339 immer richtig erkannt worden, vielmehr hat man in den eingegangenen Petitionen, was sehr erklärlich ist, ans die specisisch-localen Interessen den Schwerpunkt gelegt. Ganz besonders gilt dies l. von der erbetenen Verlegung des Vereinigungspunktes beider Linien von Dürrröhrsdors nach Osten und zwar nach der Stadt Stolpen zu, welche Abänderung die Einmündung der Linie in Fischbach zur Folge haben würde, 2. von der beantragten Einmündung der (vereinigten) Linie in Radeberg. Unter solchen Umständen ist die Deputation veranlaßt, sich weit mehr mit den eingegangenen Petitionen zu beschäftigen, als mit dem Königlichen Decret, gegen dessen Vorschläge sich in Opposition zu setzen für die Deputation kein Grund vorliegt. Ter bequemeren Vergleichung wegen wird in Folgendem bei der Besprechung der hierher einschlagenden Petitionen dieselbe Reihenfolge eingehalten werden, welche das Königliche Decret für die Schilderung der Südlausitzer und Pirna- Klcinwolmsdorfer Bahn einschlägt. I. Variante über Wehrsdoif und Steinigtwolmsdorf, anstatt der über Schirgiswalde, Kirschau, Wilthen und Neukirch vrojectirten Linie. Wie bereits das Königliche Decret erwähnt, bewerben sich die Gemeinden Wehrsdorf und Steinigtwolmsdorf um eine Verlegung der Bahnlinie über ihre Ortschaften und führen dabei an, daß die Tracirung über einen Theil des Hoch waldes die Linie nicht blos verkürzen, sondern derselben auch einen weit lebhafteren Verkehr zuführen werde. Das Letztere bleibt zweifelhaft, dagegen bestätigt sich, daß die Richtung der Linie über Steinigtwolmsdorf allerdings um circa 0,4 Meile kürzer ausfallen würde. Dieser Ersparniß an Baulänge steht aber zur Zeit die sehr erhebliche That- sache entgegen, daß durch die Verlegung der Linie nach dem Hochwalde zu Steig ungsverhältnisse von l : 4 5 herbeigeführt werden, während die gegenwärtig prosectirte Linie derartige Betrieböschwierigkeiten nicht bietet. Nun behaupten aber die Petenten, daß sich noch eine andere, zur Zeit noch nicht geprüfte Richtung finden lasse, welche günstigere Steigungsverhältnisse ergäbe, und auf Auftagen der Deputation hat sich das Finanzministerium bereit erklärt, diese zur Zeit noch unbekannte und nicht untersuchte Variante prüfen und erwägen zu wollen. 2m Gegensätze hierzu petiren die Bewohner von Kirschau, Sohland, Schir giswalde, Wilthen, Neukirch, Ringenhaiu, Cuuewalde, Halbendorf, Bederwitz, Rodewitz, Callenberg, Crostau und Tauttewalde, daß die Linie nicht über Wehrs- Beilage zur dritten Abtheilung, 1. Band. 0 0