247 viöinschen kann. Welchen Erfolg hatte ich da mit? Zunächst lachte er mich auf meine Frage „Was bedeutet Ihnen Ihr Bett“, einfach aus. Durch gutes Zureden und Einflößung geringer Alkoholmengen gab er jeden Widerstand auf und beichtete folgendes: „Sehen Sie, lieber Freund, ohne das Bett wäre ich die unglück lichste Kreatur. Ich bin ein Herrenmensch! In mir sind unerhörte Energiemengen aufge speichert. Nicht zu sättigen ist mein Macht durst. Ich muß einfach meinen Willen anderen aufzwingen. Leider . . . leider bleibt im Leben nichts mehr von diesem meinem Charakter übrig. Sowie die Gelegenheit zur Machtent faltung da ist, knicke ich geistig in den Knie kehlen ein: ich stottere, senke den Blick, mein Körper nimmt Wellblechkonturen an. Wie oft wollte ich meinem Chef die Wahrheit geigen ... wie felsenfest hatte ich mir vorgenommen, von jener berühmten Peitsche, die man zum Weibe mitnehmen soll, auch meiner ewig nörgelnden Braut Kostproben zu geben! Auge in Auge mit Chef oder Braut entblödet sich mein Charakter nicht, sich völlig zu verleugnen. Nur wenn ich in meinem Bett träume, bin ich ich selbst. Da kommt das Napoleonische meiner wahren Natur zum Vorschein. Nur so, wie ich im Bett bin, bin ich wirklich !“ Der Morgengruß von ihm : ,,Hast du gut geschlafen, Liebling?" Dies sagte Herr Grünfarn mit einer Träne im Auge. Sicher eine Sache zum Nachdenken, da es viel Grünfarne unter uns gibt! Was nun den illustrativen Teil dieses Artikels betrifft, so hätte beispielsweise Herr Grünfarn in letzter Einigkeit, gewissermaßen Arm in Arm mit seinem Bett, photographisch wiedergegeben werden können. Davon ist Abstand genommen worden, da nur ein ungenügender Bruchteil der Ri Sonntags frühstückt Madame im Bett