CoKOLOFf m mmpiELEk erzählt AUS SEI WEM LEBEhf JI ladunir Sokoloff, der russisdie Sdiauspieler, der in Tairofjs „Ent fesseltem Theater“ den Mittelpunkt des Ensembles bildete, ist durdi Reinhardt der dentsdien Bühne gewonnen morden. Der Bitte des „Uhu" folgend, erzählt er hier non den merkwürdigen Begegnungen mit großen Mensdien, an denen sein eigenartiges Leben reidi mar. ie ist das eigentlich gekommen, daß ich Schauspieler geworden bin? Da muß ich von viel früher er zählen, als ich ein kleines Kind war. Damals wollte ich am allerliebsten ein Bär sein, ich dachte mir das so wunder bar, ein Bär zu sein, und immer in der Höhle zu liegen, und immer an den Pfoten zu saugen, und immer dabei nachzudenken. Da spielte ich also Bär. Später wollte ich ein Bettler werden. Ich sah immer die Bettler, sie streckten die Hand aus, und jeder schenkte ihnen etwas. Das fand ich sehr großartig, so dazustehen und von jedem Mensdien etwas gesdienkt zu bekommen. Dann hörte ich, daß Bettler schlechtes Essen hatten, da wurde ich dann ein Mönch, aber nur für kurze Zeit. Denn ich ernte gerade damals lesen, und die Bücher waren ganz voll mit Menschen und Dingen, die ich sein wollte. Ich ■weiß noch, daß ich am allerliebsten Till Eulenspiegel sein wollte und dann noch jemand aus einem russischen Mär chen. Ja, und plötzlidi entdeckte ich das Theater. Das war es! Da konnte man alles sein: Bär und Bettler und Mönch und Till Eulenspiegel und überhaupt alles. So kam ich als ganz junger Mensch in Moskau zu Stanislawski. Bei Stanislawski habe ich viel gelernt, das Handwerk des Theaters und das meiste von dem, was man können muß. Wir waren sehr fleißig bei Stanis lawski, und ich junger Mensch spielte viel. Da auf einmal kam Ilanako nach Moskau. Sie wissen, Ilanako, die große japanische Schauspielerin? Sic gab mit einer japanischen Truppe Vorstellungen in einem kleinen Theater. Ich ging hin, ich sah die Ilanako, ich kann Ihnen nicht erzählen, wie mir da war. Ich war ganz verrückt, verzaubert, ich wußte 90