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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 36.1928
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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Dresdner Geschichtsblätter 1928. Nr. 3 und 4. Zs vielgereister und kenntnisreicher Mann in den besten Jahren, pflegte den lebensvollen Nenaissancebaustil der Münchener, besonders Karl von Fischers. Leiderhalte die Bauschule das Anglück, beide Professoren kurz hintereinander zu verlieren: Siegel starb im Oktober 1832, Thürmer, der Wagners hauptsächlicher Lehrer geworden war, Anfang November 1833 auf einer Reise in München. In seine Professur rückte der bisherige Zeichenlehrer der Bauschule, Gustav Leine, ein. Die so erledigte Zeichenlehrerstelle aber wurde dem erst dreiundzwanzigjährigen Georg Wagner über tragen. Er hat sie bis zu seinem frühen Tode ver waltet und sich nicht nur die Lochachtung seiner Schüler, sondern auch die Zuneigung seiner Amtsgenossen, be sonders des 1834 in die erste Professur der Bauschule berufenen Meisters Gottfried Semper errungen. Wagner war ein tüchtiger Zeichner und Aquarell maler. Schon 1834 hatte er die Freude, daß der Sächsische Kunstverein zwei (wohl als Supraporten entwürfe gedachte) allegorische Aquarellen von ihm, „Der Tag" und „Die Nacht", die den Geist PH. O. Runges atmen, zur Verlosung ankaufte und von Julius Keyl für die Bilderchronik in Amrissen stechen ließ. Im April 1835 trat Wagner eine Studienfahrt nach Italien an, die ihn über sechzehn Monate der Leimat fernhielt. Semper, Lofrat Lase und viele Freunde waren zum Abschiednehmen erschienen. Über München, wo er Thürmers Grab aufsuchte, schlug der Künstler seinen Weg nach Verona ein, dann über Venedig und Florenz nach Rom; Abstecher führten ihn nach Neapel und Sizilien. Liberal! hielt er die Werke alter Baukunst mit dem Zeichenstift oder in Aquarellfarben fest, maß sie sorgfältig aus und wandte dabei sein Augenmerk auch den Überresten der antiken Wandmalerei zu. (Ende Januar 1836 schrieb er von Rom aus an Semper einen freundschaftlichen Brief über die in Pompeji gefundenen bemalten Lauswände). Einige Zeugnisse seiner italienischen Studien haben sich erhalten: so die Aquarellen „Loggia des Palazzo Altieri in Rom" (im Dresdner Kupferstichkabinett) und „Battisterio in Pistoja" (1835, in meiner Samm lung). Mitte August 1836 kehrte Wagner, reich mit Skizzen beladen und voller Arbeitsfreude, nach Dresden zurück. Es war ihm nicht vergönnt, die Früchte seiner fleißigen Studien zu ernten: bereits 1838 raffte ihn der Tod dahin. Der Architekturmaler Lauschild (wohl ein Bruder seines Jugendfreundes Eduard) wurde sein Nachfolger. Nun zu dem Berichte des angehenden Künstlers I Von Dresdner Persönlichkeiten werden darin — außer den bereits genannten (Lase, Vogel, Winkler, Thür mer) — noch folgende erwähnt: der Archäolog Lofrat Carl Aug. Boettiger, Direktor des Antikenkabinetts, die Maler Carl Gottlob Peschel und Carl Georg Christ. Schumacher und der Kunstsammler und -schrift steller Johann Gottlob von Ouandt, der die Organi sation des Kunstvereins ebenso zielbewußt wie taktvoll durchgeführt hat. Der Brief ist in Dresden am 8. November 1829 geschrieben. Wagner nennt seinem Freunde eine Reihe von Büchern namentlich zur Geschichte der ägyptischen Kultur und fährt dann fort: And nun zu dem Dir schon lange ver- sprochenen Dürerfest in Dresden. In dem Dir be kannten kleinen, hier bestehenden Künstlerverein be schlossen die Künstler, das Jubelfest Dürers nicht un gefeiert vorübergehen zu lassen, und drei derselben, Schumacher, Peschel und mein Bruder, wandten sich deshalb an den L. Lofrath Böttcher, der auch sogleich in Verbindung mit L. Lofrath Lase u. L. Prof. Vogel die Anordnung übernahm. Den 7. Apr. 1828 ward demnach der Saal der Stadt Wien dazu ge schmückt. Gegen das mittlere große Fenster stand das transparente, lebensgroße Bild Dürers, von Vogel gemalt, mit dem Prospect von Nürnberg, durch Prof. Thürmer gemalt. Zu beiden Seiten befanden sich köst liche Strauchgewächse in Töpfen und auf einem roth behangenen Tisch unter Glas die von der Bibliothek entlehnte (sic!) Originalhandschrift von Dürers Werk über die menschlichen Proportionen. Diesen gegenüber war Dürers Wohnhaus in Nürnberg, von meinem Bruder gemalt, aufgehangen. Die Wände schmückten Blumengehänge und die vom L. von Quandt her- gegebenen Lolzschnitte Dürers. Es wurde nun hier ein glänzendes, aber gar nicht steifes Mittagsmahl von etwa 100 Personen, wenn ich nicht irre, gehalten, alsVornehme,Kunstfreunde,Künstler, Kunsthändler etc. L. Lofrath Böttcher hielt einen Vortrag und brachte auch den jetzt schon so schön blühenden sächsischen Kunstverein in Vorschlag, zu welchem die Sub- scription sogleich eröffnet wurde. Es wurden dann noch mehrere Vorträge gehalten, Toaste gewunken und Nundgesänge gesungen. Ich theile Dir einige da von mit: Melodie: Vom hoh'n Olymp herab ward uns die Freude usw. Wem Deutsches Blut in seinen Adern rollet, Der schwärme heut beim frohen Becherklang; Dem Dürer wird, dem Deutschen Mann, gezollet, Der Deutsche Kunst zum Ehrentempcl schwang! Feierlich Halle der Iubelgesang Ihm, der Unsterblichkeit glorreich errang!
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