639 Die Sonne sank, es wurde kühl, die Vogelstimmen verstummten, die Täler schwammen grau. „Wollen wir gehen?“ Sie saßen wieder im Wagen. Der Starter streikte, die Kurbel blieb wirkungslos. Das war schlimm. Aber Bruno wußte Rat. Der kleine Wagen ließ sich schieben. Als das Gefälle in Wirksamkeit trat, enterte er auf seinen Sitz, gerade rechtzeitig, um Steuer und Bremshebel zu ergreifen. Der Wagen rollte, aber die gehoffte Wirkung blieb aus. Die Zündung versagte, der Teufel mußte den Magnet gestört haben. Durch die Kurven rollte der gaslose Wagen zu Tal, aber unten, im Schatten der Bäume, blieb er stehen. Da war nichts zu machen. Er erklärte Leona die Hoffnungslosigkeit des Falles. „Wir werden hier übernachten müssen .. „Wirklich?“ lachte Leona. „Und ich habe gar nichts mit zum Essen ...“ „Ich bin nicht hungrig. Wir werden rauchen, und Sie werden mir etwas erzählen.“ „Hier ist Feuer. .. Und was hören Sie am liebsten?“ „Natürlich von der Liebe,“ lachte sie schelmisch. „Darf ich ... ?“ Und Bruno lachte und erzählte. Und sie rauchten, bis es ganz dunkel war. Dann stellte er das Verdeck auf und verschloß den Wagen sorgfältig, nachdem sie wieder Platz genommen und sich in die Decke gehüllt hatten. Und Bruno erzählte weiter. Jetzt kannte er kein Maß und kein Ziel. Denn es war stock finster, und Leona hatte ihr Köpfchen an seine Brust gelehnt. Es war äußerst ge mütlich. Als der Tag graute und der Frost das Pärchen unter der Decke schüttelte, so daß sie erwachten, küßte Bruno den halbgeöffneten Mund seiner Gefährtin, die sich’s gefallen ließ. „Leona, Geliebte!“ flüsterte er und trat den Starterknopf. Leise surrte der Wagen an. Leona starrte Bruno ins Gesicht: „Ich denke — er ist kaputt ?“ „Das verstehe ich auch nicht,“ sagte Bruno kopfschüttelnd. Und erst, als er von Leona einen mächtigen Katzenkopf bezog, begann er langsam zu schmunzeln — —. ,,Darf ich? . . lachte Bruno und begann zu erzählen