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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 11.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193501117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-01
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leidlich ommu- Mei« Frage > erster »litische c Sa«. Albert anzösi- im be» Oktober lle eine er u. a. en voll.' m ober i. Tai- is Auf- mndert Grenze en ge- einem hiedene es Ge ll l s ch Kinder mntlich Grenze l» Kilo. Ned.) „nach- Arbeiter! ier die^ Gerung lknox. hat I auf seiner r deut- Saar« s Reich -Adolf ich ix zegnete ld dort waren Status ir 1»»L 1 86k haben lNNUNU Vater« . Wie rutsche he und Emp- schen > Hoff« etdigea sind. >ansio« rcund» ichtetl^ -WZ Zschopauer Tageblatt u. Anzeiger von allen Postanstalten angenommen WMg abeild WMWsergMs AWKWevkis über alle Seaber der Well Der englische Botschafter Sir Eric PhippS hat den Reichsminister des Auswärtigen, Frhr. v. Neurath, aufgesucht und angeregt, daß Deutschland als Natsmitglied an der bevorstehenden außerordentlichen Ratstagung des Völkerbundes teilnehme, auf der die Entschließungen über das Saargebietauf Grund der Ergebnisse der Ab- . sttmmung gefaßt werden sollen. Der Reichsminister hat den Botschafter wissen lassen, daß die Reichsregierung, nachdem sie ihren Austritt aus dem Völkerbund erklärt habe, sich aus grundsätzlichen Er- > Wägungen nicht in der Lage sähe, dieser Anregung Folge zu geben. Gleichzeitig wurde der englische Botschafter darauf hingewiesen, daß Nachrichten vorliege», wonach die end gültige Entscheidung über das Schicksal des Saar gebietes erst in einer späteren Ratstagung er folgen sollte, daß aber nach Auffassung der Rcichsregie- - rung ernste Bedenken dagegen bestünden, die Entscheidung ! über das Schicksal des Saargebietes hinauszuzögern, da . - es insbesondere für die saarländischeWirtschaft schwerwiegende Schädigungen mit sich brächte, wenn der ungesunde Zwischenzustand mit all seinen Unsichcrheitsfaktoren über das Matz des dringend Not- wendigen hinaus verlängert würde. MleWt GMW zur Teilnahme an der Ratstagung Oie Deutsche Krönt laßt sich nicht provozieren. Sie versagt sich alle Kundgebungen. Der stellvertretende Leiter der Deutschen Front, Nietmann, hat einen Aufruf an die Bevölkerung der Saar und an alle Deutschen erlassen, in dem er dringend bittet, von weiteren Kundgebungen und feier lichen Empfängen der eintreffenden Abstimmungs berechtigten abzusehen. Er bittet, für die Notwendig keit dieser Maßnahme Verständnis aufzubringen, und zwar aus folgenden Gründen: Die „Einheitsfront" ist völlig im Zusammenbruch begriffen, besonders nach der Rede des Gauleiters BürckeU Sie macht jetzt den Versuch, die Abstimmung dadurch in Frage zu stellen, daß sie Mitglieder der Deutschen Front bei Ansammlungen vor dem Babnhos in Saarbrücken provoziert. Die „Einheitsfront" Hai bei den Zusammen stößen auch Provokationen gegenüber der Polizei versucht. Es besteht die Möglichkeit, daß die Rcgierungskommission oder die Abstimmungskommission daraus irgendwelche Folgerungen zieht. Um die Abstimmung unbedingt zu sichern, und weil die Deutsche Front öffentliche Kundgebungen überhaupt nicht mehr nötig Hal, hat der stellvertretende Leiter der Deutschen Front daher gebeten, von Kund gebungen auf der Straße künftig abzusehcn. Ein Kind beschämt kleinliche Abstimmungsseiiep. Eine Breslauer zwölfjährige Schülerin hat den auS Schlesien reisenden Abstimmungsberechtigten litt vor schriftsmäßige schwarze Bleistifte aus eigenen Ersparnissen gestiftet und diese Bleistifte dem Bund der Saarvereine überwiesen. Der Bund hat sich daraufhin entschlossen, der kleinen Spenderin eine besondere Ehrung und ein Andenken an diese Denk würdigkeit zu übermitteln. Die Polizei, die unter dem Kommando ausländischer Offiziere mehrere hundert Mann aufgebvtcn hatte, ver hielt sich korrekt und zurückhaltend, denn der größte Teil der Beamten sympathistert ja selbst mit der Bevölkerung und . geht deshalb mit aller Schonung gegen Demon stranten vor. Im übrigen ist ein stetiges Abbröckeln bet den Status-guo-Pa rieten zu vermerken, und die Ver sammlungen z. B. des sogenannten „Christlichen Volks- bundes" mußten in den letzten Tagen zum Teil abgesagt werden, weil kein Mensch dazu erschienen war. Die Zahl der Austritte aus diesen Parteien nnd der Neuanmel dungen zur Deutschen Front ist stark. Strafantrag gegen den SeparaWen „Prinz" Löwenstein. , Wegen widerlicher Verfehlungen. Die Oberstaaisanwaltschaft beim Landgericht Saar- brücken hat gegen den „Prinzen" Hubertus zu Löwenstein und einen gewissen v. Alvenslcben ein Verfahren wegen des dringende» Verdachts sittlicher Verfehlungen eingeleitet. Die Anzeige ist von dem Personal des Hotels erstattet worden, in dem der Prinz zu Löwenstein wohnt. Das Personal wurde durch die ekelerregenden Vorfälle in dem Zimmer des Prinzen ver anlaßt, die Polizei zu alarmieren. „Prinz" zu Löwenstein, der wegen unberechtigter Führung dieses Titels bereits von einem deutschen Gericht verurteilt worden ist, hat schon vor Wochen seine Auf enthaltsgenehmigung im Saargebret verloren. Er reiste trotzdem ein und wurde dann durch persönliches Schreiben des Präsidenten Knox ausgewiesen. Knor nahm aber die Ausweisung gegen Löwenstein zurück. Welche politischen Gründe haben vorgelegen, um einen derartigen Kerl im Saaraebiet ru halten? Das „Wochenblatt I Umgegend, Zschopauer —„ Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Pfg. Bestellungen werden in uns.GeschästSst. von den Boten, sowie Die Ausschmückung der Gaar- abstimmungszüge. Die Abstimmungszüge dürfen bei Eintritt ix das Saargcbiet nicht mit Wimpeln, Grünschmuck, Plakate» oder Anschriften jauch im Wageninnern) versehen sei«. Die Aufenthalte der Züge auf den Grenz stationen sind sehr kurz bemessen. Eine Aus schmückung der Wagen kann daher höchstens in ge ringem Umfange und nur so zugelassen werden, daß die Ausschmückung beim Übergang der Wagen in das Saargcbiet leicht und rasch wieder entfernt werden kann. Namentlich muß es vermieden werden, daß etwa Plakate fest angeklebi werden, und daß Grünschmuck so fest gebunden wird, daß er nicht ohne weiteres abzunehmen ist. Angesichts der Bedeutung der Saarabstimmung darf er wartet werden, daß die Reisenden der Abstimmungszüge für die hier nötige Zurückhaltung Verständnis haben. Berichligungen in Giimmausweisen. Das Kreisbüro Saarbrücken-Stadt der Abstimmungskom mission Hai an die Beratungsstelle der Deutschen Front fol gendes Schreiben gerichtet, das für alle in Frage kommenden Abstimmungsberechtigten von außerordentlicher Bedeutung ist: „Nach den gemachten Erfahrungen sind aus den Äb- stimmunasausweisen bei den außerhalb des Saar gebiets wohnenden Stimmberechtigten zum Teil Berichti gungen vorzunehmen. Andere, außerhalb des Saargebiets wohnende Stimmberechtigte haben ihre Sttmmausweise wegen Adressenänderung nicht erhalten. Diese Siimmausweise sind teilweise zurückgekommen bzw. an Vie Anschriststelle gegangen. In anderen Fällen sind Stimmscheine der ge nannten Personen durch Unachtsamkeit usw. in Verlust geraten. In anderen Fällen erscheint es notwendig, die Stimm berechtigten davon in Kenntnis zu setzen, daß nicht zu- gestellte Slimmausweise von ihnen aus dem NatbauS Saarbrücken, Zimmer 22. auch am Wahltage in Empsang genommen, l» Berichtigungen am Wahl- tage bei ver gleichen Stelle des Rathauses durchgesührt werden können: c) die Ausstellung von Duplikatausweisen ebenfalls aus Zimmer 22 des Rathauses am Abstim mungstage erfolgen kann. Es sei daraus hingewiesen, daß die Nebenstelle des Kreis- büros Saarbrücken-Stadt im Rathaus Saarbrücken, Zimmer 22, am Wahltage von vormittags 7.30 Uhr vis nach- mittags 20 Uhr ununterbrochen geössnet ist. Die Inan spruchnahme dieser Stelle kann natürlich auch vor dem Wahltage in der Zeit von 8 bis l2 und von 15 bis 18 Uhr und am Samstag, dem 12. Januar 1935, von 8 bis 12 und von 15 bis 22 Uhr erfolgen." Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die SV mm breite Millimeterzeile im Re klameteil 25 Pst; Nachlabstaffel X; Stachweis 2S Pf.; Zifferanzeigen gebühr 30 Pf. zuzüglich Porto. Der Termin -er Genfer Entscheidung. Braucht der Völkerbund „Unklarheiten"? Aus gut unterrichteten Kreisen des Genfer Völker- bundssekretariats wird bestätigt, daß der Zeitpunkt ver b"dgültigen Völkerbundsentscheidung über die Saarabstimmung noch ganz ungewiß und vom Ausgang der Volksabstimmung abhängig ist. Bei einer ganz """" Abstimmung für Deutschland, die nirgends, auch nicht in Teilen des Saargebkets, Zweifel möglich -macht, würde eine Entscheiduna des Völkerbuntzsrcftes etwa ächt Tage nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses möglich sein. Dann würde das Dreierkomitee sofort vom Rat mit der Ausarbeitung der endgültigen Vorschläge beauftragt werden. Gleichzeitig könnten die übrigen Maß nahmen zur Überleitung ohne Zögern in Angriff genommen werden. Sollten aber auf Grund des Wahlergebnisses U n - klarhciten übrigbleibcn, etwa durch kleine örtliche Mehrheiten für den Status guo. so müßte kne Lage auf Grund der Vertragsbestimmungen erst geprüft werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen müßte. Zugleich wären diplomatische Sondierungen dann nicht aus geschlossen. Für diesen Fall hält man es dann allerdings auch in Völkerbundskreisen für möglich, daß der Völker- bundsrat später, etwa im Februar, zur Entscheidung nochmals einbcrusen wird. -ü Was stellt man sich in Genf unter „Unklarheiten auf Grund des Wahlergebnisses" vor und was will man da mit sagen? Sowohl das in diesem Fall maßgebliche Ver sailler Dikta« als auch die sämtlichen Bestimmungen über die Abstimmung sprechen von nichts anderem als von den drei Möglichkeiten: sür Deutschland — für den Status quv — für Frankreich. In keinem einzigen der entscheidenden Dokumente ist auch nur mit einem einzigen Won von irgendeiner anderen Möglichkeit die Rede, also auch nicht von „Unklarheiten", die den Ziveck haben könnten, zu allem territorialen Unheil des Versailler Diktates nun etwa noch eine neue widersinnige Gebiets- zersplitterung zu schaffen. Nach Meldungen aus Paris wünsch, man dort eine schnelle Lösung der Saarfrage und befürchtet eine Vergiftung der Verständigungsatmosphäre durch eine etwaige Feststellung kleiner örtlicher Ststusquo- Einsprengsel — angeblich. Die von dem Saarbrücker französischen Regierungsdirektor Heimburger veran laßte Entblößung des ganzen linken Saarufers macht frei- durchaus den Eindruck, als wenn dadurch die Schaffung von „Unklarheiten" überhaupt erst vorbereitet werden soll! ' Die Presse durch die Abstimmungs- kommisston ausgeschaltet. Die Abstimmungskommission hat grundsätzlich be- schlossen, das Ergebnis der Volksabstimmung im Saar- gebiet am Montagabend durch den Mund ihres Präsidenten Rohde über alle S e n d e r d e r W e l t verkünden zu lassen. Al8 amtliche Ergebnisse der 83 Ab- ftimmungsbezirke werden nacheinander die Einzelergeb- ntsse mit ihren Stimmen für Deutschland, Frankreich und den Status guo sowie die ungültigen Stimmen in deutscher und französischer Sprache bekanntgegeben. Abschließend verkündet Rohde das Gesamtergebnis. Voraussichtlich werden während der etwa 40 Minuten dauernden Verkündung der Wahlergebnisse sämtliche Telephonverbindungen zwischen dem Saar- gebiet und der Außenwelt gesperrt werden, so daß zur größten Bestürzung der internationalen Weltpresse das Ergebnis zunächst »ich, durch ihre Telephone oder Kabel bekannt wird. Empfang im Begeisterungssiurm. Ankunft weiterer ÄuStandSdeutscher. Die Ankunft der einzelnen Sonderzüge mit den ab stimmungsberechtigten Saardeutfchen aus aller Welt ge stalte, sich jedesmal zu einem großen nationalen Volks fest. Wieder tras in Saarbrücken ein Transport von 80 Saardeutschen aus Südamerika ein. Schon eine Stunde vor Ankunft des Zuges waren der weite Bahnhofplatz und alle anliegenden Straßen mit Menschen dicht gefüllt, und als dann schließlich der Zug einlies und die Saardeutschen aus Südamerika ans dem Bahnhofsausgang traten, da liefen ihnen vor Ergriffen heit über diesen Empfang, den sie nach ihren eigenen Worten nie im Leben erträum, hätten, die Tränen her unter. Sie fielen den nächststehenden Saarbrückern um den HalS. und es gab ein herrliches Verbrüderungssest. Organ für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen - Porschendorf Wochenblatt für Zfchopa« W und Umgegend
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