Auf der Place de Lenche ist der öffentliche Wasch platz des Marseiller Elendsquartiers Der große Flaubert hat hier seine ersten Studien zu seinem wuchtigen Roman „Salambo“ gemacht. Aber das rege farbige Treiben dieser nie rasten den Stadt hat auch noch andere große Literaten, Maler und Sft- tenhistoriker angelockt. Vielleicht nur eine große asiatische Hafen stadt wie Schanghai oder Singapore ist so reichhaltig, so bewegt, so laster haft. Neben den großen sauberen Ge bäuden des modernen Marseille sieht man eine Menge von Häusern in Schmutz und Dreck liegen, zurück geblieben aus Mittelalter und Alter tum, heute die Wohnstätten der elend sten der Menschen. Zwanzig Schritte von „Ra Carne- biere“, einer der schönsten Straßen der Welt, beginnt das „Alte Tor“ mit seinen drei und vier Fuß schmalen Gäßchen. Und in diesen Gassen hausen Verbrechen und Prostitution, düsterstes Elend und schrecklichste Not. In den schmutzigen Kneipen und Kaschem men sitzen die Ver- A lies hat das Leben diesen Frauen genommen — auch das Schamgefühl