5 4 %r. '/'*> 9 I »August II. betrachtete das Ehebündnis als großen Erfolg seiner Politik. Denn dadurch gestalteten sich auch die Verbindungen zwi schen dem Kaiserhaus und dem Kurfürsten- König der sächsisch-polnischen Union durch Familienbeziehungen entschieden enger als vorher; damit fand eine Erhöhung des Dresdner Hofes in der Rangordnung der deutschen Fürstenhöfe wie nie zuvor statt.« 9) Hinzu kam, daß festgeschrieben wurde, alle Kinder dieser Ehe haben der katholischen Konfession anzugehören. Damit wurde das Herrscherhaus im Mutterland des Protestan tismus auf Dauer wieder katholisch. Dage gen half auch vielfältiger Protest der Land stände nicht, einzig die wiederholt vom Lan desherrn abgegebenen Religionsversicherun gen wurden eingehalten. Aus der Ehe gingen dreizehn Kinder hervor, ein Sohn wurde Erzbischof und Kurfürst Graf Rutowski, Sohn Augusts des Starken und der von Trier, eine Iochter heiratete König Türkin Fatima, Gemälde von Louis de Silvestre Karl III. von Spanien, und die 1731 gebo rene Maria Josepha heiratete Ludwig, Dau phin von Frankreich, und wurde zur Mutter der französischen Könige Ludwig XVI., Ludwig XVIII. und Karl X. Der Sohn Augusts des Starken führte ein eher bürgerliches Familienleben. Er hielt nichts von der Mätressenwirtschaft seines Vaters. Die mit Konvertierung und Heirat verbundenen Möglichkeiten kursächsisch-wettinischer Politik bestimmten von Beginn an die Regierungszeit Kurfürst Friedrich Augusts II. Schon am 2. Februar 1733 schickte Sulkowski, der Vertraute des neuen Kurfürsten, vorverfaßte Briefe an führende polnische Magnaten, in denen die Bitte zur Unterstützung der Wahl von Kurfürst Friedrich August angesprochen wurde. Nachdem dann Brühl mit dem Nachlaß Augusts des Starken am 22. Februar 1733 in Dresden eingetroffen war und auch zur Bewerbung um den polnischen Thron riet, entschloß man sich in Dresden endgültig, um die polnische Thronfolge zu ringen. Als am 24. April 1733 der kursächsische Kabinetts- und Konferenzminister Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour dem Primas von Polen Theodor Potocki das Bewerbungsschreiben des sächsischen Kurfürsten überreichte, begann die Auseinandersetzung um das polnische Erbe, die der Sachse mit militärischer Hilfe Rußlands durch eine 20 000 Mann starke Armee unter Peter von Lascy gewann, toleriert von Österreich, dem im Vertrag zu Wien vom 16. Juli 1733 die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion zugesagt und ein Verzicht von Maria Josepha auf alle Erbansprüche in Österreich erklärt worden war. Der am 12. September 1733 rechtmäßig zum polnischen König gewählte Stanislaus I. Leszcynski mußte vor den russi-