Sächsische Elbzeitung : 02.06.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190006021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19000602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19000602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-02
- Monat1900-06
- Jahr1900
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.06.1900
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Ferlisprechstette^S. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonnementS-PreiS viertel jährlich I Mk. 60 Pf., zwei- monatlich 1 Mk., rinmonat« lich 60 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzeitungSbestcllliste 6669. Alle kaiserl. Posianstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. MW MeiM. AmtMM M iM Löiiigl. Äinlsgerlchl lind de» M-lrath sä ZOitdini, sowie für den AMgemindmll) ru Hohnstein. Mit „Zllustrirt. Sonntagsökatt". Mit Humor. Beilage „Ksifenb käsen". Mit „AandwirlhscHnftk. Meiknge". Hnferat«, bet i>er weit«» Berbreitung d. Dl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochSund Freitags bi» spütestenS vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet (tabellarische und complicirt) nach Uebereinkunst). „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnscratcn-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße lgt, in Hohnstein: bei Herrn Stadtkassirer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstein L Vogler Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: KLroly L Liebmann. Mr. ESA. Schandau, Sonnabend, den 2. Juni 1900. 44. IllhlMlg. Die nächste Wummer getaugt Mittwoch, den 6. Auni Wachm. zur Ausgabe. (IO. 11-173.) II. Abteiliuig. Gasterstädt. Holi»crslelgmilig: Hßilellicrmsdorfcl ZloatssOlArcoier. Montag, den 11. Juni 1000, Vorm. 1N Uhr tm Hotel „Sachs. Hof" in Sebnitz: 4149 loch. Stämme, 10—30 und mehr cm strk., 16181 wch. n. 20 buch. Klöher, 7—35 u. mehr cm strk., 1100 wch. Reisslängen, 3 u. 4 cm strk., 2 rm wch. Brenn scheite, 2 rm hrt. II. 5) rm wch. Brennkniippel II. Zacken, 2 rm hrt. II. 112 rm wch. Brennäste. Kahlschläge: Abih. 88 u. 100. Durchforstungen: Abth. 68, 89 u. 96. Bemerkung: Die Besichtigung der Hölzer wird anempfohlen. Die Brennhölzer kommen vor 2 Uhr nachm. nicht znm Ansgebot. Aönigl. Lorstrentamt Schandau und Aönigl. Fovstrevierverwaltnng üinterhernlsdorf, am 21. Mai 1900. irrtteknvr. Pferderennen bei Ileick. Anläßlich der Pferderennen bei Reick wird Sonntag, den 10. Jnni Zug 518 (12 Uhr 56 Minuten nachmittags von Schandau nach Dresden) zum AnSsteige» nud Zug 531a (6 Uhr 5 Minuten nachmittags von Dresden Hauptbahn- Hof nach Pirna) zum Eiusteigen in Reick halten. Znr Benutzung dieser Züge nach und von Reick berechtigen die gewöhnlichen nach Dresden, Hanptbahuhof lautenden Fahrkarten. Dresden, den 31. Mai 1900. Königliche Generaldircktion der Sächsischen Staatseiscnbahnen Dies liebliche Fest ist gekommen. Aus die Natur mit ihrer Herrlichkeit weist uns diese Zeit. Es fehlt nicht an denen, die da ihre Feste feiern, den Wald-, Berg- und Feldgöttern opfern. Unter Gottes freiem Himmel halten sie ihre Andacht. Ja, sie lauschen andächtig, empfindungsselig dem Schlag der Nachtignll; für den Schlag einer Menschenseele haben die Meisten aber keinen Sinn. Folgt doch solchen Naturschwärmern in ihr Familien- und Geschäftslebcn. Sie erbeben in seligem Schauer, wenn in den Wipfeln linde Lüfte rauschen, und über allen Wipfeln Ruhe ist. Aber das Wehen des Geistes von Gott in den Höhe» der irdischen Majestäten und die Ruhe Gottes über aller Unruhe der Welt ist ihnen ein Aergernist; dafür haben sie kein Verständnis;. Die Liebe zur Natur macht noch lange nicht empfänglich für Gottes heiligen Geist. — Geist! Geist! ruft unsere Zeit, lieber alles hat sic ihre Gedanken, macht sie sich Gedanken. Da fallen die sogen. Weisen dieser Zeit her über die Bibel und wollen nur den Geist der Bibel ans,ziehen, wie einen Extrakt aus einem Gewächs. Sie sehen die Geschichten der Schrift an wie Mythen, deren Geist nur gelten könne. Mit dem Scheidewasser ihres Verstandes lösen sie das scharfe Gepräge, das Gott selber anfgedrückt hat, ans, und nachdem sie's zerstört, sagen sie, es sei nichts und gelte nichts und könne nicht vertragen die Klarheit ihres Geistes. Geist! Geist!.rufen sie und es ist nnr Gischt ihrer eigenen fleischlichen, eingebildeten und hvchmiWgen Gedanken, ^fingsttittder miisse» wir werden, dann haben wir Geist, den wahren, von Gott kommenden, zu Gott führende» Geist. Wohnung will Ghtt bei uns machen, bleiben will er bei uns. Er ist da als Schöpfer, aber er kmismt als Vater. Er ist da als Herr, aber er kommt als Freund. Er ist da als König, aber er kommt als Tröster. Er hat im Himmel seiner Herrschaft Stnhl, aber er will ihn auch aufrichten in deinem Herzen. Was hilft dir Gott über dir, um dich, wenn du ihu nicht im Herzen hast'? Nenne dich reich, fühle dich glücklich, freue dich deiner Kraft, sieh' dich an als mächtig, aber ich sage dir, die Wände deines Glückes brechen zusammen, die Pfähle deiner Hütte werden morsch, und mit den Haaren deines Hauptes erbleichen deines Lebens Freuden; die Himmel selber veralten wie ein Gewand. Dn mußt dem himmlischen Herrn Wohnung bereiten, dann wird der Frühling um dich zum Frühling in dir und Pfingsten in Wahrheit ein liebliches Fest. Ich erinnere noch einmal an die Natur, in der wir leben, damit wir lernen für die Natnr, die in nns lebt. Der Boden schasst nicht die Ernte; des vernünftigen Arbeiters Klugheit und Anschauung thuts nicht. Das Gedeihen kommt von oben. Das Sonnenlicht, das Helle, färbt den Saft, den das Sonnenlicht, das warme, in Bewegnng bringt. Unter dem künst lichsten Gewölbe mit dem schönsten Deckengemälde eines heiteren Himmels verliert der frnchtbare Boden seine Kraft, und wäre er noch so gut bestellt. Du bist mehr, lieber Mensch, als Gethier, Gras, Blumen, Sonne. Du hast ein Herz, das von Gott angelegt ist, seine bleibende Wohnung, Stätte seines Segens, seiner Gnade, seiner Herrlichkeit zu werden. Dn hast ein herrliches Stück Land an deinem Herzen: las; cs von dem Herrn bestellen, besäen, segnen. An der Ernte der Herrlichkeit und an der Herrlichkeit der Ernte wird dir's nicht fehlen. Entzieh' dich nur nicht der Gemeinschaft des heiligen Geistes. — Der Geist unsres Gottes uno Heilands macht den Menschen zum 'Christen, das Volk znr Gemeinde, die Welt zum Himmelreich. Alle Schütze der Wissenschaft, aller Glanz der Künste, alle Mänigfaltigkeit der Gottesdienste, alle Oronung der Verfassung helfen nicht olpr^ des Geistes Kraft aus der Höhe unsres Gottes. Wir können ruhig allen Kümpfen in uns und nm uns her entgegengehn, wenn wir feines Geistes thcil- haftig sind; drnm die Bitte: O heilger Geist, kehr bei uns ein Uno las; uns deine Wohnung sein! —barth. Politisches. Der deutsche Kronprinz ist am Mittwoch als dienst- thnender Offizier in das 1. Garde-Jiifanterie-Negimeut eingetreten. Der bedeutungsvolle Act ging im Lustgarten zu Potsdam vor sich, wo das genannte Elite-Regiment der preußischen Armee Aufstellung genommen hatte. Der einfachen Feierlichkeit wohnten neben dem Kaiserpaare die meisten Prinzen des königlichen Hauses, der Staatssecretär des Aeußereu, Graf Bülow, sowie der österreichisch-ungar ische und der russische Botschafter, die fremden Militür- Atlachvs u. s. w. bei. Der Kaiser hielt bei der Feier eine kernige Ansprache, in welcher er darauf hinwies, daß der Kronprinz den für einen preußischen Offizier vorge- schriebeneu Enlwickelnngs- und Bildungsgang abgeschlossen habe und nunmehr in das von einer allclassischen Atmosphäre durchwehte 1. Garde-Regiment zu Fuß eiutrete, um den praktischen Dienst in allen seinen Theilen kennen zn lernen. Der allerhöchste Kriegsherr bekundete weiter vollste Zu versicht, daß sich dies Regiment, das schon so manchen König, Prinzen und Heerführer ausgebildet habe, sich auch an seinem Sohn bewähren werde, woran er den Wunsch für den Kronprinzen knüpfte, derselbe möge im Verkehr mit den Grenadieren und in der Kameradschaft mit den Offi zieren dieselbe Freude empfinden und das nämliche Ver trauen erhalten, wie dies schon bei ihm, dem Kaiser, der Fall gewesen sei. In seiner Erwiderung sprach der Regi mentskommandeur Oberst Freiherr v. Plettenberg den unter- thäuigsten Dank des Regiments für die gnädigen Woite des Kaisers und für die dem Regiment gewordene Aus zeichnung, den Kronprinzen in seine Reihen ausnehmen zu dürfen, aus, versichernd, es würde allzeit bemüht sein, sich dieser Auszeichnung würdig zu erweisen und die ihm ge stellte Aufgabe zu erfüllen. Der Oberst brachte zum Schlüsse, indem er das Gewehr zn präsentiren befahl, ein dreimaliges „Hurrah" ans den Kaiser aus. Bei der uachgefolgten Frühstückstafel im Stadtschlosse trank der Kaiser in kurzen Worten auf das Wohl des Kronprinzen. — Der Kaiser VM. Oesterreich hat anläßlich des erfolgten Dienstantrittes seine's erlauchten Pathenkindes, des deutschen Kronprinzen, ein eigenhändiges Schreiben an denselben gerichtet. Die Session der österreichisch-ungarischen Delegationen, Welche diesmal zu Pest versammelt waren, ist am Freitag wieder geschlossen worden. Auch diesmal hat der Kaiser in der Ofener Bnrg wiederum das übliche Hofdiuer für die Delegationen gegeben; sehr bemerkt wurde es hierbei, daß er den czechischeu Delegirten Pacak wegen der feind seligen Stellung desselben gegen den Minister des Aeußereu, Grafe» Goluchowski in den Verhandlungen der österreichi schen Delegation über das Budget des Ministerium des Auswärtige» offen tadelte. Als sich Pacak unter Hinweis auf das den Czechen angeblich zugefügte schwere Unrecht zu rechtfertigen suchte, machte der Kaiser eine abwehrende Handbewegnng, und dieselbe bezeichnende Geste erfolgte, als Or. Pacak bat, das neue Sprachengesetz nicht in Kraft zn fetzen und gegentheiligenfalls mit einer noch nie dage wesenen Opposition in Böhmen drohte. Die Czechen scheinen es durch ihre fortgesetzte» maßlose» nationale» Forderungen doch einmal gründlich „verschüttet" zu haben. — Die Neu wahlen znm Wiener Gemeinderathe haben der christlich socialen Partei die erdrückende Mehrheit in demselben ver schafft; die Mitglieder der zusammengeschmolzenen Oppo sition der Liberalen wollen daher auf ihre Mandate ver zichte». Das Nachspiel zur Drehfus-Asfaire in Frankreich, wie es sich durch de» Zwischenfall Fritsch darstellt, hat einen Wechsel in der Leitiing des französischen Kriegs- Ministeriums zur Folge gehabt. Kriegsminister Gallifet legte sein Amt nieder, hierzu allerdings auch mit durch seinen leitenden Gesundheitszustand veranlaßt, und wurde durch den Divisionsgeneral Andrä ersetzt. Weitere Ver änderungen im Cabinet Waldeck-Ronsseau oder gar der Rücktritt des gesammteu Cabinets gelten indessen als aus geschlossen. Eine allgemeine Ministerkrisis in Frankreich soll eben in Rücksicht auf die Pariser Weltausstellung einstweilen nach Kräften vermieden werden, es ist daher auch geplant, das Parlament nächstens zu vertagen, um hierdurch gefährliche parlamentarische Zwischenfälle bis auf Weiteres hintanzuhalten. Der bisherige türkische Obercommissar in Egypten, Ahmed Mukhtar Pascha, reichte dem Sultan sein Demissions- gesuch ein, nachdem er bereits vorher seinen Posten ver lassen hatte. Vom Sultan ist die Demission Mukthar Paschas, der zur Zeit in Paris weilt, nothaedrungen an genommen worden. Es heißt, Mukthar Pascha sei zu seinem Schritt, der in Konstantinopel viel Aufsehen erregt, durch Meinungsverschiedenheiten mit der Pforte wie durch große Rückstände in seinem Gehalt veranlaßt worden. Das Uriheil des Belgrader Gerichtshofes gegen den ehemaligen Minister Tauschanowitsch, welches auf drei Jahre Kerker gegen letzteren wegen Betrugs lautete, ist vom Bel grader Appellationsgerichtshof umgestoßen worden. Das neue Urtheil spricht gegen Tauschanowitsch eine Strafe von 8 Jahren 7 Monaten Kerker ans, wobei allerdings auch die Tauschanowitsch wegen Majestätsbeleidignng zu erkannte mehrjährige Kerkerstrafe eingerechnet ist. In Spanien spitzt sich die infolge der Steuerverweiger ung der Kaufleute und Industriellen, als Protest gegen die Finanz- und Steuerpolitik des Ministeriums Silvela, entstandene Lage bedrohlich zu. Die Kaufleute und In dustriellen wollten eine Deputation an die Königin-Regentin Christine entsende», um dieselbe auf das Verkehrte der Steuerpolitik der Silvela'sche» Negierung aufmerksam zu machen, der Ministerrath hat aber beschlossen, sich gegen einen etwaigen Empfang dieser Deputation zu verwahre» und event. die Cabiiietsfrage zu stelle». Der Krieg in Süd-Afrika. Gestern konnten wir nach einer uns zugesandtcn Draht- meldung vom Kriegsschauplatz eine erfreuliche Nachricht mittheileu. Heute lauten jedoch die Nachrichten wieder folgend: Mit dem Widerstand der Buren gegen die Eng länder geht es zweifellos zn Ende. Nach einer „Daily Mail"- Meldung aus Loureuco Marguez hat Coinmandaut Krause die Stadt Johannesburg am 30. Mai an Feldmarschall Roberts übergebe», welch' letzterer mit seiner Hauptmacht am Tage vorher in Germiston, 18 Kilometer östlich von Johannesburg' gelegen, eingetroffen war. Nach weiteren Berichten von englischer Seite sind britische Offiziere in Johannesburg und dictireu die Bedingungen der Uebergabe. Man glaube, es werde Widerstand geleistet werden. Die englische Avantgarde stehe auf dem halben Wege zwischen Johannesburg und Pretoria. Schließlich wird noch ge meldet, Präsident Krüger befinde sich in Watervalhoven, er ist demnach bereits aus Pretoria geflüchtet. Und der Specialcorrespondent des „Daily Mail", Carl Roselyn, telegraphirte am Vormittag des 30. Mai feinem Blatt-
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