mnß anerkannt werden, daß von den in Dres den vertretene» Deutsch Ocsterrcichcrn kein einziges un- österreichisches oder unpatriotischcö Wort gesprochen wurde und das kann ihnen »nr zur Ehre ungerechnet werden. Was den bekannten Zwischenfall, de» ei» Pester Turnverein durch Ucberreichuug ein cs Kranzes mit ungarischer Widmung nnd mit Schleife in de» ungarische» LandcSfarbcn hcrvorgerufe« hat, »»belangt, so ist es besser, die weiteren Erörterungen hierüber endlich ruhen zn lasse», da, wie cs scheint die Schuld auf beiden Seiten liegt. Die Münchner „Neuesten Nachrichten" vcröffcut lichcn den Wortlaut einer Erklärung des Rcclorats der Münchner Universität, in welcher die durch die Blätter gegangene Behauptung, daß preußische Stn- dircudc der Theologie iu München immatriculirt >md tcstirt würden, während dieselben thatsächlich in Inns bruck studirteu, als unbegründet bezeichnet wird. Die vorgeuommene Untersuchung habe die Grundlosigkeit der fraglichen Behauptung ergeben. Ucbcr den Hänscrcinstnrz in Eöln wird berichtet: Die von sechzehn Familie» bewohnte» Häuser Nr. 75 und 77 am Hvlzmarkt stürzten am Freitag gegen 12'/^ Uhr plötzlich zusammen. Wenige Minute» ge nügten, nm ans den Hänscrn einen wüsten Trümmer haufen zn machen, der in eine dichte Staubwolke cin- gehüllt war. Kurz nach Eintritt der schrecklichen Ka tastrophe war die Feuerwehr zur Stelle und cö began nen nun die systematischen NcttnugSnrbcitcn, nachdem schon vorher von Vorübergehenden nnd Nachbarn de» Verschütteten nach Kräften Hilfe geleistet worden war. Die beiden Häuser enthielten Wirtschaften. Als Gc- sammtresultat ergeben sich 37 Verwundete und 15 Todte, 24 sind unversehrt. Von den Verwundeten sind noch manche in Todesgefahr. Das Gcsauunlrcsnllat ist überraschend günstig nnd nur der Aufopferung und Todesverachtung der Rettungsmannschaften zn danken. Wie von sachknudigcr Seite angenommen wird, ist der Einsturz dadurch hcrbeigcführt wordcu, daß die Scheidewand zwischen dc» beiden Häusern zusammen- brach und sodann das Balkenwerk, welches anö den Verankerungen loSriß, mit Allem, was sich in den Zimmern befand, nachslürzte. Die Czcchcn betreiben ihre Versuche, iu Wie» im mer festere» F»ß zu fasse», mit einer merkwürdigen Hartnäckigkeit. Nachdem ihnen bereits die Errichtung zweier czcchischer Volksschulen in der österreichischen Hauptstadt gcluugeu, haben sie nun auch die Gründ ung eines czcchischen Vereins im deutschen Wien durch- gesetzt. Das Programm desselben ist vielversprechend und umfaßt folgende Hanplpnnktc: Errichtung czcchi scher Volksschulen und Volksbibüothckcn in sämmtlichcu Wiener Bezirken, Erhebung der czcchischcn Sprache zur zweiten Landessprache in Nicdcr-Ocstcrrcich, Auf stellung czcchischer Caudidatcu bei Gcmeiudc-, Land tags- nnd Ncichsrathswahlcn in Wien u. s. w. Man sicht, die Czcchcn lassen sich die Ausbeutung des vom Grafen Taaffc ausgestellte» nationale» Glcichbcrcchtig- uugöprincipö i» ihre», Simic eifrigst angelegen sein; werde» doch auch Städte i» Böhmen von ansschließ lich dcntschem Charakter, wie Reichenberg, Dnx, Brüx, znr Errichtung und Unterhaltung czcchischer Schulen gczwnngcm Immerhin haben solche Vorgänge eben falls ihr Gutes, sic lasse» auch daö dc»tschc Ausland mehr und mehr erkennen, daß der Kampf, welchen die Dcntsch-Ocsterrcicher führen, denn doch seine gute Bc- rcchtignng hat. In der inneren französischcn Politik beherrschen die Vorbereitungen znr Wahlcampagne vollständig das Feld. Augenblicklich conccutrirt sich daS Interesse ans die Programmrcdc, welche Clemenceau, der Füh rer der Nadicalcu jüngst zu Bordeaux gehalten nnd auf den Wahlaufruf, den Ribot, das Haupt der cou- scrvativcn Republikaner, an die republikanischen Wäh ler in der Provinz erlassen hat. Während aber der Beifall, den man der Rede Clemcnceau'S zollt, nur ei» sehr mäßiger ist, hat der Wahlaufruf Nibot's in der Provinz lebhaften Anklang gefunden nnd viele Wahlausschüsse haben bereits ihre Zustimmung zu dem Programm der gemäßigte» Republikaner gegeben. Aber Clemenceau will nun i» diesen Tagen in Mar seille eine neue Rede vom Stapel lassen, um für die Sache der Nadicalcu mehr Stimmung zu mache«. Die letzte» Meldungen des Generals de Courcy ans Hnö lassen eine Besserung der Lage in Anam hoffen nnd geben der Zuversicht ans baldige Wieder herstellung der Ruhe Naum. Sehr beruhigend klingt auch die Mitthciluug der chinesischen Regierung an die frauzösischc, wonach der Führer der Schwarzflag- gcn nach China übcrgctretcn ist und steht also die baldige Zerstreuung der im Delta des rothcn Flusses aufgctauchtcn Banden in Anssicht. Im Ucbrigeu be weist der Empfang der ans Berlin in Paris cingc- troffcncn chinesischen Gesandtschaft durch den Präsi denten Grcvy nnd durch dcu Minister des AuSwär- igcn Frcycinet, daß die vfficiellcu Beziehungen zwi- chm Frankreich und China nuumchr im vollen Imfangc wieder ausgenommen wordcu sind. In dic fortgesetzten Verhandlungen zwischen Lon don nnd St. Petersburg, wegen dcr afghanischen Grcnzfragc, fällt plötzlich die Kunde von einem in Rabnl, der Residenz des Emirs von Afghanistan, an geblich ansgcbrochcucn Aufstande hinein. In letzter Zcit sind allerdings Meldungen über Unruhen in Afghanistan wiederholt anfgetaucht, ohne daß sic sich icstätigt haben und so wird man wohl auch der ncue- tcn Meldung einiges Mißtrauen entgcgenbrmgc» uüsscu. Daß eine Auflehnung dcr Afghanen gegen ihren Emir eine entscheidende Wichtigkeit für dic russisch-englischen Verhandlungen haben würde, ist ge wiß, für das Cabiuct Salisbury wäre ciu Herrschafts- Wechsel iu Kabul eine schwere Verlegenheit. Uebrigcns 'lammen all' dic alarmircndc» Gerüchte über Unruhen n Afghanistaii ans englischer Quelle uud fühlt inan sich versucht, jene lediglich als Manöver zur Beun ruhigung dcr Börse zu betrachte», welche den schmutzi ge» Jmcrcsscu einer gewisse» Cliguc Lo»doucr Börscu- lente diene» solle». Fast kein Tag vergeht, a» welchem dcr Telegraph l nicht die Kunde von stattgehabten großen Bränden in Rußland bringt. So fanden am Donnerstag in Moskau wieder drei größere Brände statt, bei denen drei Personen leicht, eine schwer verwundet wurden. Dcr durch dieselben angerichtete Schaden wird auf eine halbe Million Rubel veranschlagt. Es ist Wohl kam» mehr zu bezweifeln, daß bei diesen fortgesetzten Schadenfeuern verbrecherische Hände bcthciligt sind, denn an eine zufällige Eutstchuugsursachc bei so vic- lcu Feuersbrünsten ist schwer zu glauben. Das nach monatclangcm Leiden in voriger Woche erfolgte Hinschcidcn des Generals Grant hat in dcr Union wieder die Erinncruug an den großen Dienst, welchen der Dahingcschiedcnc seinem Vaterlande dnrch die Besiegung der südstaatlichen Rebellion geleistet, geweckt. Die Dankbarkeit dcr amcrikanischcn Nation spricht sich in einer Proklamation aus, die Präsident Cleveland erlassen hat nnd in welcher er der Verdienste des Dahiugeschicdcnen gedenkt nnd befiehlt, daß die öffentlichen Gebäude 30 Tage hindurch Trauer an- lcgen und am Tage dcr Beerdigung geschlossen bleiben sollen. Dic Börse wird ebenfalls am BcerdiguugS- tage geschlossen bleibe». Pietätvoll wirft demnach die amerikanische Nation einen Schleier über dic schweren Fehler, die Grant während seiner zweimaligen Prä sidentschaft begangen nnd die seinen Namen mit dcr Corruption im amerikanischen Bcamtcnstande in engste Verbindung brachten. Dankbar gedenkt heute dic große transatlantische Republik »ur der glänzenden militäri schen Thate» Grant'S, sie preist ih» als ihren Erhal ter in der schweren Zeit des Bürgerkrieges und so wird auch Grant als einer der großen Männer Nord- Amerika's im Gedächlniß seiner Nation ncbcn einem Washington und einem Lincoln fortlcbcn. Die officiclle Bestätigung der Nachricht, daß dcr Mahdi Ende Imst an den Blattern gestorben sei, läßt noch immer auf sich warten, obgleich man in London sich stellt, als ob man von dcr Richtigkeit die ser folgenschweren Mittheilnng vollkommen überzeugt wäre. Da indessen die Pocken in den oberen Nil- ländcr» erwicßcncrmaßcn bisweilen furchtbare Ver heerungen anzurichtcn pflegen, so wäre cS immerhin nicht unwahrscheinlich, daß ihnen auch dcr „falsche Prophet" zum Opfer gefalle» ist. T a g e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Dic am 25. Juli cr- schicncuc 18. Nummcr der Kurlistc weist 853 Parteien mit 2082 Personell und 13141 Passanten nach. — Zu dem am 2. August d. I. zur Gewcrbc- auSstcllnug nach Görlitz vom Bahnhof Schandau 4 Uhr 58 Min., von Wcudischfährc 5 Uhr 3 Min. abgehenden Personen-Extrazngc sind von der Königl. Gcncraldirection dcr StaatSbahnen bcdcntende Fahr- prciöcrmäßigungcn bewilligt worden. Dcr Fahrpreis ab Schnndan, Sebnitz und Nenstadt ist gleich und beträgt in zweiter Classe 5 Mark, in dritter Classc 3,40 M. für Hin- nnd Rückfahrt, demnach 3,90 M. rcsp. 1,60 M. billiger als Tagesbillet und billiger als Tourbillct, da dasselbe 6,70 M. resp. 4,50 M. kostet. Diese ExtrazugbillctS sind auch zur Rückfahrt am Montag mid Dienstag mit den gewöhnlichen Pcr- soncnzügcn giltig. Also zweiter Classe 5 Mark, dritter Classe 3,40 Mark nach Görlitz nnd zurück bis Dicuö- tag. Es steht deshalb wohl zu erwarten, daß dnrch diese günstige Gelegenheit eine recht zahlreiche Bcthci- ligmig hcrbeigcführt werden dürfte. — Nach einer Bekanntmachung des Stadtralhö » heutiger Nummer ist dcr 2. Termin dcr Grund» teuer nach 2 Pfemstgen pro Einheit am 1. Anglist ällig und ist der Betrag innerhalb acht Tagen an die Stadtstcucrcinnahmc abzuführcii. — Ans den sächsische» Staatsciscnbahncn wurden un Monat Mai d. I. 2371045 Personen und 974557190 I<8 Güter befördert und 1997788,68 Mk. anö dem Personenverkehr nnd 3607910,68 Mark aus dem Güterverkehr - in Snmma 5605699,36 M vereinnahmt. Auf der Zittau-Rcichcnbcrgcr Eisenbahn
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