Erzgebirgischer Volksfreund : 24.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193008246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19300824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19300824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-24
- Monat1930-08
- Jahr1930
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- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.08.1930
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D«r .«r»a«»Ir,«ch, D»I»tr«,»d- «ch»«i»l UgUch «» N«««chm« der Lag, na» Sann, und ff,Ma,<n. Dar Prall I0r dl« S4 mm br«n« T-l-ml-An,«!,««^!« Im, ?Iml«bla»b«z!rd Ist 10 sgamM,n<m,«>g«n und Skllmgtlu», S«ttrMs«r I»), ou«wirl« »1. str dl« S0 mm br«ll« P«NI- «««an»^!« »0, ouswllrl» 100. für dl« S0 mm dr«ll« am«. T-l-mlz»«« »r °u«o!>rl- ar R«l<dq>l«nnl,. P»fts<h«a^»»n«» < Lklpzlg Nr. >2228. »«»«l«d«.»lro^»«l»> 2>n«, Srzg-b. Nr. SS. Verlag L. M. Gürtner, Aue, «vz-e». A^fpr«ch«r: Slu« 54 «d »1, LUnlt t«ml Aue) 4«, S»n««d«rg », Schluarzmd««, rsar. vra-lans-ilst: «MMtd A««r,z«»lr-«, -aaptgefchSftdftell«« >,, «u«, LSbnI». Schund«, m» - Schwärzend«!,. » enlhaüend die amMchen LeKan«U»ach«»ge« der Amlshmwimannschast und der Elaaisbehvrden in Schwarzenberg, der Slaals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Ldtznitz, Neustädlel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg und des Amtsgerichts in Au«. Es werden auberdem oerössenUicht: Di« Bekanntmachungen der Stadträte.-u Aue und Schwarzenberg und d« Amtsgerichts zu Johanngeorgenstadt. M«»«l-«n - Annadm« str dl« am NachmUIag «rschiUmid« Numm«r bis oormMa-» 0 Uhr In dm LaupIaMAl«» st«!«. Tln« Tkwibr lür dl« Ausaahm« d«r «««st. am »ara«Ichri«bm«n Lag« lowl« an bchimmin 6>«ll«. wird nlchl grgidm, auch nlchl sür dl« ÄlchNpkev d«r durch g«mspnch«r aukegrlxnm Anz«ia«n. — gar Nii»,ab« »»- ,»«rl-ngl «lng«landier SchrlststllL« üd«kntm«l di« Schrift- llUung d«in« D-roniworiung. — Uulrrbrichunain d«s »«. IchLstsb«Iri«bes begründen b«ln»«nh>rüch,. B«l Zahlung»- v«rzug und Konkurs gelim Radon« al, nicht oerrinbari. Nr. IS7. Sonntag, den 24. August 1930. 83. Iahrg. Amtliche Anzeigen. Montag, den 23. August 1930, nachm. 3 Uhr sollen in Beierfeld 1 Herrenzimmcrtisch u. 1 Schreibmaschine „Urania" meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammclort der Bieter: Gastwirtsch. zur Post in Beierfeld. Dollstreckungsstelle des Finanzamts Schwarzenberg. Oeffentliche Sla-lveror-nelensihung in Aue Montag, 25. August 1930, 18 Uhr, (nachm. 6 Uhr), im Stadtverordnetensitzungssaale. Tagesordnung: 1. 1. Nachtrag zur Polizeiordnung, Fahr verbot betr. 2. Polizeiverordnunq über Ansammlungen, Ver sammlungen und Umzügen. 3. Polizeivcrordnung über den Speiseeishandel im Straßenverkehr in Aue. 4. Rechnungsab schluß des Wasserwerkes für 1929/30. 5. Abschluß der Ziegelei kasse 1929/30 6. Rechnungsabschluß Ler Stadtkasse auf 1929/30 und Nachbcwilligung von Ueberschreitungen. 7. Nachträge zur Gemeindesteuer-Ordnung, betr. die Erhebung einer Biersteuer und einer Getränkesteuer. 8. Antrag der komm. StaLtverord- neten-Fraktion zu den Notverordnungen der Reichsregierung. 9. Haushaltplan der früheren Landgemeinde Auerhammsr auf Las Jahr 1930/31. 10. Verpachtung Les städtischen Anschlaq- wescns. 11. Dachreparatur im Parkschlößchen. 12. Herstellung Ler Straße entlang Les Engelmann'schen Grundstückes und der Häuser Glitzner und Petzold am Eichert. 13. Ausbau der Blü- cherstraße entlang des Grundstückes Les Kaffeehauses Wiegleb. 14. Erneuerung der Kesselanlage in der alten Gewerbeschule. 15. Reparatur des Daches des Hiltmann-Gutes. 16. Abschluß eines Dauervertrages für die Kraftwagenlinie Aue—Eibenstock. Ein Fahrrad ist gefunden worden. Auskunft erteilt die Polizeiwache. Stadtrat Aue, den 22. August 1930. Erinnert wird an die sofortige Abführung a) der Mietzinssteuer für den Monat August 1930, b) der Staatsgrundsteuer und c) der Gemeindezuschlagsteuervorauszahlung für den 2. Ter» min 1930, d) der Staatsgewerbesteuer und e) der Gemeindezuschlagsteuervorauszahlung für den 1. Ter-' min 1930, f) des Wasserzinses für das 1. Rechnungsvierteljahr 1930/31. Beträge, die bis zum 1. September 1930 nicht entrichtet sind, werden zwangsweise beigetrieben. Schwarzenberg, am 22. August 1930. Der Rat der Stadt — Steueramt. Die amtlichen Dckanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Volks freunds" tn Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingelehen werden. Streiflichter. Minister und Regierungsparteien ziehen an verschiedenen Strängen. Das Zentrum «n- -er demokratische Gedanke, Die Entgleisung -es Prälaten Kaas. Der bayerischen Dolkspartei ist auch -ie Monarchie recht. Wie -er Genosse Zeigner -ie Verfassung hochhält. Der Geist von Böh in Caputh. Auch eine Derfassungsfeier. Der Reichsminister Dr. Wirth sprach am vergangenen Sonntag in Görlitz von der Möglichkeit einer Negierung von Trcviranus bis Breitscheid nach den Wahlen, d. h. also einer Koalition, die von den Volkskonservativen bis zu den Sozial demokraten reicht. Dagegen wehrt sich der Reichsminister Trcviranus, indem er verbreiten läßt, es handle sich hier um eine „beträchtliche Entgleisung", und darauf hin weist, die Sozialdemokratie habe in den letzten zwei Jahren ihre Regierungsfähigkeit so nachdrücklich bewiesen, daß neue Versuche mit ihr nicht mehr unternommen werden könnten; für den Fall, das solche Versuche von anderer Seite gewünscht oder für aussichtsreich gehalten würden, würde sich die Kon servative Dolkspartei an ihnen nicht beteiligen, sondern sie auf das schärfste bekämpfen. Die beiden Kabinettsmitglie der ziehen also an ganz verschiedenen Strän gen, der eine ist für, der andere gegen eine Koalition mit der Sozialdemokratie, und dazu wird derKampf derMeinungcn noch in aller Oeffentlichkcit ausgcfochten. Es deutet nicht gerade auf eine Einmütigkeit der Neichsrcgierung hin, wenn in einer der wichtigsten Fragen die Meinungen so weit auseinandcrgehen, und es wäre sehr erwünscht, wenn die Regierung sich unzwei deutig erklärte, was sie nun eigentlich vorhat, ob sie gegen den Marxismus oder mit ih m marschieren will. Wenn das Kabinett nicht einig ist, kann cs auch keine Einigkeit von den Parteien verlangen und kein Vertrauen bei Len Wählern. Auf den früher vorgesehenen Wahlaufruf hat das Kabinett verzichtet, annehmbar, weil es nicht einmal in der gröbsten Linienführung unter einen Hut kommt. Die Folge wird ein Abmarsch der Wähler zu den radikalen Parteien sein, die wissen, was sie wollen, und ein wirkliches Programm haben. Der Parteigenosse Dr. Wirths, der Vorsitzende der Zen trumspartei Prälat Kaas, hat in einer in dieser Woche in Breslau gehaltenen Wahlrede gleichfalls erkennen lassen, wie tief die Kluft innerhalb der Regierungsparteien ist. Mit nicht mißzuvcrstehendcr Anspielung auf die Ostrede von Treviranus hat er als Mittel zur Besserung der Verhältnisse im Osten den „Frontalangriff" abgelehnt und auf den „Weg mühseliger Geduld" hingcwiesen. Ferner hat er, ebenfalls mit einem Seitenblick auf den konservativen Minister, erklärt, nur der „richtige Zusammenklan^ zwischen idealem Schwung und strenger Sachlichkeit" könne vorwärts führen. Wie eine Drohung gegen die konservativen Koalitionsgenossen aber klingt es, wenn Kaas sagt: Wer verlange, daß das Zentrum staatspolitisch reaktionär werden solle, der werde auf eine Granitmaucr stoßen, und als eine Verbeugung gegen die Linke ist der Zusatz anzusehen: „Bei dem Zentrum ist der demo kratische Gedanke in guter Hut." Unter solchen Umständen dürfte dem angekündigten gemeinsamen Vorgehen der sogenannten Regierungsparteien im Wahlkampf — man hat dafür Len irreführenden Namen „Hindenburgfront" er funden — keine große Stoßkraft zuzumessen sein, zumal auch die marxistische Preußenrcgierung nach wie vor geduldet wird, die jederzeit die Neichsrcgierung faktisch lahm legen kann. Genosse Braun, der rote Beherrscher Preußens, pflegt mit Reichsministern umzuspringcn, wie mit dummen Jungens. Er nennt die Rede des Reichsministers Treviranus gegen die unhaltbaren Ostgrenzen „rhetorisches Kraftmeiertum" und macht die Notverordnungen der Neichsrcgierung nicht nur lächerlich, sondern erklärt sie auch als verfassungswidrig. * Was die jetzt viel erörterte Diktaturfrage anlangt, so ist der Standpunkt der Sozialdemokratie klar. Das Mit glied des Parteivorstands, der Genosse Wels, hat ihn bereits auf dein Magdeburger Parteitag dahin formuliert: „Wenn einmal die Stunde kommt, wo es gilt, über die Diktatur zu entscheiden, da werden wir die Diktatoren sein, die Partei und die Gewerkschaften". Daß die Stunde bald da ist, scheint auch derPrälat Kaas zu fühlen. Vermutlich war es eine ungewollte Entgleisung, wenn er erklärte: „Das deutsche Volk will gerettet sein, ob mit Artikel 48 oder ohne ihn, und wenn cs ohne Artikel 48 zugrunde geht, dann wird es sich bei denen bedanken, die, um die Verfassung zu retten, das Volk selbst vor die Hunde gehen ließen." Es braucht nicht näher ausgeführt zu werden, daß sich mit diesem Argument auch die Außerkraftsetzung der ganzen Verfassung im Falle des Notstandes rechtfertigen läßt. Die rote Presse, die sonst so hellhörig ist, übergeht merkwürdigerweise die Kaas-Nebe mit Stillschweigen. Sie ist von: Genossen Braun dahin instruiert, dem Zentrum möglichst nicht allzusehr auf die Zehen zu treten. Das beruht auf Gegenseitigkeit, denn die Leitung der Zentrumspartei legt großes Gewicht darauf, es mit der Linken nicht zu verderben, und cs war wohl nur ein falscher Zungenschlag der „Germania", als sie vor kurzem den ehemaligen Reichskanzler Hermann Müller, der gleich dem Genossen Braun die Anwendung des Artikels 48 durch das Kabinett Brüning kritisiert hatte, schlicht einen „Demagogen" nannte. Scheint, trotz aller Zuneigung zum demokratischen Ge danken, die formale Verfassungstreue des Zentrums nicht allenthalben über jeden Zweifel erhaben zu sein, so geht sein Ableger, die B a y r i s ch c V o l k s p a r te i, noch einen Schritt weiter. Sie bekennt sich in ihrem Wahlaufruf nicht einmal mehr zur Republik, sondern kämpft ausdrücklich „für die Ret tung des deutschen Volksgedankens und f ü r e i n v o m V o l k getragenes FUHrertum". Daß ein solches auch eine monarchische Spitze haben kann, liegt auf der Hand und ist eine Tatsache, die in Bayern schon immer besonders aktuell war. Dic republikanische Beschwerdestelle, die sonst jeden Dr . . . aufsticht, drückt gegenüber dieser Auffassung sämtliche Augen zu. Auch sie hat wohl Weisung, mit dem Zentrum und seinen nächsten Verbündeten fein säuberlich zu verfahren. Natürlich schreitet diese famose Organisation grundsätzlich nicht gegen Schmäher der Verfassung ein, wenn sie der Linken angehören. So bleibt, um aus der großen Reihe nur einen hcrauszugreifen, der Genosse Zeigner ungeschoren, der bei der Verfassungsfeicr der Berliner Iungsozialisten sich — es kann nicht oft genug wiederholt werden — also vernehmen ließ: „Warum haben wir uns am heutigen Tage, La draußen mit Lärm und Pomp dic Verfassung der sogenannten deut schen Republik gefeiert wird, zu dieser roten Vcrfassungs- seicr zusammcngcfunden? Warum? Weil wir uns gerade in diesem Augenblick darauf besinnen wollen, daß der schwarzrot goldenen Ideologie, dic dic Sinne des Volkes zu benebeln droht, einmal ein Ende gemacht werden muß. Nicht schwarzrotgold, sondern rot soll uns stets voranleuchten in unserem Kampfe für den sozialistischen Staat, den wir mit revolutionärem Elan dereinst errichten werden! Zeigner erklärte weiter, daß dic in Weimar geschaffene Verfassung für dic Sozial demokratie überhaupt keinen gegenwärtigen Wert mehr besitze, und rief den Iungsozialisten zu: „Ihr sollt nicht paktieren mit der bürgerlichen Verfassung von Weimar, ihr sollt nur das eine Ziel im Auge haben: Die Herbeiführung der klassenlosen Ge sellschaft, die Errichtung des sozialistischen Staates!" Der Genosse Zeigner mit der wenig rühmlichen Ver gangenheit erfreut sich des Vertrauens seiner sächsischen Ge sinnungsgenossen in hohem Maße. Sie hatten ihn zum Reichstagsknndidatcn gekürt, eine Belastung der Partei, die allerdings dem hohen Parteivorstand in Perlin als zu gefähr lich erschien, weshalb er die fatale Sache noch rechtzeitig rück gängig machte. Die Blamage, ausgerechnet den wegen Be stechung bestraften ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Zeigner für das höchste Ehrenamt des Staatsbürgers auser- Putschgerüchle in Bu-apesl. Budapest, 22. Aug. Die Presse beschäftigt sich eingehend mit gewissen politischen Maßnahmen während Ler St. Sie- phans-Prozession am Stephansiag, die angeblich Lurch di« Gerüchte veranlaßt wurden, man wolle Len Erzherzog Otto, den Thronanwärter der legitimistischen Kreise, nach Budapest einschmuqqelN und anläßlich Ler St. Stephans- Prozession zum Königausrufen. Die Negierung hätte, wie es heißt, weitgehende Sicherungsmaßnahmen getroffen und alle Polizeimannschaften angehaltcn, darauf zu achten, ob sich unter . Len von auswärts eintreffendcn Besuchern eine Dame in Trauer und ein junger Mann befänden. Eine amtliche Mitteilung bezeichnet chie ganze Darstellung als aus der Luft gegriffen. Wie-er russische Truppen auf chinesischem Bo-en, Paris, 22. Aug. Die Agentur Jndopazifique meldet aus Schanghai, Rußland suche die Eröffnung der chinesi sch- russischen Kaufe renz zu verzögern in der An nahme, daß die innerpolitischen Schwierigkeiten China zum Nachgeben veranlassen würden. Ein russisches Regiment sei in die Provinz Heilungkiang eingedrungcn und habe trotz Pro testes des Gouverneurs wichtige strategische Stellungen besetzt. wählt zu haben, bleibt aber nichtsdestotrotz an den Rockschößen, des radikalen Sachsensozialismus hängen. Auch eine Tat sache, die bei der Wahl zu beachten ist. Andernorts bemühen sich sozialistische Behörden immer noch, der Bevölkerung die Liebe zur Verfassung und' zur Staatsform durch Höherhängen des Brotkorbes schmackhaft zu machen. So veröffentlicht der rote Gemeinderat des preu ßischen Ortes Caputh eine amtliche Bekanntmachung, in wel cher der Bevölkerung für die Teilnahme an der.amtlichen Verfassungsfeier der Dank ausgesprochen wird. Am Schlüsse dieser Kundmachung heißt es: „Insbesondere wurde der Flaggenschmuck zum Teil an Len Häusern der Gewerbetreibenden vermißt, die von Ler republikanischen Gemeinde Caputh oft Aufträge gern cntgcgcn- nehmcn. Den geäußerten Wünschen auf Bestellung der Reichs- flagge geben wir gern Raum und haben eine Bestelltste im GcmcinLcbüro bis zum 1.. September 1930 ausgclegt. Der Ge meindevorstand erwartet, Laß die Bürger von Caputh am näch sten Geburtstag Ler Republik ihrer republikanischen Staats gesinnung auch durch reichen Flaggenschmuck Ausdruck verleihen." Man sieht, daß der auch von dem nunmehr kaputten Berliner Oberbürgermeister Böß gepflegte Geist in Caputh immer noch eine Stätte hat. Wie sagte doch Ler Genosse Zeig ner? „Nicht schwarzrotgold, sondern rot soll uns stets voran leuchten . . ." Warum zwingen die Genossen in Caputh die Bürger, erst den so umständlichen Umweg über die Reichs farben zu machen? Ueber eine neue Note bei den Verfassungsseiern berichtet die „Berl. Börsenztg." folgendes: ' „In einer weltlichen Schule im Norden Berlins, die bereits mehrfach von sich reden gemacht hat, ist cs während der Schul- verfassungsfeicr zu einem ungeheuerlichen Vorfall ge kommen. SchmkinLcr hatten ein Eisernes Kreuz und ein« schwarzweißrote Fahne zur Feier mitgebracht. Die Fahne zersetzten sie während der Dcrfassungsredc in kleine Stücke; das Eisern« Kreuz reichten die Schulkinder -wischen den Bänken weiter und bespuckten es." Natürlich haben die Schulkinder nicht aus eigenem Antrieb gehandelt. Was wieder ein Licht auf die Erziehung der Ju gend wirst, w-e sie in der Rcichshauptstadt — nicht in der Regel, aber doch wohl ost genug — in Haus und Schul« gchandhobt wird. Jedenfalls hat die Linke keinen Grund, sich über Verfassungswidrigkeiten und nach ihrer Ansicht miß- lunaen« Berfajsungsfeiern aufzuregen.
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