ERSTES KAPITEL VOMWESEN DER GESCHICHTE I E s haben von Anfang an die Menschen, seitdem es sie gibt, es hat sie ja nicht immer gegeben, der Mensch soll das nicht vergessen, einander gerne Ge schichten erzählt. Fast scheint es, daß sie nicht zum wenigsten auch dadurch eine Einheit bekundet ha ben und bekunden: Sie erzählen einander gerne Geschichten. Der Mensch ist ein fcoor Igtoolxov. Was heißt das und was setzt das voraus ? Es heißt, daß die Menschen einander nicht zunächst Ideen vorsetzen, von der Logik und der Ontologie reden, sondern daß sie einander erzählen von Geschehnis sen, von Fakten, von Tatsachen, und es setzt voraus die Zeit in ihren drei Dimensionen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; es setzt voraus, daß zum Wesen des Menschen die Zeit gehört, die allein eine Geschichte, noch abgesehen davon, ob sie einen Sinn hat, möglich macht. Zeittafeln, Chronologie, in primitiver, gefüllter Form als Genealogie ist ein unentbehrliches Rüstzeug der Geschichte von Anfang an. Das Ewige hat keine Geschichte, weder als abstrakte Wesenheit, noch als Fülle des ewigen göttlichen Lebens. Nur die Schöpfung hat eine Ge schichte und in ihr in einem besonderen erfüllten Sinne der Mensch, welcher ihr Haupt ist. Das ist ein feierlicher Satz, der für den Christen sofort ein schließt, daß auch Gott, soweit er wahrer Mensch