..Ju *1- Rehabilitation — Ein Sonderthema? Es wäre so, würde es nur die Behinder ten, ausschließlich sie betreffen. Rehabilitation sei, so heißt es, „ein Vorgang der kombinier ten und koordinierten Anwendung medizinischer, sozialer, erzieherischer und beruflicher Maßnahmen, um dem behin derten Individuum zu helfen, seinen oder ihren höchstmög lichen Grad der Funktionsfähigkeit zu erreichen und in die Gesellschaft integriert zu werden“*, über das Verhältnis, in dem Fürsorge und Selbständigkeit, Hilfe und Selbsthilfe zu einander stehen, entscheidet die Gestaltqualität unserer Umwelt. Formgestalterische Leistungen für die Rehabilitation sind gegenwärtig noch immer umgeben von der Aura des Be sonderen. Wirksamkeit auf diesem Gebiet erfordert institu tioneile und finanzielle Unterstützung, erfordert Formen des Informations- und Erfahrungsaustausches und vor allem Zusammenarbeit mit den Betroffenen selbst. Ihre besondere Sensibilität gegenüber Funktionsmängeln an den Gegen ständen unserer Umwelt ist für die Suche nach sozialen Ge staltqualitäten unverzichtbar. Ein Wahrnehmen von Barrie ren ist hierbei schon sehr viel. In der Konfrontation mit Funktionsmängeln liegt ein Aus gangspunkt gestalterischer Arbeit für die Rehabilitation. Ein anderer, perspektivischer zielt auf Formen und Strukturen, die flexibel sind für die individuell höchst unterschiedlichen Bedürfnisse, physischen wie psychischen Möglichkeiten und Grenzen eines jeden. Welches Herangehen und welche Ar beitsweisen zu solchen Innovationen führen und wie derar tige Gestaltungsprozesse gesellschaftlich vermittelt werden — diese Fragen wachzuhalten zeichnet Rehabilitationsauf gaben aus. * aus: Charta für die 80er Jahre (Grundsatzvorstellungen), XIV. Weltkongreß von „Rehabilitation International“, Juni 1980, Winnipeg (Canada) 4