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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 08.02.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210208019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921020801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921020801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-08
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Dvkabtkb »Ü8!aü Jahrgang. Zs««. Diraalag, 8. Februar 1921. Gegründet 1888 chrahlanschckll! ikachrlchk»» Dnert«»- Sernlprrcher.öannnelmrnnner SS Lai, «ur fiir «achtz^prLH.: SO 011. Bornas» in Dr»«»»» und Dar««-« d»1 »gN» «w»k»-IIa«r Nnkrasvno. durch dl» P-M Bezugs-Weouyr b,j Ijjgllch ,w»U»aUg«n «wn»«!ch a.« «. »Lrktzjlhrllch WA, M. «» k «v» ir DI» 1lpaltsti» 37 mm br»N» H«N» 2 M. Ach ksamw»»m^»>grn. Aasigen vni« ÄN^klOtzkl^dktzllL. eikllkN. o. 4vodmma»«arkl. Il-vlli^ An- a. »«rdSch, 28°'„ Dar,uo^»ISb» loch 0 " " Loris. «vd«>Lri.1IluftriIv9»9.'L»rau-d»»»dl. Mn«i»r»l»d.'vvrad«»ddlotI»«A>>VI. Aachdruch nur mll douwcher Qvrllr»miz»l>« s,Dr»»Ln»r A»chr."1 — vm»»rl»nsl» SchriMküid« m»rd«n nicht ausdrwakrt. SchrWrchmq und «onchorichSitrtil!-'- W«r1enflr»d» SS/av. Dni» n. «erlag von Lie,sch » «»Ich«»» in Ilerden Pvitzchnii^goni» 10SS 2>re,»e». Das Echo -er Ae-e Lwy- Georges. Der Widerhall in -er englischen Presse. London, 7. Febr. Die gesamte Presse nimmt zuLloyd Georges Rede in Birmingham Stellung. Die Blätter Kimmen der Red« zu. „Oü-servcr" sch re rät: Das ganze Land kehl lest hinter Lloyd George bei seiner Forderung, da» Deutschland alles zahlen mülsc. ums es ohne Schaden für d e gesamte europäische Gemeinschaft zahlen tüiuie. Dculkm- lond dürfe nicht den schweren und törichten Felder einsacher «blehmung Hegehen. Die volle Summe. dir Deutschland Hohlen tünne, müsse jedoch nicht diktiert. sondern von den alliierten und deutschen Zackmer ständigen in qemcin- sanier Arbeit festgeslellt werden. Märchenhafte EntsklMignngen machen mrr ihre l! r >> c l> e r zum Ge spött. Das Ziel der Rovaralion sei Gerechtigkeit, aber praktische und nicht theoretisch: Gero-Htigkett. Ter angeii- blicklickte Rcparaüousplon, der ebenso wie der Friedens»'!«,» der an masten de Plan eines kleinen Aus schusses sei. werde niemals als Werkzeug für daS dienen, was beabsicksttgt ivar. Die in dieser Beziehung herrschenden MeiwungSverichieden'^Ue» seien sedoch :Netn!ingönc>- schtedeuheiten in vezng auf die Methode. Der Grundsatz sei klar und anerkannt. Deutschland tonne in die korpv- rativc Gemeiwchist der Rezxrronon nur als mitarbeitender Dcil erntreten. GS dürfe die Aeutzernngen der Vernunft nicht als Zeichen der Schwäch auslegen. Deutschland würde am allerwenigsten aus den Folgen des Berschwin- denS der englisch sran.zözifchrn Entenic Nutzen ziehen. Die Giuwns von Lloyd George gezollte. Anerkennung bezeichnet Observer als gerecksi. — In demselbel? Sinne schreibt .Daily NewS,.. Die Pariser Ziffern bezeichnet das Blatt als vhant>astis ch. Der Betrag tonne nur durch hie LeistnngEühigreit Deutschlands festgeleqt »»erden, die nie mand auch nur kür zwei 'Aat/ve voraus beurteilen könne. Die „Morning Post" gM dem deutschen Minister »es AeM-ercn den Rat. die Ansichten der Gegner der eng lische» rldcgleriwg nich-r als mastgebcni» anczuiahe«. jleln ein ziger dieGr Gegner würde mit dieser Stellungnahme eine Ersatzwahl gawi-mi-en vLe-r eine einzige Stimme im Unter. Hause erhalten. Die Reden LimonS' irnd anderer politischer Führer rrn Reichstag« kiesten das engiliich-r Volk votlkonrmen 5«lt. Die „Times" ist diesmal voll kommen mit Llond George cinverstandeu. Da-s Blatt chrelbr: Die Rede habe hier ebenso, wie in Paris, Liebe und Ancrleunung gesunden. ES sei die Rede eines Mannes, der sei» Ziel klar vor Aueen setze, und unw'derrnilich entschlossen sei.es zu erreichen. Das sei ein Beweis dafür, dast die Friedenesrmrt der Alliierten Mrk«r und einiger als je nach dem Wasseusttllklaube sei. Die „Times" bofft. dast die Warnungen Lt-ond <der»rt>eS ihre Wir kung aus die verantwortlichen Persönlichkeiten in Deutsch land nicht versohlen werden. „Daily Mail" schreibt: ES würde eine neue Wen dung bedeute.» wenn die Tore einem neuen Gegenvorschlag aedssnet würden, de« da» Blatt als geschickt verhüllten Ver such bezeichnet. Uneinigkeit unter den Alliierten zu erzeugen, di« unvermeidlich zu weiteren Erörterungen und Verzöge- ruwge» lAhrey würde. «W. T. Bl Französische Presseslimmeu. Paris, si. Febr. „Tcmps" sagt irr seinem heutigen Leitartikel: Der englische Premierminister hat sich folgende Verhandlungsmastregcln gesetzt. Die deutschen Gegenvor schläge sollen von der Londoner Konferenz geprüft wer den. wenn sic den Gläubigern Deuischlanös mindesten? die gleichen Vorteile kichern, wie die. die dos Abkommen vom A». Fanuar festsetzteu. — „Journal des D-Zbats" schreibt: Bis zur Londoner Konferenz müsse die fran zösische Regierung unrrr Bezugnahme aus die Argumente, die der englische Ministerpräsident gestern in Birmingham ausgesprochen habe, sich entweder ein Vorzugsrecht auf die Ervor-tare oder die Mobilisierung eines Teils der deut schen Iahreszablungen sicherjtellen. damit Frankreich den 'ärmeren Ausgaben Genüge leisten sänne, die e? zu er drücken drcchu. lW. T. B.i Französischer Aerger über die «aUung Deulschland». Pari?. 7. Febr. „Petit Puristen" sprich: von der leb- imften Agitaiion, die in ganz Deutschland herrsche, um die nsfiziclle Weig-erung der deutschen Regierung, die der Slaarürat sstnsichUich de? Pariser Abkommens bestätigt stui, zu verstärkeci. Das Blatt spricht namentlich non der Lage in Bayern, das das Zentrum der deutschen Reaktion ge worden fei. Die banrische Negierung wolle weder in der En noafsnungS frage, noch in der Repa rat: vn Sfrvrg« nach, geben. Sie wge nicht ohne Berechtigung, wein: Dounchland .icht entwaffnet sei, werde «S um so stLekcr sein, die Repara- iion verweigern zu können. Angesichts der allgemeinen Erregung lchsürchbet uian, dast die Osfizieue der Kontroll kommission das Opfer neuer Angriffe würden. Wenn die Regierung inchl chv schreite, und ne fäieinc dazu nicht,,-eneigt zu sein. da»n mäste man fragen, wann die Konferenz von London stattfinder m-d ob sie überhaupt st ot i fi n d c!. Die alliierten Regierung«» sollten üch schon jetzt darüber beraten. kW.T. B.f Driands Gesamlsumme. tztig«er Trosttbertcht !>«r »Drevb». Aa«richt«kckä Genf. 7. Febr. Der Luoner „Prvgr. S" meldet aus Paris, dast in Kammerkrieileu verlautet. Briaud «erde den Dcnticke« i» LouLo« «tue Gesamtsumme zur so fortige« Zahlung vorschlage« lasse». Lurch bereu An nahme die Pariser Beschlüsse hiufälliq «ürdeu. Wenn die Deuilckieu L2>» Milliarde« Mark »ou neutraler Seite »orqestreikt s!f erhielte«, würde Deutschlaud der Kontrolle nnd der Fortsetwug der Besetzung entgehen. Anch die ^tesetzung des Rheinland»',, würde aufgehoben werden. Vielleicht »errät vm-S -s-err Briaud auch, rorr von den Neutrale» uns eine solche Plnrntasiesumme. die da? gekamre d-cutiche lliarioiigivermögen im Frieden bedeutend ttberrrifsi. norirreclen s-oll? ES ist SM ein Unsinn, such nur non einer Solchem Michl ichkeit zu sprechen. Die Met düng gehl nur daraus a»S. den Deuischau Sand in die Augen zu streuen, ander: aber an der Tatsache nichts, dast Deutschland einfach oilstvrwande ist eine derartig« S-a-hnsinnSiumme zu zahlen. Gerade Brians kä.lll ev uichi ein. aus die Kontrolle und auf die Bcfctzrn'.-g zu vcr.zichten. ii-bm wir Llovd George kommt es zunächst nur darauf an. einen Mil i-n die eegenwörtiac deutsche Einigkeit zu treiben. Kein Nachgederr Fraukretchs. Paris. 7. Febr. Nach dem ,.Mat!n" >oll Miuiuervräsl- üent Br Land eMärt Hatzen, er nierdc nicht einen Millimeter von -er Stellung abweichcn, die «r in der Repar-ationssrage erng-wommen Hobe. „Ddriin" fügt hinzu, die Deutschen müssten wislev. dost die französische Regierung l»oi dem Abkommen von Paris bis an dir dusterste Grenze des EntgogeukvMNtcnö g-eya-ngun »ei. l?i lW.?.Bl Die SaUunq -er Aeichsregierung. Itzianer Drahtberi», der „Drr«0n. ,? - ch r ! <e t e Berliu, 7, Falle. Dir i n n c r p v l i t i s ch c Lage tst heute früh unverändert. Die Beratungen im Reichs- kabiuct« über den Inhalt der Antwortnote sind beendet. DaS Neichskabinctt hat sich geetntgt, hast es keine Verhand lungen al'lehnen will, um die llnsturchftihrbarleit der Pa riser Beschlüsse nachzumeisen. Der (Lharakler ver Lou-o«er Aoufereuz. <Elg » cr D r a » l ü c r I ch t der ,.D r e S V n. Nachrich > e >i".l Genf. 7. F-cbr. Der „Temips" melde», daß an der Lon. dower Konferenz mit den Tenischen keine Staatsmänner! der Alliierten tcilmchwen. sondern lediglich die nach Brüssel > beorderten Delegierten. Das charakterisiere allein schon die Londoner Konferenz als keine Ansipraihe mit den Deutschen, sondern als eine kurze Debatte über die den Alliierten von Deutschland zu gebenden Sicircrhciicn. Die Serabseyung des amerikanischen Äeeros. Paris. 7. Febr. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Washington bat d>r» Repräsentantenhaus trotz des Vetos des Präsidenten Wilson die Enischiicstung zugunsten der Herab setz» na des E f sc kt i v b e sia n-e s des H>^ere>» aus 177,tztttt Monn wiederum angenommen, G-tlsi Amerikas Wi-erspruch gegen -as Diktat. Washington, 7. Febr. D-as frühere Mitglied der Demo kratischen Partei im amerikanischen Senat. Lewis, er klärte in einer Versammlung, dast dir amerikanischen Ge schäftsleute der Regierung dabei Helsen müssten, die Ver nichtung Deutschlands zu verhindern, denn diese wäre der Anfang vom Ende des amerilauischen Handels. Die auf der Pariser Konferenz vorgelchtzigcnen Vereinbarungen für die Enischüdigungszahlungen würden die Zeniralmackte bindern, irgendeine wirtschaftliche Hllfe von Amerika zu crlmitrn. und sie weiter daran hindern, Handel mit Amerika zu treiben. Die Summe und die Zablungsmethode sei nur festgclegt worden, um DentUchlanb in die Unmöglichkeit zu versetzen. Hilfe von anderen als »ou den Gläubigerstaaten zu erhalten. Das dürften die Vereinigt!» Staaten nicht znlasse i. Keine amerikanischen Vorschüsse mehr. Washington, 7. Febr. Der Vorsitzende deS RcchtSauS- schusscS des Senats erklärte: Di« Regierung der Bereinig- teu Staaten habe das Schatzamt angewiesen den alliier ten Mächten keine weitere» Vorschüsse auf Me« »och offen«« Kredit zu gewähren, bi- Harbin« über die Frage der frembe» Anleihe» i» Lmerika eine neue e«tlch«1h»»a ««trvsfea habe. PilsuMs Stimmungsmache. Paris. 7. Febr. „Chicago Tribüne" zufolge war der Hauptzweck der Reise Pilsudskis nach Paris, die Ab stimmung in Oberschlesien zugunsten Polens zu bc- oinflusscu irnd gleichzeitig in dieser Frage einen Druck ans England auszuüben. Der polnisstie Anstenminister leg!« dar. daß deutsche Agenten ln Oberschlesien erzählten, wenn Polen allein stünde, würde cs unter seiner; finanziellen und militärischen Lasten zu s a m m e n b r e che n. Es märe daher für die Obrrschlcsie: Heller, bei Deinschland zu bleiben, als sich Polen anzm schliefzen. Deshalb müsse noch vor der Abstimmung in Oberschlesicn öffentlich bekannt gegeben werden, das Frankreich Polen wirtschaftlich und mili tärisch unterstützen wolle. Man kial-e jedoch keinerlei feste Verträge abgeschlossen, sondern sich mit der bereits veröffentlichten gemeinsamen Erklärung begnüg:. Frankreich wünsch« erst das Ergebnis der Ad stimmung und die neuen Grenzen Polens zu kennen, bevor es sich zum Abfchlnst einer miliiärisäfe» Allianz be reit finde. Austcrdem habe Frankreich auch die mili tärische Unterstützung nicht unter allen Umständen zugesagt. Fm Falle eines ungarisch - polnisily» oder lfchccho - slowakisch - pvlnisckn» Krieges würbe es sich jeder Unterstützung enthalten. Sollte Deutschland einen An griff ans Polen unternehmen oder einen russischen Nngrifi auf Polen unterstützen, so würde Frankreich mili tärtsche Hilfe leisten. Wird Polen von den Bolsche wiste» allein angegriffen, so würbe Frankreich keinen Sol daten ins Feld senden, sonder« nur Offizier« und Kriegs material. und die französische Flotte hätte die Aufgabe, die Verbindung über Danzig frei zu halten. Eine der Ve bingungen für die Zusage Frankreich» sei ba» feste Brr- sveeche« Holen» gewesen Ml«a « Die tschechische Slaaishrfse. (Bon unseren' Wiener Mitarbeiter.! Wie». 4. Fsllrnar. Tie tsrhecho sloivoi'ische Republik har in der Tar oll, politischcu Täiauenseilen des .ilien Oesterreich geerbt: sie ist ein Nationalitätenstaat, in dein die politi-ch -nalionalen bi-oibungen überdies durch wirtschastlichr Erichürrerungcv verstärkt werden. Nichts ist charakteriilischer für die Dauer, rrise dieses Ä„aie-S. >il.s Last er schon feit säst einem l-alllcn Fahre vov einer Beamtenregierirnp geleitet wird, lediglich an,?' dem i-ruiide, dast teirv pvlikisä^e Partei irgendeiner Narion sich für bereit oder fähig erkürrt. Las S.'aatsrudci zu führen, obwohl niemand iw Staate mit- dieser Beamten regieruug einverstanden ist. Die Tschechen haben in der Prager Nalion-üwcr'aminlung die absolute Majoriiät. Die National-Deuwiraten als Vertreter des ichäristen Älario nalismus konnlen sich nur einige Monate nach dem Um sturz, sozusagen im Rausche des Ehairvinismus, halten: dir agrarisch, so,ualistifche K lmiition ging schon nach vier Monaten übelster Znianimenarveit auseinander. Seitdem ist die polnische Betätigung der tschechischen Parteien ans eine Krilil der erivähnien Beamtenregiernng eingestellt. Es lieg: olne gewiste Liag-ik in diesem Zustande. Der Tscheche, der vier Fah-rhunderle lang, insbesondere aber scii >8-18. von vornherein am den schärssten Kamps gegen den Habsburgerstaat cingcdrillt war. der eine Politik betrieb, die seit jeher «cs Opposiiivii und Polemik eingestellt war. konnte sich nicht über Nachi in einen loyalen Staatsbürger verwandeln, mvchlr auch dieser Staat sein eigener National staat fern. Die L.'euermoral des tschechischen Volkes sabotiert die Ltaatsfriianzen in der Republik ebenso wie in der alten Monarchie, und die politische Mora! der tschcchi- scher; Parteien kennt auch heute kein einirächtiges Zu sammenwirken. sondern nur den Gebrauch vergifteter Wafien gegeneinander, Mrschärit wird dieser Kampf durch die gegenwärtige Berpslegringskrise, derentwegen di« Brot- und Metilratcon in Böhmen seil Wochen auf di« Hälfte herabgesetzt werden mnstre und derentwegen sogar die tschechische Regierung in London wegen Ankaufs chinesischen Getreides unrerhandelt. Wie anderwärts, so sind auch in Böhmen die "Bauern mit ihrer Getreidelieferung im Rück stände, da sic ibr Getreide nicht zu einem Brncht-eil des Wettinarktpreiies verkaufen wviie»: als Folge davon ergab sich einmal die erwähnte Berpslegunqskrise, dann auck> der iirdgültigr AuSeinandrrfall der rot-grünen Koalition. Der Zwist zwischen Agrarier» und Sozialisten kann nicht bci- gc-leat werden, io dast jedwede Reai-erungSkompromille bis auf weiteres ouSgeichlollen erscheinen, Dav Gegenstück zniu tschechischen Bauern st reit bildet die Radi salis! erung der tschechischen A r b e i t e r m a s f e n, was 'nieder aus die g-cmästiglen t'checlüstiren Sozial-demo traten insofern ab stirbt, als sic ans Furcht vor kommunisti schen Absplitterungen jedwede Beteiligung au der Regie rnng ablebnen. Diese innere politische Schwäche des TichLckcnmms sährtr zunächst zu gecoillen Nachgietzigkcitev der Regierung gegenüber den Sudetendc irischen, ohne Last dadurch eine Teilnahme der Deutschen an der Kabinettsbildung erreicht werden konnte. Die numerisch stärkste deutsche Partei, die Sozialdemokraten, machen die- 'ellie Krise durch, wie ibre tschechischen Kollegen, und be> «ürchren von einer Mitwirkung in einer Regierung Fort ich ritte der subeienländischen Kommunisten, wahrend be den Christlichsozialen und Deutschnationale.n die. Erinue 'mng an die Herbster,esie noch zu lebendig ist, um heute schon au eine politische Zusammenarbeit mit ihren nativ nalen Bedrückern denken zu dürfen. Auch aut di« tschechische Anstenpolitik färbt diese chronische Krise ab. insofern die Prager Ni ach'ball er Oester reich gegenüber wesentlich füstrre Töne anichlagen. als noch vor etwa einem kalben Jahre. Wieviel hierbei auch wirk schriftliche Enttäuschungen aus Paris Ritragen, gehört ans ein anderes Blatt. Oesterreich hat gezeigt, dast cs auch ohne Tschechien seinen Leidensweg gehen kann. Dies und das zunehmende Gefühl der politischen Vereinsamung nach innen wie nach äugen hin nimmt der tschechischen Politit sichtlich alle Spitzen. Der -eulsch.lschechllche Aohlenausraulch. Die Berbandlnngeu über den K o h l e n a u s ta u f ch .wt'chen Deutschland und der Tschecho-Tlowakci wurden a« Sonnabend in Berlin beende!. Der Reichskoblenkommillar Tr. Stutz nahm daran teil. Der bestehende Vertrag wurde bis Ende Funi verlängert. Das von Deutschland zu liefernde Kontingent an Steinkohlen wurde uv' MX» Tonnen monatlich erhöbt. Fm Juni, wenn voraussichtlich die ober schlesische Frage gelöst sein wird, werden dtt Verhandlungen über die Erneuerung des Vertrages wieder ansgenvinmer. j Schei-emann über -en Zusammenbruch. 'Tig » « r D r a d t b e ; ! ch! d c r r e c- d A a ch i i ch i c n",' tzZerli«. 7. Febr Philipp Sehe, bemann erzählt in seinem soeben erichienenen Buche: „Der Zniammev-- brnch": Am -l, Oktober U>t8 imbc Prinz Zllax in der Kabinettssitzung mit Nachdruck erklärt, da« er die Waffen stillfmndsnote nur abgeichickt Ii-abe, weil er dazu von der Obersten Heeresleitung geradezu «zezwungen g« wesen sei, wäre es nach ihm gegnngen. dann wäre anders verfahren worden. Es seien, berichtet Schcidcmann weiter, vom Kabinett anstcr Hindenbnrg und Lndendorfs auch die Generale Mudra und Gallwitz um Auskunft ersucht wor den. Sie hätten nur über Frontabschnitte Auskunft geben können. Scheidemann habe einen von der Front zu- gegangenen tttesebl eines Dlnisionsrommandcnrs vor gelesen, der einen geradezu erschütternden Eindruck aus geübt hat. Es st! darin offen von Leuten gesprochen wor den, die ihre Waffen foregemorsen Hütten. Ludcndorfss Bei hatten sei ollen immrständlich geblieben. Nackchem er erst am S. Oktober drlnaend nach schnellstem Waffenstillstand ge rufen habe, habe er nun neues Mcnschenmaterial verlangt, um den Kampf forlzusetzen. Auf die Frage, woher Menschen genommen werden sollen, habe er erwidert: Herr Eber, werde sie schon tchaffen. AIS der Kriegsmtntseer Scheuch dann die Möglichkeit auSgerechnvt Hab«, neue soosisiO Mann aafzabrtngen. s«i Lndendorff wieöer U<»» Hpsf«»»E»s,e»»r« ^
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