GERHARD AMUNDSEN * Postillon Im Felde war Malen und Zeichnen Arenfs beste Erholung. Die Umstellung nach dem Kriege ließ dem Handelsdirektor, Autovertreter und Versicherungsagent nur nachts Zeit zum Ent werfen von Reklame und Bühnenbildern. Zufällig sah der Direktor des Mozartsaals einige dekorative Entwürfe Arents und gewann ihn für die Flächenreklame am Mozartsaal und Nollendorftheater. Als erster hat Arent in Berlin die großen Fronten der Theater in ameri kanischem Stil zu Reklamezwecken ausgenutzt. Große Schauspiel- und Operettenaus stattungen in allen Berliner Theatern, in Dänemark und Schweden folgten. Rudolf von Laban und Professor Hörth übertrugen ihm an der Staatsoper die Geisha und Richard Wagners Liebesverbot. In diesen großen Verhältnissen verwandte Arent sein reiches Können. Als Eröffnung der Reichsoper bildete er Tannhäuser unter neuem Gesichtswinkel in maßvoller Stilisierung. Die romantisch-malerischen Bühnenbilder des Tristan und Prinz von Homburg weisen völlig neue Ideen auf. Mit großer Liebe und Empfindung malt Arent die Schönheit und Pracht des Waldes. Hänsel und Gretel und Dornröschen der Staatsoper, Sommer- ,,Boccaccio" Bühnendekorationen na,chtstraum und Räuber am Theater des Volkes werden zum Erlebnis durch den Wald vom frühen Morgengrauen mit Lerchenschlag bis zur geheimnisvollen Sternenpracht, Arabella an der Staatsoper und Covent Garden übersetzt mit liebenswürdigem Humor die Zeit der Kaiserin Eugenie ins leichtlebig Wienerische. Gesunde Überlieferung verbindet sich bei Arent mit dem Sinn für künstlerische Gestaltung. In zwölf Jahren hat er mehr als 200 Stücke mit 700 Bildern und Tausenden von Kostümen ausgestattet. Die Wechselwirkung von Spiel, Licht und Raum entfaltet in vollem Zusammenklang mit den Kostümen wirkliches Leben. Die reiche Welt der Farben geht gleichen Schritt mit seinen vielfältigen Ideen im sinnfrohen Boccaccio, im phantasiebeschwingten Sommernachtstraum, im landschaftgesteigerten Tann häuser, wie in der Sparsamkeit dekorativer Mittel Julius Cäsars. Das musikbeseelte theaterdurchblutete Talent kommt mit seiner sprudelnden Begabung dem Film zugute. Stärkste Visionen des Rampenlichts werden gebändigt in der Werkform filmischer Kleine friderizianische Garde Guardsman of the time of Frederic