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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 43.1935
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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In der öffentlichen Bekanntmachung über die neue Post nach Nürnberg wird diese vor 250 Jahren erfolgte Neuerung mit den Worten begründet: „Zu der Nego- tien^ Ausnahme." Wo noch keine Postämter bestanden, wie in Bayreuth und Pof, wurden sie eingerichtet. Der Postreiter mit dein Felleisen nach Leipzig und Dresden verließ Nürnberg am Dienstag I I Ahr vorm. und am Sonnabend nachm. 3 Ahr. Von Leipzig, mit dem Fell eisen auch von Dresden traf er am Montag und Donners tag nachmittags wieder in Nürnberg ein. Die Nürn berger Ordinari-Voten verrichteten gleichwohl ihre Botengänge nach Leipzig, Dresden, Breslau und Pam burg auch weiterhin, erhoben aber gegen die neue Post einrichtung, durch die sie sich in ihren bisherigen Ein künften sehr benachteiligt sahen, den lebhaftesten Wider spruch. Für ihre eindringlichen Klagen, die sie unterm 13. März 1684 einreichten und auf denen sich die Ordi- nari-Boten Leonhardt Kramer, Iakob Peyde und Pans Joachim Peinlein aus Nürnberg mitunterzeichneten, blieb der Bürgermeister und Rat von Nürnberg nicht taub. Anterm 15. März 1684 bat er den Kurfürst Johann Georg III., es doch bei dem althergebrachten Botenwesen zu belassen, gerade dieses böte, weil die Boten Bürgschaft geleistet hätten, für die Beförderung von Gold und Juwelen mehr Sicherheit als die Posten. Natürlich konnte solchen von einseitigen Gesichtspunkten ausgehenden Wünschen keine Folge gegeben werden. Im Gegenteil war nun der Nachfolger des am 10. Juli 1684 in Leipzig verstorbenen Oberpostmeisters Egger, nämlich der in Nappoltsweiler im Elsaß geborene Wil helm Ludwig Daser als Leiter des sächsischen Post wesens bemüht, die Postverbindungen zwischen Nürn berg und Sachsen zu verbessern und zu vermehren. In seinem Berichte vom 16. September 1686 an den säch sischen Kurfürst sagte er, daß zur Abschaffung so vieler Briefsammler, Voten und Landkutschen, die sich teils für Ordinari-Posten ausgeben und große Anordnung bei den Postämtern zu Leipzig, Dresden und Nürnberg er wecken, und zur Beförderung der Korrespondenzen und der Kommerzien die Einrichtung einer fahrenden Postkalesche wöchentlich einmal neben den beiden reitenden Kurieren nötig sei und daß er damit vor dem Michaelis-Markt 1686 den Anfang machen wolle. Diese erste Fahrpost zwischen Nürnberg und Leipzig ging am Sonnabend mittags punkt I Ahr in Nürnberg ab, legte die 34 Meilen lange Strecke in 67 Stunden zurück und benutzte die gleiche Straße wie die reitende Post nach Leipzig. Da dieses, damals als ein großes Ereignis gefeierte Auternehmen dem Postpächter hohe Ankosten verursachte, hatte der Kurfürst von Sachsen auf Dasers Bitten unterm 19. September 1686 einen Befehl cr- d. i. Handelsgeschäfte. lassen wider alle Kutscher und Boten, die der neuen fahrenden Post schaden konnten. Am 25. November darauf wurde von, Kurfürsten auch die Beförderung von Briefen und Paketen durch jedwedes Privatunterneb- men verboten, ferner wurde die gleichzeitige Abfahrt an derer Geschirre, die Benutzung derselben Straßen und der zu schnellerem Fortkommen öfters vorgenommene Pferdewechsel unterwegs allen Privatleuten untersagt. Am 23. Mai 1687 wurde ferner ein kurfürstliches Patent gedruckt und in Leipzig und Dresden öffentlich ange schlagen, das diese neue fahrende Post nach Nürnberg warm empfahl. In dieser kurfürstlichen Verordnung be findet sich folgender Satz: „Weil durch diese fahrende Post mitreisende Personen, Briefe und Pakete gar bequem um billigen Preis fort und überbracht werden können." Ein Plan vom Jahre 1692 „zu besserer Beförderung der Regensburger Correspondenz" schlägt vor, die Post von Regensburg über Nürnberg und übers Gebirge — gen,eint ist die Linie über Pof, Plauen, Lichtenstein, Chemnitz — nach Dresden und zurück künftig Dienstags und Sonnabends mittags in Dresden abgehen und Montags und Donnerstags abends in Dresden an- kommen zu lassen, weil dadurch in Dresden mehr Zeit als bei der bisherigen Post über Prag gewonnen würde. Nach der am 13. Mai 1693 erschienenen ersten Säch sischen Post-Taxordnung kostete ein einfacher Brief von Dresden „ach Nürnberg 3 Silbergroschen, nach Pof nur 2 Silbergroschen; bei Paketen und Sachen waren für jedes Pfund 6 Silbergroschen, für Passagiere bis Nürn berg von Leipzig ab 6 Taler, bis Pof 2^. Taler und für eine Stafette von Leipzig bis Nürnberg 15 Taler zu entrichten. Auch mit der sächsischen Residenzstadt Dresden er hielt bald darauf Nürnberg seine erste unmittelbare Post verbindung. Seit 1693 bestand von Dresden aus eine wöchentliche Fahrpost nach Zwickau; diese wurde im gleichen Jahr dnrch eine neue Reitpost von Zwickau Übel- Reichenbach, Plauen bis Pof und von da weiter bis Nürnberg verlängert und dadurch die unmittelbare Ver bindung mit Dresden geschaffen. Im Oktober 1697 errichtete der emsige und kluge Nachfolger Dasers, der aus Lindau gebürtige Leipziger Oberpostmeister Johann Jakob Kees eine neue Fahr- post von Dresden über Zwickau und Bayreuth bis nach Nürnberg, die er durch einen gedruckten Aushangs überall bekanntmachte. Auch „das Römisch-Kayserlich. Majestät freye Reichs-Post-Amt zu Nürnberg" ver öffentlichte unterm 2. Oktober 1697 eine ähnliche Be- kanntmachung^^ über die wöchentlich zweimal verkehrende Faksimiles dieser Einblattdrueke als Beilagen im Archiv für Postgeschichte in Bayern, München, 1934 Lest 2 enthalten.
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