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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190609272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-27
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.09.1906
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IWEckiMTHM k^r Früher Wochen- und Nachrichtsblatt ^3 Llgeblatt sik ßMns, Mit, 8nMrs, Mns, UWiti, Hemiltsnt, Kimm. HtMstl, MmÄees, WtiiA.Wis, LI, Well, Ltminiion, An». WaMsn. SM»Wl mi AMm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein . Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt - SS. Jahrgang. - Nr. 224. A°r"'prK «nschl«tz: Donnerstag, den 27. September 1906. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Mertelsährlicher Bqugsprets I Mark 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. SO Plg. Bnzelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwtckauerskaße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Snlerate werden die fünfgespaltene Grundzeit mit 10, für auswärtige Inserenten mtt 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltige Zeile 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Stadtsparkaffe Lichtenstein. Ginlegerguthaben 6 660 vvv Mark, Reservefonds 4LV 000 Mk «efchäftSzeit «—12 und 2—S Uhr täglich. Gi«Iegerz1nSf«tz »M- O1I OI -W, »M- O-W» Einlagen in den erste« drei Tagen eine» Kalcudcrurouatr »erden noch für de« volle« Monat verzinst Gewünschte Rück Zahlungen erfolgen in der Regel ohne Kündigung nnd ohne Zins Verlust in beliebiger Höhe. Volksbibliothek Knabenflügel part. Nr. 1, Mittwochs und Sonnabends mittags 12—1 Uhr. Nutz- «. Brennholzauktion » auf Oberwaldenburger Revier. Freitag, den S Oktober sollen im Hotel „zu den 3 Schwanen in Hohenstein G. von vormittags 0 Uhr an 22 N.-Stämme bis 13 vm Mttst., 3800 N.-Stangen 3/6 om Unterst., 1470 - Stangen 7/9 - Unterst., 270 - . 10/15 . 5 Rm. N.-Aeste, 176 Rm. N.-Schneidrlreisig u. 23,00 W.-H. L.-u. N.-Reisig, aufbereitet in den Abteilungen 2—37, versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. Das Wichtigste * Der Bierkrieg in Chemnitz ist beendet. * Der braunschweigische Landtag be schloß eine Resolution, in der der Regentschasttzrat ersucht wird, beim Bundesrat für die Schaffung eines DefinitivumS einzutreten. * Der griechische Metropolit von Kastoria ist ermordet worden. Man vermutet, daß Kutzswollachen die Tcr ocrübl haben. * Die kubanische Regierung hat alle Forderungen der Liberalen und Aufständischen be willigt. — * Die thüringischen Staaten richteten gemeinsam an den Reichskanzler eine Eingabe be treffend Oeffnuna der Grenzen zur Beseitigung der bestehenden Flüschrot. * In Stettin haben blutige Straßen krawalle stattgefunden. * Im diegerreich Benin sind Unruhen ausgebrochen. Eine Anzahl Kaufleute war ge zwungen zu flüchten eS heißt, zwei Europäer feien getötet. Zurück zur Scholle. Der antisemitische Abgeordnete Köhler hat in der l zVeiten hessischen Kammer einen Antrag eingebracht, I der die Regierung e> sucht, im Bundesrat dahin zu wirken, „daß Militäranwärtern, Invaliden des Heeres und anderen HeereS-Entlostknen auf deren geäußerten Wunsch an Stelle von ZivilvrrsorgungL- scheinen, Unfall- und Invalidenrenten u. dergl. ent sprechende Beihülsen und lausende Unterstützungen zum Erwerb und zum Betrieb selbständiger Bauern wirtschaften, sowie selbständigen Handwerken und anderen kleinen, aber selbständigen Erwerbszweigen gewährt werden." In der Begründung weist Köhler darauf hin, daß von den als Unteroffizieren mit Zioilversorgungs- fcheinen aukgestatteten früheren Landbewohnern kaum einer, nachdem er in eine amtliche Stellung in der Stadt gelangt, eine Städterin heiratet. Zunächst seien es vermögende Bauernmädchen, die als Ehe frauen dieser Subalternbeamten in Städte ziehen. „Mit ihnen", so klagt der Abg. Köhler, „ziehen des Landes Vollkraft ost seine Intelligenz und Millionen an barem Kapital auf Nimmerwieder» sehen!" Den bestehenden Gesetzen über die Versorgung von Militärinvaliden und Milttäronwärtern ist nach Köhlers Ansicht der Gedanke gemeinsam, „der Heeresentlaflene sei einzig für sein späteres Leben zu versorgen durch eine Beamtenstellung, durch Zn- Weisung einer ErwerbSstellung als Angestellter, als Bediensteter bei Staats- und Kommunalverbärden rc ", nirgends aber trete der Gedanke hervor, „den HeereSentlafsenen die Wege zu ebnen zurück wieder i zur Scholle, zurück zu selbständig betriebener Land- I Wirtschaft, zu selbständigen Berufen deS Handwerks, I des Kleinhandels und anderen kleinen, aber filbst- I ständigen und freien Gewerbszweigen." In dem I Antrag ist ein gesunder Kern enthalten, da- läßt I sich nicht leugnen, eine praktische Bedeutung kann i ihm j-doch nicht beigemrsten werden. Er hat ledig- I lich die Bedeutung einer Demonstration. Will der Abg. Köhler behaupten, daß Elemente, die sich nur durch staatliche Subvention zum Betrieb bäuerlicher Besitzungen verlocken lasten, die Land flucht beseitigen werden? Abg. Köhler klagt — wir wollen zugeben mit Recht —, daß eine „amtliche Stellung n jetziger Zeit bei der Landbevölkerung immer angrsehener ist als ihr eigener Stand", und daß deshalb die Landmädchen statt ihresgleichen lieber einen Beamt n heiraten. Glaub! aber im Ernst jemand, Loß diese Neigung der Bauerntöchter wechselt, wenn künftig nicht mehr so viele Unter oifiziere mittels deS ZivilversorgungSslbein-S in Subaltcrnbcamtenstellen in den Städten gelangten? Wer dieser Meinung ist, muß schon so konfuse An sichten hoben, wie der Abg. Köhler, dem seine anti semitischen Freunde nachsagen: Anders als sonst in Menichenköpfen malt sich in diesem Kopf die Welt! — Die ganze Arbeiter- und Bauernfrage ist heute lediglich eine Frage des Landpreises. Steht eine genügend große Menge Landes zu billigen Preisen zur Verfügung, dann hört die Landflucht auf. Ist das nicht der Fall und die zur Verfügung stehenden Ländereien vermindern sich trotz der Zu nahme der Bevölkerung noch, dann ist keine staat liche Subvention imstande, der Landflucht Einhalt zu tun. Deutsches Reich DreS-en. (Die Königin der Nieder lande) ist mit ihrem Gemahl und Gefolge Diens tag vormittag 9 Ubr 12 Minuten im Hofsonderzuge auf dem oberen Neustädter Bahnhof eingetroffen. Zur Begrüßung Hatter sich u. a. der Polizeipräsident mit mehreren hoben Polizeibeamten und der nieder ländische Hosmarschall von Hochstraaten eingefunden. Als die hohen Herrschaften den Zweispänner zur Fahrt nach dem Albrechtsschloß bestiegen, wurden sie vom Publikum lebhaft begrüßt. BerU«. (Die braunschweigische Frage v or d e m La nd t a g e.) Tie braunschweigische Landes- versairwlung hat durch einstimmig gesoßten Beschluß den Wunsch ausgesprochen, statt der Ernennung deS RegentschastsprovisoriumS eine Wiederbe setzung des Thrones zu ermöglichen. Im Vertrauen auf den hochherzigen Sinn deS Deutschen Kasters und Königs von Preußen und das Plichtgesühl des Herzogs von Cumberland und zu Braunschweig und Lüneburg gegenüber den berechtigten Ansprüchen auf eine baldige, endgültige Entscheidung richtet die Landes- Versammlung an den hohen Regentschajtsrat den Antrag: Den Reichskanzler als Vorsitzenden des BundeSratS zu ersuche», die zur Beseitigung der be zeichneten Gegensätze geeigneten Schritte zu tun und zugleich diese Resolution zur Kenntnis der Königlich- preußischen Staatsregierung und Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Cumberland und zu Braun schweig und Lüneburg zu dringe». Dieir Resolution wurde nach kurzem Referate deS Abg. Oberbürgermeister Rrtemiyer einstimmig a o - genommen. StaatSminister v. Otto erklärte, daß der RfgivtschSslSrat dem Anträge sofort entsprechen werde. (Allgemeiner, lebhafter Beifall.) Der Land tag wurde darauf auf weiteres vertagt. Mit Liefer Enischließung des braunschweigische» Landtags haben die Erörterungen über die zukünftige Gestaltung der staatsrechtlichen Verhältnisse deS Herzogtum- eine sichere Grundlage erhalten. Der Wunsch deS Landes, die Erledigung sdes RegentschaftSPostenS zu einer endgültigen Regelung der Thronfrage nutzbar zu mache», wird auch in den übrigen deutschen Bundes staaten, insbesondere in Preußen, verständnisvolle Unterstützung finden, zumal die Braunschweiger weit davon entfernt sind, bei ihrem Vorgehen die notwendigen Rücksichten auf Erhaltung der Licherheit des Reiches außer acht zu lassen. Sie erkenne« die durch die Vor gänge von 1866 geschaffene politische Lage ebenso rück haltlos an, wie sie den Thronanspruch des Herzogs von Cumberland auf Braunschweig nach wie vor respektiert wissen wollen. Ihrem Appell an die Hochherzigkeit des Kaisers stellen sie einen solchen an daS Pflichtgefühl des Herzogs zur Seite, der gebeten wud, die berechtigten Ansprüche deS Landes auf eine baldige und endgültige Ertscheidung nicht ai ßer acht zu lasten. In diesem Ersuchen ist der Wunsch enthalten, der Herzog möge auch scinerseits dem Provisorium ein Ende machen, indem er entweder rückhaltlos auf Hannover verzichte oder seinen Anspruch auf diese preußische Provinz ausdrücklich aufrecht erhalte. In dem einen Falle würde er sich den Weg zum Throne des Herzogtums Braunschweig srei machen, im andern aber dessen Bevölkerung vor eine klare Situation gestellt haben. Die Landes Versammlung glaubt durch Berufung auf die berechtigten Interessen des Landes den Herzog dazu bewegen zu können, daß er bei seiner Entschließung sich nicht nur von seinen vermeintlichen Rechten, sondern auch von seinen Pflichten der Braunschweiger Bevölkerung gegenüber leiten laste. Man kann nur wünschen, daß sie mit dieser Absicht Erfolg hat. — (Die Herzog Ernst-ErholungS- spende.) Herzog Ernst hat folgende Verordnung erlösten: Durch den Beschluß t«S Landtags, der mir durch eine Abordnung überreicht worden ist, wird mir aus Landesmitteln eine Summe von 100000 M. zur Verwendung für einen gemeinnützigen Zweck zur Verfügung gestellt. Voll herzlicher Dankbarkeit habe ich diese reiche Gabe entgegengenommen, die dazu bestimmt ist, das Andenken an die Feier meines 80. Geburtstages künftigen Zeiten zu erhalten. Ich will dem Geschenk des Landes einen Betrag von 50 000 M. aus meinen eigenen Mitteln noch hinzu fügen und verordne, daß die Zinsen des Kapitals verwendet werden sollen, um minderbemittelten Per sonen einen Erholungsaufenthalt zu ermöglichen. Die Stiftung soll den Namen Herzog Ernst-Erholung-- spende führen. — (Podewils, Quidde und der Welt frieden) Der bayrische Ministerpräsident v. Pode wils telegrapierte dem bekannten Demokraten Pro- fiffor Quidde, daß es der Regierung «ine freudige Pflicht der Gastfreundschaft sei, den nächsten Welt friedenskongreß in München abgehalten zu sehen. DaS Telegramm erregt umsomehr Aufmerksamkeit, als damit zum ersten Male eine deutsche Bundes regierung gegenüber der Friedensbewegung eine freundliche Stellung einnimmt.
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