"Nach Geburt ein Teutscher, im Handeln und Denken aber Franzos" Graf Moritz von Sachsen, Maréchal de France, geboren am 28. Oktober 1696 in Goslar, verstorben am 30. November auf Schloß Chambord - Eine Betrachtung
26 Grabmal des Marschalls Moritz von Sach sen in der Thomaskirche in Straßbourg, Jean-Baptiste Pigalle letzten Jahren. Aus der Calesche (denn siech war sein Körper geworden) errang er den schwe ren Sieg bey Fontenoy, der Paris rettete; sieben Festungen fielen, er eroberte die Oesterreichi- schen Niederlande fast ganz und siegte bey Raucoex und Lawfeld. - Traurig, daß ein Teutscher seinen Lorbeerkranz aus Siegen gegen Teutschlands Sache wand. Wenige Jahre nach diesem Kriege endigte sein Leben.« 14) »Mes Reveries«, die »Träumereien«, von denen Ludwig von Bayern spricht, wurden erst nach dem Tode Moritz’ von Sachsens veröffentlicht. Es ist dies die Vision einer modernen Armee. Am 30. November 1750 starb Moritz von Sachsen auf Schloß Chambord an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Der französische König Ludwig XV. bestimmte, den sächsi schen protestantischen Grafen und französischen Generalfeldmarschall in der königlichen Abteikirche St. Denis beisetzen zu lassen. Von diesem Vorhaben mußte wegen des Widerrufs des Ediktes von Nantes Abstand genommen werden. Allein im Elsaß bestand aufgrund des Westfälischen Friedensvertrages von 1648 die Möglichkeit, den protestantischen Sachsen ehrenvoll zu bestatten. »Und weil es mit der Thomaskirche (in Straßbourg) eine Art dutheri-