und tauschten sie gegen Eßwaren ein. Heiners Mutter konnte nicht zu den Bauern fahren. Sie mußte arbeiten. So ging es den beiden sehr schlecht. Ja, und da überlegte sich der Heiner, wie er der Mutter helfen sollte, etwas zum Leben zu verdienen. Zuerst machte er für die Nachbarn Besorgungen und bekam dafür einmal da und einmal dort einen Groschen. Das war nicht viel. Doch dann brachten ihn andere Jungen auf den Gedanken, Zigaretten stummel zu sammeln. Von den Stummeln wurden die Enden abgeschnitten, das Papier wurde fortgeworfen und der Tabak dann verkauft oder vertauscht. Es gibt viele Menschen, die ganz wild aufs Rauchen sind. Aber es gab kurz nach dem Krieg sehr wenig zu rauchen. Manch einer nahm dem Heiner gern seinen Kippentabak ab. Es war keine schöne Sache, Tabak von Zigaretten zu rauchen, die vorher fremde Leute im Mund gehabt und die dann auf der Erde gelegen hatten. Aber vielen Leuten war das in ihrer Rauchgier ganz egal. Heiner schämte sich zuerst sehr über sein Kippensammeln. Er machte es so heimlich wie möglich, damit ihn niemand da bei sehen sollte. Mit der Zeit gewöhnte er sich daran. Er merkte dann auch, daß er besonders viel finden konnte, wenn er sich beim Hauptbahnhof aufstellte, direkt neben der Auto haltestelle der Amis, die mit Stacheldraht abgesperrt war. Dort sah ihn eines Tages ein Junge beim Sammeln, und da her wurde es in der Schule bekannt, und Heiner bekam den Namen Kippenheiner.