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Zeitschrift für Obst- und Gartenbau
- Bandzählung
- 43.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 4Zf99
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id370277716-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id370277716-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-370277716-19170000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- No 1, [Januar] 1917
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftZeitschrift für Obst- und Gartenbau
- BandBand 43.1917 -
- TitelblattTitelblatt -
- RegisterRegister -
- AusgabeNo 1, [Januar] 1917 1
- AusgabeNo 2, [Februar] 1917 17
- AusgabeNo 3, [März] 1917 33
- AusgabeNo 4, [April] 1917 49
- AusgabeNo 5, [Mai] 1917 65
- AusgabeNo 6, [Juni] 1917 81
- AusgabeNo 7, [Juli] 1917 97
- AusgabeNo 8, [August] 1917 113
- AusgabeNo 9, [September] 1917 129
- AusgabeNo 10, [Oktober] 1917 145
- AusgabeNo 11, [November] 1917 161
- AusgabeNo 12, [Dezember] 1917 177
- BandBand 43.1917 -
- Titel
- Zeitschrift für Obst- und Gartenbau
- Autor
- Links
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10 Vogelschutz. Ein neues Jahr zog ins Land; hoffentlich ist's das Jahr, das uns den ersehnten Frieden bringt. Zwar toben noch des Winters Stürme, Schnee und Eis bedecken noch die Fluren; aber schon läßt das Längerwerden der Tage den kommenden Frühling ahnen. Nur eine kurze Spanne Zeit ist's noch bis zum ersten Amselruf vom kahlen Strauch. Nicht lange mehr wird's währen, so kehren Star und Lerche als erste Frühlingsboten zurück. Der Vogelschützer benutze die knappen Tage der Ruhe zu Frühlingsvorbereitungen für seine Schützlinge. Bald wird ihn die Arbeit wieder Hinausrufen in Garten und Feld. Mehr noch als in früheren Jahren wird er alle Kräfte anspannen und jede Stunde ausnützen müssen, so daß er dann gar wenig Zeit für seine gefiederten Gehilfen erübrigen kann. Dringend notwendig aber ist der Vogelschutz in der ernsten und schweren Zeit, in der wir jetzt leben. Keine Frucht auf Baum und Strauch, kein Körnlein auf dem Halme darf verloren gehen oder vom Ungeziefer entwertet werden. Die stille uns eifrige Tätigkeit unserer gefiederten Sänger ist dabei von unberechenbarem Nutzen. Wie in so vielen anderen Dingen sind wir auch bei der Ausübung des Vogelschutzes jetzt in der Kriegszeit meist auf eigene Arbeit und eigene Erfindung angewiesen. Wer mit dem Werkzeug einigermaßen geschickt umzugehen weiß, dem wird es nicht schwer fallen, Nistkästen und Nisthöhlen für die Vögel selbst herzustellen. Wenn die im Januar und September 1916 an dieser Stelle über den Nisthöhlenbau gegebenen Anleitungen genau beachtet werden, wird der Erfolg nicht ausbleiberu Die Vögel werden die schlichte selbstgesertigte Wohnung gewiß annehmen und sich wohl darin befinden. Gern gebe ich auch noch Modellbogen für das Selbst- ansertigen von Nistkästen, gegen Einsendung von 15 Pf. ab; im vorigen Jahre haben sie viel Anklang gefunden, daß ich nicht unterlassen möchte, auch jetzt nochmals darauf hinzuweisen. Gern stehe ich auch sonst ;edem Vogelschützer mit Rat zur Seite und übersende ihm gegen Vergütung des Postgeldes für die Zeit der Muße Schriften über unsere Vogelwelt und über Vogelschutz unentgeltlich, soweit meine Vorräte reichen. Mit der Wintersütterung der Vögel muß durchgehalten werden, so gut es eben geht. Der ernste Vogelschützer wird mit Hilse der srüher an dieser Stelle gegebenen mannigsachen Anleitungen gewiß auch hier Mittel und Wege zu finden wissen. Für die Mitteilung von Er fahrungen,»die damit und mit eigenen Erfindungen gemacht worden sind, wäre ich sehr dankbar. Mit ihrer Veröffent lichung würde der Allgemeinheit sehr gedient sein. Der ' Vogelschutz, in so weitgehendem Maße er auch ausgebildet und durchgearbeitet ist, steht heute, dank der hinterlistigen Aushungerungspolitik unserer Feinde, vor eben so schwierigen Ausgaben, wie das ganze wirtschaftliche Leben unseres Landes.' . Hoffentlich zeigt sich auch dies Jahr der Winter nicht in seiner bärlesten Gestalt, so daß es der Vogelwelt mög lich ist, auch ohne weitgehende Hemde Hilse sich selbst durch die rauhe Zeit der Not durchzufinden. Klengel, Meißen, Ludwig-Richter-Straße 5. Bienenzucht. Die Weihnachtsglocken sind verklungen, der Weihnachts jubel der Kinder ist verrauscht. Die Alltagssorgen gewinnen wieder Oberwasser. Noch einmal summierten wir sie still im kummervollen Herzen, als mit dem 31. Dezember das Blutjayr 1916 zu Rüste ging. Ein neues hebt an. Wird's Freude bringen oder Schmerz? — Neues, großes Hoffen erfüllt unsere Brust, das alle persönlichen Wünsche zurück drängende Hoffen — von unserem erhabenen edlen Kaiser vor wenig Tagen aufs neue gewaltig angefacht —: „Friede soll's noch einmal werden und die Liebe König sein!" Gott walt's! Auch in Imkers Brust die Alltagssorgen. Sie gelten dem Wohle seiner lieben Immen. Der Januar findet sie schlafen. Bei ihnen aber bedeutet der Schlaf nur ein anhaltender Eingestelltsein aller Arbeit und Bewegung. Eng aneinander geschmiegt, zu eiförmiger Überwinterungs traube formiert, fitzt das Volk in seiner Wachsburg. Diese ist um so warmhaltiger,'je älter ihr Bau. Unbebrütete, also Weißwachswaben bilden ungeeignetes Möbel im Wintersitze der Immen, ebenso von der Decke bis an den Sockel mit Honig oder Zucker verfüllte Wachswände. Ideal ist die Einrichtung im Winterstübchen, wenn die Wachstafeln 2 Stockwerk hoch sind, in den oberen 2 Dritteln gefüllte Nahrungsspeicher, im unteren Drittel leere Zellen zu Schlafkämmerchen besitzen. In diese verauartiert sich während der kalten Zeit die eine Hälfte der Volksgemeinc, die andere verträumt die lange, eisige Winternacht unmittel bar neben ihnen auf den Gassen. Eng aneinander gerückt, Leib an Leib trotzen sie dem Angriff ihres Todfeindes, der Kälte. Jedes Bienchen bildet einen kleinen Heizofen, erzeugt seinen Teil von Wärme. Und jedes wieder trägt durch den vorhin genannten engen Zusammenschluß dazu bei, daß sich diese nicht allzuschnell verflöchtet. Das Innere der Zeitgenossenschaft weist auch im kältesten Winter noch eine Wärme von 20—35° 0. auf. Die Randbienen na türlich leiden durch allzugroßen Wärmeabgang nach den sie umgebenden kalten Luftschichten. Zwischen sie gesteckte Thermometer zeigen nur noch ca. 7 ° 0. Ein noch tieferes Sinken der Lebenswärme macht sie erstarren. In einigen Tagen tritt der Tod ein. Woher kommt den Bienen diese Wärme? Sie ist das Ergebnis ihrer Verdauung. Da mit letztere vor sich geht, brauchen sie Honig- oder Zucker nahrung und Sauerstoff. Diejenigen Bienen, die an offenen Futtertöpfen ihr Winterquartier aufschlugen, reichen mit ihren Säugrüsseln tropfenweise die Speise an ihre nächsten Nachbarn, diese den Überschuß weiter, bis er endlich hübsch angewärmt zu den letzten vor Kälte starr gewordenen Außenseitern kommt. Richt an ein Durcheinanderrennen beim Gange, nach der Mittagskost wie etwa in einer dicht belegten Kaserne ist zu denken, sondern eher an ein Essen tragen nach den Schützengräben. Die Bienchen bleiben mit wenig Ausnahme an ihren Plätzen. Wohl dem Volke, das genügend Nahrung und dabei flüssige an rechter Stelle in seinem Lagerräume auszuweisen hat! An rechter Stelle! In Bienenwohnungen mit sehr niedrigen und wenig tiefen Etagen ist das nach längerer Zeit der Zehrung nicht mehr der Fall. Die anfangs in Angriff genommenen Vorralswaben sind bald aufgebraucht. Kälte und Nahrungs mangel drücken das Völkchen ganz eng zusammen um seine Königin und sein Jungvolk. Dabei werden die an die Wiutertraube angrenzenden Gassen bienen- und wärme leer. Die Furageleute der hungernden Kolonie wagen sich nicht hindurch, obwohl die nächste Wabe Nahrung in Hülle und Fülle bietet. Sie fürchten den Kältetod. Und so stirbt uns die ganze Bienengemeinde am Hunger bei vollen Honigwaben. Ohne Sauerstoffzufuhr keine Verdauung. Die Biene atmet ihn durch 20 kleine Luftröhrenöffnungen, von denen sie an jeder Körperseite je 10 auszuweisen hat. Ausscheidet sie Kohlensäure, genau wie wir Menschen. Es ist unbedingt nötig, daß beiden die Wege geöffnet bleiben zu und von der im Frostwetter gefangen gehaltenen Bienengemeinde. Fluglöcher weit offen lassen! Will man aber nicht, daß gewöhnliche Mäuse oder Spitzmäuse sich als unruhige Astermieter und Mitesser, bez. Mörder einschleichen, verengt man den Spalt bis auf 7 rura. Seine natürliche Länge aber beläßt man ihm. Ab und zu langt man geräuschlos durchs Flugloch mit einem Drahthäkchen unter die Waben und räumt Leichen und Küchenabfälle heraus. Große Aufhäufungen derselben versperren den Zugang der Luft, modernde Leiber verderben sie. Bei Luftmangel werden die Bienen unruhig, brausen stark aus, zwingen sich durch etwaige Spalten bis in die Honigetage. Trocknet Ko^ !
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