A us dem Taqebuck eines H otelporti er s Viröffentlicht von Es o n B ei mir braucht so ein Bursche nur ins Vestibül zu treten. Ich sehe ihm schon am Blick, am Gang, wie er den Mund öffnet, an der Krawatte, am Gepäck an, ob er zahlungsfähig ist, ob er schwin delt, ob er rennt (ohne zu zahlen), ob er Trinkgeld gibt, ob man ihn hochnehmen kann, ob er ein Zimmer in der ersten Etage mit Bad nach vorne, oder ob er eine Dach luke nach hinten j. o. (janz oben) wün schen wird, ob er privat oder geschäftlich, ob er zu beobachten ist, oder ob man ihm trauen darf! Ich fühl’s in den Fingerspitzen. Und mein Gefühl hat mich in den acht Jahren, in denen ich nunmehr Tag für Tag und manchmal Nacht für Nacht hier stehe und zu allen freundlich „Ja“ und „Guten Abend“ und „Guten Morgen“ und „Herz lich Willkommen“ und ,,Glückliche Reise“ sagen muß, noch nie getrogen. Ich rieche das, wie ein Ilund den Feind seines Herrn. 3 . Oktober . .. Ich sage: Der von 2i3 ist ein Schurke! Schon wie er sich eintrug, guckte ich ihm auf die Finger. Hat ein Baron Kattegatt eine solche harte, von Arbeitsschwielen ent stellte Hand? Trägt ein Baron Kattegatt, der bei uns absteigt, seinen Koffer allein zu Fuß von der Bahn bis hierher! Bindet sich ein Baron K. nicht seine Krawatte allein! Oder trägt er wirklich wie der von 2i3 gelötete Schlipse?! Auch seine Begleiterin gefiel mir nicht. Ihr strohblondes Haar roch mir zu sehr nach Wasserstoffsuperoxyd. Eine Baronesse färbt sieb nicht so unge schickt, daß man es schon von weitem merkt. Ich habe Sennemann, unserem Haus- detcktiv, einen Wink gegeben. Er wohnt seit gestern auf Zimmer 226, gerade ge genüber von 21 3 . Den ganzen Tag sitzt Sennemann hinter der Tür und guckt durchs Schlüsselloch, um unseren Baron zu beobachten. Hier kommt er auch mit seinem Gepäck nicht durch, ohne daß die Etage das Klingel zeichen „bezahlt“ (zweimal klingeln) her untergibt. 78