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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193505086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19350508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19350508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-08
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1935
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Die Linie Pasta«—Salzburg—Kufstein soll die Lnfigrenze Italiens «erben. Italienische Versprechung»« an Ungarn. Budapest, 7. Mai. Wenn auch di» Teilnahme Ungarn» an der Konferenz in Rom al» sicher angenommen wirb, so «eist man hier doch auf di» bisher noch nicht überwundenen Schwierigkeiten hin. Mit einer gewissen Grnutuung wird ge sagt, daß der Gedanke der gegenseitigen Hilfeleistungsverträge in Venedig in den Hintergrund getreten sei. Man betont, daß Außenminister von Kanya die ungarische Bereitschaft zur wei teren Mitarbeit «klärt habe, ohne auch nur im geringsten die ungarischen Forderungen und Grundsatz» zu opfern. Ls hänge alles von der Haltung der Kleinen Entente ab. Auf dem Gebiet der militärischen Gleichberechtigung Ungarn» hätten die Italie ner weitgehende Zusicherungen gemacht. Auch sollen sie das in diesem Jahre von Ungarn zu Übernehmende Weizenkontin. gent erheblich erhöht haben. Di« Press« b«richtet, daß in dem italienisch-französischen Hilfeleistungspakt, über dessen end- gültige Fassung der französische Luftfahrtminister in Rom ver handeln werde, auf den besonderen Wunsch Mussolinis auch die österreichisch« Frag« «inb«zogen werden solle. Mussolini habe zur Bedingung gemacht, daß in diesem Bertrag zur Sicherung Itali««s die Linie Passau—Salzburg—Kufstein al» die Lust, grenze Italiens erklärt werde. Nach den italienischen Wünschen würde der Hilfeleistungspakt auch dazu führen, daß im Falle eine, Luftangriffes auf Oesterreich die französischen Luststreit» kräste sofort gemeinsam mit den italienischen Geschwadern gegen den angreifenden Staat vorzugehen hätten. * Vorbesprechungen vor -er Konferenz von Vom. Rom, 8. Mai. Wie verlautet wird Bundeskanzler Schufch. «igg am Freitag mit Mussolini oder Guvich in Florenz zu- sammentreffen. Man vermutet, daß die Dreierbesprechungen von Venedig bei dieser Zusammenkunft einer weiteren Prü- fung unterzogen werden sollen. Ferner heißt es, Benesch und Vtnleseu würden sich noch vor der Donaukonferenz nach Rom begeben. * » * Malten mobilisiert weiter. Als Gr««- wir- -as Verhall»« Abessiniens angegeben. Rom, 8. Mai. Agenzia Stefani veröffentlicht eine Er. klärung, in der es heisst: Die Ergreifung weiterer Borsichts. Maßnahmen zur Sicherung der ostafrikanischen Kolonien Kanen» sei durch gewisse Tatsachen unerläßlich geworden. Als derartige Tatsachen werden aufgeführt: 1. Daß von bestimmten „einwandfrei festgestellten" euro- > . päischen Waffenfabriken bemerkenswert große Waffen sendungen nach Abdis Abeba expediert «ord«n jeisn, 2. daß die abessinische Regierung Mobilifierungsmaß^ nahmen getroffen habe, 3. di» Rede, die der Kaiser von Abessinien vor einiger Zeit gehalten hat und die inzwischen bereits mehrfach von den italienischen Blättern wieder aufgegriffen worben ist. Mobilisiert werden infolgedessen auf Anordnung Musso linis die Division Sabauda de Cagliari der Armee und die beiden ersten Divisionen der Schwarzhemden. Die beiden Milizdivisionen tragen die Namen „23. März u. 28. Oktober". (Tage der Gründung des Fascio und des Marsche» auf Rom.) Fernerhin wurden noch einzelne Schwarzhemdenbataillone mobilisiert, nämlich die von Parlermv, Luneo, Ravenna und Forst. Die Kriegsstärke der italienischen Ostafrikaarmee beträgt nunmehr 284 WH Mann. Um die Einheiten auf Kriegsfuß zu bringen, wurden die vom Heeresdienst Besteiten der Klasse 1913, die lediglich zu einer kurzen militärischen Ausbildung von 6 Monaten einge zogen waren, unter die Fahnen gerufen. Damit steht nunmehr die gesamte Iabresklasse 1913 unter den Fahnen, nachdem die Iahresklaffen 1Ü11 und 1914 bereits früher einberufen worden waren. In Eryträa ist die zweite Eingeborenendivision mobi. lisiert worden. Anstelle der Division Sabauda wird in Italien eine Ersatz division formiert, die den Namen Sabauda II führen wird. Ebenso sind bereits Maßnahmen eingeleitet, um anstelle der mobilisierten Schwarzhemdenbataillone Ersatzformationen auf zustellen. Sämtliche angeordneten Maßnahmen sind, wie die Stefani-Verlautbarung hervorhebt, glatt und planmäßig zur Durchführung gelangt. Zu lebhaften Kundgebungen zugunsten der italienischen Politik in Ostafrika kam es gestern nachmittag in der Kammer bei der Genehmigung des Kolonialhaushaltes. Staatssekretär Lessona entwarf ein Bild von der kolonialen Politik Italiens, wobei er mit Genugtuung die französisch-iatlienische Verstän. dfgung und die damit verbundenen territorialen Zugeständnisse Frankreich» in Ost. und in Rordafrika sowie die Srenzregulte» rung zwischen Lybien und dem englisch-ägyptischen Sudan be sonders behandelte. Der zweite Teil der Rebe war ausschließ lich dem Streit mit Abessinien gewidmet. Lessona warf Abesst, nien Nichteinhaltung des Freundschaftsvertrages vor und sagte, Abessinien habe die wirtschaftlichen Abmachungen und Pläne Italiens systmatisch vereitelt. Die Beziehungen mit der abesfi. nischen Regierung hätten immer besorgniserregendere Formen angenommen. Gegenüber dieser Lage könne dl« faschistische Regierung nicht «ehr weiter zögern. Die Frage der Beziehun gen zwischen den beiden Landern müsse ein- für allemal im Interesse der Sicherheit von Eriträa und Somali wie auch im Hinblick auf das Ansehen und di« Würde der italienischen Politik klar gelöst werden. Italien habe das Recht, zu ver langen, daß Angriff«, wie sie sich in Ual-Ual und Äfdub zug«- tragen hätten, nicht mehr Vorkommen. Aber das allein könne nicht genügen. Italien müsse auch verlangen, daß die Der- pflichtungen des Freundschaftspaktes vom Jahre 1928 einge- halten werden, und daß Lie unsichere Politik eines Grenz staat«», der keine Garantie für ein friedfertiges Zusammen- leben gebe, «in Ende nehme. Da» Gebot der Stunde sei daher kür Italien, dl« Sicherheit und Ankunft seiner Besitzungen in Ostafrika zu garantieren. Di« amtliche Mitteilung über weitere militärische Maß nahmen gegen Abessinien steht lm Mittelpunkt der Erörterun gen der italienische« Presse, die die Notwendigkeit der Gewähr- lelstung der Sicherheit der Italienischen Kolonien betont. „Giornale d'Italia" erklärt, die Entwicklung der Lage in den Grenzgebieten verlange immer mehr Dorbeugungsmaß. nahmen. Die militärischen Maßnahmen Abessiniens nähmen immer deutliche« itallenfeindlichen Charakter an. — „T ui- buna* unterstreicht die vollkommene Verschmelzung, dle sich auch jetzt wieder zwischen den regulären Kräften des italieni schen Heers» und den bewaffneten Verbänden der faschistischen Revolution bewähre, — ,Lavoro Faseist a" weist noch besonders auf Waffenlieferungen der europäischen Rüstungs industrie hin. VS Parts, 8. Mal. Bei Bordeaux wird ein großer Flug platz gebaut, der zwei Flugzeuggeschwadern Unterkunft bie ten soll. Die Kosten werden auf 60 MM. Franken veran schlagt. * G * Japanische Wehrvorlage. Tokio, 7. Mai. Das Kriegsministerlum will für die nächsten drei Jahre zur Verstärkung der Landesverteidigung einschließlich der Luftaufrüstung eine Summe von 300 Mil- lionen Pen anfordern. V-«tschta«-, el« «altonaler vinheilsstaal. Ein Artikel Dr. Frick«. Reichsminister Dr. Frick veröffentlicht in der „Europäischen Revue" einen Artikel Über „Das Deutsche Reich als Einheits staat", in Lem er darauf hinweist, daß beroite nach Ablauf des ersten Regierungsjahres Hitlers der Zustand der Zersplitterung durch die Zusammenfassung der Staatsgewalten in der Hand des Führers überwunden war. Der Artikel fahrt dann fort: „Das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches hat die Grundlage für die Umbildung des Bundesstaates zum Natio nalen Einheitsstaat geschaffen. In fünf klassischen kurzen Sätzen hat dieses Grundgesetz bestimmt: Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben. Die Hoheitsrechts der Länder gehen auf das Reich über. Die Landesregierungen unterstehen der Reichsrsgieruna. Die Reichsstatthalter unterstehen der Dienstaufsicht des Reichsministers des Innern. Die Reichs- regieruNg kann neues Verfassungsrecht setzen." Damit sind alle Voraussetzungen dafür geschaffen worden, baß der neue deutsche Staatsbau rasch vollendet werden kann. 3m zweiten Jahre der nationalsozialistischen Regierung ist mit dem Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiche» vom L. August 1934 Adolf Hitler auch staatsrechtlich da» alleinige Staatsoberhaupt geworben. In seiner Person sind die Aemter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers ver- Migt. .Di«7ZusMMWftlKmg der gesW^-Perwgltling im Deutschen Reich-ist fvwrii vorgeschritten, daß man das Deutfihe Reich heut« al» einen nationale» Einheitsstaat bezeichnen kann. Den Abschluß dieser Entwicklung, die in ruhiger Entschlossen- heit Tag für Tag weiter fortgesetzt wird, wird die territoriale Neugliederung des Reiches in Reichsgaue bilden. Den Zeitpunkt der Neueinteilung des Reiches, die unter weitestgehender Berücksichtigung aller stammesmäßigen, geo politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte durchgeführt wer den wird, wird der Führer und Reichskanzler bestimmen. Die neuen Reichsgaue, dis etwa drei bis vier Millionen Ein- wohner zählen, sollen in sich geschlossene, leistungsfähige Ge bilde sein, die auch zur Lösung wichtiger Selbstverwaltung^ aufgaben fähig sind. Mit dieser Einrichtung wird jene große geschichtliche Entwicklung abgeschlossen sein, die seit Jahr hunderten größte Sehnsucht der deutschen Nation war: die Schaffung des nationalen Einheitsstaates der Deutschen — das Dritte Reich. Zwei Millionen Mart für das Deutsche Museum. München, 7. Mai. Bei der Einweihung des Kongreß- saales des Deutschen Museums gab Reichsminister Rust be- kannt, daß die Äeichsregierung beschlossen habe, bis zu zwei Millionen Reichsmark für neue Aufgaben des Deutschen Museums zur Verfügung zu stellen. Der Minister schloß seine Ausführungen mit einer Huldigung an dis vergangenen Ge schlechter, die Zeugen der unzerstörbaren Kraft unseres Volkes waren und mit dem Gelöbnis, daß das lebend« und die kom- menben Geschlechter durch Erziehung zur Ausbauarbeit be fähigt werden sollen, damit sie nicht hinter dem Werk unserer Vorfahren zurückbleiben. Robert-Koch-Stiftung. Berlin, 8. Mai. Der Reichstuberkuloseausschuß erläßt aus Anlaß des 25. Todestages Robert Kochs einen Aufruf, in dem die Wiederaufrichtung der Robert-Koch-Stiftung angekündigt wird, die ein Opfer der Inflation geworden war. Die Stiftung soll ermöglichen, daß die deutsche Wissenschaft den Platz in der Welt bekaupten kann, den einst Robert Koch errungen hat. Für die Stifter namhafter Beträge besteht die Möglichkeit der Aufnahme in den Ehrenausschuß oder die Eintragung in das goldene Buch der Stiftung. Spenden werden erbeten auf das Konto „Robert-Koch-Stiftung" bet der Reichskreditgesellschaft A.-S., Berlin IV 8. Behren-straße 21—22. Berlin, 7. Mai. Das Staatliche Institut für Musikfor schung hat sein« Tätigkeit ausgenommen. E« ist auf der Grundlage des Fürstlichen Institut» für Musikwissenschaft lich« Forschung in Bückeburg «rrichtet worden, da» dank dem Entgegenkommen des Fürsten Adols von Schaumburg-Lippe und der Lippesch«» Landesregierung nach Berlin verlegt und in da« neue staatlich« Forschungsinstitut übergesührt werd«n konnte. Neben seinen allgemeinen Forschungsarbeiten soll da« Institut die Herausgabe de« „Erbes deutscher Musik" in die Dege leiten, dar da» musikalische Vermächtnis der deut- schen Vergangenheit zur Darstellung bringen und d«m beut- schen Volke erschließen soll. Mit der Leitung der Arbeiten de» Institut« Ist Vroftffor Dr. Max Seiffert »«stellt worden, der schön da» BÜck^urger Institut geleitet Haft«. Frenn-e «nter sich. Pari«, 8. Mai. „Matin" und Journal" haben von Sowietrußland für ihre Sondervertreter, die si« anläßlich der Reis« Laval» nach Moskau entsenden wollten, keine Ein reisevisa erhalten. „Petit Paristen", „Scho de Pari»" und „Figaro" haben daraufhin auf die Entsendung von Sonder- berichterstattern verzichtet. „Figaro" schreibt hierzu: Man glaubt zu träumen. Müssen französische Journalisten, um sich nach Moskau begeben zu können, ohne Vorbehalt die Schönheiten de« Kommunismus gelobt haben? Wird man demnächst eine Prüfung in der Sowj«tbotschaft durchmach«» müssen, «h« man zum Ueber- schreiten der Sowjetgrsnze zugelassen wird? Lat man «s i n Deutschland erlebt, daß die Regierung einen Pressever treter, der die Ansichten de» Gastlandes nicht teilte, die Einreise in das deutsche Gebiet untersagte? Hat man gesehen, haß Staaten auf diese Weise die Derufsjournalisten an der Aus übung ihrer Pflicht hinderten? Er steht den Sowjets frei, sich Hre Presse dienstbar zu. machen, aber wir sprechen ihnen das Recht ab, sich unsere Press« dienstbar zu machen. Die unju- länglichen Maßnahmen der Sowjets werden unsere freie Presse nicht daran hindern zu sagen, was sie weiß und was sie denkt. Ganz im Gegenteil. Wir können die Haltung der Moskauer Regierung als etwas naiv bezeichnen. * * ' . * - Ein tschechoslowakischer Kredit an die Sowjetunion. Prag, 7. Mai. Die Verhandlungen über einen Kredit an dis Sowjetunion in Höhe von 260 Millionen Krönen wurden abgeschlossen. Der Kredit wird zum Wareneinkauf In der Tschechoslowakei verwandt werden. Arbeitstagung evangelischer Kirchensührer. Berlin, 8. Mai. Am Sitz der Reichskirchenrealernng versammelt«» sich unter Leitung de« Reichsdischof» evangelische Kirchenführe» zu einer Arbeitstagung, Rach einem Referat von Professor D. Witte über Ziele und Be- st r «düngender ne »heidnischen Bewegungen verlas der Reichsbischof ein an die Gemeinde» gerichtetes Wort, i« dem er gegenüber Viesen Bestrebungen zu einer würdigen, dem besondere» Wese» der evangelische« Kirche entsprechenden Haltung auffordert. 3m weiteren Verlauf der Arbeitstagung wurden nach längerer, von gegenseitigem Dertraue» getragener Aussprache dieentscheidendenkirchlichenFragen, besonders die künftige Gestaltung des Frauenwerts der Kirche, behandelt. Vevrohung -es SachverstSn-igen Fleischhauer. Vom Berner Zionistenprozeß. Bern, 7. Mai. Im Ziynistenprozeß brachte der Dienstag das Gutachten des Sachverständigen Loosli, das voll von Verdächtigungen der deutschen Politik und von gröbsten Beschimpfungen einzelner deutscher Persönlichkeiten sowie der deutschen Presse war. Das Gutachten Fleischhauers habe den Charakter einer pamphletistisch-antisemitischen Schrift, die für nationalsozialistische Lebensformen zu werben und die demo kratische Staatsform verächtlich zu machen bestrebt sei (!!). Loosli hielt es für erwiesen, daß die Protokolle in ihrer fran zösischen Fassuna von dem Leiter der russischen Geheimpolizei, Ratschkows!, 1905 aus politischen Gründen in Paris ange- fertigt worden seien. B«r», 8. Mai. In der heutigen Vormittagsverhandlung verwahrte sich der Sachverständige Fleischhauer gegen einen Ueberfall, mit dem er am Dienstag bedroht worden war, und bat um Schutz, da er auf Schweizer Boden als Ausländer nicht von dem Recht der Notwehr Gebrauch machen könnte. Der Richter sprach ihm sein Bedauern aus. Neue Wahlgesetze l« Pole». Warschau, 7. Mai. Die in Vorbereitung befindliche neue Wahlordnung wird den Einfluß der politischen Par teien auf die Zusammensetzung des Parlament- beseitigen. Es wird keine von den Parteien aufgestellten Wahllisten mehr geben. Der Sejm wird au» 800 (bisher 444) Abgeord neten bestehen, die in 100 (bisher 84) Wahlkreisen gewählt werden. Die Kandidaten werden durch Wahlkreisversamm lungen bestimmt werden. Diese bestehen aus Vertretern der Selbstverwaltungsorgane sowie der wirtschaftlichen und be- ruflichen Organisationen. Die Wahlkreisversammlung hat mindestens vier Kandidaten für die Abgeordnetenwahl zu ernennen, von denen dann in allgemeiner direkter Wahl zwei mit Stimmenmehrheit gewählt werben. — Die Mitglieder des Senats werden zu einem Drittel vom Staatspräsidenten ernannt und zu zwei Drittel aus indirekten Wahlen hervor- gehen. Die Kandidaten für den Senat müssen besondere Verdienste um das allgemeine Wohl oder das besonderes Vertrauen der Mitbürger aufzuweisen haben. Daher wird das Wahlrecht zum Senat allen Bürgern gegeben, die durch dle Verleihung militärischer oder ziviler Orden als verdiente Bürger ausgezeichnet sind, ferner den Bürgern, die in die Selbstverwaltungskörperschaften oder in die Leitung der wirtschaftlichen und sozialen Organisationen gewählt worden sind. Diese Senatswähler werden in einer Wahl einen Ver treter zu einem Wojewodschaftskollegium wählen. Von den 18 Wojewodschaftswahlkollegien werden dann je vier Sena- toren gewählt. Der Senat wird sich aus 98 Senatoren zu- sammensetzen. — Künftig werden also die politischen Par- teien und die Gruppen der völkischen Minderheiten keinen unmittelbaren Einfluß mehr auf die Wahlen und auf die Zusammensetzung des Parlaments haben. Da« amtliche Ergeb»!« dir südslawische» Wahlen. Belgrad, 7. Mai. (Amtlich.) Bei den Wahlen vom 6. Mat haben erhalten: die Liste des Ministerpräsidenten I«ftitsch 1788 890 Stimmen (62,6 V.H.), die Liste der ver bündeten Opposition 983 248 (85,4 v. H.), zwei Splitterlisten 66600 (2,02 ».-.). Manila, 8. Mai. Sm Zusammenhang mit dem Sakda- listenaufstand wurden bisher 600 Verhaftungen vorgenom- men. Daß di« Ruhe auf den Philippinen doch noch nicht wiederhergestellt ist, beweisen di« Gerücht« über neu« Auf- standsbdwtgungrn. In Eavitt« soll «ine Verschwörung zur Ermordung mehrerer Philippinenführer aufgedeckt word«n sein.
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