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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193512020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19351202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19351202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-02
- Monat1935-12
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bewertet wird nur die Weite des durchgestan denen Sprunges Beim nichtdurchgestandenen Sprung wird nur die halbe Weite gewertet. Auf eine Wertung der Haltung wird beim 'Sprung verzichtet, da für die HI di« durch gestandene Sprungweite wichtiger ist als die Haltung. Jeder Läufer erhält ein Ermnerungs- blatt, jede Siegermannschaft ein Diplom. Außer dem wird jedem Läufer dec ersten drei Sieger- mannschaften einer Klasse eine Plakette ver- kiehen. Ferner kommt in ieder Klasse ein Ehren preis zum Austrag. Beim Sprunglauf erhal ten ebenfalls die fünf besten Springer einer jeden Klasse Plaketten. Die «raebnisse osm sonmas Militärsportoerein 1—Atv. Hainichen 14:7 <3:3) Vcrbwwssp-el. (Spielbericht nächste tSportbeilages To. Frankenberg 1—To. Naßwein 1 5:7 <1 :5). Eine unverdiente Niederlage mußte Frankenberg in Roßwein hinnehmen. Roß- -Wem, in der ersten Halbzeit mit dem Wind tÄs Bundesgenossen, hatte leichtes Spielen. Nun "Tam auch noch das Unglück hinzu, einen Schieds- ,Lichter zu haben, der ganz und gar für Roß wein eingestellt war. So kam es, daß es mit S : I für Roßwein in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit wurden zwei Leute von Fran kenberg herausgestellt und Fr. svielte nun noch 20 Minuten mit 9 Mann. Was mit diesen 9 Mann sertiggebracht wurde, bewiesen die drei Tore, die noch geschossen wurden. Kurz vor Schluß wurde sogar noch der 6. Treffer geschossen, den aber wiederum der Schiedsrichter abpfiff. Mehrere Lattenwürfe verhinderten den verdienten Ausgleich. Jeder Svieler gab sich in den lebten Minuten die größte Mühe, aber kein zählbarer Erfolg kam zustande. Die Spielpause am nächsten Sonntag wird Unserer Mannschaft sehr gilt tun. To. Frankenberg 2—To. Roßwein 2 3 :11 <2 : 5). Frankenberg hielt sich gegen die gut eingespielte Mannschaft Roßweins recht tarier. Frankenbergs Torhüter war der beste Mann auf dem Felde. Tv. Frankenberg Iah.—To. Roßwein Jgd. 3:3 (6:0). Einen sicheren Sieg erkämpfte sich unsere Jugend, die wieder einmal einen schönen und spannenden Kainpf vorführte. HandbaN-Ganliqa TV Gablenz—Militär TSA Leipzig 4 :10. Svortfreunde Leipzig — Sportfreunde 01 Dresden 6:7. ATV Leipzig-Schönefeld—TnB Werdau 7 :5. Bezirksklasje Staffel k: Polizei SV — TV Burkhardtsdorf 7 :5 (2:2). TB Stollberg—CBC 5:9 (2:3). DTV Rottluff—Tbd. Friesen Hohenstein 10:5 (4:3). SV Zwönitz—ATV Thalheim 1:1 (abge brochen). Staffel 8: TV Borstendorf—TD Burgstädt 1860 3:9 (1 : 6). TVC—TV Niederwiesa 2:8 (0:5). TV 1878 Burgstädt—TV Wünschmdorf 6:11. Staffel S: ATV Hainichen—Militär-TSV Frankenberg 7 :5 (5 :1). VT Hartha—TV Technitz 9:3 (7:1). ATV Döbeln—TV Waldheim 12:7 (7 : 2). Sächsisch« Gau-Liga PSV Chemnitz—01 Dresden 3:2. Chemnitzer Bezirks-Klasse CBC-Limbach 3:0. Teutonia—Sturm 1:0. BT Hartha—SV Riesa 3:2. FL 1899 Mittw-ida—SF Hartha» 5:1. SV Grüna—ML 05 Hohenste'n 2 : 4. SV Penig—Vi^ Obersrohna 3:0. Wacker Gera—VfB 3:0. 1. FC Zschopau—Wacker Dresden 3:4. Ma und der deutsche Turn zedanle In einer bedeutungsvollen Rede hat der Reickssportführer v. Tschammer den Beschluß der nationalsozialistischen Regierung verkündet, vom I. Januar 1936 ab die Deutsche Turnerschaft im Reichsbund für Leibesübungen auf gehen zu lassen. In der letzten Zeit ist das Bestreben der nationalsozialistischen Führung immer deutlicher geworden, ohne sentimentale' Rücksicht auf ge schichtliche lleberlieserungen und Zustände alle sportlichen und volkstümlichen Strömungen in einer einheitlichen Organisation zusammenzu- schließen. Eine Politik der entschlossenen und folgerichtigen Sammlung, wie sie sich aus dem innersten Wesen der Bewegung van selbst ergibt. Nichts liegt dem Nationalsozialismus ferner, als etwa die geistigen und gefühls mäßigen Fäden, die unsere Gegenwart »M der deutschen Vergangenheit verknüpfen, mit einem gewaltsamen Scherenschnitt durchzutren nen und das Heute vom Einst vollständig zu isolieren. Im Gegenteil: die Beziehungen zu den Kraftanellen einer national gerichteten deutschen Vergangenlreit sind gerade durch die nattonaksozialistisckv Politik wesentlich verstärkt worden, sofern sie für die neue Ausbau arl»ei1 eine geeignete Grundlage bildeten. D>e Nus- küfung gewisser Organisationen und Voreini GarmtfE VartenklrMen Der Olympia-Bahnhos Garmisch-Partenkirchen sieht in diesen Tagen seiner Fertigstellung entgegen. Um den zu erwartenden Andrang von 60- bis 70 000 Besuchern während der Winterspiele bewäl tigen zu können, hat sich eine völlige Neugestaltung de« Bahnhofes als notwendig erwiesen. (W-ltbtld, M.) Sie Mnterotzmpia-e Das Sportprogramm für Garmisch-Parten kirchen. In weuig mehr als drei Monaten nehmen die Olympischen Winterspiele in Garmisch- Partenkirchen ihren Anfang. Die Vorberei tungen für diesen Auftakt des Olympiajahres 1936 sind bereits heute bis ins letzte beendet. In elf Tagen wird das große Sportpro- gramm abrollen, bei dem sich in insgesamt »7 Beranstaltnngen etwa 150« Wettkämpfer aus 28 Nationen messen werben. Darüber hinaus rechnet man mit 100000 Zuschauern, für deren Unterbringung und Verpflegung Sorge getragen werben mutz. Aus dem ganzen Reiche wird man mit Sonntags-Rückfahrkarten nach Garmisch fah ren können. Die Wehrmacht wird ein ganzes Bataillon nach Garmisch legen, um bei der Stellung von Streckenposten usw. behilflich »u sein, ferner eine Nachrichtenkompagnie für den technischen Nachrichtendienst. Gewaltig sind auch die Vorbereitungen für Presse und Funk. Garmisch-Partenkirchen ist die erste Stadt, die so viel Telephonanschlüsse hat, wie Einwohner, nämlich 1500. Von allen Kampf stätten kann telephoniert werden, ferner sind Kampfstätten durch eine Fernschreibeanlage unrereinander verbunden. 6 Nationen können gleichzeitig direkt nach ihren Ländern Rund funkübertragungen vornehmen. Eine der glanzvollsten Veranstaltungen der Winter- vlympiade wird ein Militär-Ski-Patrouillen- lauf sein, zu dem bereits neun Nationen ihre Teilnahme zugesagt haben. Der Ablauf der Winterspiele 6. Februar, 11 Uhr: Eröffnungsfeier im vlympia-srnraown; 14.M uno 21 uyr: Eis hockey. — 7. Februar, 9 Uhr: Eishockey; tl Uhr: Ski-Absahrtslauf für Damen und Herren; 14.30 Uhr: Eishockey; 21 Uhr: Eis- Hockey. — 8. Februar, 9 Uhr: Eishockey; 11 Uhr: Ski-Slalom für Dame»; 14 Uhr: Bobreunen; 14.30 Uhr: Eishockey; 21 Uhr: Eishockey. — 9. Februar, 10 Uhr: Eis hockey; 11 Uhr: Ski-Slalom für Herren; 14 Uhr: Bobrennen, Eiskunstlauf (Pflichtlaufen); 21 Uhr: Eishockey; ab 9.30 Uhr: Eisschießen (Vorführungen ans dem Riessersee). — 10. Februar, 9 Uhr: Ski-Staffellauf (4 mal 10 Kilometer) und Eis-Kunstlauf (Pflichtlau fen); ab 9 Uhr: Eisschießen (Vorführungen auf dem Riessersee); abends: Teilnehmerfest. — II. Februar, S Uhr: Eis-Kunstlauf (Pflichtlaufen); 11 Uhr: Eis-Schnellauf (500 Meter); 14 Uhr: Bobrennen; 14.30 Uhr: Eis hockey auf dem Riessersee; 21 Uhr: Eishockey. — 12. Februar, 9 Uhr: Eis-Kunstlauf (Pflichtlaufen); 10 Uhr: Eis-Schnellauf (500(1 Meter) und Ski-Sprunglauf (18 Kilometer Spezial und Kombination); 14 Uhr: Bobren- neu; 14.30 Uhr: Eishockey auf dem Riessersee; 21 Uhr: Eishockey. — 13. F e b r u a r, 9 Uhr: Eis-Kunstlauf (Pflichtlaufen); 10 Uhr: Eis- Schnellauf (1500 Meter); 11 Uhr: Ski- Sprunglauf für Kombination; 14.30 Uhr: Eis-Kunstlauf (Paarlaufen); 21 Uhr: Eis hockey. — 14. Februar, 8.30 Uhr: Mftjtär- Patrouillenlaus (Vorsührungswettbewerb); 9 Uhr: Eis-Schnellauf JO 000 Meter); 14.30 Uhr: Eis-Kunstlauf (Kürlaufen für Herren); 21 Uhr: Eishockey. — 15. Februar, 8 Uhr: Ski-Dauerlauf (50 Kilometer); 10 Uhr: Eis hockey; 14.30 Uhr: Eis-Kunstlauf (Kürlaufen für Damen); 21 Uhr: Eishockey. — 16. Fe bruar, 11 Uhr: Ski-Spezialsprung auf der großen Olhmpiaschanze; 14.30 Uhr: Eishockey; anschließend: Schlußfeier im Olympia-Kunst- eisstadiou. Chemnitzer Kreis-Klasse: Untcrkreis Obererzgebiige: Arnaberg: VfB gegen DSK Weipert 4 :2. . Ehrcnfrie ersdorf: Ballspielklub—TV Neudorf 4 :1. Gelenau: Svielvag.—TV Krumhermersdorf 3 : 2. Gner: VfB—Viktoria Lauter 3:2. Thum: BV 08 gegen BL Hartha Jungliga 0 : 3. Unterkreis Flöhatal: Abteilung 2: Eppen dorf: Ballspvng.—BL Krünhamich n (Punkt spiel) 0:3. Freundschaftsspiele: VTV Flöba gegen TV Witzschdorf 6 :1. Blau Wffß Sbrn- delbach—TV Hormersdorf 5 :1. TV Hoben- fichte—Blau-Weiß Chemnitz 4:1. Turnklub Lengefeld—TV Hilmersdorf 6:1. 1. FT Zschopau—Wacker Dresden 3:4. Kreis Chemnitz, Abteilung 5: Thalheim: Tanne—Germania Schönau (Punktsp.) 6:5. Freundschaftsspiele: Adorf: Turnverein geen TV Gornsdorf 4:1. Klaffenbach: Turnverein gegen TV Neukirchen 1:2. Lugau: Sportklub gegen Eintracht Ursprung 3 : 5. Mühlau: Fuß ballklub—TV 1878 Burgstädt 1:5. Ober- frohna: Germania—Postsportvocein Chemnitz 3:6. Taura: Turnverein—TV Reich »Hain 6 :1. Roßwein: Fußballklub—Vittoria Einsie del 6:0. Stollberg: Sportklub — National Clieinmh 1: 0. Neuölsnitz: VfB-LBT Oels- nitz 1: 7. Göppersdorf: Turnverein—BT Burg städt 2 :1. Mittelbach: Turnverein—TV Sig mar 4 :0. Grüna: Sportverein—VfL 05 Hohrn- stem 2:4. Mittweida: FT 1899—Sportfr. Harthau 5 :1. Penig: Sportverein—VfBOber- frohna 3:0. Neuwürschnitz: TV 1875—For tuna Niederwürschnitz 8:4. AnnalmeWutz der Loielberichte Montags früh Vs 9 Uhr! Dle deutschen Geratemetsterschasten In der ausverkausten Frankfurter Fest halle wurden zuin sechsten Male die Deutschen Meisterschaften im Kunstturnen durchgesiGrt. Auf Grund der Endergebnisse dieser Meister schaftskämpfe wird die deutsche Olympkamann- schast für 1936 aufgestellt. Die Turnübungen wurden in zwei Stufen durchgeführt. In der Olympia-Klasse gab eS schon nach Len ersten Geräten eine U-Werraschung, als der Deutsche Meister im Kunstturnen, A. Schwarzmann, unsicher tnrnre und hinter die in Führung liegenden Winter und Frey zn- rückfiel. Stach dem fünften Gerät lag Frey mit 98,8 Punkten an der Spitze vor Winter mit 98,1 Punkten und Steffens mit 94,3 und Schwarzmann mit 93,7 Punkten. Sehr gut war au den Geräten auch der Berliner Mock, der mit 89,1 Punkten an siebenter Stelle lag. Beim sechsten Gerät wurde am Neck geturnt, wo deni Weltmeister am Reck, Winter, die Rie senwelle mit Zwiegriff mißlang und er dadurch zurückfiel. Durch diesen Versager blieb Frey mit über 3 Punkten Vorsprung (118,8 Pi) in Führung vor Winter (115,5), Schwarzmann (113,7), Steffens (113,5) und Friedrich (111,5). An dieser Reihenfolge dürfte sich wohl nicht viel ändern, da Frey auch in der Kür sehr gut und sicher ist. Die darauf folgende Prüfung der Turner in der völkischen Aussprache wurde von allen bestanden. 2:1 für Schweden im 7. Hallen-Tcnnis-Länberkampf in Hamburg. Zu dem 7. Hallen-Teunis-Länderkampf zwi- scheu Deutschland und Schweden in der Ham burger Tenuishalle waren Tausende und aber Tausende aus uah und fern herbeigeeilt. Die deutsche Davisvokal-Mannfchaft. bestehend auS von Cramm, Henkel, Lund und Denker, war infolge Trainingsmangels gegenüber den prächtig durchtrainierten schwedischen Hallen spezialisten Schröder und Oestberg von vorn herein etwas im Nachteil. Im Einzelspiel Schröder gegen den jungen Henkel zeigte sich der Schwede in blendender Verfassung. Er holte sich die beiden ersten Sätze mit 6:2, 6:0, den letzten Satz riß er mit 7:5 an sich. Der zweite Kampf zwischen den alten Rivalen von Cramm und Oestberg zeigte viele Feinheiten. Der deutsche Meister mußte alle seine Kunst und Technik aufwenden, um über den Schweden mit 8:6, 5:7, 6:3 siegreich zu bleiben. Im Doppelspiel, das deutscherseits mit von Cramm-Lund besetzt war, waren die beiden aufeinander eingespielten Schweden Schröder- Oestberg nicht zu schlagen, und mit drei Sätzen 7 :5, 6 :4, 6 :3 holten diese den zweiten Punkt für Schweden. Ucberraschungen Lei den Fußballspielen im Gau Berlin. Starker Regen beeinträchtigte in Berlin di« Fußballspiele im Gau Berlin-Brandenburg um die Meisterschaftspunkte. Ueberraschungen sind nicht ausgeblieben. Die größte war wohl die Niederlage des Gaumeisters Hertha-BSC. gegen die Mariendorfer Blau-Weiß. Nicht minder unvorhergesehen kam die Niederlags von Tennis-Borussia gegen den Tabellenletzten Nowawes. Bei Minerva langte es gegen die stets gefährlichen Wackerleute uur zu einem Unentschieden, der BSV. 92 konnte den VfB. Pankow sicher schlagen, und auch Viktoria 8S zeigte sich nach der letzten Niederlage gegen Hertha wieder auf dem Posten und konnte auf fremdem Platz den Spandauer SV. die Punkts abnehmen. Ergebnisse: Blau-Weiß—Hertha BSC. 3 :0, Wacker 04—Minerva 93 2:2, VfB. Pankow—Berliner SV. 92 0 :4, Nowawes 03 gegen Tennis-Borussia 4:2, Spandauer Sportverein—Viktoria 89 0 :3. Berlin—Brüssel 6:0. Im neueröffneten Düsseldorfer Eisstadion wurde trotz des schielten Wetters der Eis- hockeykampf zwischen einer Berliner Auswahl mannschaft und einer Brüsseler Stadtmann schaft ausgetragen, den die Berliner überlegen mit 6:0 (0:0, 3:0, 3:0) gewannen. Handball-Länderkampf Deutschland—Luxem burg abgesagt. Der Handball - Länderkampf zwischen Deutschland und Luxemburg, der iu Luxem burg ausgetragen werden sollte, mußte abge sagt werden, da der Spielplatz völlig unter Wasser stand und nicht spielfähig gemacht wer den konnte. gungen, die auf eine ruhurreiche Tradition zurückbkicken, bedeutet nicht, daß man ihren Wert, ihren Sinn und ihre Bedeutung unter schätzt und etwa die Gesinnung und den natio nalen Gefühlsüberschwang von anno dazumal mit der Gebärde einer verächtlichen Uebev- hegcnheit zum alten Lisen wirft. Diese Ansicht können nur diejenigen haben, die der großen Linie nationalsozialistischer Gesetzgebung nicht zu folgen vermögen. Der Nationalsozialist- mus, der als höchstes politisches Ideal die absolute und organische Einheit bereits ver wirklicht bat, muß zwangsläufig auch jene «Verbände auskösen, die nicht gegen ihn go- richtet sind, sobald diese Verbände ihre ge schichtliche Mission erfüllt haben. Heilte lnrt Deutschland jenes gewaltige historische Ziel er reicht, nm das in "der Geschichte von Jahr zehnten imd Jahrhunderten kleinere unb größere Gruppen mit unermüdlichem Eifer ge kämpft haben. Ls ist die natürliche Folg« der Erreichung dieses Zieles, daß das Deutsche Reich auf sämtlichen Gebieten die Führung im Rahmen einheitlicher Organisationen selbst in die Hand nimntt. Wer das Wesen der Deutschen Tnrnerschaft und ihre Bedeutung in der deutschen Gesch'chte begreifen will, muß sich mit der Persönlichkeit Friedrich Ludwig Jahns auseinandecsetzen. Der deutsche Turngedanke wurde in einer geschicht lich äußerlst kritischen Zett, da Deutschland ohn mächtig und geknebelt war, aus dem heißen nnd mitreißenden Gefühl nationaler Selbst besinnung geboren. Es war nicht der ab solute Sportgedanks, sondern ein politisch ge richteter Wehrwikle, der die moralische und geistige 'Grundlage zur Errichtung der deutschen Turnvereine schuf. Hier mar der alte Turn vater Jahn, der im Laufe der Generationen eine fast legendäre Gestalt geworden ist, die treibende Kraft. Er war der erste Pionier und Organisator des deutschen Turngedankens. Die Bedeutung Jahns Mteht vor allem darin, daß er das gesamte Volk für die Leibes- Übungen zu interessieren suchte. Es schwebt« ihm vor, dieses gesamte Volk nach nnd nach sportlich zu schulen und körperlich zu ertüchtigen, um aus ihm ein schlagkräftiges und wehr haftes Instrument der nationalen "Verteidigung zu formen. Seine Politik der Körverfchulung hing auf das allereuglte mit der Ueberlegungl zusammen, daß eine Befreinung Deutschlands von der Franzosenherrschast nur dann möglich sei, wenn die deutsche Dolkskraft sowohl in körperlicher wie auch in sittlicher Beziehung geweckt und ausgebildet würde. Es war für die damalige Zeit eine Senja- tron, als Jahn im Jahre 1811 in der tzasen- l-eide bei Berlin den ersten Turnplatz eröffnete. Bald wurden an anderen Orten gleiche Plät-e errichtet, und so geschah es, daß der deutsche Turugedanke immer tiefer in die breitesten Volksschichten lpneingetragen wurde. Als die Zeit der Befreiungskriege vorüber war, begann für die deutschen Turnvereine und ilM Freunds eine Zeit der gehässigsten Verfolgungen und Unterdrückungen. Selbst Verhaftungen und Verurteilungen zu Gefängnis waren damals cm der Tagesordnung, da eine verständnislose und politisch eigensüchtige Reaktion mit kleinlichen Sonderzielen in der Jalmsch-n Bewegung viel fach eine Brutstätte politischer Umstuizversuch« erblickte. Die bekannte Breslauer Tumfehd« führte zur Schließung der Turnplätze in Breslau und Liegnitz, und die Ermordung Kotebues durch Sand hatte zur Folge, daß alle öffentlichen preu ßischen Turnanstalten gesperrt wurden. 'Aber der Gedanke war zu groß und zu gewaltig, um sich durch solche Maßnahmen niederrmgen zu lassen. In aller Heimlichkeit huldigte man de« alten Idealen unentwegt weiter, und als König Friedrich Wilhelm IV. am 6. Iran 1842 dc« Turnen „als notwendigen und unentbehrlichen Bestandteil der gesamten männlichen Erziehung" bezeichnete, hatte der deutsche Turngedanke ge siegt. Am 17. Jimi 18M wurde in Coburg von Georgi und Kallenberg die Deutsche Turner schaft gegründet, nm mif dem Wege körper licher nnd sittlicher Kräftigung deutsches Dolls- bewußtsem und vaterländische Gesinnung zu wecken rmd zu pflegen. Nun, da die national sozialistische Regierung dieses Ziel durch ihren glorreichen Siegeszug verwirklicht hat, ist di« Mission der deutschen Tnrnerschaft rn jeder Hinsicht erfüllt. Ihre lleberlettung in den Reich«bimd für Leibesübungen ist der ehrenvoll« nnd würdige 'Abschluß einer denkwürdigen und kämpferischen Geschichte,
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