Suche löschen...
Der Querschnitt
- Bandzählung
- 12.1932, H.4, April
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 1291-12.1932
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193204006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19320400
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19320400
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das glückliche Mädchen von morgen
- Autor
- Schwarzwald, Eugenie
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 12.1932, H.4, April -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbung -
- ArtikelDie Anbetung der Jungfrau 233
- ArtikelDas glückliche Mädchen von morgen 235
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- ArtikelMädchen im Beruf 238
- ArtikelAuto und junges Mädchen 244
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelDie Knäbin 245
- ArtikelDie heutige Rolle der Virginität im Seelenleben des jungen ... 246
- ArtikelÜber das Verführen junger Mädchen 250
- ArtikelMitropa, Araberin, Industrielle, Chanson, Bänkellied 252
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelDarf man junge Mädchen auf der Straße ansprechen? 253
- ArtikelErfahrungen im Sacré Coeur 254
- ArtikelDer Backfisch 257
- ArtikelSystem des Männerfangs 259
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelDie moderne junge Engländerin 262
- ArtikelDas französische junge Mädchen 264
- Artikel"La Bagatelle" 266
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelDas Mädchen Italiens 269
- ArtikelWarum wir hysterisch sind 270
- ArtikelDie Moskowitische Studentin 273
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelGalerie bürgerlicher Mädchen in neun Selbstbildnissen 278
- ArtikelKunstdruck-Teil 7 -
- ArtikelMarginalien 286
- ArtikelKunstdruck-Teil 8 -
- ArtikelBücher-Querschnitt 308
- DeckelDeckel -
- BandBand 12.1932, H.4, April -
- Titel
- Der Querschnitt
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sehr verschiedene Eigenschaften muß das Mädchen von heute in sich ver einigen, wenn sie der Zeit gerecht werden soll: Einfachheit und Raffinement, Handfestigkeit und Subtilität, Vorsicht und Wagemut, schwingende Einbildungs kraft und festen Zweckwillen, Sparsamkeit und Freigebigkeit, Selbständigkeit und Unterordnung, Energie und Sanftmut. Sie muß Humor genug haben, um die dunkelste Lage, die ja täglich droht, zu erhellen, Verständnis für die angenehmen Dinge des Lebens, die so selten sind, und Geschicklichkeit, sie, wenn es not tut, auch durch Gebrauch der Ellbogen zu erringen. Alles das kann sie, weil sie klug ist. Auf eine neue Art klug. Die zur Bieder meierzeit hochgeschätzte Einfalt ist gänzlich außer Kurs. So verliebt ist heute keiner, um gerührt zu sein, wenn man Unsinn schwatzt. Mangel an Kenntnissen ist kein Schmuckstück mehr. Also muß man Verstand haben und zeigen. Aber auch der Intellektualismus, der die vorige Generation verunzierte, hat sich zu seinen Müttern, den im übrigen so verdienstvollen Frauenrechtlerinnen, versammelt. Die Mädchen sind einfach draufgekommen, daß Abstraktes nicht kleidsam ist. Das Neueste, was man trägt, ist: Instinktmisheit und Naturverstand. Man freut sich seiner Denkkraft und, was sehr wichtig ist, man kennt ihre Grenzen. Seit die allgemeine Bildung abgewirtschaftet hat, hat sich das Mädchen auch nach einigen wirklichen Kenntnissen umsehen müssen. Natürlich können es bei der ungeheuren Flut des gegenwärtigen Wissens und beim Schwanken aller Wissenschaft — nicht einmal Mathematik und Astronomie stehen fest — nur wenige sein. Aber diese muß sie durch die Poren der Haut aufgenommen haben. In der Muttersprache ganz zu Hause sein, fremde Völker durch ihre Sprachen und Literaturen ohne Vorurteil kennen, die technischen und Naturphänomene, die uns umgeben, möglichst verstehen, ist alles, was sie erreichen kann. Sie tut es. Der Politik möchte sie gern aus dem Wege gehen, da ihr, als einer Frau, alle künstlichen Gebilde verhaßt sind. Aber sie fühlt, daß sie das nicht darf. Sie muß den Männern, die ja gegenwärtig mit all ihrer Staatskunst Bankrott angesagt haben, beistehen, schon deshalb, weil sie, die künftig dazu berufen sein soll, Leben hervorzubringen, ein vitales Interesse am Frieden hat. Den Krieg und alles, was zu ihm führt, militant zu bekämpfen, nimmt sie sich vor. Sie wird künftig Rüstungen und unmenschliche Gesetze verhindern und in einer Welt, in der alles trennt: Nation, Rasse, Klasse, Alter, Geschlecht, Weltanschauung, Besitz, ja sogar Rohköstlertum und Nikotin, ein ausgleichendes Element darstellen. In dem uninteressanten Chaos der gegenwärtigen Moral hat sie sich eine ein fache zurechtgemacht, die nichts anderes ist als Lebenskunst. Sie will ein gutes Gewissen haben, so vermeidet sie alles, was irgendein anderes Lebewesen schädigt. Sie will Frieden haben, Zeit und Nerven sparen, so macht sie keine Schulden, hält sich von übler Nachrede fern und lügt nur, wenn sie muß. Auch die Nerven der anderen schont sie. Sie spricht klar, schreibt eine deutliche Handschrift, läßt niemand warten und hat Geduld am Telefon. Ihr Leben verläuft deshalb nicht problemlos; die Probleme liegen nur tiefer. Mit Geburt und Tod ist sie genau vertraut. Dieses Wissen nimmt ihr alle Angst. Sie freut sich auf ihr Kind, das sie aber erst dann zur Welt bringen will, wenn sie ihm erträgliche Lebensbedingungen bieten kann. Das natürliche Ende des Lebens durch vernünftige Lebensführung, richtige Ernährung, geistige Hygiene,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder