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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 26.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188606269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860626
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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^§74. 1886. Amtsblatt » für die Königl. Amtshauptrnannschast zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 54. Jahrgang. Erscheint DlenStaq, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgeaeben und versend«. vtertelsahrSvrei» 1 M. erkl. Botengebühren und Postsvesen. Sonnabend den 26. Juni. Inserate werden für hier mit 8 P>., für auswärts mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und dtS mittags 12 Uhr des dem ^.aze de» chweuelnenS vorhergehenden Tages angenommen. Das Schulgeld aus das II. Quartal dieses Jahres ist spätestens bis zum 30. Juni ». e. an unsere Schulkaffenverwaltuug zu bezahlen. Zschopau, am 25. Juni 1886. Der Stadtrat. i. v. Weber, Stdtrt. Örtliches und Sächsisches. — Zur Feier deS Johannistages schmückt morgen Sonntag wiederum trauernde Liebe die Gräber unseres Friedhofes und nachmittags fünf Uhr wird daselbst eine Stiftspredigt zur Erinnerung an die Verstorbenen gehalten werden. — Die Fcstkollckte beim Hauptgottesdienst des Gustav-Adolf-FesteS betrug etwas über 200 Mk., darunter 2 Goldstücke zu 10 Mk. 7 Thaler, 10 Zweimarkstücke und 63 Einmarkstücke. Dieselbe wurde der sehr bedürftigen Gemeinde Haber in Böhmen, deren evangelischer Pastor noch hier an wesend war und die Freudenbotschaft mit glück strahlendem Gesicht entgegcnnahm, überwiesen. Die überreichten Festgejchcnke an heiligen Geräten und Gefäßen wurden gewidmet den Gemeinden Dann an der Rhön (Taufgeräte des königl. Seminars), Grabow in Posen (Bibel des Lehrervereins), Zlan in Kärnthen (die Bibel des Allg. Turn vereins)/ Sandberg in Posen (das Hauskommu nion-Etui des Gewerbevereins), Jaroslau i» Ga lizien (Bibel der freiw. Feuerwehr). Die Gaben der Frauen erhielten Bretzenheim bei Mainz (Taufgeräte), Praskowitz bei Aussig (Weinkanne und Hosticndosc), Erwitte in Westfalen (Kelch und Patelle), und Neustadt! in Mähren (das Hausksmmunion-Etui). Mögen diese Geschenke auch überall Freude bereiten und Segen stiften, wie es die edlen Geber beabsichtigten. — Die in manchen Gegenden zeitweilig ganz bedeutend gewesenen Regengüsse der letzten Tage, sowie die besonders in Böhmen niedcrgegangeiicn Gewitter haben einen so bedeutenden Wasser wuchs der Flüsse verursacht, daß dieselben stellen weise aus den Ufern treten und Ncberschwcm- niungen befürchtet werden. Die Elbe zeigte am Mittwoch abends 8 Uhr in Dresden 200 am über Null, in Leitmeritz nachmittags 4 Uhr aber 300 om über Null und in Mclnik mittags 344 om über Null. Nach einer in der „Kette" angestellten Berechnung dürfte der Wasscrstand in Dresden am Donnerstag mittags die Höhe von 325 om über Null erreicht haben. — Auch aus Galizien und aus Ungarn werden hohe Wasserstände und zum Teil auch Ueberschwemmungen gemeldet. — Den 1. Juli treten die folgenden für daS Publikum wichtigen Veränderungen im Telegramm verkehr in Kraft. Bei Telegrammen in verab redeter Sprache wird daS Taxwort auch im europäischen Verkehr zu 10 Buchstaben gerechnet. Eine Rückzahlung der Gebühren für die nicht be nutzte und vorausbczahlte Antwort findet nur noch im außereuropäischen Verkehr statt. Die Namen des Bestimmungsortes und deS Landes werden sowohl im europäischen, wie außereuro päischen Verkehr ohne Rücksicht auf die Zahl der gebrauchten Buchstaben als je 1 Wort gezählt, z. B. Reußgreiz, Wüstewaltersdorf bez. Breslau. Die Ankunftsanstalt hat bei Telegrammen aus dem Auslande, welche in deutscher Sprache ein- gehen, für den Sprachgebrauch zuwidcrlaufende Wortzusammenziehungen die Fehlgebühren nach zuerheben. Die Vorausbezahlung der Antwort kann auch als „dringend" erfolgen. Für die Vergleichung eines Telegramms ist das Viertel der Gebühr eines gewöhnlichen Telegramms von derselben Länge zu bezahlen. — Seit dem 1. April d.J. dürfen Postkarten als Formnlarc zu Drucksachen behufs Versendung gegen ermäßigtes Porto nicht mehr verwendet wer den; ebenso sind andere offene Karten, welche die Bezeichnung „Postkarte" tragen, von der Beför derung gegen die Drucksachentaxe ausgeschlossen. Bis Ende September d. I. ist es dem Publikum jedoch gestattet, den vorhandenen Vorrat von der artigen Karten im Vcrsendungsverkehr innerhalb des Reichspostgebiets aufzubrauchcn. Vom 1. Oktober ab ist eine weitere Verwendung von Karten mit der Bezeichnung „Postkarte" als Drucksachensendungen — in Uebereinstimmung mit den bezüglichen Bestimmungen im Auslandsverkehr — nicht mehr zugelassen. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Mit dem neuen Nepetiergewehr ist außer dem kgl. sächsischen Schützen-Regiment Prinz Georg Nr. 108 jetzt auch noch das kgl. sächsische Infanterie-Regiment Prinz Georg Nr. 106 in Leipzig bewaffnet worden. Das Gewehr wird mit 10 Patronen geladen, von denen eine im Lauf, eine im Löffel und acht in der Kammer sitzen, die im Gewehrschaft unter dem Lauf angebracht ist. Mit voller Ladung wiegt das Gewehr 100 Gramm weniger als der Einzellader, es kann sowohl als Einzellader wie auch als Schnellader gebraucht werden. — Der Bundcsrat hat den Antrag Sachsens wegen Verlängerung des kleinen Belagerungszu standes für Leipzig angenommen. — In der „Nordd. Allg. Ztg." werden Per sonen, denen eine Erbschaft in Amerika zugefalle» ist, gewarnt, blindlings sogenannten Jukassobüreaus das Einziehen deS Geldes zu überlassen. Es giebt darunter viele Schwindelgeschäfte. — Der deutsche Verein für volksverständliche Gesundheitspflege und für Naturheilkunde hielt am 22. d. seine Generalversammlung in Chem nitz ab. Es wurde darin konstatiert, daß die Mitgliederzahl im vorigen Jahre abermals um 300 gestiegen sei, sodaß zur Zeit dem Vereine 140 OrtSvereine und 40 Einzelmitglieder ange- hörcn. Die nächste Generalversammlung soll 1887 in Berlin stattfinden. — Der privilegierten Vogelschützengesellschaft in Frankenberg, welche am 21. und 22. d. M. die Feier ihres 356. Jahresfestcs beging, sind bei dieser Gelegenheit auS Anlaß deS Umstandes, daß mit dem diesmaligen Schießen 300 Jahre ver flossen find, seitdem der erste korporationsmäßige Auszug der Gilde erfolgte, im Aufträge Sr. Majestät des Königs durch AmtShauptmann Or. von Gehe unter entsprechender Ansprache ein Fahnennagel und eine Fahnenschleife verliehen worden. An denselben Tagen ließ die Gesellschaft, wie üblich, Festgaben (Brot, Fleisch, Kaffee, Ge müse) an 21 der hilfsbedürftigsten Einwohner der Stadt verteilen. — Am 20. Juni abends hat der in Brand wohnhafte Bergarbeiter Karl Friedrich Reuter seinem Leben auf eine Wohl noch nie dagewesene Weise ein Ende gemacht. Ungefähr um V,10 Uhr fuhr Reuter auf „Mordgrube" unangemeldet ein, bis an den Ort, wo er täglich seinem Berufe nachgekommen ist. Dort hat er eine ihm zu Gebote stehende Dynamitpatrone in den Mund genommen, dieselbe entzündet und sich dadurch den Tod gegeben. Reuter wurde ohne Kopf, welcher durch die gewaltige Explosion in ganz kleine Splitter gespalten ist, aufgefunden. Der Unglück liche hinterläßt eine in gesegneten Umständen lebende Frau und fünf noch unerzogene Kinder, welche in bitterer Not ihrer Zukunft entgegen setzen. — In Waldhcim hielt am 20. d. M. der Erzgebirgische Kreisverband selbständiger Schuh macher seinen diesjährigen Verbandstag, mit wel chem eine Ausstellung von Schäften, Leisten, Maschinen rc. verbunden war, ab. Nachdem in einer Vorversammlung die Rechnung geprüft und die Tagesordnung festgestellt worden war, nahm die Hauptversammlung, welche vom Vorsitzenden, Krieger-Chemnitz, begrüßt und geleitet wurde, nachmittags 2 Uhr ihren Anfang. Nach dem Vortrage deS Geschäfts- und Kassenberichts wurde verhandelt über den Zweck und Nutzen der Unter- Verbände, über das Gesellen- und Herbergswesen, über den Hausierhandel und über den Befähigungs nachweis. Die Sitzung, welche von mehr als 100 Mitgliedern besucht war, wurde gegen 7 Uhr geschlossen. — An demselben Tage früh vor 6 Uhr brach in der sogenannten Diedenmühle Feuer aus. Das Mühlcngebäude mit seinen Getreide- und Mchlvorräten wurde ein Raub der Flammen. Die in der Nähe befindliche Holzschneidern konnte gerettet werden. Wie das Feuer entstanden ist, ist bisjetzt noch nicht ermittelt worden. — Aus Altenberg schreibt man: Ein höchst erfreulicher Umstand für unfern Zinnbcrgbau ist es, daß in neuester Zeit außerordentlich starke Nachfrage nach Zinn sich im Großhandel geltend macht und die Preise des Metalls unausgesetzt steigen. Am 17. Juni notierte man in Amster dam, der maßgebenden Börse für Zinn, Banka zinn schon 63V. (holländ. Gulden für 50 Kilo gramm). Leider ist bei unseren Zinnwerkcn kein Vorrat am Lager, doch wird eifrig darauf hin gearbeitet, der Nachfrage zu genügen. — Beim Grundgraben zu einem größeren Ge bäude nahe bei Markneukirchen ist ein mäch tiges Moorlager aufgefunden worden, daß sich jedenfalls eine größere Strecke weit im Thale deS Schwarzbachs hinzieht, da das ganze Thal in früherer Zeit üppig bewaldet war. Das Moor wird in nächster Zeit bezüglich seines Gehaltes an heilkräftigen Bestandteilen untersucht werden. Kusiav-Ndolf-Iest. ii. Dienstag den 22. Juni o. a. wurde im Bet saale deS hiesigen königlichen ScminareS die be ratende und beschließende Versammlung abgehal- tcn, welcher auch viele hiesige Freunde des Gustav- Adolf-Vereins als Zuhörer anwohnten. Nach Wahl des Herrn Superintendent v. Pank aus Leipzig zum ersten Vorsitzenden, deS Herrn k. Wolf von hier zum zweiten Vorsitzenden, des
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