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Zeitschrift für Obst- und Gartenbau
- Bandzählung
- 43.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 4Zf99
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id370277716-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id370277716-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-370277716-19170000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- No 2, [Februar] 1917
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftZeitschrift für Obst- und Gartenbau
- BandBand 43.1917 -
- TitelblattTitelblatt -
- RegisterRegister -
- AusgabeNo 1, [Januar] 1917 1
- AusgabeNo 2, [Februar] 1917 17
- AusgabeNo 3, [März] 1917 33
- AusgabeNo 4, [April] 1917 49
- AusgabeNo 5, [Mai] 1917 65
- AusgabeNo 6, [Juni] 1917 81
- AusgabeNo 7, [Juli] 1917 97
- AusgabeNo 8, [August] 1917 113
- AusgabeNo 9, [September] 1917 129
- AusgabeNo 10, [Oktober] 1917 145
- AusgabeNo 11, [November] 1917 161
- AusgabeNo 12, [Dezember] 1917 177
- BandBand 43.1917 -
- Titel
- Zeitschrift für Obst- und Gartenbau
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- 26 Etwas von unseren Freunden aus der heimischen Pflanzenwelt. Noch stehen wir im ernsten Ringen gegen eine Welt von Feinden. Draußen trotzt unent wegt die eiserne graue Mauer allem Anstürme der feindlichen Massen. Blut und Leben setzen unsere braven Kämpfer ein für Haus und Herd, Heimat und Vaterland. Da ist es nun Aufgabe des „Heimatheeres", den Kampf auf dem Felde des wirtschaftlichen Lebens zu bestehen, damit der teuflische Plan unserer Feinde, uns durch Hunger auf die Knie zu werfen und so zu einem Frieden zu zwingen, den sie durch ihre Waffen nicht herbeiführen können, für immer zuschanden wird. Man hat nun Maßnahmen getroffen, um die Ernährung des deutschen Polkes sicher zu stellen; man hat Vorträge über Kriegsgemüse- und Kriegsobstbau usw. gehalten, Ratschläge für sparsame Wirtschaftsführung gegeben, Kurse für Herstellung von Dauerware von Obst und Gemüse veranstaltet, und wie oft ist durch Wort und Schrift ermahnt worden, daß gerade in dieser ernsten Zeit dem Obst- und Gemüsebau mehr Aufmerk, samkeit zuzuwenden und jedes Stück verfügbare Land auszunutzen sei. Obst und Gemüse sollen eine sehr wertvolle Vermehrung unserer Nahrungs mittel sein- ja, unter den jetzigen Verhältnissen müssen Oost- und Gemüsekost andere Gerichte ersetzen. Da ist gewiß ein Hinweis auf weniger bekannte bei uns wild wachsende Nutzpflanzen einmal am Platze. Unsere heimische Pflanzen welt auch vom wirtschaftlichen Standpunkte be trachtet zu sehen, wird dem Naturfreund auch willkommen sein. Hat ja erst der praktische Nutzen der Pflanzen den Menschen bewogen, die Bekanntschast mit den Pflanzen zu machen. Seit mehr als 2000 Jahren spielt der Glaube der Menschen an die Heilkraft verschiedener Kräuter eine große Rolle. Kluge Köpfe fanden, daß der Genuß mancher Pflanzen und Pflanzenteile von angenehm anregender Wirkung begleitet war, andere sich sogar heilkräftig erwiesen. Bald wurden die schmackhaften Nahrungsgewächse schätzen gelernt und eifrig aufgesucht und nach Möglichkeit auch «ngebaut. Ein bekannter deutscher Professor der Botanik schreibt noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts: „In unserem (botanischen) Garten werden ungefähr 2300 verschiedene nutzbringende Pflanzen gezogen; von diesen werden 1140 zu medizmischen oder verwandten Zwecken benutzt!" — Auf mehr aber als 8000 bezifferte sich die Zahl der Pflanzen, nach welchen der Mensch in Krankheiten, Hilfe suchend, seine Hand ausstreckte. Doch ging die Zahl der als „offizinell" bezeich neten Heilkräuter mehr und mehr zurück. Das von der deutschen Regierung herauSgegebene Sammelwerk (Heilkräuter usw. betr.) von 1872 nennt nur etwa noch 200 Heilkräuter als offizinell. Von diesen sind heute viele kaum noch hierher zu rechnen; manche gelten als ver altet. Die Produkte der Chemie haben die alten guten und bewährten Freunde der Vorfahren in oie Rumpelkammer gedrängt, die Fabrik ersetzte die Natur, und so sind sie der Vergessenheit an- hemigefallen. Toch soll hier nicht auf die als Heilmittel verwendbaren Pflanzen eingegangen werden, sondern es soll auf einige bei uns wild vorkommende Nutzpflanzen als Küchenpflanzen hin gewiesen werden. Beiläufig sei mit erwähnt, daß der Mensch von etwa 1000 Pflanzenarten (die Spielarten nicht mit gerechnet) Nahrung resp. Genußmittel entnimmt; sei es, daß sie ihm Mehl, Öl, Gemüse, Gewürz usw. liefern. Die Gesamtzahl der verwendbaren Nutzpflanzen beläuft sich nach Angabe der Gelehrten auf etwa 12000. Vielleicht findet das Studium unserer heimischen Pflanzenwelt in unserer Zeit noch mehr Freunde, zumal ja eine zweckmäßige Ausnutzung unserer wilden, eßbaren Pflanzen auch für die Volksernährung vorteilhaft sein könnte. Und darin sind uns unsere Feinde voraus; namentlich die im Westen verstehen be sonders gut die Verwendung wilder Gewächse zu Gemüsen, Salaten usw. Auch unsere Volks genossen sollten wissen, was für Schätze an unseren Wald- und Feldrändern, an Wegrändern, an Straßengräben und auf Wiesen zu finden sind. „Besonders sollte unsere liebe Jugend darauf hin gewiesen und zum Einsammeln solcher Gewächse an gehalten werden. Nicht nur, daß sich uns so neue Quellen der Nahrung erschließen; nein, auch die Liebe zur Heimat und Natur wnd gestärkt, wenn wir unserer heimischen Pflanzenwelt mehr Achtung schenken, wenn wir in so manchem „Unkraut", das bisher verachtet am Wegrande stand, das achtlos vom Fuße zertreten wurde, einen Helfer und Freund erkennen." Das Nachstehende erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit; es will nur zur Anregung dienen und einmal den Reich tum an wildwachsenden Nutzpflanzen und deren Verwendung für Küche und Keller andeuten. Ausführlichen Aufschluß, gute Abbildungen und auch erprobte Rezepte geben billige^ im Buchhandel erschienene Schriften. " 1. Eine große Zahl unserer wildwachsenden Pflanzen liefert zunächst ein gutes Pflanzengemüse ; da seien genannt die Schößlinge des Hopfens (wilder und kultivierter), die jungen Blätter der Brennessel, des Gänse- und Geißfußes, des Kümmels und Hedrichs, des Natterkopfes und Gänsefingerkrautes, besonders des Sauerampfers, Löwenzahnes, der Vogelmiere und des wilden Mauerpfeffer- (nicht scharfen), der früher — namentlich in Süddeutschland — zu Salat in den Gärten gezogen wurde, des ErdbeerspinatS, der heute noch im Süden Deutschland» angebaut Kauft Eure Setzpftanzen in den Gärtnereien, so spart Ihr an Saatgut!
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