29 Erdgeschoß der Frauenkirche, Zeichnung Ipro Dresden detailliertes Bild von dieser künftigen Nutzung erforderlich; das wiederaufgebaute Gebäude soll ja nicht nur gleichsam ein »Bild« des Baudenkmals sein, sondern soll auch von vielen Menschen gern und häufig benutzt werden. Dieser Planungsabschnitt brachte uns interessante, teilweise auch langwierige Überlegungen und Diskussionen zu den Nutzungsbereichen und den daraus sich ergebenden Gebrauchsanfor derungen. Die Planer konnten hier sehr eng mit dem Bauherrn (der Stiftung), mit Vertretern vom evangelischen Landeskirchenamt, mit Musikern und namhaften spezifischen Spezialisten Zusam menarbeiten. Alle waren bemüht, einerseits das Gebäude für die künftige Nutzung attraktiv ein zurichten, dabei aber andererseits die Authentizität und Würde des Baudenkmals nicht zu ver letzen. Im folgenden werden einige typische Beispiele für diese Entwurfsarbeit kurz dargestellt. Die Unterkirche: George Bähr hat die Räume unter der Kirche als Begräbnisstätte konzipiert. Die Kellerräume wurden als Ruhestätte, zur Bestattung in Särgen genutzt. Diese sind allerdings in den folgenden Jahrhunderten und letztlich durch den Einsturz der Kirche überwiegend zer stört worden. Der Keller war ehemals nur sehr schwer zugänglich (enge Stiegen mit 1,6 m Kopf höhe). Nach dem Gottesdienst in der oberen Kirche wurde der Sarg durch eine Gewölbeöffnung in den Grabkeller hinabgelassen. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Bestattungen die ser Art in der Kirche selten. Der kreuzförmige Hauptraum zwischen den Grabkammern wurde nur noch als Lager, später auch teilweise für die Heizungsanlagen genutzt. So war zunächst der Gedanke naheliegend, die künftig notwendigen sozialen und technischen Nebenräume hier ein zubauen.