UMHMngs- und JUMgmz-Blatt. 37. Stück. XlV.Iahrg. Sonnabmds, den 9. September 1826. Die berühmte Reißblei-Mine zu Borrowdale in Cuinberland (in England). ird denn der Dleisiift, d. h. die abschwär- zendc Masse in demselben, gemacht, oder von der Natur so erzeugt ? Eine Frage, die viel leicht Manchen sogar, der den Dleisiift recht gut zu führen weiß, in einige Verlegenheit brin ge» würde (so wie die Frage über Gestaltung und Ursprung der französischen Flintcnstcine manchen wachem Schützen fcxiren möchte). — Die Deanwortung obiger Frage wird genügend aus folgendem Aufsatze hervorgehen. Die Gegend von Keswick in Cumberland ist schon seit Jahren ihrer Minen wegen berühmt. Unter der Regierung der Königin Elisabeth wurde Gold und Silber in beträchtlicher Menge aus dem Derge Gold-searpe (im Thale New lands, in der Nahe von Keswick) gewonnen. Damals wurde diese Mine durch eine Gesell schaft von Deutschen bearbeitet, welche viel Kupfer und Blei zu Tage förderte; und nicht allein diese Metalle für sich selbst behielt, son dern auch das Gold und Silber ansprach, das eigentlich der Königin gehörte. Diese berief sich daher auf das herkömmliche Recht, und der streitige Punkt wurde zu ihren Gunsten ent schieden, worauf sich die Gesellschaft entfernte. Unter der Negierung der Königin Elisabeth wnrd e auch die Reißblei-Mine entdeckt. Die Bewohner dortiger Umgegend sagen, daß dieser reiche Schatz zuerst durch einen «ußerdentlich heftigen Sturm entdeckt worden sey, welcher einen starken Eschenbaum ausriß, an dessen . Wurzeln man eine große Masse schönes Reiß blei bemerkte. Die gegenwärtig bearbeitete Mine befindet sich in der Mitte eines Berges, welcher hauptsächlich aus Schiefer und Grauwacke be steht; er ist ungefähr 2000 Fuß hoch, bildet einen Winkel von etwa 45 Graden mit dem Horizonte, und liegt zwischen andern Bergen in dem Bezirke Borrowdale. Als man anfing, den Werth dieser Mine kennen zu lernen, war e^ für die Cigenthämer schwierig, sie vor Plünderung zu sichern— es sollen sich auch mehrere in der Nähe wohnende Personen dadurch bereichert haben, dem man aber seitdem vorzubeugen wußte —; selbst eine Wache, die man an der Stelle unterhielt, ver mochte es nicht, dem Plündern Einhalt zu thun, und vor siebenzig oder achtzig Jahren brach ein Corps Bergleute mit Gewalt in die Mine, und hielt sie, ohne der Eigenthümer zu achten, einige Zeit lang im Besitz. Schon oben wurde bemerkt, daß der Berg, welcher die Mine verschließt, ungefähr 2000 Fuß hoch ist, und weil sich der bearbeitete Theil etwa in der Mitte desselben befindet, so ist der Eingang ungefähr 1000 Fuß unterhalb des Gipfels; eigentlich aber hat die Mine zwei Eingänge, einen kleinen, durch welchen die