Sächsische Elbzeitung : 13.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193611139
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19361113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-13
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- Sächsische Elbzeitung : 13.11.1936
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Sächsische Elbzeiiung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Ba- (Schandau, Freitag den November 19S6 SO. Zahrgang Nr. 266 sichen müßten, so erforderte» die großen Ziele Deutsch lands, hanszuhaltcn mit unseren Devisen und ctatsmäßigcn Einnahmen. Die Lage, die nns zn diesem Plan führte, hätten wir nicht selbst hcrbeigcsührl. Lliigesichts der Abschnürung der Welt durch Haudelshemmnissc und Valntaerschwerun- gc» sei cs uns auch nicht möglich, durch gewinnbringende Betätigung im Außenhandel und in der Schiffahrt die nach dem Krieg erlittenen Kapitalcinbußc» auszugleichcn. Wolle man zu stabilen weltwirtschaftlichen Verhält- Nissen kommen, so müsse Deutschland die Möglichkeit ge- geben werden, seinen eigenen Kredit zur Gewinnung sol cher Rohstoffe uuhbar zu machen, die ihm heute noch im Laude fehlten; ferner müßten die sonstigen Schranken abgcbaut werden, die cs heule Deutschland verwehrten, die innere und äußere Kostculnge auSzugleichcu und zur dauerhaften Belebung dcS Welthandels bcizutragcn. Unter diesen Verhältnissen erfordere die Selbstbehaup tung des deutschen Kaufmanns nnd Reeders äußerste Kraftentfaltung. Unserer Wirtschaft tue immer ein Hauch des Hauseatcngeistes not. Der in die Ferne weisende, Meere überbrückende und Völker verbindende, neue Räume erschließende Kaufmann im besten Sinne des Wortes sei für Deutschland mich in der Zukunft unentbehrlich. Der Rcichskvmmissar für die Preisbildung, Gauleiter Josef Wagner, hielt auf dem 1. Deutsche» Fachkou- grcß für das Prüfungs- und Trcuhnudwcscn, der in Wei- mar vom 13. bis 15. November stattfindct, eine Rede über sein Aufgabengebiet. Eines steht für mich eindeutig fest — so führte der Neichskommissar aus — unter allen Umständen will ich in die Problematik der Aufgabe so lies wie irgend denl- bar eiudriugcn und, wie schwierig sich auch im einzelnen gewisse Lösungen stellen mögen, mit der Sache fertig wer den. Dabei denke ich nicht einen einzigen Augenblick an eine sinnlose Vergewaltigung der Wirtschaft, die ja letzten Endes ihren tiefsten Grund nur iu der Verkennung jener Kräfte und Wechselwirkungen haben könnte, die im Ab lauf wirtschaftliche» Gcschehetts e»tscheidend Berücksichti gung finden müssen. Nationalsozialistische Auffassung vom wirtschaftlichen Lebe», baut auf denselben Grundsätzen auf, auf denen die Gestaltung des völkischen und staatlichen Werkes steht. Lebensnahe Vernunft bestimmt die Beurteilung der Vor- gänge, Wechselwirkungen nnd Zusammenhänge; Persön lichkeit, wirkliche Initiative, echtes Kaufmannstum und gesundes Streben sind die Faktoren, die unter allen Um ständen Anerkennung finden und dort, wo ihnen die Wirksamkeit aus der Ungunst der Umstände versagt ist, zum Durchbruch gebracht werden sollen. Die Begrenzung findet jeder Strebende und auch jede Persönlichkeit dort, wo Gesamt-Interessen eine Beschränkung erforderlich ma chen und das volkswirtschaftliche Leben als Ganzes die Unterordnung der wirtschaftlichen Handlung und ihrer letzten Auswertung bedingen. Der Satz: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, tritt im weltwirtschaftlichen Ablauf in nahezu vollem Umfang auf. Der Grund hierzu ist ein absolut klarer und einsichtiger. Weltwirtschaft ist ja in Wirklich keit nichts anderes als die Wechselbeziehung der viele» Volkswirtschaften zueinander. Ganz anders sind aber die Grundlagen, die für die eigene Volkswirtschaft zutres- 1"'- lriü der einzelne der Gesamtheit seines eigene» Volkes gegenüber. Diesen, Volk gehör, er genau so an, wie diejenigen, denen er handelnd und forschend gegcn- überstcht. Von einen, schrankenlosen Anerkennen seiner indi- viduellen Forderungen kann ohne weiteres nicht die Rede sein. Der einzelne beansprucht alle Einrichtungen und allen Schutz des ganzen Volkes und Staates; er kann also un möglich für sich auf gewissen Gebieten Rechte verlangen, die eine Umkehrung der wirklichen Situation darstellcn Nvtmaßmumie gedeutet werde«, vielmehr bringt die na tionalsozialistische StnatSführung hiermit ihre« Willen zum Ausdruck, ganz entschieden znguustcn der breitesten Dcfscntlichkcit dort cinzugrcifcn, wo Unvernunft und Ge winnsucht sowie Vcrnutwortuugslosigkcit cinzelucr oder gewisser .Kreise Schaden für Nation und Staat hcrankbc- schwörcn könnten. Ob mir aus meiner Tätigkeit Freunde oder Gegner entstehen, kümmert mich keinen einzigen Augenblick, viel mehr will ich mit meiner Arbeit einen kraftvollen Beitrag zur Durchführung einer großen Aufgabe liefern, die der Führer gesetzt, und die nach Ablans der vorgesehenen Zeit unter allen Umständen der ganzen Nation den unbeding ten Erfolg bringen muß. Einschaltung der Bewegung Das Jnrcchnungstcllcn des Menschen nötigt mich, ein mal mit den natürlichen in ihm schlummernden Trieben zu rechnen bei alle» wirtschaftlichen Vorgängen und Maß nahmen, znm anderen muß ich mich der Kraft bedienen, die in Deutschland die ideelle, geistige und willcnsmäßige Führung des Menschen als immerwährende Ausgabe ge setzt erhalten hat, der n a t i o » a l s o z i a l i st i s ch c n Partei und ihrer Gliederungen. Sic ist cs, die in unermüdlicher Erziehungsarbeit dem deutschen Menschen immer wieder die höheren Gcieue der Gesamtheit nahcbriugt und den einzelnen an seine Pflicht gegenüber dem Volke erinnert. Die EinwirkungS- nnd Er ziehungsarbeit der Partei ist nicht mir eine politische, sie ist zugleich eiue wirtschaftS- und sozialpolitische, denn sic bestimmt entscheidend die geistige nnd seelische Einstellung deö cinzclncu zu den täglichen Vorgängen des Lebens. Der Partei und sämtlichen Gliederungen, einschließlich der Deutsche» Arbeitsfront, obliegt demzufolge im Kampf »m die Durchführung deö VicrjahrcsplnncS ein wesentliches Gebiet. Für die Gestaltung des Preisbildcs im öffentlichen Leben spielen die sittlichen Kräfte der Wirt schaft eine ganz bedeutungsvolle Nolle. Ich halte es nicht für richtig, Einzelvorkommnisse, die durch das Aus- brechcn von einzelnen Bauern oder einzelnen Wirtschaft lern bekannt werden, den entsprechenden Ständen nnd Organisationen insgemein einfach zur Last zu lege». Per sönlich glaube ich sowohl an die Anständigkeit nnd Ehr lichkeit des Wollens im deutschen Bauerntum, wie an die Bereitwilligkeit, wirklich Deutschland zu dienen in unse rer gesamten gelverblichen Wirtschaft. Die Aufgabe der Organisation muß dahin abgcstclli werden, einen Ehrenkodcx für diese vier Jahre zu schaffen, der jeden einzelnen zum Einhalten notwendiger Richtlinien und Maßnahmen verpflichtet und denjenigen, der sich dem entziehen will, einfach unmöglich macht und unter Um ständen sein Ausmcrzcn durch staatliche Macht ermöglicht. Das Ziel des Vierjahresplaaes TaS Programm des Vicrjahresplanes mit allen ge- troffcncn Maßnahmen ist einzig und allein aus dem Ge danken geboren, die politische Freiheit des ganzen Volkes wirtschaftlich derartig zu untermauern, daß von einer tat sächlichen Gesamt-Freiheit Deutschlands in jeder Situa tion gesprochen werden kann. Ich gestehe, daß ich an der Stelle, lvo mich das Ver- trauen des Führers hinberusen hat, unter dem Bcauf- tragtcn für die Durchführung des Vicrjahresplanes ent schlossen bin, gegen jeden n n d i s z i p l i n i e r t e n Ausbruch e i n z u s ch r e i t e n uud, falls cs sich ans den Gesamtumstände» als notwendig erweist, letzte Kon sequenzen gegen jedermann zn ziehen, dem der eigene Geldbeutel höher steht, als die deutsche Freiheit. Die zweite Seite meiner Aufgabe ist die den mate riellen Vorgängen insgesamt zugewandtc. Sic ist nicht vorzugsweise oder gar ausschließlich eine preisüber wachende; in Wirklichkeit ist sie entscheidend eine preis- bildende. Es wird sich sowohl um eine kontrollie rende als auch um eine fördernde, ordnende, sichernde, auf- spürcnde nnd weisende Tätigkeit drehen, die selbstver ständlich nur wirksam sein kann im Zusammenspiel mit allen Stellen, die sowohl staatlicherseits im Bereiche der Wirtschaft tätig sein müssen, als auch mit den Kräften, die in der Wirtschaft selber vorhanden sind. Das Prcisbildcn soll ein organischer Vorgang sein; demnach muß fortwährend eine innige Fühlungnahme mit den Wcchselerscheiuungen im Wirtschaftsleben gewätzrlei- stet bleiben. Es nützt letzten Endes einem Volk gar nichts, wenn die Produzenten einer Wirtschaft die hundertpro zentige Erfüllung ihrer persönlichen Wünsche garantiert bekommen, indeß aus diesem Prcisbild eine so unerhörte Kluft sich zum Einkommen der breiten Masse auftut, daß diese lebensunfähig wird und damit die Preisbasis der politisch-völkischen, wirtschaftlichen Pyramide zerbricht, auf der sie doch aufaebaut sein muß. In der Volkswirtschaft kann also nicht unter allen Um ständen der These: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis Geltung cingeräuml werden. Die eigentliche These muß lauten: Alle wirtschaftlichen Vorgänge in der Volkswirtschaft haben, gleichgültig wie umfangreich das Warcnvorkvmmcn und der Bedarf sind, einer wirtschaftlichen Gcsamtvrdnnng zu dienen, die Grundlage der Lebcnömöglichkcit uud Sicherheit des gan- i zeu Volkes ist. Die Preislage in ihrer Gesamtheit muß so gehalten ! sein, daß sic sozial nicht sehr starken Schichten die Mög- , lichlcit gibt, einen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, der s ihnen die physische und seelische Kraft sichert, jeden Ge- ! samt-Daseinskampf der Nation erfolgreich mit durchstche» ! zn können. Es ist einfach eine Unmöglichkeit für den s Staat, der aus den Thesen der völkischen Gemeinschaft , aufgcbaut und das Lcbensinteresse der Gesamtheit als i höheres Recht erklärt, wirtschaftlichen Egoismen freien s Lauf zu lassen und damit den eigenen Bestand unter Um- i ständen zu gefährden. NotMMgleü ltMWM ElM'Mkls Es steht aber fest, und die Erfahrungen haben c- bisher bewiesen, daß die Wicischast, aus sicb selbst gestellt zumeist nicht die innere Kcast und Disziplin aufbringt, die erforderlich wären, um ernstliche Schäden, die ans dem Mißbrauch augenblicklicher Schwierigkeiten verursacht wer den können, zn verhindern. Der Trieb zum Gewinn is! meist stärker als die sittliche Pflicht znm Ganzen. Immer wieder erweist sich die zwingende Notwendigkeit einer mehr oder weniger starke» Einflußnahme durch vcrant wörtliche Stellen des Staates, die je nach Lage stärker oder weniger stark aktiv in die Leiikung und Gestaltung des wirtschaftlichen Ablaufs cingrcifen müssen. DaS Maß des Eingreifens kann entscheidend bestimmt werden durcli die Kreise der Wirtschaft selber. Je disziplinierter sic in ihrer Gesamtheit ist und den Forderungen der Staats- führung Rechnung trägt, um fo mehr kann sie aus sic! selber gestellt den Verlauf des wirtschaftlichen Geschehens bestimmen. Ihre Disziplin wird um fo größer sein, je stärker sie nationalsozialistischen Gedankengängen zugäng lich geworden ist und von ihnen bestimmt wird. Träger und Führer des Staates sind verpflichtet, den Bestand der Nation auf alle« Gebieten zu gewährleisten. Vie Tätigten der ReichrlomMar» Meine Beauftragung als Reichskommissar für die Preisbildung kann unter nar keinen Umständen als eine Sicherung der Nation Die Aufgaben des Reichslommiffars für die Preisbildung Sparsame Wirtschaftsführung Der Reichssinanzminifter zum Bierjabresplan ^cr Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin Krosigk, hielt in der Vcrwaltungsakademie m V^emc i einend über die Ncichsfinanzcn. Nach einem Uebcrblick über die Finanzpolitik der letzten sichre und der Gegenwart führte er u. a. folgendes aus: Die großen nalionalpolitischcn Aufgaben "forderten selbstverständlich höchste Anspannung der Arbcits- und Stcncrkraft der Bevölkerung, znmal da nicht nnr die lan- scuden Einnahmen, sondern anch die künftigen in pcorm des Kredits hcrangezogen werde» mußte». Geschenkt würde uns nichts und Kredite mußten zuruckgczahlt "" Der einzelne müsse so wirtschaften, daß cr die Last des großen öffentliche» Bedarfs nicht auch selbst noch ver- mehre. Wenn auch der Staat produktive Ausgaben im Sinne der »aüonnlsozialistischcn Politik leisten könne, ohne daß sich jede Ausgabe alsbald wieder durch eigene Einnahme selbst finanziere, in der Wirtschaft sei jeder für sich selbst verantwortlich und müsse dafür sorge», daß sei» Untcruchmc» sich reiiticre. A»f öffentliche Hilfe dürfe sich keiner verlassen. Erhöhte Disziplin erfordere nun der Vierzahrcsplan. Ebenso wie diefer Plan versinnbildliche, daß wir nnt unsere» heimatlichen Schätzen sparsam und pfleglich um- ,.„uli ctzcn Bckannlinachungc» des Bürger- ^ce Sächsische ElbMung Lindau und des FmnnzunNe Meisters zu Bad Lindau, ^ p u^ „,j, j^rn Orts,eilen Ostrau uud Sebnitz. Hci malze, tu »giur-la^ Heßdorf mit Kohlmuhlc, Klcmgwh- Voßelwitz uud d'c^udgemem^ Prassen, Rachmannsdor, mN Hübel, Krippe», Luhlcnham, ^> n° b Dersdorf, Wcndych,ahrc. Plan, Rcinhard.sdor,, -chnnlka, -cyo a- Hjckc, Bad Druck und Verlag: Sächßsct-c Postschcckk'vnw: Dresden Nr. 33 327. Ständig« Woch«nb.ilag«n- „Das Leben im Bild- Die Sächsische Elbzeltnng erscheint au jedem Wochentag nachmittags I llhr. Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.35 RM. tcinschß Botengeld), tue Selbst- abholcr mv'mllnh RM-, durch hie Pgs, RM. zuziigl. Bestellgeld. Einzel- nummcr -ÜPf„ mit Illustrierter 15 RPs. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen ngolgc höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher uichl zur Kürzung des Bczngsprciscs oder znm Anspruch aus Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Ter Raum vou 1 mm Höhe und ltz mm Breite kostet 7 RPs im Tc^tteil l mm .Mc und W mm Breite 22,5 RPs. Ermäßigte Grundpreise, Nach- laße und Bcilagengcbührcn lt. Anzcigenprcislistc. Erfüllungsort: Bad Schandau
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