„Nein.“ „Sie wollen ihn laufen lassen? Herr Rudolf, hier wäre der Edelmut nicht angebracht. Er ist ein toller Hund!“ „Er wird keinen mehr beißen, verlaß dich drauf!“ „Sie wollen ihn also einsperren?“ „Nein. In einer halben Stunde wird er fortgehen.“ „Frei?“ „Ja.“ „Und ganz allein ?“ „Ja, und wohin er will,“ sagte Rudolf, finster lächelnd. Dann setzte er hinzu: „David, ein Wort.“ Und er sprach leise mit dem Schwarzen. Dieser schauderte. „Sie zögern?“ fragte ihn Rudolf. „Ich zögere nicht, gnädigster Herr. Ich billige die Idee, denn die Strafe ist gerecht.“ „Wir sind also einig, David ?“ „Wir arbeiten an einem Werke!“ Nach einer kurzen Pause setzte Rudolf hinzu: „Und fünftausend Franken werden ausreichen, David ?“ „Vollkommen!“ „Guter Freund,“ sagte Rudolf zu dem verblüfften Schurimann, „ich habe ein paar Worte mit dem Herrn da zu reden. Geh indessen ins Nebenzimmer; dort findest du auf dem Schreibtisch ein rotes Portefeuille; daraus nimm fünf Tausendfrankenscheine und bringe sie mir her!“ „Für wen sind die fünftausend Franken?“ fragte unwill kürlich der Schurimann. „Für den Schulmeister. Zugleich sage, man solle ihn zu mir führen!“ XXI In einem rot ausgeschlagenen, glänzend erleuchteten Zim mer saß Rudolf in einem langen, schwarzen Schlafrock, der die Blässe seines Gesichts noch mehr betonte,' an einem Tische. Auf dem Tisch lagen zwei Brieftaschen, die ver goldete Kette der Eule mit dem kleinen Heiligen von Lapis-