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Gebrauchsgraphik
- Bandzählung
- 14.1937,1
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Gebrauchs- und Reklamegrafik 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id397892187-193700103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id397892187-19370010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-397892187-19370010
- Sammlungen
- Kunst
- Zeitgenössische Kunst
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Wirtschaft und Werbung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftGebrauchsgraphik
- BandBand 14.1937,1 -
- DeckelDeckel -
- ZeitschriftenteilGewerbliche Anzeigen I -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungArtista die neue Schreibschrift -
- TitelblattTitelblatt -
- ArtikelVerkehrs-Plakate von 1936 2
- ArtikelKurt Tillessen 18
- ArtikelDer Photograph Horst New York 26
- ArtikelKalender 1937 36
- ArtikelFriedrich Seidenstücker 42
- ArtikelJosef Binder 50
- ArtikelDie Bedeutung des Schaufensters für einen Herrenschneider 59
- ArtikelWirtschaft und Werbung 61
- ArtikelAusstellung Ivo Puhonny - Werbegraphik aus vier Jahrzehnten in ... 62
- ArtikelBesprechungen 67
- WerbungFreude an Pickenhahn-Farbendrucken: Vierfarbenätzung nach ... -
- PersonenregisterAdressenverzeichnis zu Heft 1 72
- ZeitschriftenteilGewerbliche Anzeigen II -
- DeckelDeckel -
- BandBand 14.1937,1 -
- Titel
- Gebrauchsgraphik
- Autor
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WIRTSCHAFT UND WERBUNG FREMDENVERKEHRSPOLITIK UND FREMDENVERKEHR Die allgemeine volkswirtschaftliche und politische Bedeutung des Fremdenverkehrs Versucht man sich über die volkswirtschaftliche Bedeu tung des Reise- und Fremdenverkehrs Klarheit zu ver schaffen, so entdeckt man sehr bald, daß diese Bedeutung doppelter Art ist, denn der Fremdenverkehr wirkt sich einerseits auf dem Binnenmarkt als belebender Faktor aus, zweitens aber spielt er eine wichtige Rolle in den wirtschaftspolitischen Beziehungen zum Ausland und tritt hier als bedeutender Posten der Zahlungs bilanz in Erscheinung. Zahlenmäßig deutlicher faßbar oder zum mindesten besser zu schätzen als die erstere ist die zahlungsbilanzmäßige Bedeutung. Das Statistische Reichsamt ist in der letzten veröffentlichten Zahlungs bilanz, der für das Jahr 1935, zu Schätzungen gelangt, die für den Reiseverkehr (ohne das Passagiergeschäft der Seeschiffahrt) auf der Aktivseite eine Summe von 320, auf der Passivseite von 125 Millionen RM einsetzen. Das heißt also, daß der Fremdenverkehr der deutschen Wirtschaft 1935 nicht weniger als 195 Millionen RM ein brachte. Gewiß mag diese Summe bei einer Gesamt zahlungsbilanz, die auf jeder Seite mit 614 Milliarden abschloß, nicht allzu gewichtig erscheinen. Betrachtet man aber die Salden der einzelnen Posten in dieser Bilanz, so erkennt man, daß die Summe von 195 Millionen einen der größten Aktivsalden bedeutet. Allerdings muß auf der anderen Seite einschränkend hinzugefügt wer den, daß der rechnerisch hohe Überschuß im Reisever kehr keinen entsprechend hohen tatsächlichen Devisen anfall bedeutet, weil die Finanzierung der Ausländer reisen zum größten Teil durch Verwendung von Register mark vorgenommen wird. Immerhin werden durch diese Verwendung die Stillhalteschulden der deutschen Wirt schaft in fortschreitendem Maße getilgt. Im übrigen dürfte dieser Betrag 1936 sogar noch höher gewesen sein, da das Olympiajahr selbstverständlich eine weitaus größere Zahl von Ausländern nach Deutschland führte. Das Konjunkturinstitut nennt einen Überschuß im Aus landsreiseverkehr von rund 260 Millionen RM. Schwieriger zahlenmäßig faßbar ist die unbestreitbare Tatsache der Belebung auch der Binnenwirt schaft durch den Reiseverkehr. Es ist zwar klar, daß das Reisen an sich keine Kaufkraft schafft, sondern sie nur regional verschiebt. Aber gerade in dieser Ver schiebung können volkswirtschaftlich sehr erwünschte Wirkungen liegen. Marv denke nur an die Belebung von wirtschaftlichen Notstandsgebieten durch den Fremden verkehr. Außer dieser Wichtigkeit für einzelne Gebiete ist er aber auch von erheblicher allgemein-konjunktur politischer Bedeutung, worauf Prof. Günther-Innsbruck in einer Studie in den „Beiträgen zur Konjunkturforschung" (Hamburg, 1936) hingewiesen hat, wo er ihn geradezu als „Brennpunkt der Konjunktur" bezeichnet. Als kon junkturpolitisch wesentlich wird dabei vor allem der Um stand gewertet, daß der Fremdenverkehr Arbeit in Be wegung setzt, die sonst oft stilliegen würde; auch kann er durch Preissteigerungen eine konjunkturpolitisch wichtige Rolle spielen. Daß der Fremdenverkehr weiter in allen von ihm berührten Ländern und Landesteilen eine Hebung des Lebenshaltungsniveaus und der Hygiene zur Folge hat, ist sicherlich eine volkswirtschaftlich sehr erwünschte Begleiterscheinung. Allerdings steht dieser konjunkturwirtschaftlichen Bedeu tung des Fremdenverkehrs auch eine entsprechende Konjunkturempfindlichkeit der von ihm ab hängigen Gegenden, ja ganzer Volkswirtschaften gegen über, ein Nachteil, den das Fremdenverkehrswesen mit allen den Wirtschaftszweigen gemeinsam hat, die wie er den Schwankungen der Mode unterworfen sind. In steigendem Maße wird er diesen Schwankungen jedoch dadurch entzogen, daß die staatliche Wirtschaftspolitik ihm immer mehr Beachtung und Pflege zukommen läßt, und zwar nicht allein in den ausgesprochenen Fremden verkehrsländern, sondern mehr oder weniger in allen Staaten, soweit sie die außergewöhnliche politische Be deutung des Reiseverkehrs erkannt haben. Die deutsche Fremdenverkehrspolitik hat diese p o I i t i - sehen Aufgaben der Reise- und Fremdenverkehrs lenkung offen und klar herausgestellt, und zwar wiederum sowohl die außen- wie die innerpolitischen, über die Beziehungen von Außenpolitik und Fremden verkehr hat der Leiter des deutschen Fremdenverkehrs wesens, Staatsminister Esser, kürzlich gesagt: „Der deutsche Auslandsverkehr muß ganz bewußt dorthin gelenkt werden, wo er in der Lage ist, die Linie der amtlichen deutschen Außenpolitik untermauern zu helfen, und nicht dorthin, wo man das nationalsozialistische Deutschland ablehnt oder gar schmäht. Diejenigen Frem denverkehrsländer, die zwar bisher gern das deutsche Geld nehmen, aber der Staatsform des neuen Deutsch land gegenüber eine ablehnende Haltung einnehmen, werden es bald spüren, daß man nicht gesonnen ist, die Dinge wie bisher laufen zu lassen." Dadurch, daß das gegenseitige Kennenlernen der einzelnen Nationen und die Verbindung zwischen Stammland und im Ausland wohnenden Volksangehörigen und Minderheiten durch den Reiseverkehr die beste Förderung erhält, wird diese außenpolitische Bedeutung von einer anderen Seite her noch gesteigert. In derselben Weise kann eine aktive Lenkung des binnenländischen Fremdenverkehrs zu einem bedeutsamen Mittel innerpolitischer Art werden, nicht nur dadurch, daß er stammverbindend wirkt und die Liebe zur Heimat stärkt, sondern weil er aktiv zur För derung bedürftiger Gebiete, so zum Beispiel von Grenz bezirken, eingesetzt werden kann. Staatliche Betreuung und organisatorischer Aufbau des Fremdenverkehrswesens Diese wirtschaftliche und politische Wichtigkeit des Fremdenverkehrs, die in den letzten Jahren wohl von allen bedeutsamen Ländern anerkannt worden ist, hat dazu geführt, daß fast überall der Staat es sich an gelegen sein läßt, ihn zu betreuen, zu fördern und zu organisieren. Die Maßnahmen, die in den einzelnen Ländern hierbei ergriffen wurden, sind sehr verschieden gewesen. Wir verweisen hier auf einen Aufsatz von F. Gabler über „Die Betreuung des Fremdenverkehrs in den verschiedenen Staaten" (Wirtschaftsdienst 1936, Heft 31). Fortsetzung Seite 64 61
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