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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190710133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071013
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-13
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.10.1907
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Amtsblatt für las Migl. Aiiitsgerich! aal lt» Nalirat za Sahtnßtia-Krnslthal. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Fallen, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdurf, Cirumborb, Tirsch- Heun, Kuhschnappcl, Wüstenbrnud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lngau, CrUmch, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. iv. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger ! Fernsprecher ! Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dein Lande entgegen, das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. l.92 frei ins Hans. j Nr. ll. ! auch befördern die Annvncen-Expeditionen solche zu Originulpreisen Nr. 2P». Sonntag, den fZ. Oktober f907. 57. )ahrg. Herr Strumpfwirker und Gemeindeältester Friedrich Julius Hürtel in Langenberg ist heute als Ort-richter für Langenberg und Urkttndsperfo« verpflichtet worden, nachdem Herr Gemeinde- Vorstand Bachmann daselbst vom OrtSrichteramt auf seinen Wunsch enthoben worden ist. königliches Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, den 10. Oktober 1907. Kekanntmachnng. die Anfstellnng von Listen für die Kircheuvorstands-Wahle« betr. Nach dem Kirchengesetz vom 21. Nov. v. I. werden die KircheuvorstandS-Wählerlisten nicht mehr wie bisher bloß kurz vor jeder KirchenvorstandS-Wahl von neuem aufgestellt, sondern die Ein tragung in diese Listen kann auf eigene Anmeldung zu jeder Zeit des Jahres — ausschließlich der beiden letzten Wochen vor jeder KirchenvorstandS-Wahl — erfolgen und gilt dann ein für alle Mal. Die Anmeldung zur Wähler-Liste erfolgt, persönlich oder schriftlich, beim Pfarramt und muß mit der einzeln abzugebenden und durch eigenhändige Unterschrift zu vollziehenden Erklärung oer- Kunden sein, daß der sich Anmeldende bereit sei und sich verpflichte, das kirchliche Leben in der Gemeinde in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Gedruckte Anmeldeformulare mit dieser Erklärung können von heute an bis auf weiteres, zunächst bis zum 15. November in der Pfarramtsexpeditio«, bei den Herren Kirchenvorstehern Stadtrat Beckert, Böttchermstr. Kolbe, Kaufmann L. Pfefferkorn, Gerbermstr. Ttützner und Kontorist Fechner, sowie beim Kirchner Krause und Herrn Webermstr. Alba« Werner, außerdem auch Sonntags nach Schluß des Vor- mittagSgottesdiensteS in der Kirche in Empfang genommen werden. Stimmberechtigt sind alle selbständigen Hausväter der Trinitatisgemeinde, die das 25. Lebens jahr erfüllt haben, sie seien verheiratet oder nicht und in die Wählerliste der Kirchgemeinde aus genommen sind. In diesem Jahre findet die Wahl von 3 Kirchenvorstehern für unsere Gemeinde am 1. Advent statt. Der Kircheuvorstaud der Trinitattsparochie. Schmidt. Pf. Dekanntmachung. Am 30. September 1907 ist der II. Termin Einkommen- ««d Ergänzungssteuer, mit welch ersterem zugleich die Handels- «nd Gewerbckammerbeiträge auf das Jahr 1907 zu entrichten sind, sowie der III. Termin Landrente« und Landeskulturrenten und am 1. Oktober 1997 der II Termin Brandkasse nach 1 Pfg. pro Einheit fällig und an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Vorstehendes wird mit dem Bemerken zur öffe tlichen Kenntnis gebracht, daß wegen der Einkommen» und Ergänzungs steuer nebst Handels- und Gewcrbekammerb iträgen nach Ablauf von 3 Wochen, wegen der Landrenten und Landeskulturrenten nach Ablauf von 1 Woche und wegen der Brandkafse nach Ablauf von 2 Wochen vom Fälligkeitstage an gerechnet gegen Säumige das Beitreibungsverfahren eingeleitet werden wird. Gersdorf Bez. Chemnitz, den 27. September 1907. Der Gemeindevorstand. Göhler. Das Wichtigste. * ) Der sächsische Landeskulturrat be gann am Freitag in Dresden seine 46. Gesamt- fitzung. * * ) Dem sächsischen Landtage wird ein Gesetz entwurf über die Neuregelung des For st und Feldstrafgesetzes zugehen. * * ) Die Genehmigung des Grafen Pour - taIäS in seiner Eigenschaft als Botschafter in Petersburg ist russischerseits erfolgt. * Staatssekretär Dernburg tritt an diesem Sonnabend die Rückreise nach Deutschland an. * * ) Auf der Linie Remscheid—Solingen ent- gleiste Freitag vormittag ein Personenzug; die Zuginsassen kamen im Großen und Ganzen mit dem Schrecken davon. * Prinz Oskar von Preußen, der jüngste Sohn des Kaiserpaares, trifft am 25. d. M. in Bonn ein, um voraussichtlich vier Semester an der dortigen Universität zu studieren. * * ) Nach den letzten Nachrichten über das Be finden des Kaisers von Oesterreich dauern die katarrhalischen Erscheinungen und leichtes Fieber fort; zu Besorgnissen ist kein Anlaß. Der Besuch des spanischen Königspaares in Wien ist auf- geschvben. * DaS deutsche Segelschiff „Wilhelmine" ist mit Kalksteinladung auf der Fahrt nach WiSmar mit der Besatzung verloren gegangen. * * ) In einem portugiesischen Gefäng nisse haben die Sträflinge gemeutert. * In Northumberland ertränkte eine Mutter ihre 5 Kinder in der Badewanne und verübte darauf Selbstmord, indem sie sich vor einen Schnellzug hinwarf und sich überfahren ließ * * ) In Petersburg hat sich eine große Brand- katastrophe ereignet. * In Haiti sind 16 Personen wegen einer Verschwörung, um die Regierung zu stürzen, zum Tode verurteilt worden. * Infolge eines Wolkenbruchs entstanden in der Umgebung von Turin sehr schwere Schäden. Gewaltige Ueberschwemmungen werden aus dem großen Tale von Lanzo gemeldet. Mehrere Personen sind umgekommen. Behörden und Truppen eilten zu Hilfe. 4- *) Dr. Liebknecht wurde vom Reichsgericht zu 1 Jahr 6 Monaten Festung verurteilt. — Vor dem Reichsgericht kam heute auch die Revision im Prozesse Hau zur Verhandlung. *) NSHereS an anderer Stelle. «Aue dem Veiche. Reform ver Einkommensteuer in Sachfen- Meiningen. Die Regierung des GroßherzogtumS Sachsen- Meiningen wird dem Landtag zwei Gesetze vorlegen, von denen da§ erste die Steuerfreiheit der Einkommen bis 900 Mark, Erhöhung des Steuersatzes für Einkommen über 33 000 Mark ferner die Fortführung der Progression bis 5 Prozent bei 63 000 Mark, und das zweite die Einführung der Vermögenssteuer vorsieht. Gewerbenobelle. Es verlautet bestimmt, daß die dem Bundes rat zugegangene Novelle zur Gewerbe ordnung zwar nicht ein Verbot der Beschäftigung, aber eine Einschränkung der Fabrikarbeit junger Leute vorsieht und zwar besonders hin sichtlich der Nachtarbeit, die heute noch in Walz- und Hammerwerken, sowie in Glashütten stattfindet Gedrillter Geist im gedrillten Körper. Die „Preuß. Lehrerztg." druckt einen Brief ab, den ein junger g e istlicherLokalschulinspektor in der Provinz Posen au einen Lehrer nach einer Schulrevision schrieb. Darin kommen u. a. folgende „pädagogische" Auslassungen vor: „Wir müssen von den Kindern unbedingte Aufmerksamkeit fordern, das heißt, eS müssen alle den Lehrer scharf ansehen. Scharf ansehen können sie ihn nur, wenn sie scharf sitzen. Scharf sitzen können sie nur, wenn der Lehrer eS von ihnen rücksichtslos verlangt. Ver- langen kann er es nur, wenn er selbst so scharf wie möglich dasteht. Die Haltung scharf und die Muskeln gespannt, ohne das kann kein Lehrer unterrichten. Der Lehrer muß so stramm wie möglich dastehen: Knie an Knie, Hacken an Hacken . . . . Die Kinder müssen für den Lehrer so sitzen, daß er jedes einzelne in jedem Augenblick sieht. Jedenfalls muß der Lehrer jeden Schüler möglichst ganz, mindestens aber bis zum Rockanfang und dem Haise sehen, damit er die Halsmuskeln betrachten kann, die mit den Armen in Verbindung stehen und jede Armbewegung ver raten .... Krank werden ist nur eine Folge der mangelhaften Gewöhnung und Selbstzucht . . . ." — Dieser geistliche Herr hat augenscheinlich die Schule mit dem Kasernenhof verwechselt. Wenn er sich Mühe gibt, kann vielleicht noch einmal ein recht brauchbarer Unterosfizier aus ihm werden. Seine „geistliche" Schulaufsicht scheint aber mit Geist wenig zutun zu haben. Zur Steuerung der Leutenot in der Land wirtschaft. Man schreibt dem „DreSdn. Journ." aus OUSnitz i. V. : „Der Mang el landwirtschaft licher Dienstboten ist besonders fühlbar in Jndustriegegenden und dort bei den landwütschast- Uchen Interessenten Gegenstand fortgesetzter Er- örterungen und Erwägungen, wie Abhilfe zu schaffen sei. Auch jene jungen Leute, die während ihrer Militärdienstzeit das Leben in der Stadl kennen gelernt haben, unterliegen in großer Zahl der Versuchung, nach Ablauf der Dienstzeit das Leben in der Stadt fortzusetzen, weil die Heimat ihnen das, was sie in der Stadt kennen gelernt haben, nicht zu bieten vermag. Und dieser Ein fluß wirkt dann fort auf die übrige Heranwachsende ländliche Jugend. In dem jüngsten Bericht des Vogtländischen Landwirtschaftlichen Kreisvereins wird eS als die gegenwärtig größte Sorge des vogt ländischen Landwirts bezeichnet, daß der Mangel an Arbe-tSgehilfen sich von Jahr zu Jahr zu Jahr ernster gestaltet und daß man in der Hauptsache nur noch über ältere Tagelöhner verfügt, die an einen Wechsel der Beschäftigung nicht mehr denken, oder über ausländische Dienstboten (Bayern, Böhmen oder Polen). Man hat nun versucht, den einem geregelten Landwirtschaftsbetriebe schädlichen Ver hältnissen dadurch entgegenzuwirken, daß mau die Beziehungen der aus ländlichen Kreisen stammenden Soldaten zu ihrem Berufe auch während d,r Milüürdienstzeit aufrecht erhielt. Am ältesten st d diese Bestrebungen wohl in Belgien, wo schon sei! dem Jahre 1890 landwirtschaftliche Unter- richtSkursefür Soldaten in einer Reihe von Garnisonen eingerichtet worden sind. In Frankreich und in Dänemark ist man diesem Bei spiele gefolgt, aber die weiteste Verbreitung Hal das landwirtschaftliche Unterrichtswesen für Soldaten in Italien gefunden. Dort sind nach einer Statistik von 1906 in 220 Garnisonen landwirtschaftliche Lehrkurse für Soldaten eingerichtet, an denen sich nicht weniger als 45 000 Mann beteiligten. Die Erfahrungen, die man mit diesem Unterrichte ge- macht hat, sind Veranlassung gewesen, daß man auch im niederösterreichischen Landtage den Antrag einbrachte, eS möge dem Kaiserlich Königlichen Reichskriegsministerium die Einführung und Ab haltung landwirtschaftlicher Kurse im Heere empfohlen werden." Reif zum Hinauswurfs Dem Parteivorstand der sozialdemokratischen Landespartei in Baden soll der Antrag auf Ausschluß der Abgeordneten Frank und Kolb wegen ihrer Teilnahme an der Beisetzung des Großherzogs zugegangen sein. Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Demonstration, und die „Genossen" Frank und Kolb brauchen sich ob dieses Antrages keine grauen Haare wachsen zu lassen. Aber es ist bezeichnend, daß schon die Er- füllung einfachster Anstandspflichten einen „Genossen" als reif zum Hinauswurf erscheinen läßt. «Aus dem «Auskande. Zur Erkrankung Kaiser Frauz Josefs. Die Krankheit des Kaisers von Oesterreich nimmt einen normalen Verlauf. Der Appetit ist gering, die Stimmung zuweilen gedrückt. Die mikroskopische Untersuchung des Sputums ergab eine Verminderung des Jnfluenzakokken. Inhalationen beschleunigen die Lösung des Katarrhs. Der Aus wurf ist reichlicher, der Husten leichter. Kaiser Wil- Helm läßt sich zweimal täglich aus Schönbrunn noch dem Befinden dcS hohen Patienten erkundigen. Was geht eigentlich vor? Der aus dem Burenkriege bekannte englische General French weilt zur Zeit in PeterS- bürg. Gestern wurde noch offiziös versichert, seine Anwesenheit daselbst trage lediglich privaten Charakter. Da sich diese Versicherung inzwischen als unwahr erwiesen hat, so ist das Bemühen der rus- ischen Regierung, den Besuch des englischen Generals eben offiziellen Charakters zu entkleiden, einiger- maßen verdächtig, zumal auch ein französischer General zur Erörterung militärischer Fragen so eben in Petersburg eingetroffen ist. Wie man auS PeterSb rg heute meldet, wird General French Hebungen aller drei Waffengattungen der Peters burger Garnison beiwohnen und mit allen hervorragenden Befehlshabern Unterredungen haben. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, fanden zwischen General French als Kenner der indischen Verhältnisse und den Petersburger Behörden Besprechungen über zentralasiatische Fragen statt. Als einen weiteren Punkt der Verhandlungen nennt man die Vorbereitung eines Zusammentreffen? Kön ig Eduards mit Kaiser Nikolaus. Auf Befehl des letzteren ist French der Rittmeister beim Leibhusarenregiment Fürst BjeioscrSki attuchiert worden. French nahm gestern an den Truppenübungen teil, er wird zunächst noch in Petersburg bleiben. Am Freitag traf auch der französische General de LanneS in Petersburg ein,' ec wird mit dem Chef des russischen Generalstabes Generalleutnant Palizyn konferieren. Die Peters burger Presse beobachtet über die Anwesenheit von French und de Lannes Stillschweigen. Neue Streikunruhen in Mailand. In Mailand wurden am Freitag nachmittag einige A u s h i l f s a r b e i t e r der GaSgesellschaft, als sie rach dem Bahnhof gebracht wurden, um in ihre Heimat zuiückzukehren, da der GaSarbeiterauS- stand beendet ist, von Arbeitern einer benachbarten Maschinenfabrik mit Stein würfen angegriffen. Hierbei wurde ein Arbeiter verwundet und ver- chiedene Fensterscheiben zertrümmert. Karabinieri versuchten der Ruhestörer Herr zu werden, wurden aber von ihnen mit Steinwürfen empfangen. Die Karabinieri sahen sich in Gefahr und gaben Feuer. Vier Arbeiter wurden verletzt, einer von ihnen schwer, die drei anderen leichter. Die Arbeiter zogen sich zurück. Mehrere Gesellschaften, darunter auch die GaSgesellschaft, hörten auf zu arbeiten; auch dit Straßenbahn stellte den Betrieb ein. Weiter meldet uns der Draht' „Sccolo" em pfiehlt aus Anlaß des gestrigen Zwischenfalls den Arbeitern, Ruhe zu bewahren. Abends waren nur die Straßen, in denen elektrisches Licht brennt, er leuchtet. Der Ausstand der Gasarbeiter ist wieder ausgenommen worden. Die Straßen bahnen fahren nicht. Die organisierten Arbeiter hielten Freitag abends 9 Uhr in Abwesenheit des sozialistischen Abgeordneten Treves in der Arbeits kammer eine Versammlung ab. TreoeS ist ein ent schiedener Gegner der Proklamierung des General streiks. — Das Exekutivkomitee der Arbeits - kämm er beschloß den Generalausstand zu proklamieren. Die Zeitungen erscheinen heute nicht. Sächsisches, Hohenstein-Ernstthal, 12 Oktober Wettervoraussage der König!. Eächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Kür Sonntag r Trocken bei zunehmender Be wölkung, ziemlich starke südwestliche Winde, etwas kühler. 13. Oktober: Tage-Mittel -f-7,9°, Maximum -s-11,0", Minimum -j-4 5'.
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