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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188908244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-24
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.08.1889
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WMMßMTUM Wochen- und RachrichlsbM zugleich UMts-AWM ßr H»hiinf, Mdlitz, ?en§h»rs, Mors, St. KBit«, Hn»riP»rt, Uttie»« «ü Riilse«. Amtsblatt für den StaÄtrat ;« Lichteastei«. — —-— — — NS. Jahrgang. — —————— ————. Nr. 197. Sonnabend, den 24. August 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer S Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiscrl. Postanstalten, Postbote», sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltens Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Tagesgeschichte. — Lichtenstein-Callnberg, 23. August. Wir machen an dieser Stelle noch besonders auf die für Sonntag norm. 9 Uhr angesetzte feierliche Ordina tions-Handlung, die Herr Superintendent Weidauer aus Glauchau in der Kirche zu Callnberg vollziehen wird, aufmerksam. *— Warum in die Weite schweifen, sieh, das Gute liegt so nah! Wenn wir dieses Wort auf das leider nur noch bis zum Montag hier verbleibende Panorama international, welches zum Schützenfeste ausgestellt ist, anwenden, so wissen wir, daß wir uns in Uebereinstimmung mit den Besuchern desselben be finden. Es giebt keine besseren Panoramen, als das hiesige ist. Die Bilder sind nach dem Gefühle des Laien und nach dem Urteile der Kenner geradezu meisterhaft hergestellt. Doch was reden wir von Bildern? Die volle Wirklichkeit glauben wir vor uns zu sehen. Es dürfte lange dauern, bis sich für hier wieder einmal Gelegenheit bieten wird, eine so großartige Ausstellung zu besichtigen, zumal da der Besitzer eine so hochinteressante Reise durch alle Gegenden der Welt ausstellt, welche mit guter Ab wechselung von interessanten Städten und Plätzen, Naturschönheiten, äußeren und inneren Ansichten von Hauptgebäuden, Kirchen und Moscheen umschließt. Mögen sich noch recht Viele ein so billiges ausgezeich netes Vergnügen, wie es der Besuch des Panoramas gewährt, gönnen! — lieber ein Muster edler Schwcsterliebe schreibt der „Dr. Anzeiger": „In vergangener Woche verschied in ihrer Vaterstadt Freiberg im Alter von 84 Jahren die Schwester vr. Gustav Eduard Benselers (des aus gezeichneten Kenners und Lehrers der griechischen Sprache, Verfasser eines griechischen Wörterbuches und Herausgebers verschiedener griechischer Werke mit Erläuterung für den Gymnasialgebrauch, gestorben zu Leipzig) Frau Amalie Bernhardt geb. Benseler. Es dürfte nur Wenigen bekannt sein, daß diese ausgezeich nete Schwester nicht nur während der Gymnasialzeit Benselers zu Freiberg seine Studien in der lateinischen und griechischen Sprache und in der Geschichte teilte, sondern auch nach dem frühzeitigen Tode des Vaters es dem Bruder durch ihrer Hände Arbeit ermöglichte, feine Studien fortzusetzen und den Doktorgrad zu er reichen. Allerdings war dies nur bei dem angestreng testen Fleiße und der größten Bedürfnislosigkeit ihrer seits möglich, aber die Schwesterliebe überwand alle Schwierigkeiten und ließ sie gern allen Schmuck der Jugend entbehren, um nur dem geliebten Bruder zum Ziele zu verhelfen. Dieser hing dafür auch bis zu seinem allzufrühen Tode mit inniger Liebe und Dank barkeit an der treuen Schwester. Früh verwitwet, erhielt Frau Bernhardt wegen ihrer Kenntnisse in vaterländischer Geschichte das Amt einer Führerin und Erklärerin im Altertumsmuseum zu Freiberg, welches sie bis kurz vor ihrem Tode mit großem Eifer begleitete. Mancher wird sich noch der leb haften freundlichen Greisin mit dem schneeweißen Haar und den schönen blauen Augen erinnern, die, selbst eine Reliquie aus alten Zeiten, den Fremden mit den Altertümern Freibergs bekannt machte." *— Bei einem dieser Tage in Glauchau zum Besten der Hagelbeschädigten zur Aufführung ge kommenen Gesangs-Concert wurde folgender schöne Prolog von Hrn.Lehrer Schmidt-Glauchau vorgetragen: Grüß Gott mit Hellem Klang! In lauten Tönen Jauchzt es die Brust in alle Welt hinaus; Der Sommer will des Jahres Hoffen krönen, Und bringt die reife Garbe in das Haus! Leicht schlägt das Herz beim Anblick alles Schönen, Giebt uns die Ernte ja den schönsten Strauß! Die Thaler rufen's und die Bergeshöh'n: Grüß Gott! Wie List du Welt so wuudcrschön! In diese Welt mit ihren Reizen allen, Mit ihrem warmen Hellen Sonnenschein, Da ictzte Gott zu seinem Wohlgefallen Ein unlösbares Rätselwort hinein: Ob sich die Jahre zu Lawinen ballen, Ob die Sekunde ewig würde sein — Unlösbar bleibt es dennoch fort und fort, Denn es heißt „Mensch", das dunkle Nätselwort. WaS ist der Mensch? Wer mag die Antwort geben? Du fühlst sie, denn aus jedem Auge spricht's. Ob grübelnd wir nach der Erklärung streben, Uns fragend wenden nach dem Herrn des Lichts, Wir wissen dieses Eine: unser Leben Ist Alles uns, allein der Mensch — ist Nichts! Und unser Dasein, ging der Weg auch weit, Ist ein Sekuudcnschlag der Ewigkeit! Und dennoch dieser Kampf! Dennoch das Jagen Um Mein und Dein, nach Ehre, Gold und Glanz! Der Kampf um's Dasein ist in unsern Tagen Oft nur ein unerquicklich wilder Tanz! Und sagt, wer darf davon die Palme tragen, Wen schmückt des Sieges grüner Lorbeerkranz? Wer hat das Recht zu sagen: Ich bin groß, Mein Lebensschiff berührt kein Sturm, rein Stoß:? Kein Mensch — und wär' er noch so hoch geboren, Hat Ampruch auf des Glück's Unfehlbarkeit! Sein Leben ist im tollen Flug der Horen Von Lust und Weh ein ew'ger Wechselstreit, Oft ging in einer Stunde ihm verloren Die Freude einer ganzen Lebenszeit! — Da gilt kein Hoch und Tief — kein Arm und Reich, Denn vor dem Schicksal sind wir Alle gleich. Die Wahrheit dieses Satzes steht geschrieben In unserm lieben engern Vaterland! Vom Sturme der Gewalt hart angetrieben, Schrieb hier das Schicksal mit gar rauer Hand! Was ist dem Hoffnungsvollsten wohl geblieben, Und wenn er noch so fest im Leben stand: Ein Blick in's Leere zeigt es ihm so klar, Wo einst die Stätte seines Glückes war! Die Stätte seines Glück's? Denn aufzuraffen Hat er für'S Leben immer sich gewußt; Und Fleiß und Arbeit waren seine Waffen, Der Trieb Nach Vorwärts seine ganze Lust; Und wie er so ein trautes Heim geschaffen, Da schlug das Herz ihm freudig in der Brust, Da schlug das Herz so hoch ihm und so leicht, Er hatte ja sein Ziel: das Glück erreicht! Denk Dich in solches Ziel! Du wirst nicht minder Wie Jener glücklich und zufrieden sein; Und lacht Dir aus den Augen Deiner Kinder Die Hoffnung und der Freude Sonnenschein, Dann meinst Du wohl: es reißt kein harter Winter Dir eine Stätte solchen Glückes ein .... Um Dich ist's heut' wie gestern hell und licht, Doch an das dunkle Morgen denkst Dn nichst! — Und sieh': schon schleicht das Unglück durch die Gassen, Und rührt wohl auch an Deines Hauses Wand! Des Schicksals Sturmeswut ist losgelösten Und streicht verheerend über Stadt und Land . . . .! Verloren! „Denn die Elemente hassen" — Dein Schaffen — „das Gebild der Menschenhand!" Verloren! was das Leben einst Dir gab! Dein Bau ist Schutt! Dein ganzes Glück ein Grab! Und wie dereinst im Osten, wie im Norden Das Hassen war so hart und gar so wild, So auch zeigt sich in unsern Nachbarorten, In unserm Heim dasselbe trübe Bild! Schaut hin: was ist aus allem Glück geworden, Sagt, was bei solcher Macht der Mensch noch gilt? Nun klingt zu uus der laute Schmerzensschrei: Ihr mitleidsvollen Herzen eilt herbei! Nun wohl! Wir zählen uns zu Deutschlands Hütern Und hoch steht uns des Vaterlands Altar! Und sind wir reich gesegnet nicht au Gütern, Ein Scherflein doch mach' jenen Mahnruf wahr: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, Uns trennen nicht in Not und in Gefahr!" Au solchen Tagen soll es Wahrheit sein: Es ist das deutsche Herz ein Edelstein! Wie oft erklang aus deutschem Sängermunde Zur Freude Aud'rer: „Hoch! Hoch! der Gesang!" Auch heut' „sind wir vereint zur guten Stunde", Da schall' es laut: „Grüß Gott mit Hellem Klang",. Da kling es: „Brüder reicht bie Hand zum Bunde." Zu helfen gilt's Besinne Dich nicht lang'! Wo sich, wie hier, die Liebe eint so gern: Da freut sich Gott: „Das ist der Tag des Herrn!" Und wenn, wo so vereint die Herzen schlagen, So wir so recht als Deutsche uns erkannt; Wenn wir da ein Gebet zum Himmel tragen, So ist es das: O Herrgott, Deine Hand Halt' gnädig Du in diesen schweren Tagen Mild über das geliebte Vaterland! Wo so vereint dre Liebe zn Dir fleht, Da höre und erhöre eine Gebet! Ein solches Unglück! Schick' es uns nicht wieder! Zu viel hat es des Glückes hingerafft! Reiß' schwer errung'nen Segen uns nicht nieder, Gieb unserm Volkswohl festen Halt und Kraft! Und schirme Du im Ausklang uns'rcr Lieder Das deutsche Volk und seine Führerschaft! Das treue deutsche Herz grüßt Dich allzeit: Gelobt seist Du in alle Ewigkeit! — Aus dem Erzgebirge, 21. August. Für den am nächsten Sonntag, 25. August, in Stollberg stattfindenden Verbandstag mittekerzgebirgischer Ge werbevereine ist folgende Ordnung ausgestellt worden: Besichtigung der Ausstellung, Geschäftliches, Jahres bericht, erstattet vom Vorsitzenden vr. Bräutigam- Stollberg, Kassenbericht durch Bürgerschullehrer Schindler-Stollberg, Verhandlung über eingebrachte Anträge, Vortrag: „Ueber die Entwickelung erzge- birgischer Jndustrieen", gehalten von Gebauer, Lehrer an den technischen Staatslehranstalten zu Chemnitz, Wahl des Vororts, Wahl des Ortes für die nächste Versammlung. An die Verhandlungen schließt sich ein Kommers an. — Annaberg. In unserer Stadt findet am 8. September die 33. Hauptversammlung sächsisch thüringischer Gasfachmänner statt. Nachdem am Sonnabend die Gäste in Bahl's Restaurant begrüßt worden find, wird am Sonntag nach der Besichti gung der hiesigen Gasanstalt ^/s11 Uhr die Haupt versammlung im Stadtverordnetensaale eröffnet und in derselben u. A. Gasdirektor Achtermaun einen Vortrag über zentrale Lichtversorgung mittelst Gas und Elektrizität für kleine und mittlere Städte und Direktor Horn einen gleichen über Verbesserungen an Retortenöfen halten. Nachmittags 3 Uhr findet ein Festessen im Hotel „Museum" und nach demselben Konzert in Händler's Gartensalon statt. Für den Montag ist ein Ausflug nach dem Greifenstein in Aussicht genommen. — Das Technikum Mittweida (Königreich Sachsen) zählte im vergangenen 22. Schuljahre 839 Schüler, welche die Abteilung für Maschinen-Jnge- nieure und Elektrotechniker, bezüglich die für Werk meister besuchten. Unter den Geburtsländern bemer ken wir:. Deutschland, OesterreichUngarn, Rußland, die Schweiz, Großbritannien, Dänemark, Holland, Italien, Rumänien, Schweden, Norwegen, Bulgarien rc., aus Asien, besonders Java, Sumatra, Ostindien, aus Afrika: Kapland, ferner Nord- und Südamerika und Australien. Die Eltern der Schüler gehörten hauptsächlich dem Stande der Fabrikanten, Ingenieure, Mühlen- und Brauereibesitzer, Schlosser, Mechaniker, Baugewerke, Staats- und Kommunalbeamten und Kaufleute an. Die Aufnahmen für das nächste Winter halbjahr beginnen am 14. Oktober. Programm und Jahresbericht erhält man unengeltlich von der Direktion des Technikum Mittweida (Sachsen). — — Z Berlin, 21. August. Ueber die Straß burger Festtage wird der „Post" von dort folgendes gemeldet: Bei dem um 9 Uhr beginnenden Abend fest der Stadt waren die Spitzen der Behörden von ganz Elsaß-Lothringen erschienen. Der Broglieplatz
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