Kaspar Hauser — das Kind Europas yV n f de r\f ir Kaspar Hauser hatte bei seinem Erscheinen neben stehenden Brief in der Hand dem Friedhof zu Ansbach befindet sich in Grab, zu dem noch heute Unzählige hinpilgern, als sei der Tote, der dort ruht, ihnen sehr nahestehend gewesen und, wenn sich der Tag seines vor bald 100 Jahren erfolgten gewaltsamen 1 odes jährt, pflegt der Grabstein über und über mit Blumen bedeckt zu sein. Aber das Schicksal des Unbekannten, der dort ruht, läßt es verstehen, daß die all gemeine Anteilnahme sich bis in unsere Zeit unverändert erhalten hat. Das wenige, was wir von dem kurzen Leben dieses Menschen wissen, ist folgendes: Am Pfingstmontag des Jahres 1828 tauchte in Nürnberg ein Jüngling auf. Er schwankte wie ein Betrunkener und hielt in der Hand einen Brief, der an einen Rittmeister von Wessemg adressiert war. Er wurde dann in dessen Haus ge- prf 0 , G er führt, und schon auf dem Wege dahin war er der Spott der Straßen- jugend, die sich über sein selt sames Gebahreu belustigte. Der ~ ~ J’a' Rittmeister war nicht zu Hause. (TTy'^ QjZy Doch die anderen Hausbewohner ^ ^ 77**& laubten einen Wilden vor sich <y^ ~^7 zu haben, konnte doch der Jüngling auf alle Fragen nur einige, offenbar erst vor kurzem angelernte Sätze stammeln: „a Reiter möcht i wern, wi mei Voter g wen is“ und „a sochener möcht i wern“. Alle Speisen, die man ihm reichte, wies er mit Abscheu von sich, das Bier, das man ihm auf nötigen wollte, verur sachte ihm Übelkeit, und er war nur zu be- y & <<? ' -jyy ' et -