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Hohensteiner Tageblatt : 21.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189010213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18901021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18901021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-21
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 21.10.1890
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Erschein» Men Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post gilt. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 18 Uhtz sowie für Ausw ärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz» Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach,' Ursprung, Leukersdorf. Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, TirschheiM, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. f. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des ^tadtrathes zu Hohenstein Dienstag, den 3 t. Oktober 1890 40. Jahrgang. L'VWWS»—»WWWIW» Nr. 244. 19' öUEche Sitzung des Stadtgemeinderathes Mittwoch, den SS. October 1800, abends 8 Uhr. 1 w ... Tagesordnung: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Uebergabe des Kaiser-Denkmals Seitens des Lomitecs an die Stadtgemcindc. , m von Mitgliedern zur Staatssteuer-Einschätzungs-Commifsion. 4. Vorlegung der Rechnung über den Wasserleitunqserweitcrungsbuu. 5. Veränderung einiger Pachtverhältnisse im Zechenfeld. 6. Gewährung eines Zuschusses aus der Stadlkasse zu den Kosten der Straßcnverbreiterunq vor dem Schweizerhause. . Hierauf gehet,ne Sitzung. Hohenstcm, am 20. October 1890. . vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung. . ... Dienstag, den 2l. Oktober a. c., findet nachmittags eine Ucbung der hiesigen Feuerwehren statt, wozu Alarmsignale geblasen werden. Der Einwohnerschaft wird dies hierdurch bekannt gegeben. Oberlungwitz, am 18. October 1890. Der Gemeindevorstand. Oppermann. Bekanntmachung. Donnerstag, den 23. Oktober d. I., 4. Schulanlagen-Einnahme in der Expedition des Unterzeichneten. Den säumigen Restanten wird gleichzeitig bekannt gegeben, daß bei den sich überaus häufenden Schulgeldresten mit dem Zwangsverfahren unnachsichtlich vorgegangen werden muß. Hermsdorf, den 21. October 1890. Götze. Befenreisig-Auction. Freitag, den 24. October 1890, nachmittags 2 Uhr in der Biehler'schen Restauration zu Altstadtwaldenburg sollen ca. 500 Gbd. Bcscnrcisig auf Oberwaldenburg-Rüsdorfer Revier und ca. 600 Gbd. Bcsenicisig auf Niederwaldenburger Revier anstehend versteigert werden. Fürstl. Forstverwaltung Waldenburg. Sächsisches. Hohenstein, 20. October. Der heutigen Nummer liegt der 15. Bogen der Hohen- stciner Chronik bei. Das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts erläßt folgende Gencralverordnung: Mit Allerhöchster Genehmig ung Sr. Majestät des Königs werden die Dircclionen sämmt- licher höheren Schulen sowie der Volksschulen hierdurch veran laßt, dafür Sorge zu tragen, daß am Tage vor dem 26. d. M. des 90. Geburtstages des Generalfeldmaischalls Grafen von Moltke im Interesse der Pflege vaterländischer Gesinnung in geeigneter Weise in den Schulen gedacht werde. Das Ministerium des Innern hat auf Grund der hierzu von dem Herrn Reichskanzler ertheiltcn Ermächtigung beschlossen, die Einfuhr lebender Schweine aus Oesterreich-Ungarn, gleich wie nach Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zittau, von jetzt an bis auf Weiteres auch nach den Städten Pirna, Meißen, Meerane, Frankenberg und Döbeln unter den Bedingungen zu gestatten, daß 1. die Thiere in Steinbruch oder Bielitz-Bialo die seitens der österreichischen Behörden voigcschriebcne Quaran täne überstanden haben, 2. die Sendungen von Ursprungs zeugnissen nach Maßgabe der Bekanntmachung des Herrn Reichs kanzlers vom 12. April 1883 (Centralblatt Seite 92) begleitet sind, in welchen auch die Gesundheit der Thiere bescheinigt ist und daß 3. die Thiere an der Grenzeingangsstelle Bodenbach- Tetschen oder Zittau von einem Thierarzte untersucht und — wenn seuchensrei befunden — mittelst der Eisenbahn in ge schlossenen Waggons ohne Umladung und unter thunlichster Vermeidung von Transportverzögerungcn nach den Schlacht- Höfen der obengenannten Städte übergeführt und dort alsbald geschlachtet werden. Welche Ursache hat die so schwer ins Gewicht fallende Vertheuerung des Rindfleisches, namentlich im Vogtland, wo doch so viel Vieh gezüchtet wird, daß allmonatlich eine nicht unbeträchtliche Ausfuhr nach dem nördlichen Deutschland statt- findcn kann? Die Antwort kann darin nur gefunden werden, daß der gute Futterbau in den Jahren 1889 und 1890 doch manchem Bauer die Möglichkeit gestattet, seinen Viehbestand zu vermehren und mit dem Verkauf noch hintanzuhalten, fowic die große Nachfrage, welche sich nach vogtländischem Rindvieh vom nördlichen Deutschland her kund gicbt. Daß die Be schränkung des Viehcinsuhrverbots aus Böhmen auch das ihrige beiträgt, ist sicher; es kann aber diese Preissteigerung des Viehes wohl nicht allzu lang mehr anhalten, denn der Bauer wird wohl schon im nächsten Frühjahre in der Lage sein, wieder mehr Vieh auf den Markt zu bringen. So theucr wie am Sonnabend war auf dem Vichmarkt zu Plauen bas Vieh noch niemals. Wurde doch für halbfette Rinder von Fleischern ein Preis 39 Mk. pro Centncr Lebendgewicht geboten, und trotzdem erfolgte der Zuschlag nicht, da 40 Mk. zu erzielen waren. Die Fleischprcise gehen abermals in die Höhe. Ausgehend von der Erwägung, daß der Beamte nur dann mit Lust und Liebe seine Pflicht zu erfüllen vermag, wenn er durch ein ausreichendes Einkommen vor Mangel und Sorge geschützt ist, hat, wie wir schon früher mitthcilten, die Rcichs- regicrung die Gehälter ihrer Beamten nicht unbedeutend er höht, und damit den gänzlich veränderten Zeitverhältnisscn Rechnung getragen. Gleiches können wir aus Leipzig mit- theilen. Wie die „Leipz. Ztg." berichtet, haben Rath und Stadtverordnete die Gehälter sämmllichcr städtischen Beamten aufgebessert. Darnach wird sich u. A. die Gchaltsstaffel der Lehrer so stellen, daß ständige Lehrer mit einem Jahresgchalt von 1800 Mk. anzustcllen sind, die je 300 Mk. betragenden Zulagen aber in Zwischenräumen von 5 zu 5 Jahren erfolgen zu lassen, sodaß in 30 Jahren ein Höchstgehalt von 3600 Mk. erreicht wird. In einer Zeit, in der Nahrungsmittel, Miethe, Kleidung — kurz alles eine so enorme Preissteigerung erfahren hat, daß man mit gutem Rechte von Theuerung zu reden berechtigt ist, ist dies ein Vorgehen, welches ehrende Erwähn ung verdient. Aus dem sächsischen Industriegebiete, 18. October. „Die Berichte aus den Jndustrie-Districtcn lauten leider wenig er- muthigend. Welchen Einfluß im Laufe der Zeit die amerika nische Mac Kinley - Tarisbill auf die europäischen Industrie- Märkte ausüben wird, darum scheint man sich in maßgebenden europäischen Kreisen herzlich wenig zu kümmern, da man sich aus dem Continente noch immer mehr für rauchloses Pulver, Grcnzsragen und Cavallcric-Manövcr intercssirt, als für Lebens fragen der Industrie." So schreibt ein französischer Bericht erstatter in einem seiner jüngsten Berichte. Ob und in wir weit der Vorwurf, der in diesen Worten liegt, gerechtfertigt ist, möge hier uncrörtert und dem Urtheile der wirklich maß gebenden Kreise überlassen bleiben, zweifellos aber ist es, daß die neuen amerikanischen nunmehr in Kraft getretenen Zollge- sctzc unsere hochentwickelte sächsische Industrie eng berühren, denn der Export sächsischer Fabrikate nach den Vereinigten Staaten ist seither bedeutend gewesen. Wenn es auch hoch erfreulich ist, daß auch nach Inkrafttreten der Kinley-Tarifbill in Gera und Greiz, wie kürzlich berichtet wurde, namhafte Auf träge aus Nordamerika Angegangen sind, und wenn auch nicht daran zu zweifeln ist, daß der amerikanische Markt die euro päische und speciell auch sächsische Industrie vorläufig noch nicht entbehren kann, so ist cs doch auch sicher, daß viele In dustriezweige wenigstens zunächst mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben werden, daß manche gar fürchten müssen, lahmgclcgt zu werden. Die unausbleibliche Folge dürfte wohl di- sein, daß sich viele, seither hauptsächlich für die Vereinigten Staaten arbeitende Industrielle dem heimischen Markte oder doch den bekannteren und leicht zugänglichen Absatzgebieten zuwenden werden, so lange sich die Verhältnisse nicht geklärt haben werden. Daneben wird man ja allerdings bestrebt sein, andere Absatzgebiete zu erobern und neue Artikel zu fabricircn; bis man aber für den amerikanischen Markt vollen Ersatz ge funden haben wird, darüber dürfte doch geraume Zeit ver gehen. Wenn man nun berücksichtigt, daß sich die Industrie schon seit geraumer Zeit in ohnehin gedrückter Lage befindet, daß der Export im Allgemeinen zurückgegangen ist, so wird man zugebcn müssen, daß angesichts der gegenwärtigen Situa tion rauchloses Pulver, Cavallcrie-Manöver u. dcrgl. allerdings gegenüber der Industrie in den Hintergrund treten müssen. jNan darf wohl überzeugt sein, daß die maßgebenden Kreise der Industrie jetzt ihr volles Interesse cntgcgcnbringen, es darf sich aber auch Niemand verhehlen, daß die gegenwärtigen Ver hältnisse die volle Kraft aller Bctheiligtcn erfordern. — Der Geschäftsgang im Allgemeinen hat sich in den letzten Wochen nur wenig geändert. Geklagt wird noch immer auf allen Gh, bieten und auch die im AN-"-"- --"« -«t- Ernte b»' wesentliche Besserung seither noch nicht zu Wege gebracht. Allerdings scheint es, als ob sich neuerdings etwas mehr Leben zeigte, doch sind die Preise durchgängig fo gedrückt, daß von einem angemessenen Nutzen wohl nur in Ausnahmcfällen die Rede sein kann. Immerhin ist es erfreulich, daß Aufträge, wenn auch mit Opfern, doch wieder zu haben sind, und man darf daher wohl hoffen, daß mit größerem Bedar» auch bessere Preise wicderkehrcn werden. Die Kammgarnspinnereien scheinen voll beschäftigt zu sein, während bei den Streichgarnspinnern Mangel an Aufträgen herrscht. Die Vigognespinner haben noch fortgesetzt unter dem Drucke der Verhältnisse zu leiden, doch scheint der Preisrückgang, in den sich allerdings wohl oder übel auch erste Firmen haben fügen müssen, an seiner äußersten Grenze angclangt zu sein. Ein Theil der Spinner hat die Production wieder voll ausgenommen, ein anderer da gegen beabsichtigt sie cinzuschränkcn. Die Shoddy - Spinnerei liegt vollständig darnieder, die Production ist bedeutend redu- cirt und wird voraussichtlich bald noch weitere Beschränkung erfahren. Auch in den Maschinenfabriken, die bis vor Kurzem noch leidlich beschäftigt waren, arbeitet man neuerdings theil- weise mit verkürzter Zeit. Im Großen und Ganzen ist der Geschäftsgang, obwohl noch immer ziemlich ungünstig, doch wohl nicht mehr so trostlos, wie noch vor Wochen. Die fast durchgängig gute Ernte muß ja ihren Einfluß ausübcn und der seit längerer Frist unbefriedigt gebliebene Bedarf wird sich sicher bei Eintritt kühler Witterung um so stärker cinstcllcn und damit zur Belebung des Geschäfts beitragen. Mit einer bedeutenden Aenderung des Luftdruckes hat sich in der vergangenen Woche auch ein vollständiger Umschlag der Witterung vollzogen. In den ersten Tagen breitete sich das Gebiet hoben Luftdruckes, das vorher schon längere Zeit über dem westlichen Europa sich befand, immer weiter nach Osten aus. Bei uns gelangte die Zunahme des Druckes schon nm Sonntage gegen Abend zu ihrem Höhepunkt und damit trat hier heiteres Wetter ein, das dann auch die folgenden Tage hindurch anhiclt. In den Nächten ging bei wolkenfreiem Himmel die Temperatur auf 5, auch auf 4 o 0 herab; ver möge dieser geringen Wärme vermochte die Luft eine reichliche Menge Wasserdampf nicht auszunehmcn, so daß sic am Morgen nicht nur den Sättigungsgrad (100 pCt.) vollständig erreicht hatte, sondern auch ein Theil ihres Dampfes zu Nebel ver dichtet wurde. So lagen namentlich am Montag und Dienstag früh über den Thälern ziemlich dichte Nebel ausgcbreitct, die jedoch durch die erwärmenden Sonnenstrahlen bald aufgelöst wurden, woraus uns dann den Tag über wolkenloses Wetter erfreute und die Wärme bis gegen 2 Uhr immer mehr zunahm. Am Mittwoch schon nahm aber in den Nachmittagsstundcn die Bewölkung mehr und mehr überhand und vom Donnerstage an herrschte nun trübes und öfters regnerisches Wetter. Nörd lich von Schottland mar nämlich am Mittwoch eine recht um- umsangrcichc und tiefe Depression erschienen, die zunächst in südöstlicher Richtung vordrang und dann nach Osten hin durch die südliche Ostsee wanderte, wobei sich ihr Einfluß bis zu den Alpen erstreckte. Das Barometer, das in hiesiger Gegend am Montage noch um reichlich 11 mm über normaler Höhe ge standen hatte, war bis zum Donnerstage im Ganzen um mm gefallen. Da dann auch noch mehrere kleinere Wirbel r zu I Boston Ks. .kamen, so traten noch einige geringe Schwan- steht auch heute das Baro-
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