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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189809136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980913
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-13
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.09.1898
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Oder war der schmähliche Tod ihres Sohnes, deS hochbegabten Kronprinzen Rudolf, nicht auch eine Prüfung, wie sie ein Mutterherz kaum zu überwinden vermag . . . ? Angesichts des furchtbaren Unglücks, das den greisen Kaiser Franz Joseph im Jubiläumsjahre seiner Herrschaft heimsucht, sind die Blicke der ganzen civilisirten Welt heute theilnahmsvoll auf die sympathische Gestalt-dieses Monarchen gerichtet, der nun auch dieses schwere Leid zu all dem Uebrigen, was ihn betroffen, noch zu tragen hat. Kaiser Franz Joseph ist der Mann, in dessen inniger Verehrung sich alle Nationen seines vielgcspaltenen Reiches unbeirrt zusammenfinden. Mag ihn über die bitteren und schweren Stunden die Liebe seiner Völker tröstend hinweghelfen. Durch Extrablätter machten wir folgendes bekannt: Genf, 10. September. Das Attentat gegen die Kaiserin von Oesterreich wurde in der Nähe des Denk mals des Herzogs von Braunschweig, auf dem Wege zwischen dem Hotel Beaurivage und der Landungsstelle am Quai Montblanc, begangen. Ein Individuum, ge folgt von einem Greise mit langem Barte, welches der Kaiserin entgcgenkam, stürzte sich auf die Kaiserin, ihr einen heftigen Stoß versetzend, wodurch die Kaiserin niederfiel. Jedermann glaubte, es handele sich um einen Faustschlag. Die Kaiserin erhob sich bald wieder mit der Hckfe einer Dame ihres Gefolges und einiger Spaziergänger und konnte den Landungssteg erreichen und das Schiff besteigen. Inzwischen hatte man den Angreifer verhaftet. Kaum an Bord gekommen, wurde die Kaiserin ohn mächtig, der Kapitän zögerte deshalb, den Befehl zur Abfahrt zu geben. Einige Zeit darauf konstatirte man, daß die Kaiserin das Bewußtsein nicht wieder erlangte und die um sie beschäftigten Damen fanden auf de» unteren Kleidungsstücken eine kleine Blutspur. Das in zwischen abgegangene Schiff drehte sich alsbald um und legte wieder am Kai an. Die Kaiserin wurde nun auf einer aus Rudern, Segeln u. Tüchern gebildeten Bahre ins Hotel geschafft Sofort wurden die Äerzte I)r. Golay und IN. Mayer, sowie ein Priester herbeigerufen und alsdann an den Kaiser Franz Josef telegraphirt. Es wurde nichts versäumt, um die Kaiserin zu retten, sie verschied gegen 3 Uhr. Nach der Untersuchung muß sich der Mörder einer dreikantigen spitzen Dolchklinge, eines so genannten Tierspoint, bedient haben. Nachdem der Mörder den Stoß geführt hatte, floh er durch die Alpenstraße und wollte weiter über den Alpenplatz, wo er sich leicht verbergen konnte, wurde aber nun von zwei Kutschern, Viktor Vuillemin nnd Luis Chamartin, welche am Quai hielten und das Attentat bemerkt hatten, fest gehalten. Sie übergaben den Gefangenen einem Fähr mann Albert Fiaux und dem Gensdarm Kaiser, welche ihn auf die Polizeiposten an den Paquis brachten. Der Mörder folgte willig, ja er sang sogar und sagte unter j ÄH »»d «-!«»«> Bekanntmachung. Der 3. Termin Gemeindeanlaaen pro 1898 soll m Dienstag, den 13. September a c «Vermag R»chmiu<,gs' 2-« Uhr i» Mittwoch, den 14. September n. c., .?^ » m"d Auf den« Polizeiposten ust - Arbeiter aber gegen d!r Rcichu. r-M-r WL«. L S-k« 777'N" TramrUmd- vm d-m Mord' wrr!t° erschütternd. Man sah auf den Straßen M"N"er und Trauen weinen. Im liberalen Klub wurde Baron Bauffy umringt, der thränenden Auges die Schrecke,,.- botschaft bestätigte. Der Reichstag ist aus Sonntag zu einer außerordentlichen Sitzung emberusen. Mörder erklärte, er habe zuerst den Herzog von Orleans tödten ivollen, die Absicht aber aus gewissen Gründen aufqegeben. Von der Anwesenheit der Kaiserin m der Schweiz habe er in Genf zufällig gehört. Die Waffe war eine dreieckig zugespitzte Feile. Theater und viele Läden blieben in Genf geschloffen. Es folgen hier die neuesten aus die Katastrophe bezüglichen Berichte. Wien, 10. Sept. Die Nachricht von der Er mordung der Kaiserin rief um die sechste Stunde in ganz LVien namenlose Aufregung hervor. Auf den Straßen riefen sich die Leute die furchtbare Kunde zu. Ueberall hört inan Ausrufe des aufrichtigsten Bedauerns, daß gerade eine der edelsten Fürstinnen ein so furcht bares Ende finden mußte. Alle wenden ihre Theilnahme der Person des schwergeprüften Monarchen zu, der nun auf seiner Lebenshöhe der Krone Schwere vereinsamt tragen müsse. Wo man hinhört, vernimmt man die aufrichtig gemeinten Worte: „Der arme Kaiser!" Die anfangs als vages Gerücht auftretende Nachricht wollte nirgends Glauben finden. Um 6 Uhr verbreiteten aber Dienstmänner mit Extrablättern die 'Nachricht von der Ermordung der Kaiserin. Vor den Thoren der Redak tionen spielen sich förmliche Kampfscenen um solche Ex trablätter ab. Ueber die Aufnahme der Schreckensnachricht in Wien und am kaiserlichen Hofe wird berichtet: Das Auswärtige Amt übernahm die Aufgabe, dem Kaiser der in Schönbrunn weilt, von dem entsetzlichen Unglück' » F" betroffen zu benachrichtigen. Man gaubt, daß ^"b'lE'sfeste, die schon im Gange sind, eingestellt w rde» gL wnter geplanten Festlichkeiten unterbleiben n /ach emer Pnvatdepesche wurde das Telegramm mit de, Unglucksbotschaft aus Genf von der ersten Hof dame der Kaiserin, Gräfin Irma TN" Generaladj,,tauten Grafen Paar gesandt fuhr nach Schönbrunn/ um dem „utzutheilen. Der Eindruck aus den Ä c Nachricht schmetternd. Er stöhnte war meder- doch Nichts erspart auf dieser Welt Dara^??^ er m dumpfes Schweigen ^auf versank Erzherzöge erschienen m Schönbrunn ^wnweckende Mord-Attentat auf die Kaiserin von Oesterreich. Wien, 10. September. Einem Telegramm aus Genf zufolge ist die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich von einem Anarchisten ermordet worden. Eine Schreckenskunde durcheilte die Welt. Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, die 61jährige Gemahlin des Kaisers Franz Joseph, ist im Jubiläumsjahre ihres Ge mahls zu Genf, wo sie sich zur Erholung nach der anstrengenden Nauheimer Kur befand, von frevelnder Mvroerhand erdolcht worden. Noch vor wenigen Wochen hatte die hohe Frau auf deutschem Gebiet in Nauheim den Besuch des deutschen Kaiserpaares erhalten, und Niemand Hütte geahnt, daß diese Fürstenbegegnnng ohne ein Wiedersehen bleiben würde. Die älteste Tochter des Herzogs Maximilian Joseph m Baiern, die seit dem Jahre 1854 mit Kaiser Franz Joseph den österreichischen Thron getheilt, hat als Kronenträgerin, man kann es wohl ohne Uebertreib- ung sagen, das Leben einer vielgeprüften Märtyrerin ge lebt. Gleich in den ersten Jahren ihrer Ehe wurde sie durch ein geheimnißvolles Leiden heimgesucht, für das die Aerzte keine Heilung wußten, von dem sie erst be freit wurde, nachdem ein einfacher baierischer Landarzt, der Leibmedicus ihres Vaters, ihr einen mehrjährigen Aufenthalt auf der Insel Madeira verordnet hatte. Kaum war sie körperlich wieder hergestellt, so brachen über die hohe Frau die Schicksalsschläge der Jahre 1859 und 1866 herein. Obgleich sie sich nie aktiv mit der Politik beschäftigte, so gingen doch auch diese peinlichen Erfahrungen nicht spurlos an ihrem Geiste vorüber. Aber das Schlimmste stand der aus einfachen Verhält nissen hervorgegangenen baierischen Prinzessin bevor, als im Jahre 1889 ihr Sohn, der Thronerbe Oesterreichs, der hoffnungsvoll ins Leben hinaussteuernde Kronprinz Rudolf, ihr auf schmähliche Weise entrissen wurde Von diesem schwersten Schlage hat sich die Kaiserin kaum mehr erholt. Hatte sie vorher dem Sport ge huldigt und namentlich der Reitkunst sich mit Eifer und Hingebung gewidmet, so verfiel sie jetzt in eine wohl erklärliche Melancholie, die ihr das Leben zur Last zu machen schien. Nur in der Einsamkeit auf dem Meer oder auf hohen Bergen vermochte sie fortan zu leben, starke körperliche Anstrengungen, denen sie sich unter warf, sollten ihr den Schlaf geben der sie unausgesetzt floh. Hatte sie sich vordem viel mit deutscher schöner Literatur beschäftigt, war sie namentlich eine andachts volle Verehrerin des dichterischen Genius Heinrich Heines gewesen, so blieb fortan ihre einzige geistige Zerstreuung das Studium fremder Sprachen und namentlich des Neugriechischen, das sie während ihres oft wiederholten Aufenthaltes in ihrem herrlichen Märchenschlosse auf Corfu liebgewonncn haben mochte. Aber auch dieses Studiumkonntesieaufdie Dauer nicht ausfüllen. Ruhelos, nahezu ein weiblicher Ahasver, irrte die vielgeprüfte hohe Frau von Italien nach Ungarn, von den Küsten des Mittelmeeres nach den Bergen Dalmatiens, von Wien, der kaiserlichen Hauptstadt, nach den Bädern Deutsch lands und den klimatischen Kurorten der repullkanlschen Schweiz Ueberall suchte sie Ruhe, überall suchte sie Uhr h. GE-- u.» ° " Restaurant (Abth. U) G«nd°°°rs.-..d. Redactton «ud «rpedttton: »«hAftrat« » (»ahe dem N «mt-gertcht). relearamm-Ldreff«: Anstatt Hohensteinernpthal.
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