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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189411093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18941109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18941109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-09
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.11.1894
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NeMsts-AMM fir Hohadmf, Wütz, KmÄurf, Msimf, AEOie», Kemichsort, MsritüM«. Mises. Amtsblatt für de« Stadttat z« Lichtenstein. M. 260, Fn-tag, dm 9. November 1894, Mes«S Blatt erscheint täglich Häußer Sonu- sÄ Festtags) abends für den folaendenUg. 'Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelae Nummer 1« Pfennige. -Mstellungeu nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstalten, Postbote», sowie Lie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltE Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich dis spatestens'vormittag 10 Uhr. LagesgKschichßs- *— Lichtenstein. Wie wir Horen, hält der hiesige Geflügelzüchter-Club seine diesjährige Geflügel- Ausstellung, verbunden mitVerlosung undPrümiirung, den 22. und 23. Jan. 1895 ab. *— Hohndorf, 8. Nos. Gestern abend be ging der Gesangverein „Schlägel und Eisen" im Deutschen Hause hier sein 1. Stiftungsfest durch Concert und Ball. Das feingewählte Programm ries Vorträge für Klavier, Harmonium, Moline Mrd Flöte, sowie verschiedene Gesangs-Vorträge auf, welche sämtlich gut ausgeführt wurden. Besonders hervorzuheben sind aber Nr. 3.: Meditation von Gounod, für Klavier, Harmonium, Violine u. Flöte. (Das Harmonium war von Herrn Albert aus Hohen stein zur Verfügung gestellt.) Fräulein Jacob hatte gütigst die Klavtervorträge übernommen und gebührt derselben für ihre freundliche Mitwirkung der Dank Aller. Nr. 7,: Chor und Ensemble a. „Zar und Zimmermann" von Lsrtzing und Nr. 8: Der Berg- mannsgruß, Gedicht von Döring, verdienen ebenfalls des schönen Vortrags wegen besonderer Erwähnung. Im allgemeinen kann der Verein auf sein 1. Debüt mit Erfolg zurückblicken. Glück auf? — Zwischen den Stadt-Fernsprecheinrichtungen in Döbeln, Waldheim, Mittweida, Frankenberg (Sa.), Zschopau, Annaberg (Erzgeb.), Buchholz (Sa.), Lu- gau, Oelsnitz (Erzgeb.), Stollberg (Erzgeb.) und Burgstädt und der Stadt - Fv.usprecheinrichtung in Leipzig und Markranstädt ist der Sprechverkehr er- öffnet. Die Gebühr für das Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt eine Mark. — Dresden, 7. Nov. Heute abend gegen 7 Uhr geriet ein großer Petroleumkahn auf der Elbe bei Pieschen in Brand. Das Feuer ergriff auch Teile der benachbarten Grundstücke, konnte hier aber bald bewältigt werden. 2 Schiffer retteten nur mit Mühe das nackte Leben. — Leipzig, 5. Nov. Das „L. T." schreibt: Das Flugproblem hat schon Jahrzehnte und noch länger die Köpfe der Erfinder beschäftigt, und immer hat es nicht gelingen wollen, es einer befriedigenden Lösung zuzuführen. Alle Versuchs mit Flugmaschinen sind ohne rechten Erfolg geblieben, und verseh edent- liche Theoretiker haben die Möglichkeit einer künst lichen Nachahmung des Fluges bestritten. Jetzt hat Herr Ur. Mil. Fritz Maser in Leipzig das Flug- Problem in einer eigenartigen, ganz neuenWeise zu lösen gesucht. Dr. Maser hat die bisher bekannt gewor denen Lösungsversuche, darunter Lilienthafts Experi mente, berücksichtigt, ist jedoch über dieselben hinaus gegangen. Durch ein einfaches, aber sicheres Mittel macht er aus Lilienthal's Maschine ein handliches und sicheres Lustvehikel und verwandelt gleichzeitig den heutigen, unpraktischen Luftballon in ein Luft schiff, welches ein sicher lenkbares Luftschiff zu wer den verspricht. Wir können hier nicht näher auf die Er findung Dr. Masers eingehen, welche bereits zum Patent angemeldet ist, sie scheint aber ganz dazu angethan, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen, daß wir Menschen doch noch dereinst gleich dem Vogel werden die Lüfte durchsegeln können. — In den Schulräumen der Chemnitzer Wirkschule ist neuerdings zur leihweise» Benutzung ein französischer Rundstuhl neuesten Systems von der Strumpsstuhlfabrik der Firma C. A. Roscher in Mitt weida aufgestellt worden. Dieser Rundstuhl ist mit Futter-, Plattier- und Preßmustervorrichtung ver sehen und verdient wegen seiner sinnreichen Konstruk tion die Beachtung von Strumpffachleuten. Die Schulverwaltung ist auf Wunsch gern bereit, die Be sichtigung des Stuhles während der Schulstunden geschehen zu lassen. — In der Fabrikstadt Meerane geht das Geschäft wieder besser. Alle Webereien sind wieder fiott beschäftigt. Die Fabrikanten arbeiten rührig an der Fertigstellung der Frühjahrsaufträge. Einzelne haben sogar noch Beschäftigung für Wmterausträgs auf nachträglich gebrachte, billige, Anklang findende englische Ca.rsau-Artikel. Amerika sendet fortgesetzt ganz hübsche Aufträge und ist man damit jetzt zu friedener, als man anfangs hoffte. Die Aufträge aus England für diese Saison sind bedeutend gegen die der vorigen Saison zurückgeblieben. — Auf einem Oelsnitzer Steinkohlenweike verunglückte der verheiratete Häuer Piela aus Oels nitz dadurch sehr schwer, daß er beim Zuführen der Oberkohle von plötzlich hereinbrechenden Massen ge troffen wurde, wobei er Quetschung des Beckens, der Brust, der Wirbelsäule mit Lähmung beider Beine und auch Rippenbrüche erlitt. Piela wurde nach dem Unfall dem Otto-Hospital zugewiesen. — Stollberg, 7 Nov. Heute vormittag 11 Uhr hat sich der Anstaltsiuspektor Kunze im Neu bau der Anstalt durch einen Schuß in den Kops getütet. — Im Dorfe Marienthal bei Zwickau hackte am Donnerstag nachmittag ein 3 Jahre alter Knabe beim Spielen mit einem Beil einem im gleichen Alter befindlichen Mädchen den Zeigefinger der rechten Hand halb ab. — Auerbach i. V., 1. Nov. Ein Opfer des Spiels wurde der Geschirrführer Ernst Hermann Schürer aus Rautenkrauz. Derselbe hatte sich am „Tippen" beteiligt und vermutlich größere Verluste erlitten, welche ihm so zu Herzen ginnen, daß er sich durch Erhängen das Leben nahm. Schürer hinter läßt Frau und fieber. Kinder. — Wieder einmal wurde ein falscher Kögler erwischt. Ein Handwerksbursche, welcher eine große Achnlichkeit mit dem vielgesuchten Raubmörder hat, wurde dieser Tage auf Veranlassung eines Einwoh ners in Berthelsdorf bei Sebnitz, der sich schon im Besitze der ausgesetzten Belohnung wähnte, verhaftet. Bald wurde jedoch festgestellt, daß der Verhaftete ein aus Petersdorf i. B. stammender Schuhmacher war, der wegen seiner Aehnlichkeit mit Kögler be reits bei Neusalza-Spremberg und in Ebersbach an gehalten worden ist. — Plauen i. V-, 5. Novbr. Die in den städtischen Tennera-Teich eingesetzten Nilgänse stehen in Gefahr, von den Krähen getötet zu werden. Am Donnerstag stießen auf die auf dem Damme des Teiches befindlichen Gänse 3 Krähen zugleich. Obwohl sich die Gänse durch Schlagen mit den Flügeln und Flattern in der Luft wehrten, würden die Krähen ihnen doch Schaden zugefügt bez. getötet haben, wenn die Krähen nicht von Menschen verscheucht worden wären. Gestern früh in der Dämmerung befehdeten abermals zwei Krähe» diese Gänse, die diesmal in de» Teich flüchteten, der, da er in voriger Woche gefischt worden ist, nur wenig Wasser enthält. Auch diesmal mußten die Krähen durch einen Schuß vertrieben werben, ehe sie von den Gänsen abließen. — Zittau, 6. Nov. Hochbetagt starb dieser Tage in Niederoderwitz bei Zittau ein armer Weber, namens Wilb lm Wauer, der in der ganzen Gegend die größte? ytung genoß infolge einer Heldenthat, die er wäb ,nd der furchtbaren Höchst»' am 14. Juni 1880 vollbrachte. Wauer, der damals bereits ein 60jähriger Greis war, rettete an jenem Schreckens tage elf Menschenleben aus einem von den Wogen bereits hochumfluteten und dem Einsturz nahen Hause. Kaum war ihm diese edle Rettungsthat gelungen, als sich Wauer wieder opfermutig i» die Gefahr stürzte, um die geringen, sauer erworbenen Erspar nisse einer armen alten Frau, die ihn flehentlich bat, aus der bereits in allen Fugen krachenden Wohnung zu holen. Wauer, dessen That um so mehr zu be wundern ist, als er selbst von schwächlichem Körper war, erhielt damals die silberne Rettungsmedaille und Sin Ehrendiplom als äußere Anerkennung für sein todesmutiges Eingreifen. Nie in seinem Lebe» hat Wauer indessen die Rettungsmedaille getragen; sein schlichter Sinn war zufrieden damit, daß ihn sein Rettmigswerk gelungen und daß seine Mitbürger ihn, der Aermsten einen, achteten und ehrten. Auf seinen Sarg aber hatte man ihm jetzt den wohlver dienten Ehrenschmuck gelegt, als man ihn zur ewigen Ruhe bettete. Manche Thräns aufrichtiger Trauer ist ihm vachgeweint worden. Z Ber"lin, 7. Nov. Der Anarchist Schaewe, welcher bei einem Zusammenstoß mit Polizisten sechs Revolverschüffe abgab und dabei drei Polizisten ver wundete, m dessen Wohnung ferner bei einer Haus- iuchung sozialrevotutionäre Druckschriften, Chiffrier- schrtfi, Dietriche, Revolver, Chemikalien, Utensilien zur Sprengfwffbsreitung, eine ungeladene Granate und ein Shrapnel gefunden wurden, ist heute vom Schwurgericht zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Sein Genosse, Anarchist Dräwe, wurde wegen Beihilfe zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. 8 Berlin, 6. Nov. Ein erschütternder Selbst mord wird aus dem benachbarten Erkner gemeldet. Dort erschoß sich in der elterlichen Behausung der 21jährige Sohn eines dortigen Gutsbesitzers. Der junge Mann hatte vor Jahresfrist von einem ent- fernten Verwandten ein Kapital von ca. 20,0L0 M° geerbt und dasselbe seinem Vater zur Aufbewahrung übergeben. Dieser, der von den Gläubigern stark bedrängt wurde, hat das Geld zur Tilgung seiner Schulden benutzt und als der nichts ahnende Sohn in diesen Tagen von seinem Vater die Rückgabe des Kapitals forderte, weil er heiraten wollte, erfuhr er, daß nichts mehr davon übrig sei. Der junge Mann, welcher seine schönsten Hoffnungen vereitelt sah, konnte diesen Schlag nicht überwinden. tz Ein Berliner Blatt hat einen Berichter statter dem von Rußland zurückkehrenden Professor Leyden entgegenoeschickt. Derselbe erfuhr über die Sektion des Kaisers: Es wurde amtlich festgestellt chronische Nierenentzündung mit beginnender Nieren- schrumpfung, sekundäre Vergrößerung des Herzens und sporadischer Entzündungsherd des linken Lungen flügels. Der Magen wurde unverändert gefunden. Z Der Reichsanzeiger schreibt: In der Krsuz-- zeituvg werden Briefe eines gewissen Gottlob Adolf K.ause veröffentlicht, welcher behauptet, daß in der von Deutschland und England 1888 für neutral er klärten Zone ein englischer Agent Mr. Ferguson Verträge mit den Häuptlingen abgeschlossen habe, durch welche sich diese in englischen Schutz begeben haben. Diese Nachricht ist unrichtig. Die Erklä rung der Neutralität verhinderte die Häuptlinge nicht, sich in den Schutz einer dritten Macht zu stellen. Um diese Möglichkeit auszuschließen, ist die deutsche und die englische Regierung vor länger als Jahres srist übereingekommen, daß ein Agent in jene Ge genden gesandt werden sollte, der im Auftrage beider Regierungen von den Häuptlingen das Verspreche» erheben sollte, sich nicht in den Schutz einer dritten Macht zu stellen. Diesen Antrag hat Mr. Fergu son, wie dis englische Regierung amtlich erklärt hat, nunmehr ausgeführt. Z Glogau, 7. Nov. Bei dem 2. Bataillon des 58. Infanterieregiments sind plötzlich 70 Mann ou Durchsall, in einigen Fällen mit Erbrechen, er krankt. Die Kaserne ist gänzlich abgesperrt und alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen. Die Erkrankungen haben keinen choleraverdächttgen Charakter. Ein Bres lauer Professor, welcher sich in Glogau aushält, hat die Kasernen besichtigt und die Auswürfe nach Bres lau zur Untersuchung gesandt. 8 Köln, 7. Nov. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Petersburg, die deutsche Kolonie werde einen wunderschönen Kranz aus Lorbeer, Myrthen und Eichenlaub von getriebenem Silber mit vergol deten Knospen und Blättern am Grabe des Kaisers niederlegen. ß Ein Millionär wegen Einkommensteuer-Hinter ziehung verurteilt. Herr Anton Cotty lebt, nachdem r seine Teppich fobnk in Springe verkauft hatte,
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