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Hohensteiner Tageblatt : 23.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189202238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-23
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 23.02.1892
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MMeiner Tageblatt Erscheint ---jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original« Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 44. Dienstag den 23. Februar 1M2. 42- Jahrgang. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Christiane Wilhelmine vnw. Schneider geb. Lieb eingetragene Grundstück, Wohnhaus mit Anbau nebst Hoi und Garten, Foiium 41 des Grundbuchs, Nr. 30 des Brandkatasters 'ür Hohenstein, bestehend aus den Parzellen 46a und 46b des Flurbuchs über die Stadt Hohenstein, davon letztere 1 f^R. groß, mit 24.^ Steuereinheiten belegt und au' 1250 Mark geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangs weise versteigert werden und ist der 5. März 1892, vormittags 9 Uhr als BersteigerungStermin, sowie der 12. März 1892, vormittags 9 Uhr als Termin zn Bertündung des Vertheitungsplaus anberaumt worden. Eine Uebersicht der au' dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangvnhält- . nisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingcsehcn weiden. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1892. Königliches Amtsgericht. vr. Waurick, Ass. Jr. Im Restaurant zur Centralhalle in Gersdorf kommen den 26. Februar, Nachmittag 2 Uhr — dort eingestellt — 1000 Stück Cigarren, ein Ladentisch, eine Parthie Schnitt- tvaareu und ein Faß Schmierseife gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht- Hohenstein-Ernstthal. Aktuar Kurth. (Q. 127/92.) Tie auf den 27. Februar, Vormittag 10 Uhr an der Wohnung des Friseurs Emil Dccker in Hohenstein anbcraumle Versteigerung findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Aktuar Kurth. (Q. 145/92.) Den 3. März, Vormittag 10 Uhr kommen im Gasthof zum Lamm in Oberlungwitz — dort eingestellt — verschiedene Schnittwaaren, worunter auch Kleider, Hosen und Mäntel, gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Tie aus den 1. März daselbst angesetzte Versteigerung findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts HohenstAn-Ernstthal. Aktuar Kurth. (Q. 155/92.) Hoacmteir, 22. Februar. Bei der künftigen 6. März im Rathikcller zu Hohenstein statlfindenden Confirmanden-Aussteuerunz des Hohensteiner Sparvereins für Confirmanden in Hohenstein und Umgegend sind nach den zur Berechnung eingerclchten Lparbüchcichen 4330 M. 38 Vf. Einlager u. 504M. 60 Pf.Zinsen an Hohensteiner) 1748 - 40 - So - 150 - 60 - So - GerSdorfer ! 8 1015 - 26 « - - 108 - 70 - - - Langenberg. IZ 808 - 50 - - - 67 - 90 - - - Ernstthaler 458 - 52 - - - 44 - 10 - - - Hermsdorfer! und 331 - 50 - - 25 - 70 - - - Tirschheimer I " in Sa. 8692 M. 56 Pf. Einlagen u. 901M. 60 Pf. Zinsen, also zusammen: 9594 M. 16 Pf. auszahlen. Bei dieser Mitthcilung seien Mitglieder, welche Kinder küwtige Ostern confirmiren lass n, darauf ausmnkjam gemacht, daß nur die Beträge der Sparbüchelchen crusgezahlt werden können, die mindestens bis zum 29. d. M. zur Berechnung dem Vereins- Vorstand übergeben werden. Zahlungsein st ellungen. Carl Christlieb Martin, Handfchuhiabr'.kant, Mühlau. Friedrich August Pause, Schuh- machcrmeistcr, Nachlaß, Löbeln. William Hermann Richler, Handelsmann, Beiersdorf bei Ncusalza. Kart Eduard Kretzsch mann, Klempnermeister, Lößnitz. Johann Friedrich Hager, Agent und Bankier, Treuen. Gottfried August Richter, Mühlen- und Gutsbesitzer und Geichäftsagent, Nachlaß, Dittersbach auf dem Eigen. Hermann O io Vogel, Slrump:waalcnfnbrlkant, St. Eg'dicn. Ernst Emil O hme, Wagenbauer und Grund stücksbesitzer, Waldkirchen. Friedrich Gustav Stimpd, Material- waarcnhändler, Röhrsdorf. Sidonie Thusnelda verw. D x geb. Lenz, Schmuwaarenhändlert». Meißen (Schlußtermin 14. März d. I.) — Auigchoben: Adolf Moritz Nomis, Cl- garrenhändler, Leipzig. Friedrich Hermann Löchner, Cigarcen- wbrikant, Stollberg. Aus Chemnitz wird dieser Tage geschrieben: In unseren Straßenbahnverhälintssen werden in nicht zu ferner Zeil ganz wesenilichc Veränderungen cintrelcn, denn der eicclrische Funke har auch bei uns emgejchlagen, jo daß die städtischen Colleqien geneigt sind, der Ellctricüätsgeseüfchast zu Berlin die Con- cession zur Anlegung einer ekclnjchen Straßenbahn zu ge währen. Diese Gesellschaft hat den weitaus größten Theil der Acltcn der hiesigen Straßenbahn an sich gebracht, so daß es ihr nicht die geringste Schwierigkeit macht, den Beschluß her- belzuführen, die jetzt bestehende Pierdebahn io eine electrische Bahn umzuwandcln. Im Weiten« sollen aber auch die Neben linien aurgebaut werden und zwar besteht zunächst die Absicht, die Linie von Altendorf (Ltadtgrenze) durch die Limbacher- und Hurtmannstraße, äußere und innere Klostcrstraße, über den Haupimarkt, durch die Bachgasse, Reitbahn- und LernSdorier- straße nach dem neuen Friedhof führend, neu avzulegen und die Linie Kapp4 bis zum „Wintergarten" in Schöaau zu er weitern. Für die Zustimmung der städtischen Ccllcgicn zur Ausführung dieses Proficics werden in der Hauptsache die Elfahiungen maßgebend sein, welche man bisher bei dem Be triebe der electrischen Straßenbahn in Halle gemacht hat Diese Anlage soll sehr gut funcstoniren. Zugleich mit der An lage der electrischen Straßenbahn ist nun aber auch das Pro- ject auigetaucht, die innere Stadt ckcmsch zu beleuchten, das selbe dürste sich aber kaum einer so lebhaften Zustimmung Seitens der Mitglieder der städiifchen Coltegicn sowohl als vuch Seitens der Bürgerschaft erfreuen, wie die elcctrijche Straßenbahn, denn bei der Beleuchtung unserer Stadt ist die selbe in hohem Maße finanziell interessirt. Erst seit einer verhältnißmäßig kurzen Reihe von Jahren ist die hiesige Gas anstalt aus den Händen einer belgischen Gesellschaft in des Besitz der Stadl übcrgeganqen und die Bürgerschaft war froh darüber, daß endlich der Zeitpunkt hcrangekommen war, von welchem ad der Nutzen aus der Gasanstalt dem Stadtsäckel zu Gute kam. Wird nun aber durch eine ausgedehntere elec- tnsche Beleuchtung der Stadt unserer Gasanstalt Concurrenz gemacht, so werden deren Erträgnisse bedeutend, wenn nicht soweit herabgemindert, daß von einem Reingewinn überhaupt nicht mehr die Rede sein kann, ja vielleicht m nicht zu ferner Zeit der Betrieb dieser Anstalt überhaupt in Frage gestellt wird. Hierzu kommt noch, daß die elcctrische Beleuchtung sich jetzt noch bedeutend theurer stellt, als die Gasbeleuchtung, und auch sonst größere electrische Beleuchtungsanlagen noch mit Betriebsschwicrigkeiten zu kämpfen haben, welche für das Be- tcuchlunzswesen recht störend und kostspielig werden können. Die jetzt in Chemnitz bestehende electrische Beleuchtung dcS Häuserblocks Marktgäßchen, Hauptmarkt, Bretgasse, Langestcaße tegt hierfür ein beredtes Zeugniß ab. In der letzten Stadl- verordnetcnvcrsammlung ist beschlosst» worden, behufs Prüfung des Pwj-cls der electrischen Stadtveleuchtung einen besondere» Ausschuß cinzujetzen und bei dieser Gelegenheit sprach sich Herr Justizraty von Stern dahin aus, daß er es für seine Per son mir der electrischen Beleuchtung nicht eilig habe. Wir glauben, daß der größte Theil unserer steuerzahlenden Ein- woynelschair so denkt und es bleibt daher nur zu wünschen, daß der ciectnsche Strom nicht gleich allzu stark eivtritt, sonst könnte er eine Einnahmequelle vernichten, die dem Stadtsäckel und tndinct der Einwohnerschaft unserer Stadt bisher recht wohlgeihan hat. Der früh st^6 Uhr vou Aue nach Chemnitz abgegangenc Personeazug blieb zwischen den Stationen Lößnitz und Zwönitz am Sonntag in einer Schneewehe stecken, deren Höhe ungefähr 14/z Meter betrug und die sich auf ca. 30 Meter lang er streckte. Der Zug wurde, nachdem Hilfe von der benachbarten Station Lößnitz eingetroffen war, bald wieder flott gemacht, so daß derselbe nach Verlauf von reichlich einer Stunde seine Fahrt witschen konnte. Ein geachteter uud reicher Bauunternehmer ist am Freitag vom Schwurgerichte zu Leipzig zu einem Jahre Zuchthaus und 5 Jahre» Ehrenrcchtsvcrlusl verurtheilt worden, weil er einen Meineid geschworen hatte. Der Genannte, Vater von 8 Kin- dcrn, aber vcrwittwct, steht in einem vertraulichen Verhältnisse za einer Frau mit der er im letzten Sommer eine Reise nach Helgoland unternommen hatte. Diese Reise war wiederholl Gegenstand des Klatsches. Die Frau wollte ihre Ehre retten, Halle deswegen verklagt und de» Bauunternehmer zu vestimmen gewußt, zu beschwören, daß er gar nicht in Helgoland gewesen sei. Ei» Tischlermeister, der die Frau beleidigt haben sollte, halte deshalb 5 Wochen Gefängmß verbüßen müsstn. Jetzi hat sich jedoch hcrautgcstcllt, daß die Reise wirklich ausgeführl worden war, und nun hat es der Bauunternehmer zu büßen, vaß er dem Banne der Frau, die ihn zum Meineid veranlaß, hatte, die aber dafür auch 8 Monate Gefängniß erhielt, nicht widerstehen konnte. Einen gelungenen Schwindel haben, dem „P. Anz." zu folge, im Laufe der vergangenen Woche ein Mann und eme Frau, die offenbar im Einverständnisse gehandelt haben, in Pirna m Scene gesetzt. Eines Tages >ist nämlich in ver schiedenen Läden, namentlich Bäckerläden, eine Frau erschiene» und hat ein Päckchen „Wurmpastillcu" verlangt. Als ihr er klärt worden, daß man solche Sachen nicht führe, hat die Frau unter lebhaftem Bedauern hierüber eine Lobrede über die „neu erfundenen", höchst nützlichen und anderwärts in allen Ge schälten eingeführren Pastillen angestimmt und sich dann cnt- ierot, um angeblich ei» anderes Geschäft aufzusuchen, wo man sicher die so berühmten Wurmpastillen führen werde. Einen Tag später ist dann mit prompter Regelmäßigkeit rin Händler mit den gepriesenen „Wurmpastillen", s Packet 10 Mark, er schienen und hat denn auch, dank der bereits erfolgten Nach frage, gute Geschäfte gemacht. Als man das Zeug später unter suchen ließ hat sich herausgestellt, daß das Gcmenqsel lediglich aus Sand, Kohlenstaub und etwas Zucker und Zittwersame» besteht. Eine energische Maßregel gegen die Verrohung der Jugend hat soeben der Dresdener Magistrat beschlossen. In Dresden besteht eine städtische ArbeitSaastalt, in welcher ohne richter liches Erkenutniß durch die Armenversorgungsbehörde solche Personen untcrgebracht und zur Arbeit angehalten werden, die ihre Pflichten gegen die Familien nicht erfüllen, sodaß diese in Noth geräth, oder die durch Arbeitsscheu und Lüderlichkeir selber der öffentlichen Unterstützung anheim'allen. Bisher war diese Anstalt nur für Personen über 16 Jahren bestimmt und auch nur für solche Fälle, wo Hllisbedürftigkeit in armenrecht lichem Sinne vorlag. Jetzt hat der Magistrat eine Erweiter ung der VeiwaltungSordnung genehmigt, wonach auch jugend liche Personen über 14 Jahren wegen Entsittlichung, Verrohung oder Verwahrlosung in die Anstalt gebracht werden können, damit sie dort, getrennt von den Erwachsenen, gebessert und an Arbeit, Zucht und Ordnung gewöhnt werden. Anlaß zu dieser Maßregel gaben neben der neuesten deutschen Ktimmal- statistik zu entnehmenden Zunahme der jugendlichen Verbrecher, besonders die viele« Anträge vo» Eltern, Vormünder und Vormundschaftsgericht, ebenso auch vom Schulausschusse in Bezug auf die ForbildungSschüler. Von allen diesen wurde die Aufnahme jugendlicher, der Schule entwachsener Personen in die Arbeitsanstalt gewünscht, weil dieselben sonst moralisch untergehe« und ihre Altersgenossen zu verderben drohten. Für das Kunstgcwerbc-Museum zu Dresden ist jetzt eine kleine Halskette erworben wordeu, die für die vaterländische Geschichte von hohem Wcrlhe ist. Bekanntlich opferten die deutschen Frauen im Jahre 1813, als der große Freiheitskrieg begann, in hoher Begeisterung all' ihren Schmuck, ja oft das eigene Haupthaar auf dem Altar des Vaterlandes. Als der Feind aus dem Lande getrieben und nicdergeworfen, in Deutsch land aber wieder Ruhe und Frieden cinqekehrt war, kam man in Berlin auf den Gedanken, als Ersatz für den eingeschmolzenen Schmuck einen anderen Schmuck zu schaffen, bei dem einclseitS die Verarmung deS Volkes berücksichtigt, andererseits eine Er innerung an die blutigen Kriege und ein ehrenvolles Gedcnk- zeichen für die bewiesene Opfcrwilliqkcit darqebotcu werden sollte. Dazu eignete sich am besten Eisen. Man begann in Berlin einen Schmuck aus Gußeisen zu verfertigen und zwar von einer filigranaltigen Feinheit, wie sie kaum je sonst er reicht worden ist. Die Berliner Fabok, die diese Ketten her stellte, bestand bis 1848 Die Halskette, die das Dresdner Museum erworben hat, zeigt ein kreuzförmige« Mittelstück mit reich ornamcntirtem Rand und drei mandelförmigen Gehängen; die übrigen Glieder bestehen aus fein gestaltete» Blätter», die nach der Mitte zu größer werden.
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