Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193106163
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19310616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-16
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1931
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Nr. 137. Dienstag, den 16. Juni 1931. 84. Jahrg. AmMche Anzeigen. Dienstag, den 16. Juni 1SS1, »arm. US Uhr sollen in Gachsenseld 1 Diplomatenschreibtisch, 1 Lprechapparat, 1 Ra- dlo«Pparat (8 Röhren) und I Pianoforte öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert «erden. O 800/31 Sammelort der Dieter: Gasthof Döhler. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Schwakenberg. Dienstag, den 16. Anni 1VS1, vor«. 10 Uhr sollen in Lanter 1 Rollpult, 4 Schnellnähmaschineu und 1 Radios mmrat (6 Röhren) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. O 803/31 Sammelort der Dieter: Fremdenhof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher de» Amtegericht» Schwarzenberg. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» „Erzgeblrgischen BolksfteunL»* in Aue, Schneeberg, Lössnitz und Schwarzenberg «ingesehen werd«». Dienstag, den 16. Anni 1981, vorm. 10 Uhr sollen in Beierfeld 1 gewöhnlicher ««»-ugstisch, 4 Stühle, 1 Flumar- deroLe und 8 Hocker öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar zahlung versteigert werden. Q101/31 Sammelort der Bieter: Gasthaus Albert-Turm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht, Schwarzenberg. Bekanntmachung. Aachversteuerung von Zucker. Personen und Personenvereinigungen, die am 16. 6.1931 früh mehr als 100 kg Zucker im Besitz oder Gewahrsam haben, haben den Gesamtbestand an Zucker bis zum 23. 6. 1931 bei dem zuständigen Zollamt bzw. Hauptzollamt zur Nachversteue rung anzumelden. Vordrucke zu Anmeldungen werden von den gollstellen unentgeltlich abgegeben, Einzelaufforderungen ergehen nicht. Zwickau, am 18. Juni 1931. Hauptzollamt. Jahrmarkt (nur Arammarkt) tu Eibenstock am SS. und SV. Juni 1931. Bekanntmachung. Nachverstenerung von Zucker. Personen und Personenvereiniaungen, di« am 16.6.1981 früh mehr, als 100 kg Zucker im Besitz oder Gewahrsam haben, baden den Gesamtbestand an Zucker bis zum 23. 6. 1931 bei dem zuständigen Zollamt bzw. Hauptzollamt zur Nachver steuerung anzumelden. Vordrucke zu Anmeldungen werden von den Zollstellen unentgeltlich abgegeben, Einzelaufforde- rungen ergehen nicht. Eibenstock, am 13. Juni 1981. -auptzollamt. Die Kirschennützung an den Staatsstrassen der Amts- straßenmeisterbezirke Zwickau, Kirchberg und Werdau soll am 17. Juni 1981, vorm. 10 Uhr im alten Schützenhaus in Zwickau und diejenige der Amts straßenmeisterbezirke Glauchau und Lichtenstein am 19. Juni 1981, vorm. 10 Uhr im Gasthof zum Lindenhof in Glauchau gegen sofortige Dar zahlung versteigert werden. Staatl. Strassen- und Waffer-Bauamk Zwickau. ' werden müssen. * In der Begründung zu der Maßnahme heißt es: Seit Ultimo des Jahres hat die Reichsbank in erheblichem Maße Gold und Devisen abgeben müssen, Zunächst -war hielten sich So fleht der Erfolg von Thequers, ins wirtschaftliche über setzt, aus. Die deutschen Regierungspolitiker hatten ihn sich wohl anders vorgestellt. Schlimmer wäre es auch nicht gewor den, wenn sich Kanzler und Außenminister den Bittgang nach England erspart hätten. So hat wohl weniger trotz, als viel- mehr infolge der Reise der Kredit Deutschlands aufs neue schwer gelitten. Eine lange Reihe politischer Fehlschläge hat zu der heutigen wirtschaftlichen Zerrüttung geführt, die ohne Uebertreibung eine Katastrophe genannt werden kann. Das Kabinett Brüning hat die Fehler seiner Vorgänger nicht wett- machen können, es hat sie vielmehr noch verschlimmert. Die guten Eigenschaften, die dem Kanzler nachgerühmt werden, in allen Ehren, die Tatsachen haben aber gegen ihn entschieden, woraus eigentlich längst die Folgerungen hätten gezogen Besprechung des Kanzlers mtt den Regierungsparteien. Berlin, 15. Juni. Der Reichskanzler wird heut« nach« mittag um 4 Uhr eine gemeinsame De sprechung mit der Vertretern aller Li« Regierung stützenden Parteien haben Im Anschluß daran, empfängt Dr. Brüning um 6 Uhr di« Führer der Sozialdemokraten, um die Verhandlungen mit ihnen zum Abschluß zu bringen. die Abziehungen in verhältnismäßig engen Grenzen, die an gesichts des Gold- und Devisenbestandes der Reichsbank und' angesichts der Tatsache, daß der Notenumlauf sich entsprechend verminderte, ein weiteres Abwarten als unbedenklich und an gezeigt erscheinen ließen. In den letzten Tagen find jedoch Li« Anforderungen außerordentlich gestiegen. Hinzu kommt, daß auch ein« stärker« Inanspruchnahme des Wechselkredits der Reichsbank eingesetzt hat, sodaß die Reichsbank nunmehr ge zwungen ist, deutlich« Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Di« umfangreichen Kreditkündigungen und Mertpaplerver- kSufe, die seitens des Auslandes flattgefunden haben, gehen nicht auf wirtschaftlich« Veränderungen innerhalb Deutsch lands, sondern auf Ereignisse anderer Art zurück, Unter denen die Vorgänge bei der Oesterreichischen Ereditanstalt'ihre be sondere Rolle spielen. Das Reichsbonkdirektorium betont, Laß ungeachtet der Fortdauer der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Lage Ler deutschen Wirtschaft selbst und di« Leutschen Kreditverhältniss« keine Veranlassung für den eingetretenen Umschwung geben. Auch wenn man zugibt, daß die Leitung der Reichsbank heute vor unerhört schwere Aufgaben gestellt ist, kann man ihr doch den Vorwurf nicht ersparen, daß sie sich hat überraschen lassen. Die sprunghafte Erhöhung des Wechsel, und Lombard zinsfußes um 2 Prozent wird den Ruin zahlreicher, jetzt noch lebensfähiger Unternehmungen herbeifiihren, wenn sie von längerer Dauer sein sollte. Das bedeutet Ansteigen der Ar beitslosigkeit und weitere Verringerung des Steuerauflom- mens. Somit ergibt sich das groteske Bild, daß die Diskont- «rhöhung die Notverordnung erschlägt. Am 1. März dss. Is. prägte der Reichsbankpräsident bei seiner Anwesenheit auf der Leipziger Mess« das Wort: „Der Währung drohen kein« Gefahren; nur di« andere Gefahr kann brohen, daß zum Schutze der Währung Maßnahmen ergriffen werden müssen, di« da»-Wirtschaft»«!«» d und die allgemeine Not noch vergrößern.* Die Auffassung, als ob die Währung «in Ding an sich sei, das, losgelöst von der Wirtschaft, ein Eigendasein führen könne, erregte damals in ernsten Wirtschaftskrisen allgemeines Kopfschütteln. Heute, im Zeichen der 2 Prozent Diskont erhöhung und der drohenden Kreditbeschränkungen, hat es den Anschein, als ob Reichsregierung und Reichsbankprästdent auf dem Wege wären, ein« Entwickelung zu begünstigen, an deren Ende eine Währung, ohne Wirtschaft steht. Womit Wirt schaft und Politik ihren Sinn völlig verloren hätten. O» Betchsbank-Diskont 7 Prozent. Der Zentralausschuß der Reichsbank hat am Sonnabend abend beschlossen, den Wechseldiskont von 5 auf 7 Prozent zu erhöhen. Der neue Satz gilt mit Wirkung vom Sonnabend, den 13. Juni, ab. Der Lombards atz wurde entsprechend um 2 Prozent oonOaufSv. H. erhöht. Die Sitzung Les Zentralausschusses der Reichsbank zog sich fast 2 Stunden, also außergewöhnlich lang« hin, da neben der Frag« der Diskonterhöhung auch sämtliche Probleme der Kredit- und Wechselpolitik eingehend durchgesprochen wurden. Eine neue Belastung -er Wirtschaft Zunächst Gel-verteuerung als Währungsschutz. Auf dem Wege zur Entspannung DBP. «uv SPD. geben nach. Die schwarze Woche. Eine der schwärzesten Wochen der deutschen Wirtschafts geschichte liegt hinter uns. In ihrem Verlauf hatten die Bör senpapiere Tiefkurse von kaum dagewesenem Ausmaß erreicht, die Mark.war am BegiM des. Abgleitens und die Reichsbank mußte einen Verlust von fast 800 Millionen Mark in Devisen und Gold buchen. Am Schluss« gab es die Sensation einer zwelprozentlgen Diskonterhöhung, durch welche das Unheil einer drohenden Inflation gebannt werden soll. Der Leih geldsatz ist um 2 auf 7 bzw. 8 Proz. heraufgesetzt worden, und dies in einer Zeit, in welcher inNewyork der Diskontsatz 18 und in Paris 2 Proz. beträgt. Ob dies zur Abwendung der Gefahr eines Wahrunqssturzes ausreicht, entzieht sich der Beurteilung auch der sog. Sachverständigen. Sollte es nicht der Fall sein, so droht die Peitsche der Kreditabschnürung als letztes Zwangs- mittel der Reichsbank. Dabei weiß auch dann niemand, ob da- durch der Ansturm gegen die deutsche Wirtschaft abgeschlagen werden wird. Die Tkidnlrevifion angeblich im Gange« Zentrvmrtagnng in Hildesheim. Hildesheim, 14. Juni. Die gentrumsfraktko'n des Reichstags und der Vorstand der Deutschen gentrumspartel hielten hier eine Beratung über die politische Lage ab, die dee Vorsitzende der Partei, .Prälat Kaas, .leitete. Reichskanzlei D rüning und Reichsarbeitsminister Stegerwald er» statteten einleitend Berichte. In einer Entschließung, die dem Reichskanzler rückhaltlos Vertrauen ausspricht, heißt es u. a.j Di« Zentrumspartet weiss, daß die Reichsregierung unter Ab« In Berliner politischen Kreisen hatte man am Sonntag abend den Eindruck, daß die innerpolitische Lage sich seit Sonn abend erheblich entspannt hat. Dazu hat vor allem die Unterredung beigetragen, die der Reichskanzler gestern im Zuge von Berlin nach Hannover mit dem Führer der Deutschen Dollspartet gehabt hat. In dieser Unterhaltung ist es keines- wegs zu irgend welchen konkreten Vereinbarungen gekommen; das war ja auch aus verschiedenen Gründen gar nicht möglich. Wie aber au» der Information der ,Föln. Ztg." hervorgeht, di« von führender volksparteilicher Seite als richtig bezeichnet wird, ist es doch gelungen, zwischen der Reichsregierung und der DBP. eine Brücke zu schlagen. Ob die Fraktion sie betritt, indem sie ihren Beschluß vom Donnerstag am Montag rückgängig macht, hängt natürlich noch von dem.Aus gang Ler für Montag vorgesehenen neuen Unterhaltung zwi schen Brüning und Dingeldey ab. In unterrichteten Kreisen gumbt man ab«, daß die Schwierigkeiten, die von dieser Seit« her kamen, in ihrem Kern schon durch die Sonnabend-Aus« spräche überwunden sind. Diel beachtet wird ein Artikel des Reichstagspräfidenten Löbe im „Vorwärts", Ler ausdrücklich als «ine Warnung vor Illusionen gekennzeichnet ist und den Eindruck etweckt, als ob in sozialdemokratischen Kreisen ein« Verständigung mit dem Kanzler «wartet wird. Die endgültig« Entscheidung fällt erst am Dienstag im Aeltestenrat. Di« Aussichten dafür, daf der Reichstag nicht einberufen wird, haben sich mit dem Ueber« gang zur neuen Woche aber wesentlich verbessert. Ueber die Unterredung, die der Führer der Deutschen Dolkspartei, Dingeldey, am Sonnabend mit dem Reichskanzler auf der Fahrt nach Hannover üb« die politische Lage gehabt hat, erfühl die „Köln. Zig", daß im Mittelpunkt der Erörte rungen di« von der DBP. aufgeworfenen drei Hauptfragen standen: einmal, in welcher Weise die Frage der Tribut- revision so schnell und so nachdrücklich wie irgend möglich vorwärts gebracht werden könne, besonders nachdem die seit Lhequers eingetreten« veränderte Devisenlage die Situation für' Deutschland erneut' verschärft habe, sodann die Frage der Siche rung des Zieles der Notverordnung durch organische Reformen und einen einheitlichen Fi nanz-undWirtschafts- plan, endlich die Frage der Gewinnung der besten Männer zur erfolgreichen Durchführung dieser Aufgaben, besonders auch solcher Persönlichkeiten, die parteipolitisch nicht gebunden seien. Ueber die entscheidende Bedeutung Lieser Fragen für unser« ganze Zukunft habe keinerlei Meinungsver schiedenheit geherrscht. Es sei nicht ausgeschlossen, daß bei den am Montag fortzuführenden Verhandlungen «ine Annäherung der Auffassung erzielt und damit eine akuteKrise ver- hindert werde. Die Bedeutung der Aussprache liege vor allem darin, daß die sachlichen Gesichtspunkte wird« in den Vordergrund gestellt worden seien, die durch allerlei tenden ziös« Machenschaften der letzten Tage hinter personellen Fragen zuriickge drängt worden seien. Sei man sich über Ziel und Weg einig, bann werde die Lösung der Personenfvage sich voraus sichtlich ohne Schwierigkeiten ergeben. Die deutschen Botschafter nach Berlin gerufen. Berlin, 14. Juni. Aus gut unterrichteten Parlamentart« schen Krrisen wird mttgeteilt, daß für die nächsten Tag« die deutschen Botschafter in Paris, London, Washington und Pom, also in allen jenen Ländern, die an der Repara - tioNsfrage besonders interessiert find, nach Berlin berufen worden sind, um mit Lem Auswärtigen Amt Besprechungen über die diplomatische Vorarbeit zu führen, die in den ein zelnen Ländern geleistet werden mutz, ehe ein offiizell« deut« scher Schritt erfolgt.
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