Nachtrag zur Geschichte des Franziskaner- klosters zu Kamenz. Yon Dr. Hermaun Knotlie. In dem überaus reichhaltigen Archive des Domstifts St. Petri zu Bautzen befinden sich auch 22 Urkunden, welche sich direkt oder indirekt auf das einstige Franziskanerkloster zu Kamenz beziehen. Sie machten, wie es scheint, den ge samten Urkundenschatz dieses Klosters aus und wurden je denfalls bei dessen Aufhebung von den letzten Mönchen dem Domstift zu Bautzen und dem dasigen Dekan, als der ober sten kirchlichen Behörde in der Oberlausitz, übergeben. Zu unserem lebhaften Bedauern haben wir, als wir vor einigen Jahren das „Urkundenbuch der Stadt Kamenz“ 1 ) be arbeiteten und zu diesem Zwecke auch in dem Bautzener Domarchive Nachforschungen anstellten, jene Urkunden nicht gefunden, da sie in dem kurz vorher angefertigten Verzeich nisse aller Urkunden des Archivs nicht, wie die übrigen, chronologisch eingeordnet, sondern ganz am Ende als ein „Nachtrag“ zusammengestellt sind. Dort haben wir sie da mals nicht gesucht und sind erst neuerdings durch einen glücklichen Zufall auf dieselben aufmerksam geworden. Einige dieser Urkunden sind bereits in dem Cod. dipl. Sax. reg. von uns abgedruckt worden, so die Stiftungsur kunde des Klosters vom 3. März 1493 (Cod. II. 7. 130 vgl. diese Zeitschrift I. 110), von welcher aber jetzt das Origi nal vorliegt, 2 ) ferner der Rezess vom 24. Sept. 1512 (Cod. II. 7. 171 vgl. diese Zeitschrift I. 117), von welchem ein *) Cod. dipl. Sax. reg. II. 7. 2 ) Domarchiv Loc. LXI No. 1. Pergam. ohne S.