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Sächsische Elbzeitung : 28.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188801282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18880128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18880128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-28
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.01.1888
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Sächsische WMimg. Amtsblatt für das MigWc Äuitsgeriiht und dm Ztadlrath pi KOOmc somit für den KlMgemmdttoih >>i Hohaßein. Zwciunddreifiiaster Jahrgang. Dl^n «lbzeitung" erscheint Mittwoch und To.uiabendH ist durch die Expedition dieses Vlatt-S für 1 Mark 2S Pf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserate sUr daS MtUunwcelNan bis Dienstaa früh ft Uhr, für das Aannabcndablatt spätestens bis Freitag früh 8 Uhr erbeten. — Preis für dic gespaltene Corpuszeile oder deren Nanin IN Ps., Jns-ralc nnter suns Zeilen werden mit bll Pf. berechnet, stabellarische oder complicirte nach Uebereinknnft.) — Inserate für di- Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Biirgermstr. Hesse, in Dresden »nd Leipzig die Annoncen BüreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rud. Mosse. Sch.andau, Sonnabend, den 28. Januar 1888, Amtlicher Theil. Konkursverfahren. Uebcr das Vermögen des Hotclpachterö Theodor Mähler in Schandau wird heute am 20. Januar 1888, Nachmitlags >^5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der NechlSanwall vr. Wilke in Dresden wird znm Konkursverwalter crncnmt. . , KouknrSfordcrungcn sind bis zum SS. Februar 1888 bei dem Gerichte am zumclden. . ES wird zur Beschlußfassung über dic Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glänbigerausschusscö und eintrelenden Falles über dic in Z 120 dcr KonknrSordnung bezeichneten Gegenstände — ans den 16. Februar 1888, Nachmittags 3 Uhr — »nd znr Prüfung der angemcldcteu Forderungen auf den 1. März 1888, Nachmittags 3 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anbcranlnt. Allen Personen, welche eine znr Konkursmasse gehörige Sache in Besch haben oder znr Konkursmasse etwas schuldig sind, wird anfgcgcbcn, nichts an den Gemcinschulduer zn verabfolgen oder zn leisten, auch die Verpflichtung auferlcgl, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus dcr Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 15. Februar 1888 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zn Schandau. Ahle, 'Amtsrichter. Veröffentlicht durch H. Saupe, G.-S. Die Schwierigkeiten dcr internationalen Lage. So gern man auch constalirt, daß iu de» leitenden Kreisen sämmtlichcr europäischer Großmächte der gute Wille vorhanden ist, den Faden zn halten »nd die leidige bulga rische oder vielmehr orientalische Frage ans friedlichem Wege auszugleichen, so muß man doch im klebrigen gestehen, daß praktisch die intercssirtcn Mächte dcr friedlichen Lösung dcr schwebenden Fragen noch keine» halbe» Schritt näher ge kommen sind- Rußland beharrt noch immer starr und slnmm in seiner ablehnenden Haltung hinsichtlich positiver Vorschläge in Bezug auf dic Beseitigung der bulgarischen Wirren, läßt aber ofsiciös, z. B. durch den von der russischen Nc- gicrnng inspirirtcn, in Brüssel erscheinenden „Nord", die Anschauung verbreiten, daß Rußland von deu Großmächten Vorschläge zur Lösung dcr bulgarischen Frage erwarte. Dic Großmächte haben aber in ihren Prcßorgancn erklärt, daß sic erst von Rußland entsprechende Vorschläge erwarten müssen, da sonst jeder weitere Schritt, um die bulgarische Affaire zu ordnen, vergeblich sei. Was sollte cs z. B. auch nützen, den Fürsten Ferdinand ans Sofia zu verdrängen, wenn sich dic Großmächte nicht vorher über dic Einsetzung eines anderen Fürsten in Bulgarien verständigen nnd spc- cicll Nnßland seine Anerkennung desselben verweigert? — Schlügen Oesterreich, England, Italien nnd Deutschland einen Candidateu vor für den bulgarischen Thron, dcr Ruß land nicht genehm wäre, so würde nicht mir dic Lage nicht gebessert, sondern verschlimmert, denn die übrigen Groß mächte könnten dann an dem guten Willen Rußlands ernst lich zweifeln. Aus Gründen dcr diplomatischen Klugheit ist cö daher unbedingt Nnßland zu überlassen, einen Candidateu für den bulgarischen Thron zn nennen. Hat derselbe die im Berliner Vertrag vorgesehenen Eigenschaften, so wird sich keine Großmacht weigern, ihn anznerkcnncn, nnd dic Bulgaren, welche in den Augen dcr Großmächte jetzt keinen Fürsten haben, dürften sich schließlich, um auö dcr fatalen Lage zn kommen, bcgucmcn, den von den Großmächten ge wählten Candidateu zu acccptircn, Rußland mnß also offen, bar aus seiner posiliveu passiven diplomatischen Nolle hcrauö- trctcn und positive Vorschläge machen. Ohne irgendwelche Conccssionen sowohl an Rußland als auch an Bulgarien wird cs dabei freilich nicht abgchcn, wenn dcr Friede er halten bleiben soll. Dic Bulgaren werden sich wohl einen russischen Commissar gefallen lassen müssen, wie cin solcher ja auch früher in Sofia vorhanden war nnd den bnlgari- schcn Staat gründen half. Bulgarien wird man dagegen wohl die Vereinigung mit Ostrumclic» gestalten müssen, wenn nicht ans dcr Aatkanhalbinsel Krieg auSbrcchcn soll. Diese Vereinigung ist bereits vor zwei Jahren vollzogen nnd schwer rückgängig zu machen. Einige Aendcrnngcn deö Berliner Vertrages sind daher offenbar gar nicht zn ver meiden und wären sic wohl auch längst vollzogen, wenn Nnßland sich nicht prinzipiell geweigert hätte, zu Bulgariens Gunsten etwa« zu thnu. Dic Bulgaren hätten überhaupt viel Ursache, mit Nußlaud ciue Verständigung zu suchen, denn wenn Nnßland und Oesterreich sich über dic Vcrtheiluug der Balkauhalbiuscl noch verständigen sollten, was nnS sehr wahrscheinlich erscheint, so wird keine Großmacht für Bul garien einen Finger rühren. Ucbcrhaupl darf mau nicht denken, daß politisch den Bulgaren ein Unrecht geschieht, denn drei historische Thalsachen beweisen das Gcgenthcil. Mit russischer Hilfe ist Bulgarien von den Türken befreit worden und England nnd Oesterreich hat cS Bulgarien zu verdanken, daß cö keine russische Provinz, sondern ein selbst- herrschendes FürstcMhum geworden ist. Seine sclbsthcrr- schende Stellung weist nun Bulgarien an, seine Fürslcnwahl nnr unter Billigung der Großmächte vorzunchmcn nnd keine Actionen »ach Außen z» »»tcrnchmcn. Die Bulgare» habe» aber Ostrumelie» gegen den Willen dcr Großmächte ihrem Nichtamtlicher Theil. Lande cinvcrlcibt nnd sich einen Fürsten ohne Znstimmnng dcr Großmächte gewählt. Eine Verweisung dcr Bulgaren zurück in das europäische VcrtragSrccht wäre also durchaus am Platze. Dieselbe ist aber vorläufig praktisch unausführ bar, da dic Bulgaren hartnäckig sind und keine Großmacht Lust hat, dic Bulgare» mit dem Schwerte z»r Anerkennung des Berliner Vertrages z» nölhigcn. T a g e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schau da». Mit dem 1. März d. I. scheidet ei» äußerst humaner nnd allgemein geachteter Ac- anücr, Herr Postdircctor Rößler hier nicht nur.ans dem Amte, sondern verläßt auch zugleich mit seiner lieben Familie unser ihm lieb gewordenes Schandau, um nach Dresden überznsicdcln. Derselbe hatte sich namentlich durch seine Liebenswürdigkeit auch dcr Achtung nnd Verehrung seiner Untergebenen im Amte im vollsten Maße zn erfreuen, welche ihn aus dcr seit vielen Jahren iuncgchablcn Stell ung sehr ungern scheiden scheu. Als Nachfolger ist dcr bisher in Dresden stationirte Poslcassircr Herr Heber be stimmt. — Morgen Sonntag Abend 0 Uhr findet in hiesiger Kirche Beichte und heil. Abendmahl statt, zu welchem An meldungen möglichst früher cntgcgcngenommen werden. — Dcr Verband „Freie Waldloge", welche nunmehr schon seil Jahr und Tag bemüht ist, für das Wohl seiner Mitmenschen zu sorge» »»d sich die so löbliche Attfgabc gestellt hat, durch milde Beiträge mid Jahresgelder ein Ca pital aufzubringcn, um in unserer nächsten Umgegend ein „Steinbrcchcrhcim" für alle hilfsbedürftige Brncharbcitcr zn gründen, nahm auch dieser Tage wiederum Gelegenheit, armen kranken Steinbrechern nebst Familien in Königstein, Prossen nnd Postclwitz Unterstützungen zu verabreichen. Zu diesem Zwecke wurden vom Vorsitzenden und einigen Mit gliedern des Vereins von hier solche Familien ausgesucht. Wünschen wir diesem Verband, welcher in aller Stille nnd Uneigennützigkeit solche Thalcn dcr Nächstenliebe vollbringt, cin herzliches „Glück ans!" — Trotzdem, daß ein Vergnügen das andere in jetzi ger Zeit förmlich jagt, so findet doch ein Jedes seine Freunde. Bei dem am Donnerstag Abend im Saale deö Schützen- Hanses slaltgcfttndcnen Prüfungsballe des von Herrn Licökc veranstalteten TanzlchrcnrsnS konnte man diese Erscheinung wiederum bemerke». Die Angehörige» dcr Schülcr »nd Schülcriniicii und noch viele andere Eingeladcne waren er schienen nud haben alle ihre Befriedigung gefunden, denn cs war immerhin interessant, dem sich entwickelnden Trci- ben nnr znznschancn. Dic sämmtlichcn Scholaren waren, wie man bemerken konnte, höchlichst ergötzt von all' dem Gebotenen, sodaß Hr. Lieske sich von Allen den sichtbarsten Dank erworben. Die gutgclöste Aufgabe wird demselben im nächsten Cursnö gewiß eine umso größere Anzahl von Scholaren zuführcn. Dic ganze Stimmnng wurde durch dic noch vorhandene geschmackvolle Anöschmücknng deö Saa les, vom Maskenballe her, wesentlich erhöht; besonders dic vorhandcncn lanschigcn Plätzchen, von denen nur die „nasse Ecke" erwähnt sei, welche für verschiedene Nichttänzer wie geschaffen mar, bildeten gute Anziehungspunkte. „A Bier'l wie a Weiu'l" und gut zubcrcilcte Speisen, nebst rascher Bedienung, wollen wir ebenfalls nicht verkennen. Dcr ar- rangirte Cotillon amüsirte die Bethciligten wie Zuschauer ungcmciu. Unersättlich genossen Alle diese« so gut gelun gen Vergnügen bis zur Neige, waö für dic, welche für'ü Gelingen gesorgt, Herrn Lieske an dcr Spitze, eine sehr gntcS Zengniß bietet. j>. — Am Mittwoch wurden einem jnngen 17 Jahre allen Arbeiter Namens Albrecht aus Rathmannsdorf in dcr Skrivan'schcu Parquctfabrik in Krippen an dcr Hobelmaschine die oberen Glieder an vier Fingern dcr rechten Hand ab- geschnittcn. — Nächste Mittwoch werden die „Roßweiner Muldcn- thalcr" wieder einmal ein Concert im Hegenbarth'schcn Etablissement veranstalten. Der diesen Künstlern voraus- gehende gute Ruf wird auch dieses Mal sich bewähren nud ein dichtbesctztcS Haus erzielen. Die Vorzüglichkeit des Programms hcrvorzuhcben ist wohl nicht nöthig, denn an Reichhaltigkeit und Neuigkeit wird cs, wie früher, auch dies mal nicht fehlen. — In den benachbarten Ortschaften wird dieses Mnldcnthalcr Männcrgnartclt ebcnsalls mit Frendcu erwartet. — DaS kgl. Fimmzministcriuul erläßt folgende Be kanntmachung, bclr. dic Beleihung von Brannlwcin durch die Sächsische Bank zu Dresden: Nachdem dic Sächsische Bank zu Dresden sich bereit erklärt hat, auf Branntwein, welcher in Privatlagcrn nnter steucramtlichcm Milvcrschluß lagert, Lombarddarlehen zu gewähren, sind dic Steuer behörden ermächtigt worden, bei der Verpfändung des lom- bardirtcn Branntweins ihre Mitwirkung nach Maßgabe dcr hierfür getroffenen näheren Bestimmungen cintretcn zu las sen. Dic letzteren können bei allen Hauptzott- nud Hanpt- stcuerämtcrn eiugcschcu werden. — Ans dic hcntc Sonnabend Abend von 10 Uhr au stallfiudende Mondfiusterniß machen wir hierdurch nochmals aufmerksam. — Wenn die augenblicklich milde Witterung auhält, beginnt die Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrt ihre Fahrten morgen Sonntag bis Pirna. — Für die ihrer Vollendung entgcgcugchcndc Marcnö- kirche in Pieschen wird Herr Schncidemühlcnbcsitzcr Grnmbt drei große gemalte Altarfcnstcr, dic gegen 3000 Mk. auö- znführen koste» werde», stifte». Dic Fertigstellung derselbe» wird »och vor Oster» erfolge». — Nachdem dcr Elbstrom jetzt wieder eisfrei ist, hat sich der Wasscrstaiid etwas gehoben. Man darf aber keines falls annchmcn, daß die Eisfahrt überhaupt schou ihr Ende erreicht, da das Moldau- und Egcrcis noch feststeht; betreffs deö Aufbruchs desselben wird cö daun aber an rechtzeitiger Benachrichtigung nicht fehlen. Schmilka. Am lctztvcrgangncn Sonntag hielten dic Mitglieder des Vatcrläud, Gebirgövcrcin Saxonia auö de» Lagern Schmilka und Schöna-Nciuhardödorf cin Vcrcinöfcst ab. Dic Saalräumc unserer Mühle waren ganz bcsondcrö den Vercinszwcckcn entsprechend reich ausgcschmttckt. Alle in nuferer Gegend besuchten Punkte waren in passender ori gineller Weise markirt. In der 7. Stunde erschienen trotz dcr ungünstigen Witterung die Vcrciuögeuosscu links dcr Elbe und wnrdcu dieselben nach erfolgter Landung mit Musik empfangen und nach dem Festlocale geleitet. Ilm 8 Uhr be grüßte dcr Obmann des Lagers Schmilka die Gäste und Gcbirgsvercinler, eröffnete sodann durch ciue Ansprache, die in einem dreimaligen „Hcirrah" auf unser Königshaus ihren Abschluß fand, da« Fest. ES war »nd wurde Alles auf- gcboten, um dic Fcier iu jeder Art zu verschönen; durch weitere Ansprachen gedachte mau der Thätigkeil des Verein« und besonderer Mitglieder desselben. In dcr zehnten Stunde traf vom Haupllagcr Dresden ein Telegramm ein, dic besten Grüße und Wünsche der dortigen GcbirgSvereinsmitglicdcr enthaltend; ei» dreimaliges Hoch wurde dem Haupllagcr dafür ausgebracht. Umer deu höchst originellen Arrange ments verdient die Nachbildung dcr Lcicrkasteubndc zwischen Großcnwintcrbcrg nud Prcbischthor eine besonderc Erwähn ung und flossen durch die von dem Franz gebotenen musi kalischen Genüsse der Hnmanitätökassc reichliche Beiträge zu. Nach beendeter Tafel eröffnete cin reich ausgcstatteter Cotillon den zweiten Theil de« Festes. Allgemeine Heiter keit entsprang dieser Aufmerksamkeit und hielt diese Fest-
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