. Gunter Dietz/Klaus Adler Zur Geschichte der Dresdner Schullandheime Zu Beginn unseres Jahrhunderts entstanden auf reformpädagogischer Grund lage - ausgehend von den Großstädten Hamburg und Frankfurt am Main - in ländlichen Gebieten Deutschlands Schullandheime, auch Landschulheime oder Landheime genannt. Diese Bewegung breitete sich in der Weimarer Republik verstärkt aus, blieb aber im wesentlichen auf das höhere Schulwesen be schränkt . Als erste Dresdner Schule richtete sich das König-Georg-Gymnasium ein Schullandheim ein. 1 In den 20er Jahren gehörten 22 der 38 Heime in Sachsen höheren Schulen oder deren Elternvereinen; nur zehn wurden von Städten ver waltet. 2 Bis 1945 unterhielten elf höhere Dresdner Schulen 13 Landheime im Erzgebirge und in der Sächsischen Schweiz, so in Bärenfels. Dönschten, Geising, Gohrisch, Herrndorf, Königstein, Löwenhain, Oberkipsdorf, Schellerhau, Seeligstadt und Zinnwald. 3 Bis auf wenige Ausnahmen blieb den Kindern der Wektätigen, die die Volks schulen besuchten, der Aufenthalt in einem Schullandheim verwehrt. Ihre Eltern waren kaum in der Lage, solche Einrichtungen zu finanzieren. Auch die bürgerliche Stadtverwaltung stellte trotz der Forderungen der KPD und der SPD sowie des Sächsischen und Dresdner Lehrervereins nach Erweiterung des Landheimschulwesens besonders für die Volksschulen keine nennenswerten Mittel zur Verfügung. Das soziale Engagement zahlreicher fortschrittlicher Lehrer verdient unsere Anerkennung, setzten sie sich doch dafür ein, vermehrt Landheime für Volks schulen zu errichten. 4 Dr. Mencke-Glückert, der sich nach der Befreiung unserer Stadt vom Faschismus für die antifaschistisch-demokratische Umge staltung der Schule zur Verfügung stellte, verlangte 1929 in einem Vortrag von den staatlichen Stellen, Schullandheime für alle Schüler zu schaffen und notwendige finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Um wenigstens einen Teil der Volksschüler auf das Land schicken zu können, sollte auf Jugendherbergen ausgenichen werden. So nutzten bspw. Dresdner Volksschulen die Jugendherberge Hohnstein®, aber auch das der sozialdemokratischen beitsgemeinschaft der Kinderfreunde gehörende Landheim Königsbrück-Stenz. Die Landheimaufenthalte wurden nach bestimmten Grundsätzen gestaltet. Es ging um die "Erhaltung und Förderung der Gesundheit" der Schüler, um eine "heimatbewußte” Gestaltung des Unterrichts, um zusammenhängendes, sinn volles und lebensnahes Lernen. Bildung und Erziehung erhielten Impulse aus