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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080206016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908020601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-06
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1908
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Donnerstag» 6. Fcvrnar IS08. 52. Jahrgang. S«. eÄ'S.LA: ,«U,erZun^-»un,,»» ««NIX und N°n>°««» L>, «inm-N, »« «e. »»rch «u««ant,» a»«« v>j>on»r« I,d» >Nk. «n Au» l>»0un« durch dt« V»A kt« d»>> L«>«ru »«» ti,«d«n u U-iqrdun, M» ra,« „r»«r p>- g,l„ll»u «dind.SIu«. ,ad>n»«dalt«ndt» au«» warlta«» v'pe»«r mit d<r Mor«»n < »utaad« ,ulM>1N»N PI,»s,«a«. Naidrruitnw mil drut» >,ch,r Q> rll«n»ng»d« ^r>«»d Ra«r.-> ,u»e — Uu»«rla„,t« ri,anul>»t»«, wird«» »tchl »uldovatzrt. Lelegramm-Adresse: Nachrichten DrrSdt». Femsprccher: Nr. tl und L0VS. L8SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Lobvvk L Vo. lloklioksnmton 8r. Llaj. ä. LSnissS v Saeksea. VKovolLllvll, vaesas j Ve§8ert8. LinrvIvsrIrLuk: Vr«d«ii.jltw»rltt2.! Anzeigen-Tarif Unnah«« »»» Lnkün- hzaungen hts nachm. U M»r. 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Es verlautet, daß der Kaiser am 0. März mit der »aiscrin und Prinzessin Victoria Luise von Wilhelmshafcn aus seine Reise nach Korfu antretcn werde. Der Bayrische Landesverband des Deutschen Flottenvereins fordert seine Ortsgruppen aus, dem Flotten- nerein die Treue zu halten. Der katholische Theologie-Professor Dr. Schnitzer- Mün chen hat den von Nom geforderten Widerrus verweigert. In Devonport lies das britische Panzerschiff „Löl ling wo od", das sechste vom „Dreadnought"-Typ, 19 250 Tonnen, vom Stapel. Nach dem KvnigSmord in Portugal. Wenn etwa die Republikaner und -die Miguclisten — u>aö jedoch nicht als erwiesen gelten kann — gehvsit haben ivUlcn. nach der Beseitigung des Königs ihren Sonücr- zielen näher zu kommen, so Haben sic sich allem Anschein »ach gründlich getäuscht. Eine so furchtbare Tragödie, wie ne sich soeben in Lissabon .abgespielt hat, pslegt selbst bei grimmigen politischen Gegnern Gefühle sympathischen Mit leids mit den davon Betroffenen -wachz»rufen. Auch in Portugal me ludet sich fast die gesamte Bevölkerung voll Ab- fchcu vvu den Kvntgsmövdcrn ab und zeigt herzliche Teil nahme für die schwergeprüfte Königin-Witwe und den neuen jungen König, her unter fo schaurigen Begleitumständen sein dornenvolles Amt antritt. Bon einer antidunastifchcn Stimmung ist augenblicklich weniger als sonst zu bemerken, und wenn die revolutionären Elemente, wie gemeldet wird, auf neue Putsche sinnen, um die Republik auszurufen, so dürften sie wohl kaum aus ihre Rechnung kommen. Die Verwirrung des ersten Augenblicks ist in den leitenden Kreisen bereits einem kühlen Erfassen der neuen inner- politischen Situation gewichen. Besonders die kluge Königin-Witwe hält mit bewundernswerter Energie die Zügol der Negierung in der Hand und sic ist es, die ihren Sohn Manuel bestimmt Hat, nach der scharfen, verbittern den Diktatur Fra neos eine Politik der Verhöhnung neu cinzukciten. Aoav Franco, der bisher Allmächtige, mußte gehen und ein neues Ministerium mit Admiral Ferreira an der Spitze ist gebildet, daS die schwere Aufgabe über nommen hat, das Land wieder geordneten und ruhigen konstitutionellen Verhältnissen znznsiihren. DaS neu« Kabinett trägt keinen ausgesprochen parteipolitischen Charakter, denn in ihm sind ebensowohl ganz unabhängige Politiker vertreten, wie Angehörige der beiden Hauptparteicn. der Progrcssisten und Negenerados. Man will also ganz Portugal, soweit eS an der Monarchie sostihält, um den jungen König Manuel bl. scharen, der seinevscits alles zu tun beabsichtigt, um sich die Herzen seines Volkes mehr zu gewinnen, als es sein Vater verstanden liat. Schon die Rede, die er kurz nach dem tragischen Ende Dom Carlo»' an den portugiesischen StaatSrat richtete, atmete den Geäst milder Versöhnlichkeit, wandte sich voll Vertrauen an die gesamte Bevölkerung und ließ deutlich den ernsten Willen erkennen, die Fahler der jüngste» Ver gangenheit nach Kräften wieder antznmachen. An Verfolg dieser Grundsätze soll demnächst ein weitgehender Am nosticerlaß für die politischen Vergehen der Letzten Beit unter Francos Diktatur publiziert werden und auch der geknebelten Presse soll die alte Redefreiheit zurückgcgcbcn werden. Die Neuwahlen für die Cortes dürften gutem Vernehmen nach bereits im März stattsindcn und, wenn die Regierung nicht allzu weitgehende Wahlbceinslnssnng treibt, wird man ja bald ans der Zusammensetzung des neuen Parlaments die Stimmung der portugiesischen Bc- rMkerung in großen Umrißen erkennen können. Vorläufig hängen noch schwere Wolken über dem Lande, und wenn auch nach FrancoS Fall der politischen Opposition — gleichviel welcher Richtung — das kräftigste AgttattonS- mittel entzogen ist, so ist die akute Krise doch noch lange nicht überwunden. Falsch wäre es unter allen Umständen, wollte man setzt regiernnasfeitig nach Abschaffung der Diktatur plötzlich in das andere Extrem des lalssor aller gegenüber der noch heftig wogenden Volksbewegung in den größeren Städten fallen: sic zu zügeln, bcdars cS einer weisen und ruhigen, aber zugleich festen und konsequenten Hand. Wird der junge König, der baS vtelverschlungene politische Getriebe kaum noch kennt, sie finden'? Wird sich das neuernannte Konzentrationsmintstertum den überaus komplizierten Schwierigkeiten der Lage gewachsen zeigen? Gelingt ihm die Entwirrung der Situation nicht, so droht englische Einmischung und mit ihr der Ausbruch einer Revolution, deren AuSggng niemand vorherselic» kann. An keinem Punkte ist das portugiesische Volk — durch lange Erfahrung gewitzigt — so empfindlich, wie gegenüber der e»gliict>e» Frcundschattsmaste, hinter der sich eine zielbewußte, egoistische Einkreisungspolitik verbirgt, die ans Portugal und seinem Kolonialbesitz einen Vasallen staat Großbritanniens machen möchte. Hierin denken und suhlen alle Parteien des Landes gleich, und ein Teil des Hasses, der sich gegen den ermordeten König richtete, ent sprang der Abneigung gegen dessen nachgiebige Frciind- schastsvolitik England gegenüber. Gerade jetzt, wo sich die Geschicke Portugalö in einem kritischen Stadium befinden, wird König Eduard sicherlich die günstige Gelegenheit zu benutzen versuchen, um als „Schntzmacht" den Gang der Entwicklung mitzubestimmen, wenn auch nur unter der Hand. Demgegenüber sei der junge König gewarnt: wenn er in der Geschichte seines Landes einigermaßen bewandert ist, wird er ja wisse», daß die englischen Einmischungs- aelüsic, die fast cku Jahrhundert ziirückreichcn, immer die blutigsten inneren Wirren im Gefolge lmtten, wenn ihnen nachgkgcben wurde. Vvr niemand sollte er sich deshalb in seinem eigenen Interesse mehr hüten, als vor seinen englischen „Freunden". So zeigt sich bas Bild der innerpolitischcn Lage Por tugals nach wie vor recht unsicher. Nur wenn sich die besten Elemente treu und uneigennützig um den jungen Monarchen scharen, ist Hoffnung für die Zukunft möglich, denn ir> Portugal gilt es einen Augiasstall alteingcsresscner poli tischer Korruption zu reinigen, der besonders in wirtschaft licher Hinsicht für das Land verhängnisvoll geworden ist. Die Bevölkerung seufzt unter einem schier unerträglichen Steuerdruck und wird ihres Daseins nicht froh. Aus der hier cmporspricßcndcn Unzufriedenheit zieht die volitische Opposition immer neue Kräfte, denn im allgemeinen ist der überwiegende Prozentsatz des portugiesischen Volkes, haupt sächlich aus dem Lande, politisch völlig uninteressiert und indifferent. Hier muß der Ncsormhcbel zuerst eingesetzt werden, und Diktator Franco hat tüchtig vorgearbeitet: etwa 3000 Amtspersonen, Lte durch Parteiprotektion an die reiche Staatokrippe gelangt waren, aus deren Tätigkeit aber ohne Schaden verzichtet werden konnte, hat er mit einem Federstrich entlassen. Auch der im groben Stil be triebenen Geldverschwendung auf anderen Gebieten des öffentlichen Lebens hat er, soweit ihm möglich, ein Ende mit Schrecken bereitet. Wird bas neue Regime den Mut haben, diese GanierungSaktion weiter fortznsehen trotz allen LamentoS der von den bisherigen Sinekuren sich mästen den Kreise? Anders wird es sein Ziel nicht erreichen, denn die Anbahnung einer gesunden, sparsamen Finanzwirtschaft ist die Vorbedingung für die Wicdcrbcruhignng des ge» samten innerpolitischcn Lebens. Dieser Einsicht darf sich auch daS Königshaus nicht verschließen: der tote König Carlos hat sich im Wege der Diktatur ohne Befragung der Kammern die Ztvilliste namhaft erhöhen und aus 3 Mil lionen steigern lassen, was ihm auf legalem Wege mit Ge nehmigung dcS Parlaments niemals geglückt wäre. Dieser Willkürakt muß vom neuen Herrscher aufgehoben und mit der Sparsamkeit von oben herab Ernst gemacht werden. Dann wird die klägliche Dcsizitwirtschaft allmählich aus hören, der Steuerdruck für daS Volk leichter werden und damit di« allgemeine Zufriedenheit und Ruhe einkchrcn. Auch der Kredit Portugals im Auslande wird sich dann vielleicht nach der folgenschwere» Finanzkrisis des Jahres 1802 wieder etwas heben, wo bekanntlich die Zinsen der auswärtigen Schuld willkürlich ans ein Drittel herab gesetzt morden sind und dadurch auch in Deutschland den Besitzern Portugiesischer Schuldtitcl «in ungeheurer Schaden zugcsügt wurde, der damals einen um so größeren Sturm der Entrüstung auslöste, als die Betroffenen zum groben Teil kleine Rentner waren. Auch noch in einer anderen Hinsicht ist Deutschland an der Entwicklung Portugals interessiert, nämlich dnrch seinen afrikanischen Besitz. Das Dclagoabai» Abkommen gibt »ns, sofern die darüber in hie Oefscntlichkcit gelangten Nach richten zutreffend sind, eine Anwartschaft auf die portugiesi schen Nachbarkvlonicn in Ost- und Westgfrika. ES darf also unter, keinen Umständen geschehen, daß England bei einem etwaigen Eingreifen in die portugiesischen Wirren sich seine wohlwollende „Protektion" mit Zugeständnisse» auf afrikanisch-portugiesischem Kolonialgebjet bezahlen läßt. wodurch die Grundlagen des Telagvabai-Ablommens zu unserem Schaden verändert würden. Hier vvr allein muß die deutsche Diplomatie die Augen ossen halten, uw un ltebsamen Uebcrraschnngcn vvrznbeugen. . . . Neueste Drahtmeldungcn vom 5. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.j Tie Beratung des Mi- litäretats wird ivngcsctzt. — Abg. B v g t - Hall lwirtsch. Vg.) widerspricht der gestrigen Behauptung Rostes, daß für die Naturaiverpsleguiia 10 Mill. Mk. mehr ausge- gcbcn werden mußten insvlge der „unsinnigen Agrar politik". Die Zollpolitik habe das Getreide und Fleisch nicht verteuert, denn auch im Anslande seien ja die Preise gestiegen. Ohne unsere Wirtschaftspolitik würden alle Ver hältnisse bei uns zunächst für die Landivirtschast, dann aber auch ganz allgemein, viel schlimmer geworden sein. Die Landivirtschast brauche aber »mH weitere Hilfe, sv hin sichtlich des Aibeilermangels: deshalv seien die Ernte- Urlaube durchaus notwendig. Redner tadelt weiter, daß bei den berittenen Wassengattniigen die Mannschaften keine Sonntagsruhe hätten, weil sie Häcksel schneiden, Natio nen zurichten müßten nsiv., sogar auch noch nachmittags. — Generalmajor v. Geblattet m-wid"rt ans eine An frage tu bezug ans landwirischastlicheii W>iitcrschnl-Untee- richt an sich freiwillig meldende Soldaten lägen in Bayern bis jetzt nur sehr geringe Erjahriiiigen vvr. Es hätten sich daran nur 50 Mann beteiligt, und es habe sich der Nachteil gezeigt, daß nach anstrengendem Tagesdienste es an der nötigen Ailsinertsamteit «chlte. Redner bemertt weiter, er habe dem Abg. Haeuslcr vorgestern keinesivegs die sach verständige Eigenschaft abgcsvrvchcn. aber der Herr Ab geordnete Hacusler sei auf Grund seiner 80jährigen Er fahrungen und auf Grund seiner Ueberzcugung eben zu einem grundfalschen Urteil gekommen. lHeitcrkcit.j — Abg. Müller-Meiningen Ureis. Bp.) tritt entschieden für eine Reform der Militärjnsiiz unter Hinweis darauf ein. daß der Kommandeur, der den Tod des Leutnants Dictz verschuldet habe, noch jetzt im Amte sei. Redner ver wahrt dann die Freisinnigen gegen de» Vorwurf, durch ihre Kritik des Militürkabinetts tu die Kommaudogewalt des Kaisers eingcgrisien zu haben. Das Militärkabinett müsse, wie früher, dem Kricgsministcr unterstellt werden: denn wenn das nicht der Fall sei, und doch alles mögliche vom Militärkabinett rcssortiere, alle Personalia, die Standesvorurtcile, die TnelUachcii, Ehrengerichissragen, die kostspielige Pensionsmirtschast unv., was bleibe denn da noch für den Kriegsminister übrig? sSebr richtig!) Ter Kriegsminister sei dann nur noch der parlamentarische Prügeliunge. Das Militärkabinett sei Gegner jeder modernen großzügigen Reform aus dem Gebiete des Militärstrasrechts. Tie Freisinnigen würden niemals au>- hören, den Kastengeist in der Armee zu bekämpfe», so lange, bis auch dem deutschen Ossizierkorps das Wort Cromwells zur Geltung komme: „Der Ofsizier ist zwar Soldat, aber er bleibt dabei jederzeit Bürger des Staates!" (Beifall links.) — Generalmajor Sixt v. Armin konstatiert, daß er gestern nicht das Militärkabinett als einen Grund pfeiler der Armee und des Staates bezeichnet habe, sondern die freie, unbeschränkte Kommaudogewalt des Kaisers. Wenn alle Handlungen, die ein Ausfluß dieser Kommando gewalt des Kaisers seien, unter die Kritik des Parlaments träten, indem sie der Verantwcrtlichkcit des Kricgsministers unterstellt würden, so lüge darin eine Beschränkung der Kommaudogewalt des Kaisers, der entgegenzutrcten seine Pflicht sei. (Lebhafter Beifall rechts.) — Abg. Wieland (südd. Vp.) tritt nicht nur für die Einführung der zwei jährigen Dienstzeit bei der Kavallerie, sondern auch für die Herabsetzung der Dienstzeit bei der Insgnterce ein, wenn auch nicht aus ein Jahr, so doch wenigstens auf die Zeit wie früher in Württemberg. Abg. v. Oldenburg (kons.) glaubt, die freisinnigen Ab geordneten könnten sich wegen der Kompetenzen des Nricgsministeriums beruhigen. Diesem sei ja doch u. a. die ganze Militärjnsiiz unterstellt. Das Verhältnis der Offiziere zu ihrem allerhöchsten Kriegsherrn sei ein rein persönliches. Daran dürfe nicmanö rühren. Die Haupt- aufgabe des Kriegsministers sei. dafür zu sorgen, daß unter keinen Umständen im Osfizicrkvrps eine Auffassung Platz greife, als könnten die Presse, die Ocssentlichkeit, der Reichstag irgendwie Einfluß gewinnen aus die Ent schließungen des allerhöchsten Kriegsherrn in bezug auf einen seiner Offiziere. Ach habe die Ehre, längere Zeit im Hause zu sein. Ach weiß, daß der Reichstag notwendig ist. (Stürmische Heiterkeit.) Ach beteilige mich, soweit ich cs kann, an den Verhandlungen. Als junger Offizier war ich von der Notwendigkeit des Reichstags nicht überzeugt. (Erneute Heiterkeit.) Damals wunderte ich mich, daß 100 Herren hier mit unserem Kaiser und unserem großen Kanzler mitrcgierc» wollten. lErnentc Heiterkeit.) Meine Ansichten haben sich inzwischen ja allerdings etwas ge ändert. Dem bäurische» Mililärl>evvllmüchtigte» danke ich als alter Kavallcricosfizicr für seine gestrigen Worte gegen das Verlangen nach zweijähriger Dienstzeit für die Kavallerie. .Dabei erhebe ich leincöwcgs den Anspruch, sachverständia zu sei». (Heiterkeit.) Für den Mßbranch der Diensigeivalt im Zusammenhänge mit 8 175 des Straf gesetzbuchs sei lein Ausdruck zu stark, keine Strafe zu schwer. Zuchthaus mußte daraus stehen. Herr Bebel und ich habe» viele Beriihrungsvutzktc. Wir halten beide den Revisionismus für schädlich. (Stürmische Heiterkeit Aber waL in Ihnen (zur äaißerLten Linken) steckt, baö har k-e. cv . D. ' N ^ L 2° c^ ^ » § 2 - Cv RZ -« 5* 8 2 2 " S pr <x>
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